affarwen Vb. ‘unerwünscht Farbe abgeben, abfärben’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 2, Wb-Be – ... de witten Wänne farweten aaf ... Firmenich 1854,138 (BA-Ba); Meine Hantcher sin jans vorsauet, ’s Ewwerjeze hat in Kessel abjefarrewet. Wb-Ak 2.
Lautf., Gram.: farweten aaf 3. Pl. Prät. Firmenich 1854,138 (BA-Ba); affarben HA-Oh; f- Wb-Nharz 2; abfar’m Wb-Ak 2; [apfar] Wb-Be.
allwge Adv. 1. dass. wie  alltt, 2: Wb-Altm 4, 3: Firmenich 1854,139 (BA-Ba). – 2. ‘gewiss, auf jeden Fall’ – datt sock (sollte ich) allwg dn 2: Wb-Altm 4.
Lautf.: allwege Firmenich 1854,139 (BA-Ba); -wg Wb-Altm 4.
1an verbr. I. Präp. – 1. räumlich – a. (mit Dativ – wie auch nachfolgend mit Bezug zur Standardspr.) zur Bezeichnung des Ortes/zur Angabe der Lage, der Nähe, der Berührung – de Jawwel schdd ne Dre DE-Ca; dai Msk sitt an Fensta SA-Dä; doa stund ant Morjenenge ene Windmelle ZE-Ste; An’n Krüzdamm keem w’ tosamm un vödrewen uns de Tiet ... Hausfr-Altm 1927,43 (STE-Ber); d hängt dät schne Bild anne Wand JE2-Schö; Un nu kukt man vons Ziwwelputzen odder vons Riebenlangen jaornich mehr uff, wenn son Zuch aon eenen längrattert. Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa); Sprw.: ter Horricher ne Want hrt saine jene Schant Wb-Be. – b. (mit Akk.) zur Bezeichnung der Richtung ‘in Berührung kommen’ – n de re fallen Wb-Nharz 10; ... , der nahmpse hok un naeltese omn an’n Jewwel (Giebel). Wäschke 61915,63; n Land jn Schifferspr., Wb-Ak 16; Db km’n se an’n Seelschen See. Tiedge 1954,39 (HA-Ost). – c. in räumlich übertr. Wendungen – das Mchen schummelt sich n dn Bengel rn ‘das Mädchen schmeichelt sich bei dem Jungen ein’ CA-Ak; an daene is kein gdes Hr ‘er taugt nichts’ BLA-Brau; dr is ne Bne ‘er arbeitet bei der Bahn’ CA-Ak; Rda.: Das jt ’n ne Nr’n. ‘Das erregt einen sehr.’ Wb-Ak 121; hei sittr bis an de Ohren inne ‘er hat sehr viel zu tun; er hat viele Schulden’ Wb-We 6; n tn hawwich main Mtchen jeklt ‘an ihm habe ich meinen Zorn ausgelassen’ Wb-Be; Fasse dich man n deine Nse! ‘Kümmere dich lieber um deine eigenen Angelegenheiten!’ Wb-Ak 119. – 2. zeitlich – a. (mit Dativ) zu einem best. Zeitpunkt – n hellicht’n T Wb-Ak 68; wat is et n der tt? ‘wie spät ist es?’ Wb-Nharz 10. – b. (mit Akk.) mit der Präp. bet bis zu einem best. Zeitpunkt – ... un wie die Kossäten dunnemals alle, hadde seine Arweet von friehmorjens bes an’n schpäten Amnt. Wäschke 41920,45. – 3. in festen Wendungen, in Verbdg. mit best. Vb. – Das lt n dich ... Wb-Ak 16; et is an däm! da vorlat dick op! HA-Bee; Rda.: et an sek hebben ‘eine best. Gewohnheit haben’ Wb-Nharz 10. – II. Adv. – 1. ‘eingeschaltet, angezündet’ – Ist’t Fr all an? Wb-Altm 4; hest’n all Fa an up’m Farait (Feuerherd)? JE2-Scho; s’ Licht is n Wb-Ak 16. – 2. zeitlich, mit der Präp. vonVon der Tied aan, wu de Minschen in’n kleinen Städten aanfungen, seck der Aarbäd tau schämen ... Firmenich 1854,138 (BA-Ba). – 3. als Kurzform von  dran ‘daran’ – du bist an ‘du bist an der Reihe’ Wb-We 6; hei wil an dn Kp nich n ‘er ist nicht geneigt zu kaufen’ Wb-Nharz 10; da is kein Selt anne HA-Oh; he kann’t nich an warn ‘er kann sich nicht daran gewöhnen’ Wb-Altm 4; an dänn Jungng is kne Hülpe an ‘er begreift schwer, lernt schlecht’ JE2-Scho.
Lautf.: die Verteilung von Kurz- und Langvokal s. Kt.; Präp.: an(n); außerdem: aan, ahn, n vereinz. HA (Hötenslebener Winkel), verstr. sw elbostf. (außer w WE), WA-Wel, Mda-Sti 16; aon, oahn, n Mda-Sti 2, verstr. n CA anhalt. (außer ö DE – dort vereinz. und z.T. veralt.), Mda-Fuhne 43 f. (vereinz. sö DE); mit Enklise des nachfolgenden Art. Dat./Akk. Sg.: m.: an’n; außerdem: ahn’n, aan’n, [] HA-War, WA-We, CA-Ak; f.: anne, [an]; außerdem: ahne, ne Wb-We* 199, Serimunt 1929 Nr. 46; ne, [n] Wb-Ak 16, CA-Ak; n.: ant, an’t verstr. nd. (außer s elbostf.); Adv.: an Wb-Altm 4, JE2-Scho, Wb-We 6 (II. 3.); anne (II. 3.) HA-Oh; aan, n vereinz. w elbostf. (außer w WE), Mda-Sti 3; ane, [n] vereinz. sw elbostf. (außer w WE), Mda-Sti 3, 13 und 16; n Wb-Ak 16.
Appelstrunk(s) m. dass. wie  Appelknst, 3: HA-Em, verstr. ö WA w CA, BA-Ba, BE-KlMü, 4: verstr. anhalt.
Lautf.: Appelstrunk, -schtrunk; außerdem: Apfelstrunk CA-Kü; Appelstrunks, -schtrunks WA-Ble, vereinz. w CA, BE-Grö; Äppelstrungs CA-Atz; Apfestrunks CA-Zu.
arbeiden Vb. ‘Arbeit leisten, verrichten’, auch ‘beruflich tätig, beschäftigt sein’ verstr. (ö der Elbe nur wenige Belege) – in Accort arbeiden BLA-Brau; w arbai’n in Aust (bei der Ernte) schw JE2-Scho; där arweet uff de Boahne CA-Sta; er hat desterwegen gearweetet DE-Kle; dai Dachloina (Tagelöhner) bait gaut SA-Dä; Arbaie dick man nichte moie. Firmenich o.J. 157 (WA-Ost); Dr arwt von fr bis inne spte Nacht. Wb-Ak 26; Richtich arweetn tate bloß, wenne Jeld brauchte. Krause 1964,79; Rda.: Arbeiten, dat de Swaorn knack’n. Spr-Altm 79; ... ahrfahjet wie’n Pärd Vk-Harz 3,46; Sprw.: “De nich arbeitn will, sall ok nich ätn.” Hausfr-Altm 1928,94 (Kredel); Reim:Wenn hei (Kantor) noch deip in’n Bedde liet,
Sin wei schon open Knooken
Un aarbäden schon lange Tied,
Dat uns dat Fell möcht rooken.
Firmenich 1854,139 (BA-Ba).
Lautf., Gram.: Inf.: arbeiden BLA-Brau; r- Wb-Nharz 17 (BLA-Ha Ta); [arbaid] STE-KlSchwa; arbeit(e)n vereinz. nbrdb., WE-Dee; -beien, -baien, -bai’en vereinz. elbostf. (außer sö); -bein, -bei’n, -bain Bewohner-Altm 1,319, vereinz. w elbostf.; [arbain] Mda-War 23; rbein Wb-Nharz 17; [rbai] JE2-Scho; rfeijen Wb-Nharz 17 (BLA-Be); [arwtn] ZE-Kö, arweetn, -wt’n, [arwtn] vereinz. anhalt.; rwden BE-Al; [rwtn] ZE-Roß; arrewt’n Wb-Ak 26; arbaten BA-Ha; arrban Hbl-Ohre 1928 Nr. 22/Wöhlbier (HA-Eim); [rbn] QUE-Di; 3. Sg. Präs.: arbeit’t STE-GrMö; arbeit, [arbait], [-baet] SA-Ku Sa, vereinz. n OST, GA-Bo, CALV-Zo, HA-No; [r-] verstr. nwaltm. n Altm. (außer n OST); [-bit] OST-Ko; [abait] GA-Schw; [bait] SA-Dä; arbeet Vk-Anhalta 62; -bett JE1-Ge; -weet, -wt CA-Sta, Wb-Ak 26; -wett Bauernwelt-Ze; rwett ZE-Roß; [arbjt] WO-Zie; [arvaett] STE-Buch, WO-Zi; [-vaet] vereinz. ö STE; ahrfahjet Vk-Harz 3,46; [arwait], [rvaet] vereinz. OST, STE-Ro, vereinz. s Altm., JE2-Scho, WO-HWa; 3. Pl. Präs.: aarbäden Firmenich 1854,139 (BA-Ba); Imp. Sg.: arbaie Firmenich o.J. 157 (WA-Ost); Part. Prät.: jearbeitet QUE-GrSchie; -orwedet DE-Or; gearweetet, je- DE-Ho Kle; jearweet DE-Vo; -rwet ZE-Roß; arbeit’Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die).
wer 1. Konj., verstr. – a. Bezeichnung eines Gegensatzes ‘jedoch, dagegen’ – ... dunn reipen se. Aber Lischen antwöre nich ... Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); dat’s doch bloß Dienstmäken, du awer bist Amme zur Rangordnung des Gesindes geäußert, BA-Re; Götsch ... musterte seine Leite ..., awwer die sahen alle eenjal aus, wie wennse an jarnischt dächten. Wäschke 61915,121; Rda.: Mannslü darwen alles äten, aber nich alles wäten OST-Gen; Danzen ahn Musik, dat is aber grad, as wenn’n drög Brot ett. Bewohner-Altm 2,135; Sprw.: op’t Lif kuckt jeder, awer in’t Lif nich ‘man sieht, was jmd. für Kleidung trägt, aber nicht, was gegessen wird’ BA-Re. – b. Bezeichnung einer Einschränkung, eines Vorbehalts ‘allerdings, freilich’ – ... öwer oft keim dät nich vör. Ehlies 1960b 297; Hle mich m anne Barne, awwer kne rosche! Wb-Ak 29; ... de Herre harre dat verb’en, wer de Junge qule sau dulle, dat’e ngf. Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Miahnten (Ameisen) lopt sau veel rumher, aber dat sünd alles grote, dee miejet nich. Hbl-Ohre 1928 Nr. 1/Wöhlbier (HA-Eim); Dabei hatte Karl ... ’n hohen Posten, ... Awor et jibt immer welje, die vor nischt keen’n Räschpäkt ham. Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); Rda.: hei ändert sich woll, awer bessert sich nich Sprw-Börde; Sprw.: Dorch Schaden ward’n klauk, awer nie rieker. WO-Gu; bi fremden Lüen is gut wanken, aber nich gut kranken ‘bei fremden Leuten lässt es sich gut leben, aber nicht gut krank sein’ WE-Dee; Wetterregel: De April mag sien wie e will, aber Loof un Gras bringet e doch. Chr-Em 427. – c. Bezeichnung eines Einwandes, einer Entgegnung – wer, wat wutt d db mken? HA-Oh; “Abber was sollen mir saohn (sagen)”, meenten de Sachsendorfschen, ... Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa). – d. Bezeichnung der Anknüpfung, Weiterführung – ... Un nu abb’r drauß’n uff’n Viehmaarchtplatz – daa waar ärscht wat loos! Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); ... Öäwer keen derft dabei van de Grotn tokikn ... Hausfr-Altm 1924,34 (Kredel). – 2. Pt., verstr. – a. Verstärkung einer Aussage – lt dat wer j sn! HA-Oh; Is das heite awwer hß! Wb-Ak 29; jetzt strahlt (regnet) et aber BA-Ba; nu awer allart! Ausruf zur Eile, WE-Oster; nu awer harre! dass., Wb-Holzl 101; sau fl kan ek wer nich betlen Wb-Nharz 19; det Perd hät awwer krumme Hessen ZE-Brä; dät Hemde st wa schn t JE2-Scho. – b. Bezeichnung der gefühlsmäßigen Anteilnahme des Sprechers, Ausdruck von Empfindungen – das is awwor nor Ausruf der Missbilligung, DE-Ca; der is awwer mäklich dass., DE-Ra; is dat wer ml en grter junge Ausruf der Anerkennung, Wb-Nharz 19; ber Fritze! Ausruf der Entrüstung, BLA-Brau; Harrejott awwer ! Ausruf des Zorns, Fluch, Wb-Be; Dunderwetter aber ok! dass., CA-Fö; nee, awwer sauwat ok, ja ja Ausruf der Überraschung und Verwunderung, BA-Op; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: dat is ower ‘das ist ärgerlich, unangenehm’ Wb-We 97; is der awwer in Brieten ‘ist der aber betrunken’ BA-GrAls. – 3. Adv., in Zuss. ‘sehr viele’ – da saßen dicke Wanschken hinner de Tapete – werhunnert un werhunnert 2: ZE-Roß.
Lautf.: awer, - Essen-nwAltm 91 (SA-Han), WO-Ri, verstr. elbostf., Mda-Sti 16 und 126, Heimatkalender-Be 1936,154; wersch JE2-Zo; -t Wb-Nharz 19, Mda-Sti 126; werschter Wb-Nharz 19; aber, - Bewohner-Altm 2,135, SA-Rie, OST-Gen, JE2-Bö, verstr. w elbostf., BA-Ba, Vk-Anhaltc 164, BE-Grö; awor Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); [wa] JE2-Scho; oaw(e)r, [wr] SA-Win, vereinz. elbostf.; [wr-] Zus. ZE-Roß; oaw’rst Spr-Maa 428 (WO-Ol); [vr(t)] Nd-Börde §125 (WO-Schn); oawrsch Spr-Maa 428 (JE1-Ran); aober Lieder-Ma Nr 977 (GA-Wef), HA-Ro; ower Wb-We 97; äwer Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die), SA-Le, STE-KlSchwa, vereinz. JE2; äwerst Firmenich 1854,124 (OST-Hav); [wa] JE2-Scho; öwer, oewer, äöwer, öäwer vereinz. nwaltm. Altm.; öber Ehlies 1960b 78, Hagen 1957,328; [r] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); äuer Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); äöberst Pohlmann 1905 ff.,124 (OST-GrRo); [aew] SA-Dä; aww(e)r, [aw()r] JE2-Gü, JE1-Dö Rie, vereinz. ZE sö elbostf., verstr. anhalt.; awwor, [awr] BE-Gü, verstr. anhalt.; abb(e)r Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze), Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa), Richter o.J. 10.
Ballenstedt ON – Reim: willst du pflanzen ohne zu gießen, warte bis zum Ballenstedter Schießen 3: BA-Ba.
Bitterling m. PflN ‘Floh-Knöterich’ 3: Vk-Anhalta 77 (BA-Ba).
Brennnettel f. PflN 1. ‘(Große) Brennnessel’ verstr. – dänn Brännettel müsste klain hackng met’ Hackemetsa fä de Jänsekkng JE2-Scho; Sprw.: en klauk Haun leggt ook mal in’n Brennettel ‘jeder macht einmal Fehler, irrt einmal’ HA-No; Wenn de Brennettel kiekt dörch en Tuun, denn werd alle Spinnders fuul. Wb-Holzl 35; Rätsel: Wat brennt Dach un Nacht und geiht doch nich ut? – Brennettel SA-Gü. – Volksmed.: Tee aus B. wirkt blutreinigend, die Samen geben Pferden ein glänzendes Fell (BA-Ba). Vk-Anhalta 289. – 2. in der Verbdg.: witte/rde Brennnettel ‘Weiße/Rote Taubnessel’ 3: Hbl-Ohre 1935 Nr. 5 und 6/Becker (HA-Bee), HA-Oh. – 3. in der Verbdg.: jähle Brennettel ‘Goldnessel’ 3: Hbl-Ohre 1935 Nr. 6/Becker (HA-Bee).
Lautf.: Bren(n)ettel, [bren(n)etl] SA-Gü, vereinz. s Altm., verstr. mbrdb. elbostf.; -nettele verstr. OSCH WE; -nettle, brennetle WE-Wa, Wb-Nharz 33; [bren(n)edl] SA-Rist, WO-Col; Brennessel verstr. anhalt.; [prenesl] Wb-Be; Brennsel vereinz. ö DE; [bren(n)ätl] verstr. nwaltm., SA-Sal, WO-HWa; [brenäl] SA-Pü; [brenötl] SA-Ku; Brän(n)ettel, [bränetl] verstr. ö Altm. (außer s), vereinz. JE2; -nättel, [brän(n)ätl] SA-Zie, verstr. w/mittlere Altm., STE-Wa; Bränneddel Bewohner-Altm 1,340; [bräntl] OST-Har; [brändl] OST-Dü Ko; [branetl] vereinz. nö Altm.; [branätl] SA-Pe, STE-Bö Je; [brantl] GA-Le; [branötl] OST-Kru, STE-Schi; [branatl] STE-Steg. – Gram.: m. belegt JE2-Scho, HA-No.
Butzemann m. 1a. Schreckgestalt für Kinder,  Spkeding, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 129, BE-Ge. – 1b. ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 3: Vk-Anhaltb 48 (BA-Mä), 4: a.a.O. 48 (BA-Gü, BE-Scha). – 1c. ‘Hausgeist, der angeblich im Ofen wohnt und an kalten Tagen die Stube wärmt’ 3: Vk-Ask 175, Spr-Asch 39, CA-Ca. – 2. ‘Vogelscheuche’,  Schüchter, 3: BA-Ba, BE-Gü, 4: vereinz. s BA, verbr. BE, Mda-Fuhne* § 401 (KÖ-Il Wie). – 3. ‘Strohpuppe, die in der Nacht vor Pfingsten einem Mädchen, das einen jungen Mann zurückwies, auf das Dach gesetzt wird’ 3: Vk-Ask 141. – 4. ‘Strohwisch’, als Verbotszeichen,  Strwisch, 4: BA-Sil. – 5. ‘dunkle Regenwolke’ 3: Vk-Anhaltc 2 (CA-Sta), 4: a.a.O. 2 (BA-Ha, BE-Me Neu).
Lautf.: Butzemann vereinz. elbostf.; Buze- CA-Ca; Botze-, Bozze- Spr-Asch 39, vereinz. BA, Vk-Anhaltc 2 (CA-Sta, BE-Me Neu); Botzemännchen Dim. Vk-Anhaltb 48 (BE-Scha); Potzemann BE-Ge; Boze- BA-Schie, btze- Vk-Ask 175; [bdsman] verbr. BE, Mda-Fuhne* § 401 (KÖ-Il Wie); Pozemann BA-Sil; ptzemn Mda-Sti 129. – Etym.: über die Herkunft können nur Vermutungen angestellt werden, das Wort wird meist zu ahd. bzen ‘klopfen schlagen’ gestellt (mhd. butze ‘klopfender Kobold, Poltergeist’, vgl. HWb-Mhd 1,402), daneben ist eine Herleitung aus dem RN Burckhard oder ein Bezug zu frnhd. butzen ‘schmücken, verhüllen’ nicht ausgeschlossen, vgl. Kluge242002,164, Paul102002,198, DWB 2,588 ff.