afmurkeln Vb. (refl.) dass. wie  afmusseln 1a., 3: Wb-Holzl 52 (HA-Eil), HA-Um.
afrpen Vb. ‘das gemähte Getreide zusammenraffen und aufnehmen, um es zu Garben zu binden’ 2: WO-Ro, ZE-Gri Steu, 3: verstr. n/w elbostf. (außer s GA), WA-Neu, vereinz. s elbostf., 4: vereinz. omd. – enn Armvull aweraapt HA-Um; de Manzen mähn un de Fruhn roapen af un bingen Bunde drut ZE-Gri.
Lautf., Gram.: af(f)rapen, -rp’n, aw- vereinz. n/w elbostf. (außer s GA), QUE-Su; aweraapt Part. Prät. HA-Um; affroapen WO-Ro, [afrpn] HA-Uep; roapen af 3. Pl. Präs. ZE-Gri; [afrpm] Beiträge-Nd 59 (WO-HWa); frpen OSCH-Di, Wb-Nharz 6; [frpm] QUE-Di; abrapen ZE-Steu, BA-Op; [prpn] BA-Ha; abrappen KÖ-KlPa, DE-Ho; -rapp’m, -rappm, [abrab] vereinz. anhalt.; [prawn] WA-Neu.
Aftritt m. ‘Toilette’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. n/mittlere Altm. (außer n OST), verstr. s Altm. JE2 n JE1, JE1-Mö, verstr. ZE, 3: verstr. w elbostf., verbr. ö elbostf., 4: verstr. omd. – ick mott mal nan Aftritt HA-Um; mache m en Abdridd rne DE-Ca.  z.T. handelt es sich um verhüllende oder scherzh. Benennungen: Ab Abort Afsde Appartement Donnerbalken Drths Drtmle Hs Kabse Kackhs Kl Klsett Klster Latrne Lkus 1rt Ppst Rths Schths Sekrt Tante (Verbdg.) Trittjen.
Lautf., Gram.: Af(f)tritt, Aw-, [aftrit]; außerdem: [aftrt] vereinz. mittleres/s JE2; Aaftritt, Ahf-, f- HA-Oh, OSCH-Ad, verstr. sw elbostf.; f- QUE-Di; Ab- (anhalt.: [abdrid]) OST-Ar, STE-Ta, JE2-Ste, vereinz. s JE2 nö JE1, JE1-Mö, verstr. ZE, WA-Un, vereinz. sw elbostf., verstr. n CA omd.; Aptritt, [aptritt] ZE-Gri, Wb-Be; Obtritt BLA-Sti, BA-Neu; n. belegt WA-Dom.
anmten Vb. 1. ‘nach Maß anfertigen, anmessen’ 2: Spr-Maa 438 (JE1-Ziep), 3: vereinz. n/w elbostf., 4: Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa) – ... un leit mick en paar Stewweln anmeten. Lindauc o.J. 34; Rda.: sick stewwl’n ammtn von Kindern gesagt, die barfuß durch tiefen Schmutz laufen, Spr-Maa 438; dat höltene Kamsool ( Kamsl) anmeten ‘jmds. Sarg machen’ Wb-Holz 115 (HA-Um). – 2. ‘schlagen, prügeln’,  verhauen, 4: KÖ-Ge.
Lautf., Gram.: anmeten, -mten vereinz. HA; ammtn, -mt’n Spr-Maa 438 (WO-HWa Ol); anmäten Klaus 1936,5; -mäat’n Spr-Maa 438 (JE1-Ziep); nmëten Wb-Nharz 10; anmessen KÖ-Ge; meßte an 3. Sg. Prät. Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa).
anputtjen Vb. ‘einen Knopf oder eine Münze werfen’, im Kinderspiel, 3: WO-Gu, Wb-Holzl 55 (HA-Um).
Lautf.: anputtjen Wb-Holzl 55 (HA-Um); -putchen WO-Gu.
anstippen Vb. ‘jmdn. leicht und kurz mit der Fingerspitze berühren’,  antippen, 3: HA-Um.
anwrdeln Vb. 1a. ‘Strohbündel durch Zusammendrehen von Weidenbändern beim Decken des Strohdachs befestigen’, veralt., 3: Wb-Holzl 54 (HA-Um). – 1b. ‘Wagenteile, ein Geschirr zusammenbinden’ 3: a.a.O. 55 (HA-Eil, WA-KlWa). – 2a. ‘schmücken’, bes. ‘Gardinen anbringen’ 3: a.a.O. 54 (HA-Um). – 2b. refl. ‘sich anziehen’ 4: Wb-Be.
Lautf.: [nfrdln] Wb-Be; anfralen Wb-Holzl 54 (HA-Um); -froilen a.a.O. 55 (HA-Eil, WA-KlWa).
Appelbrtje f., vorw. im Pl. ‘getrocknete Apfelstückchen’ 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. n/mittleres elbostf. (außer s GA, dort verstr.) – de Appelbratchen wert opejetten! HA-Um.
Lautf., Gram.: Appelbra(a)tjen vereinz. s GA, HA-Som; -bratchen vereinz. n/mittleres elbostf. (außer s GA); -bratschen, -braotschen vereinz. Altm., GA-Se; -bratge Sg. GA-Se; Äppelbratgen OSCH-Nei; Abbelbraatschen GA-Trü; Appelbrtje Sg. GA-Hö; -broatchen WO-GrRo.
rs m. 1. ‘Gesäß’ verstr. – du lest wedder nich lucker, bett de erst’n Ars vull krist HA-Bee; Rda.: in Marse sien ‘entzwei sein’ Sprw-Eils 39; in Marse hebben ‘aufgegessen haben’ Id-Eilsa 78; wedder Kopp noch Ars von unverständlichem Gerede, HA-Um; s Maul zum Arsche hlen ‘schweigen’ KÖ-GrPa; Das is je w in rsch jewest von einem stark zerknitterten Stück Papier oder Kleid gesagt, Wb-Ak 26; an len Arsch ‘grobe Zurückweisung’ KÖ-GrPa; lick mek in’n rsch dass., BLA-Brau; n’ Oarsch vullhauen ‘jmdn. schlagen, prügeln’ CA-Bru; de Köster schleit de Woch vön Moarß vom Abendläuten am Sonnabend gesagt, STE-Scho; hei hät de Naoäs tauknäpen ‘er ist gestorben’ SA-Ch; hat’n kollen Oarsch ekricht dass., WA-La; sich uffen rsch setzen ‘sehr überrascht sein’ Wb-Ak 26; ’n Ars riskieren ‘wagemutig sein’ Sprw-Eils 38; in rsch kukken ‘neugierig zuschauen’ Wb-Nharz 18; kimmt doch nich ut’n Arsch ‘er kommt mit einer Arbeit nicht voran’ Sprw-Börde; den geit der Arsch mit Grundis ‘er hat große Angst’ a.a.O.; dene geit de Mrs t un in wine Wachtelpipe dass., Wb-We 87; immer forn Marsche lien ‘ständig hinter jmdm. herlaufen, im Wege sein’ Sprw-Börde; einen for’n rse bimmeln dass., Wb-Nharz 18; dähn soll ick woll ’n Arsch utklaihn? ‘er will sich wohl extra bitten lassen?’ OSCH-Grö; einen in’n Ars krupen ‘sich einschmeicheln’ OSCH-Schw; eenen en Loch in Arsch bohren ‘unablässig um etw. bitten’ CA-Sa; einen w in rsch jekrpen sn ‘jmdm. sehr zugetan sein’ Wb-Nharz 18; alles in’n Arsch rin jochen ‘jmdm. alles zukommen lassen’ Sprw-Börde; hei is glks mit’n Mrse rum ‘er ist schnell beleidigt’ HA-Oh; de will schiten un hat nist im Maarsche ‘er will mehr erreichen, als er vermag’ Wb-Holzl 56; kein Himme (Hemd) öwern Mrse hebben ‘arm sein’ Wb-We 87; dat paßt drop wie de Arsch op’n Emmer ‘es passt sehr gut’ BE-Re; dick wart et noch mal vorn Arse bullern ‘dir wird es noch einmal schlecht ergehen’ HA-Oh; Sprw.: wenn’n Noars vöborgt, müttn dörcht Ripp’n schiet’n OST-Schön; du kannst dick dreihen wie du wist, de Ars is ümmer hinn’n WO-Gu; Rätsel: Et hänget an’ne Wand un hat sich en Arsch verbrännt? – de Brapanne. WO-Schn.  TZ: 2Achter Achterdl Achterkastell Achtern rswark Bürzel Gatt Hinderachte Hinderdl Hindere Hindergestell Hinderkastell Hinderste Hindervrdel Hinderwgen Kackarsch Ktel Kiste, weitere Synonyme  P. – 2. ‘Heck eines Kahns’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 163, 315 und 355 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 163 und 315 (CA-Ak), Wb-Ak 26 – Denn kroch dr mich mit seine Nse in mei’n rsch. ‘Dann bohrte sich der Bug eines anderen Kahns in das Heck meines Kahns.’, bei einer Havarie, a.a.O. 26; der Kn jd uf’n rsch ‘der Kahn ist am Heck zu schwer beladen und taucht dort tiefer ein’ Elbschifferspr. 315 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa, CA-Ak); Schdr kwr forn rsch ‘das Steuer mit dem Staken so weit zur Seite drücken, dass das Helmholz völlig über Bord steht’ a.a.O. 355 (JE2-Pa). – 3. ‘Unterseite eines Wurzelstockes’ 3: BLA-Brau. – 4a. ‘unteres Ende des Getreidehalms’ – haug dn Roggen uffen rsch, de lde (liegt er) w hinjeld! 4: BE-Wa. – 4b. ‘unterer Teil der Getreidegarbe’ 3: WA-Neu.
Lautf., Gram.: Ars, rs Nom. und Akk. Sg. WO-Gu, verstr. w elbostf.; -e Dat. Sg. WE-Rok; Aors, O(a)rs, rs Matthies 1912,19 und 27 (SA-Die Se), vereinz. Altm.; A(a)s, s GA-Wed, HA-No, WE-Be; Arsch, - Nom. und Akk. Sg. JE1-Grü, verstr. elbostf. (außer sö), vereinz. omd.; [ar] WA-Neu; sch GA-Da; Aorsch, O(a)rsch, rsch, -, [r] vereinz. Altm., Elbschifferspr. 163, 315 und 355 (JE2-Mi Pa), ZE-Roß, vereinz. ö elbostf. w anhalt., DE-Lau Or; [ar] Mda-Ze (verstr. ZE); Mrs vereinz. sw elbostf.; Marse Dat. Sg. HA-Oh, OSCH-Ba, Sprw-Eils 39; Ms WE-Be, Wb-We 87; Moars, -ß Wb-Altm 8, STE-Scho; Mars Wb-We 87; mrsch Wb-Nharz 123; Maarsche Dat. Sg. Wb-Holzl 6; Marsch Wb-We 10; -e Dat. Sg. Sprw-Börde; Naors, Noars SA-Rist, Wb-Altm 8, Wb-Altm* 49, OST-Sa Schön; Noaers SA-Lüd; Nas Nom. und Akk. Sg. SA-Ost, STE-KlMö Schi; Naoäs SA-Ch.
2Arwe m. ‘jmd., dem eine Erbschaft zufällt’ 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – sn Brauer (Bruder) is de Arwe HA-Oh; Sprw.: Karg wäs’ du nich vör dine Snut, süß lacht din Erw’ di noch wat ut. ‘Es lohnt nicht, sich etw. um des Erben Willen vom Munde abzusparen’ Spr-Altm 50; unrecht Gut kümmt nich an’n dridd’n Arm’m HA-Um.
Lautf., Gram.: Arwe, [arwe] HA-Oh, Wb-Nharz 18, Wb-Be; Arw QUE-Di; ArbenAkk. Sg. HA-No, OSCH-Grö; Arm’m Akk. Sg. HA-Um; Ar’m Akk. Sg. Wb-Holzl 35; Erw’Spr-Altm 50; ErbenAkk. Sg. QUE-West; Erb(e)n Akk. Pl. Matthies 1903,37, OST-Gen.