blitzen Vb. 1. ‘(funkelnd) leuchten, glänzen, blinken’, auch ‘plötzlich aufleuchten’, bes. vom Blitz, 1: SA-Rist, 2: Bewohner-Altm 1,342, JE2-Nkli, vereinz. nö JE1, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – blitzen un blenkern ‘vor Sauberkeit glänzen’ Wb-Nharz 30; Rda.: s plitzt wird gesagt, wenn bei jungen Mädchen die Unterröcke hervorschauen, Wb-Be; sie kuckt wie ane Gans, wenn’s blitzt ‘sie guckt unsicher, ungläubig’ Vk-Anhalta 63. – 2. in der Verbdg.: nen blitzen ‘Alkohol trinken, sich betrinken’ 2: JE1-Kü, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 30.
Lautf., Gram.: blitzen Inf., blitzt 3. Sg. Präs.; außerdem: blitzet 3. Sg. Präs. WE-Oster; eblitzt Part. Prät. JE2-Nkli, JE1-Bü; je- Part. Prät. JE1-Grü, Wb-Ak 112; [plitsn] Wb-Be; [blitz] SA-Rist; bletzt 3. Sg. Präs. JE1-Zie.
böhmisch Adj. 1. ‘aus Böhmen, zu Böhmen gehörig’ 3: Mda-Weg 87, QUE-Di, 4: Wb-Ak 34 – bmsche Braunkol’l a.a.O. 34. – 2. ‘nicht geheuer, unklar’, auch ‘unverständlich, wirr’, vom Reden,  kauderwelsch, 2: STE-Schä, JE1-Kü, 4: Wb-Ak 34.  Ppe.
Lautf.: böhmisch STE-Schä, JE1-Kü; bmsch Wb-Ak 34; bemsch Mda-Weg 87, QUE-Di.
Dreschboden m. ‘Teil der Scheune, in dem das Getreide gedroschen wird, Tenne’,  Dle, 2: OST-Krum, JE2-Kar, JE1-Kü.
Ei n. 1a. ‘von Vögeln gelegtes, von einer Schale umschlossenes ovales bzw. kugeliges Gebilde, das die Eizelle samt Dotter und Eiweiß enthält’, bes. vom Huhn, verbr. – de Aier affsoik’n Spr-Maa 433; n’ fl Ei HA-Oh; Sebben Eier von binnah ’n Schock Häunerveih, ... Lindauc o.J. 7; ik heww uns Aia inschln JE2-Scho; Rda.: ... wie’t Jeele von et Ei! ‘das Beste, Vorteilhafteste’ Gorges 1938,74; det is’n Ei ‘das ist selbstverständlich’ ZE-Roß; Een Ei up de Meßbörr’ draw’n (tragen). ‘Einen unverhältnismäßig großen Aufwand betreiben.’ Bewohner-Altm 1,330; Mit em mütt’n umgahn as mit’n roh Ei. Spr-Altm 78; hei geit, as wenne op Eiern geit wenn jmd. vorsichtig, unsicher geht, Wb-We 33; wie ut et Ei epellt ‘sehr sauber, adrett’ CA-Fö; ein ei un ein eierkauken sn ‘sehr vertraut miteinander, unzertrennlich sein’ Wb-Nharz 49; datt’s een Ei un een Kauken dass., BA-Op; Kimmere dich nich um unjelte Eier! ‘... um Dinge, die noch nicht spruchreif sind!’ Wb-Ak 50; Ei is Ei, sä de Köster, un drum foat he na’t Goosei OST-Schön; Ei is Ei, sagte de Bur, dunn bracht’r ’n Preister ’n Sperlingsei. Spr-Altm 87; Sprw.: frische Eier, gude Eier ‘das Neue entfaltet am Anfang gute Wirkungen’ Wb-We 33; Een Ei mockt’n grod Geschrei. ‘Streit entsteht oft aus geringer Ursache.’ Bewohner-Altm 1,330; n fl Ei, verderwt ’n ganzen Brei. Wb-Altm 279; En half Ei is besser as en leddigen Dopp (Eierschale). Chr-Em 429; Rätsel vom Ei: eck schmiete wat Wittes op Dk, dat kimmt gäl wedder runner BLA-Wie; Et is’n klein Tünnchen, hät keen Tüpplock (Spundloch) un’ keen Tapplock (Zapfloch), un’ is doch wat Natt’s drin. Bewohner-Altm 2,174; Heischeverse:Tein Eier, tein Eier
in unse Kiep’!
Matthies 1912,14 (STE-Schö);
Ge’m se uus de Eier nich,
leggen de Häuhner öäwers Jhr ook nich.
Brauch-wAltm 68
(GA-Dö).
Volksgl.: Am Gründonnerstag gelegte Eier werden als Bruteier benutzt, weil dann angeblich bes. viele von ihnen ausgebrütet werden. Die aus ihnen schlüpfenden Hühner sollen jedes Jahr die Farbe des Gefieders wechseln. Brauch-wAltm 34 (verstr. w Altm.). – 1b. in der Verbdg.: wkes Ei ‘Hühnerei ohne feste Schale’,  Windei, 3: WA-Un, 4: vereinz. anhalt. – 1c. in der Verbdg.: dat dubbelte Ei ‘ungewöhnlich kleines Hühnerei’,  Kkenei (n.Z.), 3: vereinz. nw elbostf. – 1d. in der Verbdg.: flet Ei Kinderspiel, 2: GA-Trü, JE2-Fe, JE1-Wü. – 1e. in der Verbdg.: 1,2,3 int fule Ei dass., 3: WO-KlRo. – 2. Pl. ‘Hoden’ 2: ZE-Roß, 4: Wb-Ak 50. – 3. Pl. ‘Geld’,  Zaster, 2: JE1-Kü, 3: HA-Bee.
Lautf., Gram.: Ei, Ai, [ai], [ae]; außerdem: [i] SA-Dä; [ä] Siedler-Je § 107 (n/mittleres JE2); Aj QUE-Di; Pl.: Eier (nwaltm., n/mittlere Altm: [-], s Altm., JE2-Scho: [-], anhalt.: [-r]); außerdem: aijer Mda-Sti 30; eijere Wb-Nharz 49 (BLA-Hü); [jr] BLA-Be; r QUE-Di.
fgen Vb. 1. ‘mit einem Besen reinigen, kehren’ 2: Id-Altm, Bewohner-Altm 1,326, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 28, Wb-Be – n’ Hoff fjen HA-Oh; ... da wärd jefäjet un jebarscht. Spr-Asch 31; Sprw.: Jeder fäg’ vör sin Däör, dänn hät’r genog to don. Bewohner-Altm 1,326. – 2. ‘heftig zurechtweisen’, auch ‘schlagen, verprügeln’,  verhauen, 2: Wb-Altm 50, ZE-Roß, 3: vereinz. w elbostf. – een eene fäjen ZE-Roß; ick will di fg’n Drohung, Wb-Altm 95. – 3. ‘schnell laufen, sich schnell bewegen’ 2: ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be, Krause 1964,36 – Zus.: hei fje n mek forb Wb-Nharz 207. – 4. in den Verbdg.: nen fgen ‘Alkohol trinken’ und nen (ge)fgt hebben ‘betrunken sein’,  dn, 2: JE1-Kü, ZE-Roß, 3: vereinz. n/mittleres elbostf. – 5. ‘vergeuden, verschwenden’ 3: Wb-We 150.
Lautf., Gram.: fegen Id-Altm, JE1-Kü, vereinz. elbostf.; efeget Part. Prät. GA-Fle, WO-GrAm, WA-Ste; jefejet Part. Prät. BA-Ali; fäg(e)n, fëg’n, -j- Wb-Altm 50 und 95, ZE-Roß, vereinz. elbostf., Wb-Be; fäg’ 3. Sg. Konjunk. Präs. Bewohner-Altm 1,326; fäjetn 3. Sg. Prät. mit Enklise d. Personalpron. Dat./Akk. m. Krause 1964,36; jefäjet Part. Prät. Spr-Asch 31; fjen Mda-Sti 28.
Gampel m.(?) 1. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 2: JE1-Kü. – 2. ‘schlechtes, stumpfes (Taschen-)Messer’,  Pk(s), 3: OSCH-Ham.
Lautf.: Jampel JE1-Kü; Jammel OSCH-Ham.
Gasths n. dass., 2: OST-Dew, Francke 1904,47, JE2-Gü, JE1-Kü, 3: vereinz. w elbostf.
Lautf., Gram.: Gasthu(u)s, -hs, J-; außerdem: -hü(ü)ser Pl. Francke 1904,47, JE2-Gü; -haus JE1-Kü.
Griebs m. ‘Apfelrest, Kerngehäuse des Apfels’,  Appelknst, 2: JE2-Pa, JE1-Kü, ZE-KlLei, 3: vereinz. n elbostf., BLA-So, CA-Ca, 4: verstr. nthür., BE-GrWi, DE-Ca – schmaiß en Jrwes bais Schwain a.a.O.
Lautf.: Griebsch JE1-Pa, HA-War; Jreebs CA-Ca; Krebs JE1-Kü; Grebest, J- vereinz. nthür.; Jrewes, [jrws] ZE-KlLei, BE-GrWi, DE-Ca; Grewest, J-, jrwest vereinz. nthür.; Kräwet BLA-So; Gräft HA-Har; Gröbst WO-Ba.
Holzschlappen m. dass. wie  Hölzerschlappen, 2: JE1-Kü, ZE-Dee, verstr. s ZE, 3: verstr. sö elbostf., 4: BA-Ha, verstr. s CA BE.
Lautf.: Holzschlappen JE1-Kü, ZE-Dee, verstr. s ZE, BA-Ha, verstr. CA, BE-KlMü; -schlapen QUE-Kö, CA-Fö; -schlabben CA-Ca; [holtlapm] Wb-Be; [holslab] verstr. BE. – Gram.: die Formen können Sg. oder Pl. darstellen.
Mlquappe f. dass., 2: JE1-Kü Re, 3: GA-Bö, QUE-Kö, BA-Rie, 4: BE-Plö Ra.
Lautf.: Mulquappe GA-Bö, QUE-Kö, BA-Rie; Maul- JE1-Kü Re, BE-Plö; [maulgwab] BE-Ra.