anderwgten(s) Adv. dass. wie
anderwärts, 3: vereinz. HA –
..., denn draget se öhre Sachen anderwechtens henn. Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/Wöhlbier (HA-Eim).
angrenzen Vb. wie Standardspr., 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Be – ... ann deen groten Garen ... da grenzen twei grote Burhöwwe an. Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/Wöhlbier (HA-Eim).
anhren Vb. 1a. ‘etw. aufmerksam (bis zu Ende) hören, zuhören’ 1: SA-Dä, vereinz. Altm., Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie), 3: vereinz. n/w elbostf., 4: vereinz. anhalt. – ... ick höre mick datt ’n Schuer (ein Weilchen) mit an Hbl-Ohre 1928 Nr. 1/Wöhlbier (HA-Eim); dai Schpektaok is doch ga-a nich antohoian SA-Dä; “... wenn wi uns Dine Quasseleien annehürt hem’, dänn kannst Du Di ok uns’ anhürn.” Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie). – 1b. in der Verbdg.: wat anthren gwen ‘jmdm. tüchtig die Meinung sagen’ 3: Sprw-Börde, Wb-Nharz 13. – 2. ‘angehören, zugehören’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 13, 4: Wb-Ak 19 – wne hrscht d denn n? ‘zu welcher Familie gehörst du denn?’ Wb-Nharz 13.
ankmen Vb. 1. ‘ankommen, eintreffen’ 2: vereinz. Altm. JE2, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. w anhalt. – ik kme freu an HA-Oh; August ist Dienstag annekomen ... JE2-Bö; ... de Vie’schen (Bewohner von Viesen) wiern bekannt davör, dät se beit Füer ümmer tue späede ankiemen. Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie); Rda.: is wat Kleines anekommen ‘ein Kind ist geboren’ Sprw-Börde. – 2. ‘anfangen, beginnen’ – dat Fa hat anko’m up Bannaias Hoff 1: SA-Dä. – 3a. ‘eine Anstellung finden’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 14, 4: Wb-Ak 20 f. – Kannste denn nich uf de Schiffbauereie nkom’m? a.a.O. 21. – 3b. ‘einen Mann finden, heiraten’ 3: Wb-Nharz 14. – 4. ‘erreichen, heranreichen’ 3: a.a.O. 14, 4: Wb-Ak 21 – ... d stt z ville Brack (Gerümpel) dorvr, d kannich nich nkom’m. a.a.O. 21. – 5a. in der Verbdg.: einen grof nkommen ‘jmdn. heftig anfahren, schelten’ 3: Wb-Nharz 14. – 5b. ‘jmdn. anfassen, berühren’, auch ‘schlagen, prügeln’, verhauen, 2: Hagen 1957,327, 3: Sprw-Börde, Wb-Nharz 14, 4: Wb-Ak 21 – Van Jungkerls woll’ he sick nich gern ankaom laten. Hagen 1957,327. – 6. ‘Anklang, Widerhall finden’, auch ‘etw. erreichen’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 20, Krause 1964,119 – Jejn de messerscharf jebiejelte Lanke kommt heite keene Knickerbocker mehr an. a.a.O. 119; schne nkommen iron. ‘irgendwo übel empfangen werden’ Wb-Nharz 14. – 7. ‘einer Sache/jmdm. beikommen, etw. ausrichten’ 3: vereinz. w elbostf. – Rda.: dene kann man nich ankomen ‘er lässt sich nicht bestechen’ Wb-We 7. – 8a. ‘befallen, ergreifen, überkommen’ 2: Matthies 1903,37, Hausfr-Altm 1928,94 (Kredel), ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 21 – Wenn’t mick ok mal’n betchen släperig ankommen dehe, ... Rauch 1929,108 f.; wemman diche so quasseln heert, kann een je’t Kackern ankomm ZE-Roß; Dreesen (RN Andreas) kann ja watt annekomen (zugestoßen) sien. Hbl-Ohre 1924 Nr. 77/Wöhlbier (HA-Eim). – 8b. refl., in der Verbdg.: sik’t nich ankmen lten ‘sich etw. nicht anmerken lassen’ 3: HA-Oh. – 9. ‘von jmdm./etw. abhängen, von Bedeutung sein’ 3: vereinz. n/w elbostf., 4: Wb-Ak 21, Heese 21919,72 – Wuroppe ett freuher annkomen dei, datt werrd ja nich mehr beacht. Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim); Rda.: ... dat kümmt op ne Mark nich an! Rauch 1929,38; hei lett et dropp ankmen ‘er wartet ab, wie sich eine Sache entwickelt’ HA-Oh.
anschaffen Vb. (refl.) ‘(käuflich) erwerben, sich zulegen’, auch ‘heranschaffen’ 1: Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die), 2: Heimatkalender-Je 1937,77 (JE2-Fi), JE2-Gü, 3: vereinz. n elbostf., Sprw-Börde, 4: Wb-Be, Krause 1964,41 – sick ’n plauch (Pflug) anschaffen Spr-Maa 438 (WO-Ol); sick wat Lüttjet (ein Kind) anschaffen HA-Oh; hei harre sick ok balle ’n Meeken anneschafft Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/Wöhlbier (HA-Eim); “Hinnerk, du mußt Woter anschaffen, ...” Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die); Da sat grade de Gemeinderat tesamme un tüftele hen un her, ob woll ’ne nie’e Spritze aneschafft wer’n solle oder nich. Lindauc o.J. 20.
ansn Vb. 1. (refl.) ‘(sich) jmdn./etw. ansehen, anschauen’ 1: vereinz. w nwaltm., 2: verstr. n/mittlere Altm., vereinz. s Altm. n/mittleres JE2, JE1-Güt Ziep, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – Hei sach sick de Böme an. Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim); nu seh di düt doch mal an! JE2-Sa; Rda.: ick kunne dat nich rhig mer midde ansein HA-Oh; dat wolme noch en betjen nsein ‘wir wollen noch ein Weilchen überlegen’ Wb-Nharz 16. – 2. ‘an jmdm., an einer Sache etw. wahrnehmen, bemerken, spüren’ 3: vereinz. n/w elbostf., 4: vereinz. anhalt. – Holt is Holt, un dat kann’n dat nich anseihn, wat da mal ute makt wern sall! Rauch 1929,91; dat hewwe ek ne glks nesein, dat hei krank is Wb-Nharz 16. – 3. ‘als etw. betrachten, auffassen, für jmdn./etw. halten’ 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. n/mittleres elbostf., 4: Wb-Ak 22 – Mei’n Onkel han se ofte for mei’n Vter njesn. a.a.O. 22; ... dat hei binahe als Fründ bi de Buern anneseihn word, ... Rauch 1929,34; Rda.: hai schall dann Himm fean Diudelsack ansain ‘er soll Schläge bekommen’ SA-Dä; sieht’n Mond forn Kauhkese an ‘er ist betrunken’ Sprw-Börde.
anstken Vb.
1. allg. ‘etw. anstechen’ 2: vereinz. Altm., ZE-Gri Roß, 3: vereinz. w elbostf.
– a. ‘etw. durch Einstich öffnen’, bes. ‘anzapfen’ –
n’ Ft Beier anstken HA-Oh;
Unn nu is de Kaamer (des Hamsterbaus)
annestoken. ... Da liet datt Getreide sau twei Hänne hoch. Hbl-Ohre 1928 Nr. 22/Wöhlbier (HA-Eim).
– b. in versch. Verbdg. auf den Menschen bezogen –
einen nschtken ‘jmdn. reizen’ Wb-Nharz 16;
hei hat mick schöne annestook’n ‘er hat mich heftig angefahren, gescholten’ HA-Bee;
watt anstäk’n ‘schlagen, prügeln’ Wb-Altm 243;
hei het b ne hellisch neschtken ‘er ist unangenehm aufgefallen, hat Missfallen erregt’ Wb-Nharz 16;
anestoken sin ‘betrunken sein’,
dn, Wb-We 8.
– 2. ‘etw. (mit einer Nadel) an etw. befestigen, anstecken’ 3: vereinz. n elbostf. (außer s GA), Wb-Nharz 16, 4: Wb-Ak 23 –
Vorsch Fest muß ich noch neie Jard’n nstechen. a.a.O. 23;
hai hat sik ne strze (Strauß)
annestk’n Spr-Ma
a 439 (WO-Ol).
– 3. ‘anzünden, zum Brennen bringen’ 2: vereinz. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. –
et hs nschtken Wb-Nharz 16;
hei hat ’n Dimm’m (Diemen)
anestken HA-Oh;
steche ma de Latarne an! ZE-Roß;
Hei stok sick de Lüchte an ... Rauch 1929,100;
... denn stoppe hei de Piepe un stok se ahn. Wedde 1938,55; Sprw.:
stik et Licht an, wenn de Frösche kwaken! ‘das Aussprechen der Wahrheit beendet jede üble Nachrede’ Sprw-Börde; refl.:
hei stickt sich n ‘er errötet, schämt sich’ CA-Fö.
– 4. ‘etw. auf jmdn. übertragen oder von etw. erfasst werden’, bes. von Krankheiten, 2: ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 23,
Krause 1964,120 –
gah nich na Willem – de ... stickt dick an HA-Bee;
Schnapp’m (Gähnen)
sticht n. Wb-Ak 23.
anstkern Vb. dass., 3: Hbl-Ohre 1928 Nr. 18/Wöhlbier (HA-Eim), Wb-We* 200.
antwrden Vb. ‘antworten, erwidern’ verbr. (ö anhalt. nur wenige Belege) – ... dunn reipen se. Aber Lischen antwöre nich ... Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); Her harre ör goarnich drupp eantwurt’t; ... Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie); gannsd woll nich andworden? BE-Gü; nu word doch an! OST-Na; sau twre mek doch an! BLA-Brau.
Appelbm m. PflN
1. ‘Apfelbaum’ 1: SA-Bee Rist, 2: vereinz. Altm., JE1-Ka Ma, 3: vereinz. w elbostf., 4: vereinz. anhalt. –
... unn de Karschbeeme bliehen, unn de Appelbeeme ... Richter o.J. 10;
Wie könnt doch nich deen groten Appelbom sau einfach affsagen. Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim).
– 2. in der Verbdg.:
en willn Appelbm PflN ‘wilder Apfel’,
Holtappel, 3: QUE-He.