krumm Adj. 1a. ‘nicht gerade, gebogen’, von der Form, vom Wuchs, verstr. – dor Schdrich is je jans grumm DE-Ca; de Weg jeiht krumm üm dan Berj rüm STE-GrMö; Rda.: krumm wie an Flitzeboen Vk-Anhalta 62; de Tun is all krumm un scheif HA-Bee; subst.: ’n ‘s Krumm aus de r’n schln ‘jmdn. verprügeln’ Wb-Ak 98; Sprw.: krumm un scheif, hädd Gott ok leiw SA-Die. – 1b. ‘gekrümmt, gebückt’ verstr. – … hei gaht ziemlich krumm … Hbl-Ohre 1928 Nr. 3/4/Wöhlbier (HA-Eim); Verbdg.: krumm ln ‘kein Geld haben’ Wb-Ak 98; krumm ummegan ‘heischend herumgehen’ Wb-We 75; Rda.: mit’n krumm’ Arm kaom’n ‘jmdn. durch Geschenke beeinflussen wollen’ Wb-Altm 118; Hei is ook krumm, wenn’r sick bückt. ‘Er gibt nicht gern.’ Bewohner-Altm 1,347. – 1c. in der Verbdg.: wat krumm nmen ‘etw. übel nehmen’ 2: Wb-Altm 118, 3: HA-Bee Oh, Klaus 1936,18. – 2. in der Verbdg.: krumm und lm – a. ‘kraftlos, erschöpft, müde’, slapp, 2: ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: BA-Ha, vereinz. w anhalt. – wenn ick Wäsche hawwe, bin ick ams immer janz krummelahm ZE-Roß. – b. ‘kaputt, entzwei’, auch ‘sehr, überaus’, bannig, 2: JE1-Try, ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 98, BE-HErx – dor lachd sich grumm un lm BE-HErx; riet alles krumm un lohm JE1-Try; dän schla ick krummelahm ZE-Roß. – 3. ‘unrechtmäßig, unlauter’ – Sprw.: Krummes verstahn, awer nich begahn 3: Sprw-Börde.
Lautf.: krumm, [krum]; außerdem: [grum] vereinz. anhalt.; krümm GA-Mie. Zus.: zu 2a.: krz-.