ansn Vb. 1. (refl.) ‘(sich) jmdn./etw. ansehen, anschauen’ 1: vereinz. w nwaltm., 2: verstr. n/mittlere Altm., vereinz. s Altm. n/mittleres JE2, JE1-Güt Ziep, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – Hei sach sick de Böme an. Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim); nu seh di düt doch mal an! JE2-Sa; Rda.: ick kunne dat nich rhig mer midde ansein HA-Oh; dat wolme noch en betjen nsein ‘wir wollen noch ein Weilchen überlegen’ Wb-Nharz 16. – 2. ‘an jmdm., an einer Sache etw. wahrnehmen, bemerken, spüren’ 3: vereinz. n/w elbostf., 4: vereinz. anhalt. – Holt is Holt, un dat kann’n dat nich anseihn, wat da mal ute makt wern sall! Rauch 1929,91; dat hewwe ek ne glks nesein, dat hei krank is Wb-Nharz 16. – 3. ‘als etw. betrachten, auffassen, für jmdn./etw. halten’ 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. n/mittleres elbostf., 4: Wb-Ak 22 – Mei’n Onkel han se ofte for mei’n Vter njesn. a.a.O. 22; ... dat hei binahe als Fründ bi de Buern anneseihn word, ... Rauch 1929,34; Rda.: hai schall dann Himm fean Diudelsack ansain ‘er soll Schläge bekommen’ SA-Dä; sieht’n Mond forn Kauhkese an ‘er ist betrunken’ Sprw-Börde.
Lautf., Gram.: Inf.: antosehn Inf. mit zu Pohlmann 1905,54; -sähn Wäschke 71913,89; -seihen Sprw-Börde; -sei(h)n, -sai’n vereinz. n/mittleres elbostf.; [anzain] SA-Dä; an(n)esei(h)n HA-Bee, Id-Eilsa 48; nsein Wb-Nharz 16; ansieh(e)n Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie), Spr-Maa 438 (JE1-Ziep); nsn Wb-Ak 22; 3. Sg. Präs.: ansieht Krause 1964,47; sieht’n an mit Enklise des nachfolgenden Art. m. Akk. Sprw-Börde; süht - vereinz. Altm., HA-No; 3. Sg. Prät.: sach - Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/ Wöhlbier (HA-Eim); Imp. Sg.: se(h) an SA-Le, verstr. n/mittlere Altm. (außer n GA, dort vereinz.), WO-Ucht, vereinz. n/mittleres JE2; sei(h) -, sai - vereinz. w nwaltm., JE1-Güt, vereinz. w elbostf., WA-KlRo; seih aan WE-La, BLA-Hei, QUE-He; si(e)k an CA-Ma Schw, DE-Mö; süh - GA-Li, vereinz. n/w elbostf.; - aan, -ahn WA-Egg, vereinz. sw elbostf.; - a(h)ne vereinz. sw elbostf.; Part. Prät.: anneseihn Rauch 1929,34.