Lde f. 1. ‘große, abschließbare Kiste mit Deckel, Truhe’ verbr. – Die meist bunt bemalte oder mit einfachen Schnitzereien verzierte L. besaß an jeder Seite einen (schmiedeeisernen) Griff, der Deckel war gewölbt (Wb-Ak 100), meistens aber eben, so dass darauf geschrieben und sogar geschlafen werden konnte: ick leie mei noch’n bettchen up de Loare Bauernwelt-Ze (vgl. 3.). Die Aussteuer der jungen Frauen wurde dort hineingelegt. Vor allem dem Gesinde diente sie zur Aufbewahrung der persönlichen Habe. Neben dem Namen war auf der Vorderseite auch das Jahr des ersten Dienstantrittes eingeritzt. Wb-Ak 100, Vk-Anhalta 9 und 36. Die Handwerksinnungen bewahrten Satzungen, Urkunden und Gelder in L. auf; während einer Sitzung blieb der Deckel geöffnet. Wb-Altm 123; Rda.: dat kint is w ter l jenommen ‘das Kind ist sehr sauber und ordentlich gekleidet’ Wb-Nharz 113. – 2. ‘Schublade’, Schfkasten, 3: JE1-Pre, 4: BE-Ra. – 3. ‘Bettgestell’, Beddespundig(e), 2: JE1-Mö. – 4. ‘zahnloser Teil des Unterkiefers der Pferde’ 3: Wb-Holzl 132.
Lautf.: Lde JE1-Mö, verstr. elbostf., Mda-Sti 3 und 16; Lde, Lde verstr. anhalt.; Laod Wb-Altm 123; Lde JE1-Pre; Le verstr. elbostf.; L vereinz. HA, Id-Eilsa 75; L, [l] SA-Dä, Wb-Nharz 113, QUE-Di; Loaje Heimatkalender-Je 1924,61 (JE2-Vie); Loare Bauernwelt-Ze; [lz] DE-Ca, Lse Wb-Ak 100; [ll] Mda-Fuhne 32 (DE-Ca). Zuss.: zu 4.: Kinn-; sonstiges: Häckerlings-, Häckling-, Häcksel-.