doch verbr. I. Adv. – 1. ‘dennoch, trotzdem’ – ... satt bin’k äuer doch worr’n ... Heimatkalender-Je 1923,101 (JE2-Fi); ... awer ’n wunderlichen Keerl un en Klaukschieter is hei doch. Wedde 1938,37; hat sich affeeschert (abgemüht) un kimt doch te schpäde Sprw-Börde; Rda.: de ganze Woche krank un den Sönndag doch keine Like von einem Simulanten, Wb-We 82; sauwat lewet nich un krawwelt doch!Ausruf der Verwunderung, Wb-Holzl 134; Sprw.: De lang slöppt un drall löppt, kümmt doch to Maot (zur rechten Zeit). Wb-Altm 275; Rätsel: Wat brennt Dach un Nacht und geiht doch nich ut? – Brennettel SA-Gü; Lock bi Lock un hält doch – Kde. WA-GrGe. – 2. ‘sowieso, ohnehin’ – Wer keinen Garen hat ..., dä kann doch sau’n Ding gar nich bruken. Klaus 1936,35; wo där ’mdrin doch schon wat uff’n Karbholz hat! ZE-Roß; ... un vortellt, wat sek sau de Burn vortellen könnt, wubie et sek doch ümmer umme den Ackerbu dreihet ... Wedde 1938,25. – 3. als positive Antwort auf eine (negativ formulierte) Frage – kommst de denn nu met? – jodoche! ZE-Roß; ja doch, ik kme HA-Oh; d hest dat wol nich esein? – doch(e) Wb-Nharz 42. – 4a. ‘bekanntlich’ – Doch Drefot brukt Nich vöäl van Platz. Kredel 1927,74; ne nte ldert doch Wb-Nharz 42. – 4b. weist auf einen Sachverhalt hin, den der Sprecher zunächst nicht für wahrscheinlich hielt – As’r nu hen was bet naoh Smersau, was’r doch ganz möd’ worden ... Pohlmann 1905 ff.,115 (OST-Rö); Ick sliekte mick ganz sachte na miene Stuwe rin, um öhm jo nich te stören. – Doch wer lag da ganz glu in sien Bedde un lachte mick an? Rauch 1929,52. – II. Pt. – 1. zur Verstärkung einer Aussage – sai st doch tau lch (krank) iut SA-Dä; ist doch n reine Memme JE2-Bu; dat is mik doch en bettchen t karsch (arg) Mda-Ma 78; n doche verstärktes nein, Wb-Ak 47; Rda.: Geit doch nicks äöwer de Rennlichkeit, sagt jene Fru, un kehrt all Sünndag morgen är Hem’ üm. Spr-Altm 15. – 2. zur Verstärkung bei Aufforderungen – giff doch Antwurt! SA-Jeeb; make doche ‘beeile dich’ Id-Eilsa 77; Hilf mich doche ... Heese 21919,29; knepp doch dän Kleen ma de Hosn ab ZE-Roß; Vater, kuke doche ma naus DE-Lau. – 3. zur Verstärkung bei Ausrufen, bes. des Unmuts, der Ungeduld oder der Verwunderung – dät st doch en Blin’na JE2-Scho; dat deit doch wei HA-Oh; Watt deatt doch hüt blouß lang duert ... Matthies 1903,3; nu kieke dick dat doch blot mal an WO-Da; d hasd doch schonn wellor jegleggord DE-Ca; no et is doch nischt passrt? Ausruf der Besorgnis, vgl. II.4., Wb-Nharz 135. – 4. drückt in Fragesätzen die Hoffnung des Sprechers auf Bejahung aus – nu, du besöchst mi doch? Wb-Altm 148; d kummest doch balle wer? HA-Oh. – III. Konj. zur Anknüpfung eines Hauptsatzes ‘aber, jedoch’ – ... sienen Segen härre hei, doch müßte hei dat sülm’n mit Greitchen ... afmaken. Rauch 1929,78; De Oll hät schull’n (gescholten), hät gödlich spraoken; Doch met den Jung’n was nist to maoken. Pohlmann 1905,5; Sprw.: alle willt se Botter eten, doch keinder will in de Kauhschiete treten HA-Wo.
Lautf.: doch, [do]; außerdem: [to] Wb-Be; dach BA-Ha; dch (I.3.) Mda-Sti 15; dch a.a.O. 15; betont: doche, [dox] Mda-sJe1 7 (verstr s JE1), vereinz. ZE, verstr. elbostf. anhalt.; [toe] Wb-Be.
Dfgelenk n. ‘Kniegelenk der Kuh’ 3: Wb-Holzl 76 (HA-Wo).
Lautf.: Doof Jelenke.
kenspne Pl. ‘Sägespäne vom Holz der Eiche’ 3: Wb-Holzl 57 (HA-Wo).
Lautf.: Aikenspoine.
rnsthaftig Adj. dass., 2: Heimatkalender-Ma 1931,84 (Altm.), 3: vereinz. HA, 4: Wäschke 61915,114 – en erensthaftich Jesichte maken Wb-Holzl 82 (HA-Wo); ... kukte sich nochema ärnsthaftch na de Jungens umme ... Wäschke 61915,114.
Lautf.: ernsthaftig Heimatkalender-Ma 1931,84 (Altm.); ernsthaftich HA-Oh; erenst- Wb-Holzl 82 (HA-Wo); ärnsthaftig Gorges 1938,86; -haftch Wäschke 61915,114.
rste Zahladj. ‘erste’, Ordnungzahl, verbr. – de este Kau Wb-Holzl 83 (HA-Wo); ... ’s erschte Ma ... Krause 1964,31; dät A is däi erst Baukstaow SA-Ty; ... dat erste Jahr, dat hei ute Schaule war, harre hei ... als Kauhjunge deint ... Rauch 1929,135; der erschte Schlap is der beste Sprw-Börde; Verbdg.: op’n rschten ‘am schnellsten’ Wb-Nharz 52; forr’t erste ‘vorläufig’ Wb-Holzl 83; inde-erst (anfangs) wass’t mit äm ganz gd, äöw’r dunn fung’r an to sp’n. Wb-Altm 264; Sprw.: de ersten Plmen sünt mich ‘anfängliches Glück (beim Spiel) hält nicht lange an’ HA-Oh; kein Bm fallt op den rsten Slag ‘viele Aufgaben sind nur mit Ausdauer zu lösen’ Wb-We 20.
Lautf.: unabhängig von gramm. Kategorien: e(e)rst- (nwaltm., nbrdb.: e(r)st-, [st-, st-]) verbr. nwaltm. w/s Altm. OST, verstr. nw/ö STE, vereinz. mittleres/s JE2, verbr. n/w/mittleres elbostf., vereinz. s elbostf., BA-Gü Neu; est-, st- Wb-Holzl 83, Wb-We 36; erst- HA-Oh; erscht-, rscht- verstr. mittleres JE2, verbr. mbrdb., verstr. w JE1, vereinz. WA, verbr. s elbostf., BA-Sip, verstr. anhalt.; aerscht- Mda-Sti 84; i(e)rst- Bewohner-Altm 1,319, verstr. s OST n STE, vereinz. nö GA, verbr. n JE2 ([ast-]), JE2-Pap, JE1-Bü, OSCH-Schl, vereinz. nw WE; i-erst- WE-Sta; iest OSCH-Di; i(e)rscht- JE2-Tu Zo, JE1-We, BA-Bad, CA-KlRo Zu, vereinz. KÖ, DE-Ca.
et Personalpron. 1. 3. Sg. n. verbr. – a. Bezeichnung für ein Neutrum als Subjekt oder Objekt – et degt (taugt) alleheile nischt Id-Quea 141; hest n’ et ejben? Wb-Nharz 52; er hat es jehatt un och behaln DE-Ka; Min Friescheitengeld? “Drei Da’e soll’t recken!” ... Lindaub o.J. 39; ... Klavier ... es is ooch schwer zu huckn. Krause 1964,124; Sprw.: Wecker sin Kind lew hät, de hölt et unner de Tucht. Spr-Altm 14; kein Unjlück is so jrot, et hat ’n Jlück in’ Schoot WA-West. – b. zur Bezeichnung für einen aus dem vorhergehenden Text bekannten Sachverhalt – Ick seh ’t all in ... Matthies 1903,45; Eck kan et nich machn Spr-Asch 19; wat geit’t mik an HA-Oh; Ach wat, du versückst et! Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie). – c. mit demonstrativem Charakter als Prädikatsnomen in Verbdg. mit sn... ’s wier je nu eema de Familienkuh. Wäschke 61915,94; He is ’t alleen, De in Gefoar Uns runderhelpt ... Kredel 1927,74. – 2. für 3. Sg. f. bes. für Mädchen und junge, unverheiratete Frauen, 3: verbr. elbostf. – eet sine Mutter Wb-Holzl 83 (HA-Wo); Ja Liseken! Da sitt et! Lindaub o.J. 37; Aawer wi’ik nu bii ööt mit miinen Jewarwe ruutkaam ... Bode 1908,74. – 3. verbr. – a. als formales Subj., vorw. in unpersönlichen Konstruktionen, bes. bei Vb., die Witterungsvorgänge, körperliche und seelische Empfindungen, Zustände oder Zeitangaben bezeichnen – ’t jifft watt HA-Bee; et regent Strippen HA-All; et schniet allewiele höllisch WA-Ste; et is kolt JE1-Zi; s friert ’n BA-Ha; ... et war immer noch en bittchen schummerig. Heimatkalender-Ma 1932,44 (JE2-Vie); ... s’ schpeekt bloß an eene Schtraße? Wäschke 61915,125. – b. als formale Satzeinleitung – Also s war Kleenefingesten ... Heese 21919,28; Et is de dridde Wiehnachtsdag, ... Wedde 1939,5. – 4. als formales Objekt, verstr. – sei hat et in’n Koppe HA-Oh; Sprw.: mor muß’t n’m w’s kimmet Wb-Ak 53. – 5. für den best. Art.  dat, 2: Rda-Altm 268, GA-Al, JE2-Par, vereinz. JE1, 3: verbr. elbostf., 4: verbr. anhalt. – et Owest JE1-Ca; Et Jeld is knappe. Gorges 1938,56; de Zikke hat sich et Fell afeschowet Sprw-Börde; de Hnor fressen es Lb jarne BE-Il; Wer et längeste Striekholt trecket, fänget an. Wedde 1938,26; Gen.: et bents Wb-Nharz 52.
Lautf.: et(t) verbr. nd.; ät, ëtt Wb-Altm 48, WE-El, Mda-Ro; it JE1-Pre; es JE1-Dan Lei, vereinz. ZE, QUE-GrSchie, CA-Ca, verbr. omd.; ësz Mda-Sti 10; unbetont gekürzt zu ’t verbr. nd., Wb-Ak 53; ‘s verbr. omd. (vgl. aber auch gekürzte Formen von  dat); (2.): mit Dehnung des Anlauts: eet, t verstr. w elbostf., QUE-Di; ö(h)t, ööt Rauch 1929,68, vereinz. HA OSCH; öet, et vereinz. w elbostf.; üöt OSCH-Di.
Fackstock m. ‘senkrechter Stab zwischen den Balken, der zur Ausfüllung des Fachwerks mit Stroh umwickelt und mit einer Lehmmasse beworfen wurde’, ausf. vgl. Wellerwand, 3: Wb-Holzl 83 (HA-Wo), Wb-Nharz 206.
Lautf.: Faakstock Wb-Holzl 83 (HA-Wo); fkschtok Wb-Nharz 206.
frns Adv., in der Verbdg.: von frns ‘von weitem’ 2: Wb-Altm 49, 3: Wb-Holzl 85 (HA-Wo).
Lautf.: ferens Wb-Holzl 85 (HA-Wo); frns Wb-Altm 49.
fcheln Vb. 1. ‘zart berühren, liebkosen, streicheln’ 3: Wb-We 155. – 2. ‘sich einschmeicheln’, auch ‘anderen nach dem Mund  rden’ 2: vereinz. Altm., 3: HA-Scha, WE-Oster. – 3. ‘betrügen, täuschen’, bes. beim Spiel,  bedrgen, 3: Wb-Holzl 85 (HA-Eil), Wb-We 155. – 4. ‘zögern, unentschlossen abwarten’, nur in der Negation – da ward nich lange fichelt 3: Wb-Holzl 85 (HA-Wo).
Lautf.: fiecheln, fcheln Wb-Altm 50, SA-Win, WE-Oster, Wb-We 155 (1.); ficheln vereinz. HA, Wb-We 155 (3.); Nbf.: fischeln Id-Altm.
Föllenlacher m. TiN ‘Grünspecht’,  Specht, 3: HA-Eil, Wb-Holzl 91 (HA-Wo).
Etym.: der Ruf des F. erinnert an das Wiehern eines Pferdes, vgl. Suolahti 1909,33.