Fudderkartuffeln Pl. ‘Futterkartoffeln’ 3: Lautdenkmal 1937 (HA-Neu).
Lautf.: Futterkartuffel’l.
Gemse n. ‘Gemüse’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: HA-Neu, QUE-Di, 4: Wb-Be, Krause 1964,122 – ... Netze voll Obst un Jemiese ... a.a.O. 122.
Lautf.: Jemeuse HA-Neu; -miese, [jemze] Wb-Be, Krause 1964,122; Jimse QUE-Di; [jmiz] Mda-Ze (verstr. ZE).
gt Adj. verbr. 1a. ‘den Zwecken genügend, zufrieden stellend, einwandfrei’ – w hem’m k jjen Acka JE2-Scho; dat is’n g Pert HA-Oh; ... Kohlzupp ... un de wör gaud naug för ehr Knechtens un ehr Deerns. EssennwAltm 91 (SA-Han); De Geschichte ... hät ville Lüede guet gefalln ... Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Verbdg.: maket gut Abschiedsgruß, Sprw-Börde; schn gt abwehrend, wenn sich jmd. bedanken will, Wb-Nharz 66; Rda.: gd tau Wege ‘gesund, rüstig’ Wb-We 44; lat man gut sien ‘lass es dabei bewenden’ HA-Bee; Sprw.: Wer goot schmeert, de goot föhrt. Firmenich 1854,132 (STE-Ste). – 1b. ‘tüchtig, den Aufgaben gewachsen’ – ... un weilse anne jude Hausfrau war, da dachte se schon in’n Sommer dran, was in’n Winter wern solle ... Wäschke 41919,28; Sprw.: Wat’n goden Vaogel is, de but’n god Nest. Spr-Altm 83. – 1c. ‘wirksam, nützlich, hilfreich’ – dat is gt fr’n hausten Wb-Nharz 66; Rda.: Awwer wer weeß wofor’s jut is. Heimatkalender-Be 1936,155; Sprw.: Wat een god don kann, dät werd twee ook nich to vöäl. Bewohner-Altm 1,330. – 1d. ‘passend, geeignet, günstig’ – jder Wind ‘günstiger Wind zum Segeln’ Elbschifferspr. 437 (JE2-Mi). – 1e. ‘nicht für den alltäglichen Gebrauch bestimmt, bes. Anlässen vorbehalten’ –Wer et man ichtens maaken kann,
Schafft sick ne “Gue Stube” an.
Gorges 1938,51.
– 2a. ‘angenehm, erfreulich, positiv wirkend’ – he hat goe Doch (Tage) GA-Si; enes guin Dages JE2-Gü; jumorjen Gruß, Wb-Ak 82; guen Dag Gruß, HA-Ack; wenn et Wäder guut is HA-Neu; düsse Tüffel schmeckt jt JE2-Scho; ... Stund mei sön witten Schlips ok good ... Francke 1904,8; hei hat’t ganz gt HA-Oh; Warsch bis dahin jut jejangn ... Krause 1964,22; Is doch gaud, Mudder, wenn’ öfter ünner de Lüd’ kümmt. Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); Rda: Seck’n jutn Dach maken ‘angenehme Tage verleben’ Spr-Asch 19. – 2b. ‘gesund, wohl’ – hei süht nich gut ut ‘er sieht kränklich aus’ HA-Bel; ne (ihm) is nich gt Wb-Nharz 66; dat wart balle wer gt ‘es heilt bald’ HA-Oh; ... sau lange wie miene Mutter na nich wedder jut iss ... Firmenich o.J. 161 (WA-Ost). – 3. ‘mühelos, einfach, bequem’ – Rda.: de hat gt köären (reden) HA-Oh; dat kannste woll nich gut behaupten CA-Fö. – 4a. ‘viel, reichlich, umfangreich’, auch ‘ertragreich’ – en gt deil ‘eine gehörige Menge’ Wb-Nharz 66; die Ärn (Ernte) diss Joar iss jut CA-Lö; got wat antrecken ‘sich warm einhüllen, anziehen’ STE-Döl; Det jaab daa for die imm’r ’n jutes Drinkjeld ab. Heimatkalender-Ze 1962,93 (ZE-Ze). – 4b. ‘mindestens, bestimmt so viel’ – dat is ne g Stunne wt henne HA-Oh; ... un die so breet war, dät guet fünf Wane näenen änder ... führn künnten ... Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); Verbdg.: Das is jt un jarne zn Mark wrt. Wb-Ak 82. – 4c. ‘sehr, überaus, stark’,  bannigen gden hausten hebben Wb-Nharz 66. – 5. ‘anständig, charakterlich und moralisch einwandfrei, tadellos’, auch ‘gütig’ – ’n gun Minschen Id-Eilsa 66; hei is’n guen Jungen OSCH-Har; dor had ne jle Frau DE-Ca; wist k gd dn? ‘willst du nun folgsam sein?’ Wb-Altm 67; Rda.: got en gden man sn lten ‘sich keine Sorgen um etw. machen’ Wb-Nharz 66; Sprw.: All tu juut is liederlich JE1-Dan; alder gden dinge sint’er dreie Wb-Nharz 66. – 6a. ‘freundlich, wohlmeinend’ – n’ gt Wert jbn HA-Oh; Rda.: Dat is jans un jar juder Wille. ‘Das ist sein freier Entschluss.’ Spr-Asch 19; hei hat woll en guden Willen datau, kann et awer nich schaffen Sprw-Börde. – 6b. ‘freundschaftlich gesinnt, zugetan, gewogen’ – en’n gd sn Wb-We 44; sek nich gt sn ‘verfeindet sein’ Wb-Nharz 66; Wedder met’n ander jut sin ‘sich wieder vertragen’ Spr-Asch 19; ... sek mit unsen Harregott gut de stellen wett ... Wedde 1938,8; Rda.: in’n Gen utkemen HA-Oh.
Lautf., Gram.: go(o)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verbr. nbrdb., vereinz. w JE1; gout Matthies 1912,25 (SA-Fa), vereinz. nw WE; jut Mda-Sti 33; gaut, -d, [gaut] verbr. nwaltm.; gu(u)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. s SA s OST ö GA, verstr. STE n WO, vereinz. mittleres JE2, verbr. mbrdb. elbostf. omd.; guet verstr. mbrdb.; in flekt. Formen: m. Akk. Sg.: goden Id-Altm, Spr-Altm 83; goon, gn vereinz. Altm.; [jjn] JE2-Scho; [jijn] Elbschifferspr. 437 (STE-Bit, JE2-Pa); [jn] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); [gau] SA-Dä; guden, gden Sprw-Börde, Wb-Nharz 66; guhen HA-Bo; gu’en, gen verstr. elbostf.; guun, ju’n QUE-Di, Krause 1964,15; [jijn] Elbschifferspr. 437 (WO-Ro); guin (Gen. Sg.) JE2-Gü; juten Spr-Asch 19; f. Nom./Akk. Sg. und st. Nom./Akk. Pl.: goot, joot, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verstr. w/mittlere Altm. (außer s Rand); gode, jode Spr-Altm 14, STE-Ost, WO-Ucht; goe, joe, [j] vereinz. OST, STE-GrSchwa Po, vereinz. sw Altm.; [j] MdanwJe1a 48 (JE1-HWa Lo); go’ Sprw-Altma 22; [jj] OST-Dü Hi, vereinz. nö STE, JE2-Scho; [gi], [ji] SA-Vie, verstr. nö Altm., STE-Ber, WO-Mahl; gaut verstr. nwaltm.; [gau] SA-Da; gaue SA-Net; gude, jude vereinz. s elbostf., Wäschke 41919,28; guhe STE-Ba; gue, jue, [g], [j] OST-Ein, CALV-Uth, vereinz. elbostf.; gu, ju HA-Oh, Id-Eilsa 66; [gt], [jt] GA-Bo, vereinz. n WO; [jj] Mda-nwJe1a 48 (JE1-Rie); juije Dialekt-Nd 12 (WO-An); [j] Mda-nwJe1a 48 (JE2-HSe, vereinz. n JE1); [jl] DE-Ca; [jud] Mda-Ze (ZE-Roß); [jur] a.a.O. (ZE-Reu Stre); [jul] a.a.O. (ZE-Gro); Kürze bes. in Grußformeln: [judn] m. Akk. Sg. DE-Ca; gun(n), jun(n) m. Akk. Sg. vereinz. elbostf., Wb-Ak 82; judde f. Akk. Sg. Wäschke71913,61; Kompar.  2bet, bter; Superl.  best.
Hacke f. 1. ‘Handgerät zur Bearbeitung des Ackerbodens’ allg. – Eerst wärd Koorn ehackt. D hem’m de Fruenslie smle Hacken tau. Nahr wärn Rei’m ehackt. Denn sind de Hacken nochml so breit, weil de Rei’mrejen breider sind wi de Koornrejen. Lautdenkmal 1937 (HA-Neu); de erste Hacke ‘erste Bearbeitung des Rü- benackers mit der H.’ HA-Oh; de Hacken wr’n bei’n Schmitt scharf jemacht Wb-Ak 63; Rda.: De Hacke an’ Steele laten ‘etw. im vernünftigen Rahmen lassen, nicht übertreiben’ Sprw-Harzvorld 374; dror is blau w ne Hagge ‘er ist betrunken’ ,  dn, BE-Gü. – 2. ‘Spitzhakke’ 2: ZE-Roß. – 3. ‘dem Heck des Kahns zugewandter Teil der  Wterdle’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 174 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 174 (CA-Ak), Wb-Ak 63.
Lautf.: [hak]; außerdem: [hag] BE-Gü, DE-Ca; Hack verbr. nwaltm. nbrdb. Zuss.: zu 1.: Heide-, Heidekrt-, Kartoffel-, Kernlege-, Korn-, Krauel-; sonstiges: Köpf-, Krz-.
Hackemetzer n. 1. ‘hackbeilartiges Messer’, zum Abtrennen des Rübenkopfs und der Blätter sowie zum Zerkleinern des Viehfutters, 2: JE2-Scho, 3: HA-Neu Oh, 4: vereinz. anhalt. – dän Brännettel müste klein hackng met’ Hackemetsa fä d Jänsekkng JE2-Scho. – 2. ‘sichelförmiges Messer’, zum Abtrennen des Rü- benkopfs und der Blätter, 2: vereinz. w Altm., 4: verbr. anhalt.
Lautf.: Hackmetzer SA-Al Bad; [hakmetsa] JE2-Scho; Hackmetz SA-NFe; -messer GA-Lo Lü; Hacke- HA-Neu Oh, vereinz. anhalt. [hagmesr] verbr. anhalt.
Hocke(n) m., f. 1. ‘Hügel’,  Barg, 3: HA-Ro. – 2. ‘Maulwurfshügel’,  Mollbarg, 3: HA-Ma. – 3. ‘hü- gelartig Angehäuftes’ 1: SA-Ah Hen, 2: verbr. nbrdb., verstr. w JE1, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 152 – ne hukke wet Wb-Nharz 82; … anne dichdije Hucke Holz … Spr-Asch 39; dett Krut wärt in kleine Hukkens tosammesmetten HA-Neu; Nu wies mick doch mal den groten Hucken Geld, den du dick mit diene nieen Moden vorrdeint hast. Rauch 1929,112; Rda.: ne Hucke drupp ‘randvoll, übervoll’, von einem Tragekorb voll Gras, JE2-Par. – 4. ‘(kleiner) Heuhaufen auf der Wiese’,  Heuhocke(n), 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., vereinz. JE2, verbr. w JE1, JE1-Wo, 3: WO-HWa, vereinz. w JE1, verstr. HA, OSCH-Osch, WA-Dom KlWa, WE-La Wa, BE-Gü, 4: vereinz. BE – d müt dät Höi wen’n un in Huckng mkng JE2-Scho; Heu in Hucken bringen HA-Oh;Denn kann se sick upt Heun
So gor to leidig freun,
Wo wuppt ör da de Rock!
Un Huckn baut se flidig
Vö Ownd ümmer tidig,
Oft mehr noch as fif Schock
. Kredel 1929,19.
– 5a. ‘Stand von 6 bis 10 Getreidegarben’ 3: OSCH-De, WE-He Wa. – 5b. ‘Stand von 15 Getreidegarben’ 3: BA-GrAls. – 5c. ‘ein Arm voll Getreide’ 2: GA-Sche. – 6. ’10 Bündel bearbeiteten Flachses’ 3: Flachsbearb-Osch 236, OSCH-Schl.
Lautf., Gram.: Hocke f. HA-Oh; [hog] f. BE-Sa; [hok] SA-Dä Ku Pü, Hock Wb-Altm 83, Wb-Altm* 56; Hocken m. OST-Poll; HockenSA-Han Hen Le, vereinz. n Altm., GA-Vo; [hok] m. SA-Rist; [hok] verstr. nwaltm., vereinz. nw Altm.; [hok] Pl. verstr. n nwaltm. n SA, OST-Bi; Hucke, [huk] f. JE2-Be De Scho, JE1-Mö Wo, WO-HWa, OSCH-Wu, Wb-Nharz 82, Spr-Asch 39, Mda-Sti 152; Hucke, [huk] WO-Co Gli San, verstr. s JE2 w JE1, JE1-Grü, WE-Da, Wb-We 54, Wb-We* 216; [hug] f. vereinz. BE; Huck Wb-Altm* 56; Hucken, [hukn] m. STE-Ho, vereinz. n elbostf., Wb-Nharz 82, QUE-Di; Hucken, [hukn] SA-Ah, verstr. w Altm., verbr. ö Altm., verstr. JE2 JE1, verbr. n elbostf., vereinz. WE QUE, CA-Atz El Salz, BE-GrMü; Hucken Pl. JE2-De, JE1-Ca, HA-Oh; Huckn Pl. Kredel 1929,19; [huk] SA-Kal Vie, verstr. s OST, GA-Fau Le Schw, verstr. STE, WO-Col Zi Zie, HA-NHa; [huk] Pl. GA-Bo, JE2-Scho; Huckens, [hukns] Pl. WO-HWa, HA-Neu Ro. Zuss.: zu 2.: Moll-, Mollworms-, Molt-, Mlworms-, Mlworps-; zu 4.: Heu-, Lde-; sonstiges: Kompost-, Migmten-.
Hund m. 1. TiN ‘Hund’, z.T. bes. das männl. Tier, verbr. – Rda.: dat kein Hund ‘n Schticke Brot von ne nimmtdie Schwere eines moralischen Versagens kennzeichnend, Sprw-Börde; uffen Hund kom’m ‘verarmen, abmagern’ Wb-Ak 72; de geit vor de Hunne ‘er stirbt’ WE-La; da liet der Hund bejraben ‘das ist der entscheidende Punkt’ Sprw-Börde; wickelt sich in’n Hund ‘er schweigt, gibt keine Antwort’ Sprw-Börde; Dao krei’t wädder Hund noch Haohn noa. ‘Das ist völlig unwichtig.’ Bewohner-Altm 1,340; kann keinen Hund ut’n Backoben locken Sprw-Börde; met allen hunnen gehisst ‘raffiniert, durchtrieben’ Id-Quea 158; Hei denkt ümmer, grod Hund is sin Päd’ (Pate), un klein hät nich maol Vadder staohn. ‘Er ist eingebildet.’ Bewohner-Altm 1,340; nimmt wie der Hund ‘n Schwanz mank de Beine ‘er geht kleinmütig davon’ Sprw-Börde; h is bekand asn bundn hund ‘er ist überall bekannt’ GA-Da; dai schütt sik dat af as Hund dann Raigng ‘er ist völlig gleichgültig’ SA-Dä; sei lwet w Hund un Katte ‘sie vertragen sich nicht’, meist von Eheleuten, HA-Oh; Dat is gerade, wie wenn’n en dob’n Hunne wat seggt mit Bezug auf einen Schwerhörigen, Sprw-Harzvorld 374; junke Hunne met Schtickebrn scherzh. Antwort auf die Frage, was es zu Mittag gibt, HA-Neu; mit dem Hund gemessen und den Schwanz vergessen ‘zu knapp gemessen’ WE-Dee; der Wech is mit’n Hund emet’t und der Schwanz tauejeben von einer ungenauen Entfernungsangabe, Sprw-Börde; dei wett sienen Hund woll te lei’n, dat’e nich owern Strick schitt ‘er versteht es, seine Interessen durchzusetzen’ WO-Gu; Wenn de Hund nich eschetten harre, harre’n Hasen ekrejjen Zurückweisung von Ausreden, Sprw-Harzvorld 374; deck schitt de Hund watschroffe Verneinung, Ablehnung, WE-Dee; bei dn is der Knippel bei’n Hund jelt ‘dort geht es ärmlich zu’ Wb-Ak 72; Von de Hund, de en bät’n hat, davon mütt’n Haar uppleng’n. ‘Um einen Kater zu beseitigen, muss man erneut Alkohol trinken.’ Spr-Altm 82; Sprw.: en blöen Hund ward selten fett HA-No; je dröjer de Hund, je gröter de Fleuen Sprw-Börde; De Hunn’, d am fründlichst’n swänzeln, de bt’n toerst. Wb-Altm 278; Hunn, dee veöhl blaffen, biet’n nich GA-Trü; Oll’ Hunn’ blaffen lihren, hölt swar. Bewohner-Altm 1,340; Väöl Hunn’ is ‘n Haos’n sin Dod. Spr-Altm 29; liet (liegt) Harre, liet Hund HA-Sü; ein Hund bellt nich lange ‘ein Mensch allein kann nicht lange streiten’ WO-Ma; Den letzten biet’t de Hunne. Wb-Holzl 33; Wo de Tun ‘n legst’n (am niedrigsten) is, da will’n all Hun’ räwerspring’n. Spr-Altm 82; Hunne pissen un Fruunslüü weenen, wenn’s willen OST-Sta; Wenn’t Flesch up is, bieten sick de Hünn’ um de Knaoken. Bewohner-Altm 1,332; Wer’n Hund hang’n will, findt ok’n Strick dato. Spr-Altm 82; wer’n Hund hauen will, findt ok en Knüppel WO-HWa; kimmet mor ewwern Hund, kimmet mor  ewwern Schwans Wb-Ak 72; liewer der grote Hund in Dörpe wie der kleine in de Stadt Sprw-Börde; wöcker sik as’n Hund verhrt, mutt Knoaken fräten SA-Ab; Neckreim:Wenn Schult’n Hund ‘n Köter weer
un denn bittschen gröter weer
un denn ‘n bittschen bunt,
denn weerd’ ‘n schön’n Hund
. Matthies 1912,30 (OST-
GrRo);
Kinderreim:ek wil dek eml wat forteln
fon Peter Sneln,
d har en klein hinneken,
dat konne bten un konne beln,
konne eppelkens fscheln,
konne nete knakken
un konne in emmer kakken
. Mda-Weg 98.
– Volksgl.: Frisst ein H. Gras (vereinz.) oder jault er (GA-Da), so wird es regnen. Sein Jaulen kann auch einen Todesfall ankündigen (GA-Da), bes. bei Nacht (CA-Lö), beim Glockenläuten (Vk-Altm 206) oder wenn er die Schnauze dabei nach unten hält (Vk-Anhalta 31). Hält er die Schnauze nach oben, zeigt das einen bevorstehenden Brand an. a.a.O. 31 (CA-Zu, BE-GrMü). Nach H. schlägt der Blitz, deshalb ist bei Gewitter zu ihnen Abstand zu halten. a.a.O. 31 (BA-Bad). Einen Hundebiss behandelt man durch Auflegen von Haaren des H. a.a.O. 286. – 2. Schimpfwort, vereinz. – Hund for’n Jroschen Wb-Ak 72; dullen Hund HA-Oh; saun vorfluchten Hund Wb-We 54. – 3. NeckN für die Bewohner von Winningen, mit Bezug auf die ihnen unterstellte Durchtriebenheit, 3: Vk-Ask 167. – 4. in der Verbdg.: bunt Hund ‘mit grünem Laub geschmückte Gestalt beim Pfingstumzug’,  Pingsten, 2: Brauch-wAltm 63 (SA-Rie). – 5. in der Verbdg.: der tolle Hund ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 2: ADVk Nr. 49 (JE2-Mö). – 6. ‘(hintere) Querstange am  Ldetg’ 2: ZE-Roß, 3: HA-Uep, OSCH-Har, QUE-Hau, 4: verstr. anhalt. – 7. in der Verbdg.: verwassener Hund ‘verwachsener Holzklotz, der schwer zu spalten ist’,  Knorren, 2: JE2-Bu, JE1-Stei. – 8. in der Verbdg.: hölten Hund ‘Flachsbreche’ – Rda.: wenn erst de hölt’n Hunne bellt, is de Sömmer vorbie 3: HA-Bee.
Lautf., Gram.: Pl.: Hunne, [hun]; außerdem: Hunn’, [hu] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm.; Hünn’ Bewohner-Altm 1,332. Zuss.: zu 1.: Haff-, Halwen-, Hellen-, Hrden-, Hoff-, Jagd-, Jammer-, Khrden-, Lnen-; zu 2.: Hellen-, Himmel-, Jammer-, Lumpen-, Mess-; zu 6.: Hinder-.
in 1. Präp. räumlich, verbr. – a. zur Bezeichnung eines Raumes, Bereiches, innerhalb dessen sich etw. befindet, geschieht – de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; d Hoischprengsel (Heuschrecke) sitt int Gras JE2-Scho; hei is in Dorpe HA-Oh. – b. zur Bezeichnung des Zieles einer Bewegung oder Handlung – füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; in’n Kel’ler jn Wb-Ak 73; Solch ein alter Süper kennt keen Weg int Dörp bäter, as den naon Krog; … Bewohner-Altm 2,128; ik huschele mik int Bedde CA-Fö. – 2. Präp. zeitlich, verbr. – a. zur Bezeichnung eines Zeitraums, innerhalb dessen etw. geschieht – De Dahlöhner worn in Sommer bei de Bure in Arbeit un in’n Winter jingen se nah de Forscht tum Holthaun. JE2-Gü; Dat is in’n Freujahr mien erstes, dat ick miene Hagelvorrsicherunge make!Rauch 1929,114; Mme Bom’m km inne Schummerstun’ne immer rewwer un vorzlte was. Wb-Ak 113; Rda.: sei doch nich so hawwelich, denn word det doch in Läm nischt ZE-Roß. – b. zur Bezeichnung eines Zeitraums, nach dem etw. geschieht – Wetterregel: wenn dai Linn bluijn is in faia (vier) Wochan Aöst (Erntezeit) SA-Dä. – 3. Präp. zur Bezeichnung der Art und Weise, in der etw. geschieht, verbr. – in der le HA-Oh; tas jt awwer  alles in Hast haite Wb-Be; tr lft je haite in Hemsarmel (nur mit Hemd bekleidet, ohne Jackett o.ä.) Wb-Be; Uff’n Hof wärd allens hinjestawwelt, daß me in Dustern driwerwech fallen kann. Spr-Asch 42; dett Krut wärt in kleine Hukkens tosammesmetten HA-Neu. – 4. Präp. zur Bezeichnung einer beabsichtigten Tätigkeit, eines Zwecks, 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 136, ZE-Ste – In Summer joahn de Mannssen schon janz tiede in Mähn. ZE-Ste; dai Dean git in danzan SA-Dä. – 5. Präp. ohne eindeutigen Bezug auf (nur) eine der unter 1. – 4. dargestellten Bed., bes. in Verbdg. und Rda., verbr. – hei is fam in sn Hanwak JE2-Scho; in jde Lmslre Wb-Be; hei is in de drittich HA-Oh; Rda.: Himmel un Äre in Bewejung setten Sprw-Börde. – 6. Adv. – a. ‘darin’ 2: Bewohner-Altm 1,338, 3: verstr. elbostf. – et isser nischt inne ‘es ist nichts darin’ Wb-Nharz 87; da stait nist von inne Wb-Holzl 110; Rda.: da steckt keiner inne ‘das kann niemand genau wissen’ WE-Dee; Hand van’n Sack, is Hawer in ‘Hände weg, das ist mein Eigentum!’ Bewohner-Altm 1,338. – b. Adv. ‘bei uns’, auch ‘zu Hause, im Hause’ 1/2/3: vereinz. nd. – wai hemm düt Jaoa Feagaunde (Erntefest) in SA-Dä; H is in. Wb-Altm 89; einder mott inne blben HA-Oh.
Lautf.: in; außerdem: inne (6.) verstr. elbostf.
inklen Vb. 1. ‘vergraben’, auch ‘beerdigen’ 2: Wb-Altm 120, Bewohner-Altm 2,44, SA-GrAp Rie, vereinz. JE2, 3: WO-Gli Ma, Wb-Holzl 110, HA-Oh – n’ dich Der wart inneklt HA-Oh; Rda.: den kuhlen se balle in ‘er wird bald sterben’ WO-Gli. – 2. ‘zur Lagerung in eine Miete bringen’ 2: Wb-Altm 120, 3: HA-Bee Neu Oh, WE-Oster – innekuhlt wärn de Kartuffel ower Winter fast alle HA-Neu.
irgend Adv. 1. zur Bezeichnung der Unbestimmtheit, 2: Matthies 1903,22, verstr. ZE, 3: HA-Neu, Wb-We 36, 4: CA-Ak, DE-Ca – da geiht alles mit, wat irgens krupen kann HA-Neu. – 2. ‘vielleicht’ – wollesde denn arnd an br Ebbel midn’m? 4: CA-Ak.
Lautf.: irgens HA-Neu; ergend Wb-We 36; [orjnt] ZE-Roß; [urjnt] vereinz. ZE; [arjnd] veralt. DE-Ca; [arnd] veralt. CA-Ak; Nbf.: igg’nst’n Matthies 1903,22.