dumm Adj. 1. verbr. – a. ‘einfältig, unverständig, geistig beschränkt’, von Personen,  dusselig“Was, meine Änne soll dumm sin?” Krause 1964,88; Du bist noch to dumm ... Heimatkalender-Ma 1931,86 (Altm.); übertr.: dat Pert is dumm ‘... hat eine Gehirnkrankheit’ HA-Oh; subst.: dat is keinen Dummen WE-Dee; Verbdg.: dumm un albern Id-Quea 149; dumm un dmlich HA-Oh; Rda.: des Faier brennt w dumm (sehr stark) CA-Ak; dor machd sonn dummes Jesichde ‘er sieht finster, unfreundlich aus’ BE-KlSchie; hai hat sien dumme Schuur ‘er hat seine starrköpfige, trotzige Phase’ Wb-Holzl 80; dumm wie’n Puter Spr-Asch 37; dumm wie ne Gans Vk-Harz 3,45; dumm w an schwarzes Schwein Wb-Ak 48; dumm w Jrütte Mda-nwJe1a 46 (JE1-The); dumm wie Schifferschiete Vk-Anhaltc 85 (ZE-Hu); dumm wie Bohnenstroh Spr-Anhalt 175; der ist so dumm wie’n olt Krummbund Stro Bauernwelt-Ze; dumm wie Aukerwater ( kerwter) Wb-Holzl 58; dumm wie ein Teekessel Vk-Anhaltc 85 (DE-Re); is dummer wie’t de Polezei erlauwet Sprw-Börde; h is dumm un frett fl JE2-Scho; dumm, daß ihn Schweine beißen Vk-Anhaltc 85; hei is sau dum, datte en minschen drt Wb-Nharz 48; dumm jeborn un nischt taueleert Sprw-Börde; ... un wist uns nu vor dumm vorkoofen. ‘... willst uns täuschen, anlügen.’ Wäschke 61915,40; wiste en dummen Minschen sein, kucke int Water BA-GrAls; wenn hei sau lang wörre wie dumm, könn’e ut’r Dakrenne supen WE-Be; dr is sau dum we lank is Mda-Weg 92; Sprw.: je grötter, je dümmer Sprw-Eils 39; je älder, je dummer Sprw-Börde; wr dum is, mot eprjelt wren Wb-Nharz 48; Wer dumm is, is Winter un Sommer dumm. Chr-Em 429; wenne dumm worst, worste in’n Kopp teerscht dumm Sprw-Börde; De Minsch kann so dumm sind, as’r will, häi mütt sick äöwer to helpen weeten. Bewohner-Altm 1,350; de dummsten Bern hett de dicksten Kartuffeln HA-Oh; subst.: Wenn de Dummen to Marcht kaom’ krg’n de Klok’n Geld. Wb-Altm 278; De Dumm’n ward’n nich all; jedes Joahr wärd’n Schäpel utseit (ausgesät). Spr-Altm 45. – b. ‘unsinnig, töricht’ – nölt nich sön dumm Tüg OST-Sto; Watt forr ne dumme Fra! Klaus 1936,1. – 2. subst.: ‘ Schellenober’, Spielkarte, 3: WA-Re, 4: DE-Ra. – 3. ‘unangenehm, übel’ vereinz. – dat is en dum dink Wb-Nharz 41; Se jähn mich immer sonne dumme (unverschämten) Antworten ... Richter o.J. 89; Verbdg.: ’n dumm kom’m ‘unpassend, unverschämt antworten’ Wb-Ak 48. – 4. ‘unfruchtbar, ohne Frucht oder Inhalt’ – Rda.: umme de dummen nte (Nüsse) deut’ et nich ‘für wenig oder umsonst tue ich das nicht’ 3: Wb-Nharz 48.
Lautf., Gram.: dumm, [dum]; außerdem: [tum] Mda-Sti 39, Wb-Be; dumme OSCH-Di, Id-Eilsa 59, QUE-Di; dummp Vk-Ask 379; Kompar.: dümmer HA-Oh, Sprw-Eils 39; dimmer Vk-Anhaltc 103; timer Mda-Sti 39; dummer Sprw-Börde, Wb-Nharz 48; Superl.: dümmst- Ehlies 1960b 298, JE2-Bö; tim(e)st- Mda-Sti 39; dummst- vereinz. w elbostf.
rdratte f. TiN ‘Wühlmaus’ 3: OSCH-Ba, 4: Wb-Be, BE-KlSchie.
Lautf.: Erdratte OSCH-Ba; [rtrate] Wb-Be; [rdrad] BE-KlSchie.
fsch Adj. 1a. ‘ morsch, brüchig, leicht zerfallend’, auch von Holz, das zu faulen beginnt, 1: vereinz. nwaltm., 2: SA-Kal, verstr. s Altm. JE2, verbr. JE1, vereinz. w ZE, 3: vereinz. n elbostf., verstr. mittleres/s elbostf., 4: Wb-Ak 60 – dät Holt is fsch JE2-Scho; Dr Strick is fsch. Wb-Ak 60. – 1b. ‘weich, schlaff, welk’, von Pflanzen oder Früchten, bes. vom Kohl der keinen festen Kopf gebildet hat, 1: SA-Rist, 2: OST-Bö, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – de Kohl is fß OST-Bö; an fsches Redschen Wb-Ak 60; de Appel is schn fsch Beiträge-Nd 62 (WO-HWa). – 1c. ‘überreif, weich, von innen faulend’, bes. von Birnen,  mulsch, 3: CA-Ca GrRo, 4: BE-KlSchie Wa. – 1d. ‘fadenscheinig, dünn’, von Geweben, 1: verbr. nwaltm., 2: verstr. Altm., 3: vereinz. n elbostf., CA-Gli Löd – dat Lemmwand (Leinen) is bannich fesch SA-Dä; foosch neien ‘schlecht, unordentlich nähen’ CA-Löd. – 2. ‘kraftlos, erschöpft’,  slapp, auch ‘lustlos’ 2: Id-Altm, Wb-Altm 56, 3: Wb-Holzl 87, Id-Eilsa 63 – ’t is ’n fschen Krl Wb-Altm 56; ek bin sau fosch Id-Eilsa 63; dat Peerd war nachern sau fohisch Wb-Holzl 87 (HA-Ov). – 3. ‘ärgerlich, zornig’,  1fuchtig, auch ‘eigensinnig, starrköpfig, trotzig’,  dickköppig, 2: ZE-Roß, 3: BE-Gü, 4: verstr. anhalt. – lsen jn, dor is fsch DE-Ca; Se heert’s nich jarne un konne mächtig foosch drewwer wer’n. Alt-Cöthen 83.
Lautf.: foosch, [f]; außerdem: fosche BA-Schie; [fe] Id-Eilsa 63; fß, [fs] SA-Ah Pü, vereinz. mittlere Altm. OST; [faus] SA-Ku Zie, vereinz. nö SA, OST-Bi, GA-Ku; [fes] verbr. nwaltm.; Nbf.: fohisch Wb-Holzl 87.
gallern Vb. 1a. ‘ein lautes knallendes oder klatschendes Geräusch hervorbringen’ – das jallord awwor 4: DE-Ca. – 1b. ‘mit der Peitsche knallen’ 3: Id-Eilsa 64. – 1c. ‘heftig regnen’,  pladdern, 3: WE-Gö, CA-Ca, 4: BE-KlSchie. – 1d. ‘plätschern’, von Wasser, auch ‘ins Wasser schlagen, im Wasser stochern’ 2: ZE-Roß, 4: Krause 1964,16 – jallere doch ma met de Hand in’t Wasser ZE-Roß. – 2a. ‘kräftig, mit Wucht werfen’ 4: Mda-Sti 107. – 2b. ‘schlagen, prügeln’,  verhauen, 2: Wb-Altm 60, ZE-Roß, 3: HA-Bee, vereinz. s elbostf. – 2c. ‘begatten’ 4: Wb-Be.
Lautf., Gram.: gallern, j- Wb-Altm 60, HA-Bee, vereinz. s elbostf.; [jalrn] BE-KlSchie, DE-Ca; jallortn 3. Pl. Prät. Krause 1964,16; [jarn] ZE-Roß, Wb-Be; galdern, j- vereinz. elbostf.; jldern Mda-Sti 107.
Geschirrbalken m. ‘Querholz am Fuhrwerk zur Befestigung der Ortscheite’ 4: BE-KlSchie, KÖ-Li.
Lautf.: [jarbalgn].
heia-heia in der Verbdg.: heie-heie machen ‘schlafen’, Kinderspr.,  slpen, 2: ZE-Roß, 4: BE-KlSchie Me – ‘t is all späte, nu wollmer heie-heie machn ZE-Roß.
Lautf.: [hai hai].
herummooren Vb. 1. ‘mit den Händen in feuchtem Schmutz, Schlamm wühlen’,  moddern, 4: Wb-Ak 139, Wb-Be. – 2. ‘mit einem Stock im Wasser stochern’ 4: BE-KlSchie.
Lautf.: [rummrn] Wb-Be; [-mrn] BE-KlSchie; rummr’n Wb-Ak 139.
Heums f. TiN ‘Wühlmaus’ 3: WO-Ma, vereinz. HA, WE-He, 4: BE-KlSchie Sa.
Lautf.: Haumuus, -ms WO-Ma, vereinz. HA; Hms WE-He; [haimaus] BE-KlSchie Sa.
Hickup m. dass. wie  Hicken, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. nw/mittlere/ö Altm., WO-Sa, 3: HA-Bee, Id-Quea 158, 4: BE-KlSchie – ik heff doch son Hickup kraegng SA-Dä; Haste ‘n Hickopp? Kumm mal her, ick zoppe dick mal in de Haare – denn geite wech! HA-Bee.
Lautf.: [hikup] verbr. nwaltm., verstr. nw/mittlere/ö Altm., WO-Sa, hickup Id-Quea 158; [hikop] vereinz. nw/mittlere/ö Altm., Hickopp HA-Bee; [higob] BE-KlSchie; Hickuff SA-Ka; Nbf.: Hickuck OST-Ziem, GA-Lo; Jickop GA-See, STE-Kö.
Himmelskühchen n. dass. wie  Himmelskwer, 4: CA-Kü, Mda-Fuhne* § 344 (BE-KlSchie, KÖ-Wa), verstr. DE.
Lautf.: HimmelskiehchenVk-Anhaltb 67 (DE-Je Ra); Himmel- a.a.O. 67 (DE-Ka); -kiekchen a.a.O. 67 (DE-Jo KlKü); Himmelskietchen a.a.O. 67 (DE-GrKü); Himmelkießchen a.a.O. 67 (DE-Go Rie); [himlgwin] Mda-Fuhne* § 344 (KÖ-Wa); Nbff.: [himlkln] DE-GrKü Nau, HimmelkihlchenVk-Anhaltb 67 (DE-Kle KlMö); [himlglin] Mda-Fuhne* § 344 (BE-KlSchie, verstr. sö DE); [-glin] a.a.O. § 334 (verstr. sö DE).