afschellen Vb. ‘abschälen’, bes. die Rinde eines Zweiges, vgl. afschlen, 1: SA-Rist, 2: OST-Ze, verstr. mittlere Altm., GA-Mie, vereinz. ö/sö Altm. n JE2, verstr. s JE2 nw JE1, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf. (außer sö, dort vereinz.), 4: verstr. anhalt. – de Rinne von’n Twieg afschelln HA-Bel; schell m ml d Tüffeln af! JE2-Scho; “Schellt doch emal de Beere af un probeirt, of et jue Sorte is. Wedde 1938,80.  die Rinde eines Zweiges abschälen: abrinden afblässen afblecken afborken afkratzen afleddern afmken afpellen afplocken afpolken afspern afschlen afschwen afschinden afschrpen afsnden afspelden aftgen aftrecken basten blecken borken pellen spern schlen schwen schellen.
Lautf., Gram.: af(f)schell(e)n, -schell’n, [afeln]; außerdem: affeschellt Part. Prät. JE1-We; [afel] SA-Rist; [el af] Imp. Sg. JE2-Scho; schellt af Imp. Pl. Wedde 1938,80; af(f)schäll(e)n, aw- verstr. mittlere Altm., vereinz. sö Altm., JE2-HSe Kam, vereinz. n/s elbostf.; afschäll’ HA-Hi; [afl] JE2-KlWu Par; affeschällt Part. Prät. HA-Neu; ahfschell(e)n, aaf-, f- vereinz. sw elbostf.; aofschelln, [feln] vereinz. sö elbostf.; ahfschällen OSCH-Schw; abschell(e)n ZE-Roß, WE-Weh, QUE-PrBör, CA-Zu, KÖ-KlPa; -schel’l, [abe] verstr. anhalt.; -schällen OST-Wo; -schäll’DE-Je; -schöll JE2-Vie.
Aller f. ‘rechter Nebenfluss der Weser’ – Rda.: hinder de Ahlder (Gegend um HA-Bel Wef) kümmt nist Gues her 3: HA-Ost; Lied:Lüttje, lüttje Lauku
Is bi Wiebecks,
Kehrt’n Dreck weg,
Kehrt’n in de Aaler,
Fint’n blank’n Daaler.
3: Lieder-Ma Nr. 945 (HA-Wef).
brsch Adj. ‘finster, unfreundlich’, vom Aussehen,  brummig, 3: HA-Bel, WA-HDo West.
Botterstampe f. ‘durchlöcherte Holzscheibe am Stö- ßel des Butterfasses’ 3: Wb-Holzl 68 (HA-Bel).
Bsemann m. 1a. Schreckgestalt für Kinder,  Spkeding, 3: vereinz. w elbostf. – 1b. ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 2: ADVk Nr. 49 (vereinz. s JE2), 3: a.a.O. Nr. 49 (OSCH-Ad). – 2. ‘vermummte Gestalt, die in der Vorweihnachtszeit oder am Weihnachtsabend umhergeht’ 3: WE-He. – 3. ‘Vogelscheuche’,  Schüchter, 3: HA-Bel.
Lautf.: Busemann ADVk Nr. 49 (JE2-Kü), vereinz. sw elbostf.; Busse- vereinz. sw elbostf.; Bose- ADVk Nr. 49 (vereinz. s JE2), HA-Bel, ADVk Nr. 49 (HA-Hö, OSCH-Ad). – Etym.:  Butzemann.
Drank m. 1. ‘Getränk, Trank’ 2: Wb-Altm 38, 3: OSCH-Di. – 2. ‘dünner Kaffee’,  Plurre, auch ‘dünnes Bier’ 2: vereinz. STE. – 3. ‘flüssiges Schweinefutter’, besteht aus Flüssigkeitsresten und Küchenabfällen, 1: SA-Rist, 2: verstr. Altm., JE2-Scho, ZE-Kö Roß, 3: HA-Bel, Id-Quea 149 – Sprw.: vööl Swien, dün’n Drank STE-Bis; dicken Drank, givt’n fett Schwien SA-Bü.
Lautf.: Drank, [drak]; außerdem: Drenk STE-Kre.
Fuddergemengels n. ‘Beimengung für das Viehfutter’,  Upmengsel, 3: HA-Bel.
Lautf.: Futtergemengels.
gt Adj. verbr. 1a. ‘den Zwecken genügend, zufrieden stellend, einwandfrei’ – w hem’m k jjen Acka JE2-Scho; dat is’n g Pert HA-Oh; ... Kohlzupp ... un de wör gaud naug för ehr Knechtens un ehr Deerns. EssennwAltm 91 (SA-Han); De Geschichte ... hät ville Lüede guet gefalln ... Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Verbdg.: maket gut Abschiedsgruß, Sprw-Börde; schn gt abwehrend, wenn sich jmd. bedanken will, Wb-Nharz 66; Rda.: gd tau Wege ‘gesund, rüstig’ Wb-We 44; lat man gut sien ‘lass es dabei bewenden’ HA-Bee; Sprw.: Wer goot schmeert, de goot föhrt. Firmenich 1854,132 (STE-Ste). – 1b. ‘tüchtig, den Aufgaben gewachsen’ – ... un weilse anne jude Hausfrau war, da dachte se schon in’n Sommer dran, was in’n Winter wern solle ... Wäschke 41919,28; Sprw.: Wat’n goden Vaogel is, de but’n god Nest. Spr-Altm 83. – 1c. ‘wirksam, nützlich, hilfreich’ – dat is gt fr’n hausten Wb-Nharz 66; Rda.: Awwer wer weeß wofor’s jut is. Heimatkalender-Be 1936,155; Sprw.: Wat een god don kann, dät werd twee ook nich to vöäl. Bewohner-Altm 1,330. – 1d. ‘passend, geeignet, günstig’ – jder Wind ‘günstiger Wind zum Segeln’ Elbschifferspr. 437 (JE2-Mi). – 1e. ‘nicht für den alltäglichen Gebrauch bestimmt, bes. Anlässen vorbehalten’ –Wer et man ichtens maaken kann,
Schafft sick ne “Gue Stube” an.
Gorges 1938,51.
– 2a. ‘angenehm, erfreulich, positiv wirkend’ – he hat goe Doch (Tage) GA-Si; enes guin Dages JE2-Gü; jumorjen Gruß, Wb-Ak 82; guen Dag Gruß, HA-Ack; wenn et Wäder guut is HA-Neu; düsse Tüffel schmeckt jt JE2-Scho; ... Stund mei sön witten Schlips ok good ... Francke 1904,8; hei hat’t ganz gt HA-Oh; Warsch bis dahin jut jejangn ... Krause 1964,22; Is doch gaud, Mudder, wenn’ öfter ünner de Lüd’ kümmt. Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); Rda: Seck’n jutn Dach maken ‘angenehme Tage verleben’ Spr-Asch 19. – 2b. ‘gesund, wohl’ – hei süht nich gut ut ‘er sieht kränklich aus’ HA-Bel; ne (ihm) is nich gt Wb-Nharz 66; dat wart balle wer gt ‘es heilt bald’ HA-Oh; ... sau lange wie miene Mutter na nich wedder jut iss ... Firmenich o.J. 161 (WA-Ost). – 3. ‘mühelos, einfach, bequem’ – Rda.: de hat gt köären (reden) HA-Oh; dat kannste woll nich gut behaupten CA-Fö. – 4a. ‘viel, reichlich, umfangreich’, auch ‘ertragreich’ – en gt deil ‘eine gehörige Menge’ Wb-Nharz 66; die Ärn (Ernte) diss Joar iss jut CA-Lö; got wat antrecken ‘sich warm einhüllen, anziehen’ STE-Döl; Det jaab daa for die imm’r ’n jutes Drinkjeld ab. Heimatkalender-Ze 1962,93 (ZE-Ze). – 4b. ‘mindestens, bestimmt so viel’ – dat is ne g Stunne wt henne HA-Oh; ... un die so breet war, dät guet fünf Wane näenen änder ... führn künnten ... Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); Verbdg.: Das is jt un jarne zn Mark wrt. Wb-Ak 82. – 4c. ‘sehr, überaus, stark’,  bannigen gden hausten hebben Wb-Nharz 66. – 5. ‘anständig, charakterlich und moralisch einwandfrei, tadellos’, auch ‘gütig’ – ’n gun Minschen Id-Eilsa 66; hei is’n guen Jungen OSCH-Har; dor had ne jle Frau DE-Ca; wist k gd dn? ‘willst du nun folgsam sein?’ Wb-Altm 67; Rda.: got en gden man sn lten ‘sich keine Sorgen um etw. machen’ Wb-Nharz 66; Sprw.: All tu juut is liederlich JE1-Dan; alder gden dinge sint’er dreie Wb-Nharz 66. – 6a. ‘freundlich, wohlmeinend’ – n’ gt Wert jbn HA-Oh; Rda.: Dat is jans un jar juder Wille. ‘Das ist sein freier Entschluss.’ Spr-Asch 19; hei hat woll en guden Willen datau, kann et awer nich schaffen Sprw-Börde. – 6b. ‘freundschaftlich gesinnt, zugetan, gewogen’ – en’n gd sn Wb-We 44; sek nich gt sn ‘verfeindet sein’ Wb-Nharz 66; Wedder met’n ander jut sin ‘sich wieder vertragen’ Spr-Asch 19; ... sek mit unsen Harregott gut de stellen wett ... Wedde 1938,8; Rda.: in’n Gen utkemen HA-Oh.
Lautf., Gram.: go(o)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verbr. nbrdb., vereinz. w JE1; gout Matthies 1912,25 (SA-Fa), vereinz. nw WE; jut Mda-Sti 33; gaut, -d, [gaut] verbr. nwaltm.; gu(u)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. s SA s OST ö GA, verstr. STE n WO, vereinz. mittleres JE2, verbr. mbrdb. elbostf. omd.; guet verstr. mbrdb.; in flekt. Formen: m. Akk. Sg.: goden Id-Altm, Spr-Altm 83; goon, gn vereinz. Altm.; [jjn] JE2-Scho; [jijn] Elbschifferspr. 437 (STE-Bit, JE2-Pa); [jn] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); [gau] SA-Dä; guden, gden Sprw-Börde, Wb-Nharz 66; guhen HA-Bo; gu’en, gen verstr. elbostf.; guun, ju’n QUE-Di, Krause 1964,15; [jijn] Elbschifferspr. 437 (WO-Ro); guin (Gen. Sg.) JE2-Gü; juten Spr-Asch 19; f. Nom./Akk. Sg. und st. Nom./Akk. Pl.: goot, joot, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verstr. w/mittlere Altm. (außer s Rand); gode, jode Spr-Altm 14, STE-Ost, WO-Ucht; goe, joe, [j] vereinz. OST, STE-GrSchwa Po, vereinz. sw Altm.; [j] MdanwJe1a 48 (JE1-HWa Lo); go’ Sprw-Altma 22; [jj] OST-Dü Hi, vereinz. nö STE, JE2-Scho; [gi], [ji] SA-Vie, verstr. nö Altm., STE-Ber, WO-Mahl; gaut verstr. nwaltm.; [gau] SA-Da; gaue SA-Net; gude, jude vereinz. s elbostf., Wäschke 41919,28; guhe STE-Ba; gue, jue, [g], [j] OST-Ein, CALV-Uth, vereinz. elbostf.; gu, ju HA-Oh, Id-Eilsa 66; [gt], [jt] GA-Bo, vereinz. n WO; [jj] Mda-nwJe1a 48 (JE1-Rie); juije Dialekt-Nd 12 (WO-An); [j] Mda-nwJe1a 48 (JE2-HSe, vereinz. n JE1); [jl] DE-Ca; [jud] Mda-Ze (ZE-Roß); [jur] a.a.O. (ZE-Reu Stre); [jul] a.a.O. (ZE-Gro); Kürze bes. in Grußformeln: [judn] m. Akk. Sg. DE-Ca; gun(n), jun(n) m. Akk. Sg. vereinz. elbostf., Wb-Ak 82; judde f. Akk. Sg. Wäschke71913,61; Kompar.  2bet, bter; Superl.  best.
Harkenbm m. dass. wie  Harkenhft, 3: HA-Bel NHa Um, OSCH-Grö, QUE-PrBör.
intaschen Vb. ‘in die Tasche stecken’ – Fader hat dat ganze Jeld inetascht 3: Wb-Holzl 110 (HA-Bel).