Blümchenwter n. dass. wie  Blümchen, 3: HA-Uep.
Lautf.: [blmnvtr].
Bracke f. 1. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 2: WO-Sa, JE1-De, 3: vereinz. n elbostf. – 2. ‘alte, schlechte Kuh’ 3: HA-Uep.
Dannenbm m. 1a. dass. wie  Danne 1a., 1: SA-Ch, 3: HA-Oh, 4: Heese 21919,92. – 1b. dass. wie  Danne 1b., 3: HA-Uep. – 2. ‘Weihnachtsbaum’ verstr.
Lautf.: Dannenboom, -bm; außerdem: -bem HA-Oh; Tannenboom Heese 21919,92.
Dörschkasten m. ‘kleine Dreschmaschine’ 3: HA-Uep.
Lautf.: [dökastn].
Drg(e)kpe f. ‘großer, viereckiger (auch halbrunder) Korb mit Schultergurten, der auf dem Rücken getragen wird’,  Kpe, 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 39, vereinz. ö Altm. (außer n WO), verbr. JE2, JE1-Wo, 3: Wb-Holzl 78, HA-Uep, verstr. mittleres/s elbostf., 4: BA-Gü Ha, vereinz. w anhalt. – ... en paar Da’e drop geiht Ebert mit ne grote Dragkiepe op’n Puckel ... na Barsdörp. Wedde 1938,88.
Lautf.: Dragekiepe QUE-West; Drache- BA-Ha; Trage- BA-Gü; Drag-, Drach- vereinz. mittleres/sw elbostf.; Tragk-, Trach- JE2-Kno Ma, vereinz. sö elbostf.; Dra(h)e- JE2-Ba, Heimatgesch-Bad 33; Trae- BA-Ho; Dra(h)- JE2-Dr GrWu, JE1-Wo, Wb-Holzl 78, verstr. mittleres elbostf., vereinz. sw elbostf.; Drakiep OST-Na Sto, STE-Sta; [drgb] vereinz. w anhalt.; Tra(h)kiepe JE2-Mö, OSCH-Huy, WA-Ste; -kiep JE2-Reh; Draogekiepe JE2-GrWud Scho; Dra(o)gkiep, -kp Wb-Altm 39, vereinz. ö Altm. (außer n WO), JE2-Kam Wa; [drgb] BE-He; Traorekiepe CA-Ca; Trg- BA-Ra; [drkp] HA-Uep; Draokiep, -kp Wb-Altm 39, JE2-Kl Scha; [draokp] SA-Dä.
Fledderbm m. dass. wie  Fledder 2., 2: vereinz. JE2, 3: HA-Uep, BE-He.
Lautf.: Flidderbo(o)m vereinz. JE2; Flderbm HA-Uep; [fldrbaum] BE-He.
Hnenft m. PflN ‘Gänsefingerkraut’ 3: HA-Uep.
Lautf.: [hfaot].
Hwe f. ‘Vorrichtung zum Anheben des Ackerwagens’ 3: WO-Ma, HA-Uep.
Lautf.: [hw] HA-Uep; Hebe WO-Ma.
Hinrik 1. männl. RN – Schnellsprechübung:Heinrich Hamann hackte Holt
hackte hindern Huse Holt
hisst’n Hund hindern Hasen her:
Hier Hund, hast’n Happen
. Hbl-Ohre 1933 Nr. 7/ohne Verf.
(HA-Eil);
Rda.: Macht Feier’md, Heine treckt all. mit iron. Bezug auf den gleichnamigen Waldhüter im w gelegenen Diebzig, dem scherzh. das Herabziehen der Sonne unterstellt wurde, Wb-Ak 67; Neckreim:Heine, Heine,
was kost’n denn de Schweine?
Wb-Ak 67;
Hainerich, beschaiß’ dich nich,
daine Mudder weschd dich nich!
CA-Ak;
Tanzlied:Heinrich is ein schlechter Bengel
Hat nich mal an meck edacht,
Hat meck nich mal eine Semmel
Von der Messe mitgebracht
. OSCH-Ba.
– 2. zur Personenbezeichnung. – a. in der Verbdg.: n’ sanften Heindrich ‘stiller, gutmütiger Mensch’ 3: HA-Oh. – b. in der Verbdg.: schmaolr Hinrik ‘langer schlanker Mensch’,  Lltsch, 3: Vk-Ask 151. – 3. PflN – a. ‘Sauerampfer’,  Serblatt, 2: JE2-Go, Mda-nwJe1b 75 (verstr. nw JE1); vgl. Rder Hinrik, Srer Hinrik. – b. ‘Schafgarbe’ 3: HA-Uep.
Lautf.: [hinrik] Mda-nwJe1b 75 (verstr. nw JE1), HinrikVk-Ask 151; Hindrik Wb-Holzl 105, Hindrick Rauch 1929,60; Hinderick JE2-Go, [hndrk] HA-Uep; Hinnäck Albrecht21822 1,11; Heinrich Matthies 1912,24 (SA-NFe), Hbl-Ohre 1933 Nr. 7/ohne Verf. (HA-Eil), OSCH-Ba; Heindrich WO-Dru, HA-Oh, heindrich Wb-Nharz 74; [hainri] CA-Ak; Hnerich QUE-Di; Kurzform: Heine Wb-Ak 67.
Hund m. 1. TiN ‘Hund’, z.T. bes. das männl. Tier, verbr. – Rda.: dat kein Hund ‘n Schticke Brot von ne nimmtdie Schwere eines moralischen Versagens kennzeichnend, Sprw-Börde; uffen Hund kom’m ‘verarmen, abmagern’ Wb-Ak 72; de geit vor de Hunne ‘er stirbt’ WE-La; da liet der Hund bejraben ‘das ist der entscheidende Punkt’ Sprw-Börde; wickelt sich in’n Hund ‘er schweigt, gibt keine Antwort’ Sprw-Börde; Dao krei’t wädder Hund noch Haohn noa. ‘Das ist völlig unwichtig.’ Bewohner-Altm 1,340; kann keinen Hund ut’n Backoben locken Sprw-Börde; met allen hunnen gehisst ‘raffiniert, durchtrieben’ Id-Quea 158; Hei denkt ümmer, grod Hund is sin Päd’ (Pate), un klein hät nich maol Vadder staohn. ‘Er ist eingebildet.’ Bewohner-Altm 1,340; nimmt wie der Hund ‘n Schwanz mank de Beine ‘er geht kleinmütig davon’ Sprw-Börde; h is bekand asn bundn hund ‘er ist überall bekannt’ GA-Da; dai schütt sik dat af as Hund dann Raigng ‘er ist völlig gleichgültig’ SA-Dä; sei lwet w Hund un Katte ‘sie vertragen sich nicht’, meist von Eheleuten, HA-Oh; Dat is gerade, wie wenn’n en dob’n Hunne wat seggt mit Bezug auf einen Schwerhörigen, Sprw-Harzvorld 374; junke Hunne met Schtickebrn scherzh. Antwort auf die Frage, was es zu Mittag gibt, HA-Neu; mit dem Hund gemessen und den Schwanz vergessen ‘zu knapp gemessen’ WE-Dee; der Wech is mit’n Hund emet’t und der Schwanz tauejeben von einer ungenauen Entfernungsangabe, Sprw-Börde; dei wett sienen Hund woll te lei’n, dat’e nich owern Strick schitt ‘er versteht es, seine Interessen durchzusetzen’ WO-Gu; Wenn de Hund nich eschetten harre, harre’n Hasen ekrejjen Zurückweisung von Ausreden, Sprw-Harzvorld 374; deck schitt de Hund watschroffe Verneinung, Ablehnung, WE-Dee; bei dn is der Knippel bei’n Hund jelt ‘dort geht es ärmlich zu’ Wb-Ak 72; Von de Hund, de en bät’n hat, davon mütt’n Haar uppleng’n. ‘Um einen Kater zu beseitigen, muss man erneut Alkohol trinken.’ Spr-Altm 82; Sprw.: en blöen Hund ward selten fett HA-No; je dröjer de Hund, je gröter de Fleuen Sprw-Börde; De Hunn’, d am fründlichst’n swänzeln, de bt’n toerst. Wb-Altm 278; Hunn, dee veöhl blaffen, biet’n nich GA-Trü; Oll’ Hunn’ blaffen lihren, hölt swar. Bewohner-Altm 1,340; Väöl Hunn’ is ‘n Haos’n sin Dod. Spr-Altm 29; liet (liegt) Harre, liet Hund HA-Sü; ein Hund bellt nich lange ‘ein Mensch allein kann nicht lange streiten’ WO-Ma; Den letzten biet’t de Hunne. Wb-Holzl 33; Wo de Tun ‘n legst’n (am niedrigsten) is, da will’n all Hun’ räwerspring’n. Spr-Altm 82; Hunne pissen un Fruunslüü weenen, wenn’s willen OST-Sta; Wenn’t Flesch up is, bieten sick de Hünn’ um de Knaoken. Bewohner-Altm 1,332; Wer’n Hund hang’n will, findt ok’n Strick dato. Spr-Altm 82; wer’n Hund hauen will, findt ok en Knüppel WO-HWa; kimmet mor ewwern Hund, kimmet mor  ewwern Schwans Wb-Ak 72; liewer der grote Hund in Dörpe wie der kleine in de Stadt Sprw-Börde; wöcker sik as’n Hund verhrt, mutt Knoaken fräten SA-Ab; Neckreim:Wenn Schult’n Hund ‘n Köter weer
un denn bittschen gröter weer
un denn ‘n bittschen bunt,
denn weerd’ ‘n schön’n Hund
. Matthies 1912,30 (OST-
GrRo);
Kinderreim:ek wil dek eml wat forteln
fon Peter Sneln,
d har en klein hinneken,
dat konne bten un konne beln,
konne eppelkens fscheln,
konne nete knakken
un konne in emmer kakken
. Mda-Weg 98.
– Volksgl.: Frisst ein H. Gras (vereinz.) oder jault er (GA-Da), so wird es regnen. Sein Jaulen kann auch einen Todesfall ankündigen (GA-Da), bes. bei Nacht (CA-Lö), beim Glockenläuten (Vk-Altm 206) oder wenn er die Schnauze dabei nach unten hält (Vk-Anhalta 31). Hält er die Schnauze nach oben, zeigt das einen bevorstehenden Brand an. a.a.O. 31 (CA-Zu, BE-GrMü). Nach H. schlägt der Blitz, deshalb ist bei Gewitter zu ihnen Abstand zu halten. a.a.O. 31 (BA-Bad). Einen Hundebiss behandelt man durch Auflegen von Haaren des H. a.a.O. 286. – 2. Schimpfwort, vereinz. – Hund for’n Jroschen Wb-Ak 72; dullen Hund HA-Oh; saun vorfluchten Hund Wb-We 54. – 3. NeckN für die Bewohner von Winningen, mit Bezug auf die ihnen unterstellte Durchtriebenheit, 3: Vk-Ask 167. – 4. in der Verbdg.: bunt Hund ‘mit grünem Laub geschmückte Gestalt beim Pfingstumzug’,  Pingsten, 2: Brauch-wAltm 63 (SA-Rie). – 5. in der Verbdg.: der tolle Hund ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 2: ADVk Nr. 49 (JE2-Mö). – 6. ‘(hintere) Querstange am  Ldetg’ 2: ZE-Roß, 3: HA-Uep, OSCH-Har, QUE-Hau, 4: verstr. anhalt. – 7. in der Verbdg.: verwassener Hund ‘verwachsener Holzklotz, der schwer zu spalten ist’,  Knorren, 2: JE2-Bu, JE1-Stei. – 8. in der Verbdg.: hölten Hund ‘Flachsbreche’ – Rda.: wenn erst de hölt’n Hunne bellt, is de Sömmer vorbie 3: HA-Bee.
Lautf., Gram.: Pl.: Hunne, [hun]; außerdem: Hunn’, [hu] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm.; Hünn’ Bewohner-Altm 1,332. Zuss.: zu 1.: Haff-, Halwen-, Hellen-, Hrden-, Hoff-, Jagd-, Jammer-, Khrden-, Lnen-; zu 2.: Hellen-, Himmel-, Jammer-, Lumpen-, Mess-; zu 6.: Hinder-.