Acker m. ‘zum Anbau von Nutzpflanzen bestimmte Bodenfläche, Feld’ verstr. – Furrer (Futter) ... wäßt upm Acker SA-Rist; de Acker liet in de Grund JE2-Bö; scheere dich von Acker! ZE-Roß; Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder noch mehr harren, verpachten öhren meisten Acker an de Fabrieke ... Wedde 1938,46; Rda.: Dee Krahen waren noch swarrter wie dee Acker. Hbl-Ohre 1925 Nr. 1/Wöhlbier (HA-Eim).
Lautf.: Ack(e)r, [ak()r]; außerdem: [aka] JE2-Scho, [ak] SA-Rist; [ak] vereinz. nwaltm., OST-Bi; [akr], [agr] verstr. anhalt.; Ackere vereinz. OSCH WE; cker Mda-Sti 2 und 13.
afhauen Vb. 1: SA-Dä, 2: GA-Ber, JE2-Gü, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. 1. dass. wie  afhacken 1a.Olle Hutz wolle deen Appelbom affhauen. Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim); Markgraf Hanß unse Heere ... lete twen börgern uppe den Markte de köppe afhauen im Turmknopf der Marienkirche zu Salzwedel 1496, Spr-Altm 6. – 2a. ‘sich eilig und mühelos fortbewegen’ – olle Friede is mette Karre affehaut as wenn nüscht drupp wor JE2-Gü. – 2b. ‘(heimlich) weggehen, sich davonmachen, verschwinden’ – hei is fehaut CA-Fö; Hauk ab! Wb-Ak 3. – 3. ‘sterben’,  starwende haut af GA-Ber.
Lautf., Gram.: af(f)hau(e)n vereinz. elbostf.; haut af 3. Sg. Präs. GA-Ber, HA-Oh; haue - 3. Sg. Prät. Wedde 1938,69; affehaut Part. Prät. JE2-Gü; [afhaön] SA-Dä; fhau(e)n Wb-Nharz 2, CA-Fö; abhauen Wb-Ak 3; [haud ab] 3. Sg. Präs. DE-Ca; [aphauen] Wb-Be.
1afputzen Vb. 1a. ‘abwischen, säubern’ 3: Wb-Nharz 6, 4: Wb-Be. – 1b. ‘einen Teller ablecken’ 3: Sprw-Börde. – 1c. ‘durch Schaben entfernen, säubern’ 3: Hbl-Ohre 1928 Nr. 27/Wöhlbier (HA-Eim), Wb-Nharz 6, 4: Wb-Ak 8, Wb-Be – Dee Turrnips (Rüben) weerd von dee Frunslüe unn von dee Meekens affeputzt ... Hbl-Ohre 1928 Nr. 27/Wöhlbier (HA-Eim). – 2. ‘vollständig aufessen’ 3: Wb-Nharz 6, Spr-Asch 26 – hei het alles feputzt Wb-Nharz 6. – 3. ‘den Weihnachtsbaum abputzen’ – Der Weihnachtsbm word rscht n Neijr abjeputzt. 4: Wb-Ak 8.
Lautf., Gram.: afputzen Sprw-Börde; affeputzt Part. Prät. Hbl-Ohre 1928 Nr. 27/Wöhlbier (HA-Eim); fputzen Wb-Nharz 6; ab- Spr-Asch 26, Wb-Ak 8; [apputsn] Wb-Be.
afsetten Vb. 1. ‘abnehmen, herunternehmen’ 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – Setze m de Mitze ab, d bist doch kn Bauer! Wb-Ak 10. – 2. ‘etw. Schweres (vorübergehend) auf den Boden stellen, abstellen’ 3: HA-Oh, Sprw-Börde, 4: Wb-Ak 10 – de Kiepe afsetten Sprw-Börde. – 3. refl. ‘sich niederschlagen, ablagern’ 2: ZE-Ste, 3: HA-Bee – laat sick dat Räjenwater erst mal ‘n bettchen affsett’n a.a.O. – 4. ‘jmdn. aus seiner Stellung entfernen, entlassen’ 2: Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie), 3: HA-Oh, Wb-Nharz 7 – ... un wenn dät noch moal vörkieme, dänn würre her davör sorgen, dät her affeset’t würre, ... Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie). – 5. ‘(viel) verkaufen, absetzen’ 3: Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/ Wöhlbier (HA-Eim), HA-Oh – hei will orntlich watt vorrköpen unn affsetten Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/Wöhlbier (HA-Eim). – 6. ‘hervorbringen, ausbilden’, von Knollen und Früchten – Bei sonne Hitze ken’n de Kartoffel’l jrnich absetzen. 4: Wb-Ak 10. – 7. ‘entwöhnen, einem Jungtier allmählich die Muttermilch entziehen’ 1: SA-Dä Han, verstr. ö nwaltm., 2: verstr. ö SA, vereinz. übrige Altm. JE2, verstr. n JE1, 3: verstr. mittleres/s elbostf. (außer WE CA), 4: verstr. anhalt. – w münn dät Kalf afsettn’n JE2-Scho; mrjen worn de Schwaine abjesedsd BE-Gü.  afspnen afwennen spne spnen wennen. – 8. ‘abweichen, abdrängen’, von Wasser, dessen Strömung durch Buhnen abgelenkt weit in den Fluss hinein reicht, Schifferspr., 2: Elbschifferspr 407 (WO-Ro).
Lautf., Gram.: af(f)sett(e)n, [afzetn]; außerdem: [afzet] JE2-Scho; affesett, -set’t, [afzet] Part. Prät. Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie), Mda-nwJe1b 77 (JE2-HSe, verstr. n JE1), JE1-Pre; affsett Part. Prät. SA-GrGe; -sedden WA-See, [afzedn] SA-Ku; [-zed] SA-Dä, Elbschifferspr 407 (WO-Ro); aafsetten, f-, [fzetn] vereinz. s elbostf. (außer WE); [fztn] QUE-He; absetzen, [abzetsn] vereinz. anhalt.; [-zedsn] BE-Gü He, verstr. w anhalt., DE-Or; [apzetsn] Wb-Be.
afstockeln Vb. dass. wie  afstackeln, 2: vereinz. s Altm., 3: vereinz. n/w elbostf., 4: Wb-Ak 11 – Dee Jungens mött in’n Gaarn dee Zwetschen affschüddeln unn affstockeln ... Hbl-Ohre 1928 Nr. 27/Wöhlbier (HA-Eim).
Lautf.: affstockeln, -stock’ln, [afstokln] GA-Le, CALV-Je, Spr-Maa 431 (WO-Ol), Hbl-Ohre 1928 Nr. 27/Wöhlbier (HA-Eim); [afstok()] CALV-Uth Zo, WO-Col HWa; [-tok] GA-Bo, WO-Mei; fschtokkeln Wb-We* 198, Wb-Nharz 7; abstockel’l Wb-Ak 11.
aftwen Vb. ‘auf etw. warten, abwarten, sich gedulden’ 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. HA, Wb-Nharz 8 – Na, jie weerd ett ja sein, wer Recht hat. Täuwet man de Tiet aff. Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim).
Lautf., Gram.: af(f)töwen, -töw’n vereinz. Altm.; täuwet aff Imp. Pl. Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); afftäumen Lindaub o.J. 36; -toi’m Wb-Holzl 53; fteuben Wb-Nharz 8.
afwarden Vb. dass. wie  aftwen, 2: WO-Ri, Spr-Maa 432 (JE1-Ziep), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – ick harre dee Tiet nich affwahren können Hbl-Ohre 1928 Nr. 14/Wöhlbier (HA-Eim); hei kan dn dch nich fwren Wb-Nharz 8; Rda.: Affwaren un denn Tee drinken. Chr-Em 431.
Lautf., Gram.: affwa(h)ren Hbl-Ohre 1925 Nr. 7 und 1928 Nr. 14/Wöhlbier (HA-Eim), Chr-Em 431; af(f)woarn, -woar’n WO-Ri, Spr-Maa 432 (JE1-Ran Ziep); wartes ab Imp. Sg. mit Enklise des nachfolgenden Personalpron. n. 3. Sg. Wäschke 61915,45; abwahrten Richter o.J. 76; -wrt’n Wb-Ak 12; [apwrtn] Wb-Be.
afwickeln Vb. 1. ‘von etw. herunterwickeln’ 3: Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim), Wb-Nharz 2, 4: Wb-Be – ... datt’e de Linige von de Hänne affwickeln konne. Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim). – 2. ‘ordnungsgemäß ausführen, erledigen’ – In Wulewe (ON Wulfen) hadde Vetter Keil seine Jeschäfte bale abjewickelt. 4: Wäschke 61915,15.
Lautf., Gram.: affwickeln Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim); fwikkeln Wb-Nharz 2; abjewickelt Part. Prät. Wäschke 61915,15; [apwikln] Wb-Be.
allwedder Adv. ‘schon wieder’ 2: JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 14, KÖ-GrPa – d het d olle Tsicke awärra heneköddelt JE2-Scho; nu is allwär dee Tiet ran, wur de Wind ower dee Hawersteppeln goahn dat Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim).
Lautf.: al(l)wedder vereinz. elbostf., Wb-Ak 14; alle- KÖ-GrPa; allwe’er Wb-Holzl 54; -wä’er a.a.O. 54; -wär Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim); [awära] JE2-Scho.
1alwern Vb. 1. ‘sich  2alwern benehmen, Unsinn, Spaß treiben’ 2: Wb-Altm 4, 3: vereinz. w/sw elbostf., 4: Mda-Sti 48 und 104, Wb-Be – Underwegens war all alles wer vorrgetten, unn da worrd allwer (schon wieder) elacht unn ealbert. Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim). – 2. ‘alberne Bewegungen machen und selbst darüber lachen’ 3: vereinz. w elbostf.
Lautf., Gram.: al(l)wern; außerdem: [alwrn] Wb-Be; lwern Mda-Sti 48; lewern a.a.O. 104; ealbert Part. Prät. Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim).