allt Adv. ‘in zu hohem Grade, übermäßig, übertrieben’ 2: vereinz. Altm., JE2-Scho Zo, JE1-Dan, 3: vereinz. elbostf. – alde ofte QUE-Di; ... ahl to lang derft nich mehr duern ... Matthies 1903,2; Sprw.: all tau rlich is dumm ‘allzu ehrlich schadet nur’ Wb-We 4.
Lautf.: allto, [alto] vereinz. nbrdb.; -tu JE2-Zo, JE1-Dan; all tau, altau vereinz. w elbostf.; alte vereinz. w elbostf.; alde, [ald] Id-Eilsa 47, QUE-Di; ahl to Matthies 1903,2.
an(ge)heitert Adj. dass., 2: ZE-Bur, 3: WO-El, JE1-Dan.
Lautf.: anjeheitert ZE-Bur; anne- WO-El, JE1-Dan.
Bulderdstel f. PflN ‘Feld-Mannstreu’ 2: Mda-Ma 79 (JE1-Dan).
Lautf.: [bullrdstl].
Dämmerstunde f. ‘Zeit der Abenddämmerung’,  Schummerstunde, 2: OST-Los Wal, JE1-Dan Flö, 3: verstr. mittleres/s elbostf., 4: BA-Ha Schie.
Lautf.: Dämmerstunde, -stunne; außerdem: -stunn OST-Los Wal.
dann Adv., nur slt. gebraucht, in den Mdaa. des Arbeitsgebietes dafür vorw.  denn (bei 2. und 3.) oder  dunn(e) (bei 2.). 1. in einer Rangfolge nach dem Genannten – Sprw: erst de Hoff, dann de Buer 2: GA-So. – 2. zeitlich ‘zu dem betreffenden (späteren) Zeitpunkt’ 1: SA-Dä, 3: vereinz. mittleres/s elbostf., 4: vereinz. anhalt. – da ward dann een Schnäpschen jetrunken un noch eens, so brengense eichs Jeld ins Haus. Wäschke 61920,135; Reim:Wenn Kirmes ist, wenn Kirmes ist,
dann schlacht’t mein Vater ’nen Bock,
dann tanzt meine Mutter, dann tanzt meine Mutter
da wackelt der ganze Rock.
Serimunt 1929 Nr. 63;
Verbdg.: dantwan ‘dann und wann, bisweilen’ Sprw-Börde. – 3. bedingend ‘unter diesen Umständen, in diesem Falle’, häufig in Verbdg. mit wenn, z.T. enge Berührung mit 2., 2: JE1-Dan, 3: vereinz. elbostf. – Rda.: Wenn de en Mächen wörre, dann wörr’t ne Hure wor’n von einem nachgiebigen, energielosen Mann, Sprw-Harzvorlg 254.
Drbn n. ‘dreibeiniger Schemel’, bes. im Rätsel,  Twbn, vgl. Drft 2., 2: vereinz. Altm., JE1-Dan, 3: vereinz. n elbostf. OSCH.
Lautf.: Dreebeen, Drbn Wb-Altm 259, OST-Me; Dreibeen JE1-Dan; sonst: -bein.
Dreckswn n. dass. wie  Dreckfinke, spez. auch dass. wie  Dreckhmel, 2: JE1-Dan Kö, ZE-Roß Wei, 3: vereinz. n elbostf., verstr. s elbostf., 4: vereinz. nthür., verstr. w anhalt., DE-Vo.
Lautf.: Dreckswien vereinz. nw elbostf.; -schwien JE1-Bie, WO-Drei, OSCH-KlQue, verstr. s elbostf. (außer CA, dort nur CA-Gli), vereinz. nthür.; [trekwain] Wb-Be; Dreckschwan Spr-Asch 16; sonst: -schwein.
Ernesms m. dass. wie  Ernemltt, 2: JE1-Dan, ZE-Lu, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be.
Lautf.: Eernschmaus HA-Neu, WE-Mi; Eerntschmus QUE-Que; Ernteschmaus ZE-Lu, QUE-Fr; Arnteschmus JE1-Dan; [arntemaus] Wb-Be.
Geschirr n. 1. ‘Ess- und Küchengerät’, vorw. aus Steingut oder Porzellan, 2: Francke 1904,46, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – Mokt’s ok noch völ Geschirr entwei. Francke 1904,46; ek mot rscht et jescharre opwaschen Wb-Nharz 60. – 2a. ‘Gerät, Handwerkszeug’, ohne Spezifizierung, 2: Bewohner-Altm 1,339, JE1-Dan, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – Sprw.: w dr Harre, so’s Jescharre BLA-Sti. – 2b. ‘Gesamtheit der Staken eines Kahns’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 246 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 246 (CA-Ak). – 3. ‘Riemenzeug, mit dem Zugtiere angespannt werden’ 2: JE2-Scho, vereinz. mbrdb., 3: vereinz. elbostf., 4: verstr. anhalt. – n Wn fld noch es Jescharre DE-Ca; Rda.: sick in’t Jeschirr je’m ‘etw. mit Nachdruck betreiben’ Wb-Holzl 113; düchtich in’t Jeschirre gn dass., HA-Oh.
Lautf.: Geschirr Francke 1904,46, Wb-Holzl 113 (HA-Eil); [jir()] Elbschifferspr. 246 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa); Geschirre, J-, [jir] JE2-Scho, vereinz. n/mittleres mbrdb. w elbostf. (außer sw); Geschirren Dat. Pl. Heimatkalender-Je 1924,62 (JE2-Vie); -scherre, J- vereinz. elbostf. (vorw. im Sprw., vgl. 2a.), Mda-Fuhne* § 217 (KÖ-Wer, bei Kindern), Krause 1964,36; Geschärr (im Sprw., vgl. 2a.) Bewohner-Altm 1,339; jeschërre, [jr] Mda-Sti 5, BA-Ha; Gescharre, J-, [jar] vereinz. mittleres/s mbrdb. mittleres/s elbostf., BLA-Sti, verstr. anhalt.; Ji- QUE-Di; Jeschorre, [jor] Mda-Ze (ZE-Roß), Heimatkalender-Ze 1962,94 (ZE-Ze), Elbschifferspr. 246 (CA-Ak), Wb-Ak 78.
gt Adj. verbr. 1a. ‘den Zwecken genügend, zufrieden stellend, einwandfrei’ – w hem’m k jjen Acka JE2-Scho; dat is’n g Pert HA-Oh; ... Kohlzupp ... un de wör gaud naug för ehr Knechtens un ehr Deerns. EssennwAltm 91 (SA-Han); De Geschichte ... hät ville Lüede guet gefalln ... Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Verbdg.: maket gut Abschiedsgruß, Sprw-Börde; schn gt abwehrend, wenn sich jmd. bedanken will, Wb-Nharz 66; Rda.: gd tau Wege ‘gesund, rüstig’ Wb-We 44; lat man gut sien ‘lass es dabei bewenden’ HA-Bee; Sprw.: Wer goot schmeert, de goot föhrt. Firmenich 1854,132 (STE-Ste). – 1b. ‘tüchtig, den Aufgaben gewachsen’ – ... un weilse anne jude Hausfrau war, da dachte se schon in’n Sommer dran, was in’n Winter wern solle ... Wäschke 41919,28; Sprw.: Wat’n goden Vaogel is, de but’n god Nest. Spr-Altm 83. – 1c. ‘wirksam, nützlich, hilfreich’ – dat is gt fr’n hausten Wb-Nharz 66; Rda.: Awwer wer weeß wofor’s jut is. Heimatkalender-Be 1936,155; Sprw.: Wat een god don kann, dät werd twee ook nich to vöäl. Bewohner-Altm 1,330. – 1d. ‘passend, geeignet, günstig’ – jder Wind ‘günstiger Wind zum Segeln’ Elbschifferspr. 437 (JE2-Mi). – 1e. ‘nicht für den alltäglichen Gebrauch bestimmt, bes. Anlässen vorbehalten’ –Wer et man ichtens maaken kann,
Schafft sick ne “Gue Stube” an.
Gorges 1938,51.
– 2a. ‘angenehm, erfreulich, positiv wirkend’ – he hat goe Doch (Tage) GA-Si; enes guin Dages JE2-Gü; jumorjen Gruß, Wb-Ak 82; guen Dag Gruß, HA-Ack; wenn et Wäder guut is HA-Neu; düsse Tüffel schmeckt jt JE2-Scho; ... Stund mei sön witten Schlips ok good ... Francke 1904,8; hei hat’t ganz gt HA-Oh; Warsch bis dahin jut jejangn ... Krause 1964,22; Is doch gaud, Mudder, wenn’ öfter ünner de Lüd’ kümmt. Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); Rda: Seck’n jutn Dach maken ‘angenehme Tage verleben’ Spr-Asch 19. – 2b. ‘gesund, wohl’ – hei süht nich gut ut ‘er sieht kränklich aus’ HA-Bel; ne (ihm) is nich gt Wb-Nharz 66; dat wart balle wer gt ‘es heilt bald’ HA-Oh; ... sau lange wie miene Mutter na nich wedder jut iss ... Firmenich o.J. 161 (WA-Ost). – 3. ‘mühelos, einfach, bequem’ – Rda.: de hat gt köären (reden) HA-Oh; dat kannste woll nich gut behaupten CA-Fö. – 4a. ‘viel, reichlich, umfangreich’, auch ‘ertragreich’ – en gt deil ‘eine gehörige Menge’ Wb-Nharz 66; die Ärn (Ernte) diss Joar iss jut CA-Lö; got wat antrecken ‘sich warm einhüllen, anziehen’ STE-Döl; Det jaab daa for die imm’r ’n jutes Drinkjeld ab. Heimatkalender-Ze 1962,93 (ZE-Ze). – 4b. ‘mindestens, bestimmt so viel’ – dat is ne g Stunne wt henne HA-Oh; ... un die so breet war, dät guet fünf Wane näenen änder ... führn künnten ... Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); Verbdg.: Das is jt un jarne zn Mark wrt. Wb-Ak 82. – 4c. ‘sehr, überaus, stark’,  bannigen gden hausten hebben Wb-Nharz 66. – 5. ‘anständig, charakterlich und moralisch einwandfrei, tadellos’, auch ‘gütig’ – ’n gun Minschen Id-Eilsa 66; hei is’n guen Jungen OSCH-Har; dor had ne jle Frau DE-Ca; wist k gd dn? ‘willst du nun folgsam sein?’ Wb-Altm 67; Rda.: got en gden man sn lten ‘sich keine Sorgen um etw. machen’ Wb-Nharz 66; Sprw.: All tu juut is liederlich JE1-Dan; alder gden dinge sint’er dreie Wb-Nharz 66. – 6a. ‘freundlich, wohlmeinend’ – n’ gt Wert jbn HA-Oh; Rda.: Dat is jans un jar juder Wille. ‘Das ist sein freier Entschluss.’ Spr-Asch 19; hei hat woll en guden Willen datau, kann et awer nich schaffen Sprw-Börde. – 6b. ‘freundschaftlich gesinnt, zugetan, gewogen’ – en’n gd sn Wb-We 44; sek nich gt sn ‘verfeindet sein’ Wb-Nharz 66; Wedder met’n ander jut sin ‘sich wieder vertragen’ Spr-Asch 19; ... sek mit unsen Harregott gut de stellen wett ... Wedde 1938,8; Rda.: in’n Gen utkemen HA-Oh.
Lautf., Gram.: go(o)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verbr. nbrdb., vereinz. w JE1; gout Matthies 1912,25 (SA-Fa), vereinz. nw WE; jut Mda-Sti 33; gaut, -d, [gaut] verbr. nwaltm.; gu(u)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. s SA s OST ö GA, verstr. STE n WO, vereinz. mittleres JE2, verbr. mbrdb. elbostf. omd.; guet verstr. mbrdb.; in flekt. Formen: m. Akk. Sg.: goden Id-Altm, Spr-Altm 83; goon, gn vereinz. Altm.; [jjn] JE2-Scho; [jijn] Elbschifferspr. 437 (STE-Bit, JE2-Pa); [jn] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); [gau] SA-Dä; guden, gden Sprw-Börde, Wb-Nharz 66; guhen HA-Bo; gu’en, gen verstr. elbostf.; guun, ju’n QUE-Di, Krause 1964,15; [jijn] Elbschifferspr. 437 (WO-Ro); guin (Gen. Sg.) JE2-Gü; juten Spr-Asch 19; f. Nom./Akk. Sg. und st. Nom./Akk. Pl.: goot, joot, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verstr. w/mittlere Altm. (außer s Rand); gode, jode Spr-Altm 14, STE-Ost, WO-Ucht; goe, joe, [j] vereinz. OST, STE-GrSchwa Po, vereinz. sw Altm.; [j] MdanwJe1a 48 (JE1-HWa Lo); go’ Sprw-Altma 22; [jj] OST-Dü Hi, vereinz. nö STE, JE2-Scho; [gi], [ji] SA-Vie, verstr. nö Altm., STE-Ber, WO-Mahl; gaut verstr. nwaltm.; [gau] SA-Da; gaue SA-Net; gude, jude vereinz. s elbostf., Wäschke 41919,28; guhe STE-Ba; gue, jue, [g], [j] OST-Ein, CALV-Uth, vereinz. elbostf.; gu, ju HA-Oh, Id-Eilsa 66; [gt], [jt] GA-Bo, vereinz. n WO; [jj] Mda-nwJe1a 48 (JE1-Rie); juije Dialekt-Nd 12 (WO-An); [j] Mda-nwJe1a 48 (JE2-HSe, vereinz. n JE1); [jl] DE-Ca; [jud] Mda-Ze (ZE-Roß); [jur] a.a.O. (ZE-Reu Stre); [jul] a.a.O. (ZE-Gro); Kürze bes. in Grußformeln: [judn] m. Akk. Sg. DE-Ca; gun(n), jun(n) m. Akk. Sg. vereinz. elbostf., Wb-Ak 82; judde f. Akk. Sg. Wäschke71913,61; Kompar.  2bet, bter; Superl.  best.