afhlden Vb. 1. ‘ein Kind so halten, dass es seine Notdurft verrichten kann’ 2: Wb-Altm 2, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 3, Wb-Be – du most dat Lüttje mal wedder affhoolen, süss makt et sick vull HA-Bee. – 2a. ‘nicht herankommen oder eindringen lassen, abwehren’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 3, Wäschke 61915,33 – ... als ow’se de koll’n Winne afhollen woll’n. Rauch 1929,81; Hr stmor dre (trocken), dr Bm helt rscht m orntlich was ab. Wb-Ak 3. – 2b. ‘jmdn. von etw. zurückhalten, an etw. hindern’ 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – mick kann nist dvon afheln HA-Oh; schaer dek dner Waeje un hlt de Lde nich von der Arbeid af BLA-Brau. – 3. ‘veranstalten, durchführen’ 2: Firmenich 1854,124 (OST-Hav), Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 3, Wäschke 61915,70 – As nu de Dag kümmt, wo de Termin afholn wer’n sall ... Firmenich 1854,124 (OST-Hav). – 4. ‘aushalten, ertragen’ 2: Spr-Maa 429 (JE1-Ziep), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 3 – der kann feel afholen Sprw-Börde; Ich kann an jans Tl abhl’, awwer was zu ville is, is zu ville. Wb-Ak 3. – 5. ‘einen Kahn mit Staken daran hindern, an Land oder an einen Brückenpfeiler zu stoßen’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 365 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Pa), 4: a.a.O. 365 (CA-Ak), Wb-Ak 3.
afkrabben Vb. ‘abkratzen’ 2: Spr-Maa 430 (JE1-Ziep).
afrten Vb. 2: vereinz. Altm., JE2-Gü, vereinz. ö JE2, Spr-Maa 431 (JE1-Ziep), ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. 1a. ‘durch kräftiges Ziehen abreißen, abtrennen’ – dän Ndnul df’n nich afrd’n JE2-Scho; “Au”, schreeg hä, “lött los, ji rieten mi süß dän Kopp af.” Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie). – 1b. ‘sich ablösen, abgehen’ – de Knopp is aferetten HA-Oh; an dän (am Mantel) is dor Hänkl abjerissn DE-Or. – 2. ‘abreißen, niederreißen’ – De olle Schluse bei Ihleborg hem se afferäten un bei Güsen ne nei grote Schluse annelät. JE2-Gü. – 3. ‘(durch Nachlässigkeit oder mangelnde Pflege) abnutzen, verschleißen’ – Kinner rt’n väöl aff ‘Kinder benötigen viele Kleidungsstücke’ Wb-Altm 173; ich bin jans abjerissen ‘ich habe nichts Ordentliches anzuziehen’ Wb-Ak 8. – 4. ‘aufhören, enden’ – de rbeit rit nich f Wb-Nharz 6; Bei d reißt des Unjlicke nich ab. Wb-Ak 8. – 5. ‘eine Zeit verbringen, herumbekommen’ – ... “Dat is doch nich slimm, ik hewe nu 60 Jahr hinder mik un de fünewe, de riete ik ob eine Arsbacke af.” OSCH-Wu; twei Jere hat e in’t Kitchen aferetten HA-Oh.
afschten Vb. 1. ‘eine Schusswaffe betätigen, abfeuern’ 2: Spr-Maa 431 (JE1-Ziep), 3: vereinz. n elbostf. – ne flinte affscht’n Spr-Maa 431 (JE1-Ran). – 2. ‘abschie- ßen, herunterschießen’ 2: STE-Wa, 3: vereinz. elbostf. – hei hat dat Zl in de Bde afeschten HA-Oh; Rda.: en Voggel afscheiten ‘die beste Leistung von allen erzielen’ Sprw-Börde.
afslten Vb. 1. ‘verschließen, zuschließen’ 2: Spr-Maa 431 (JE1-Ziep), 3: vereinz. elbostf. – ick hewwe butten noch nich afeschloten Sprw-Börde. – 2. ‘beenden, zum Abschluss bringen’ 3: Wb-Nharz 7. – 3. ‘verabreden, vereinbaren’, auch ‘einen Kaufvertrag abschließen’ 3: HA-Oh, Klaus 1936,13 – Da war dä Wedde awesloten. a.a.O. 13.
afwarden Vb. dass. wie
aftwen, 2: WO-Ri, Spr-Ma
a 432 (JE1-Ziep), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. –
ick harre dee Tiet nich affwahren können Hbl-Ohre 1928 Nr. 14/Wöhlbier (HA-Eim);
hei kan dn dch nich fwren Wb-Nharz 8; Rda.:
Affwaren un denn Tee drinken. Chr-Em 431.
angrpen Vb. 2: Spr-Maa 436 (JE1-Ziep), 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 3, Wb-Be. 1. ‘in Angriff nehmen, anfangen’ – hei wil keine rbeit ngrpen Wb-Nharz 13. – 2. refl. ‘sich anstrengen’ – Rda.: hai hat sick höllsch annegrepp’m ‘er hat für seine Verhältnisse eine große Ausgabe getätigt’ Spr-Maa 436 (WO-Ol). – 3. ‘schwä- chen, schädigen, zusetzen’ – Part. Prät.: hei st sau anegreppen t ‘er sieht mitgenommen, kränklich aus’ HA-Oh.
anmten Vb.
1. ‘nach Maß anfertigen, anmessen’ 2: Spr-Ma
a 438 (JE1-Ziep), 3: vereinz. n/w elbostf., 4: Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa) –
... un leit mick en paar Stewweln anmeten. Lindauc o.J. 34; Rda.:
sick stewwl’n ammtn von Kindern gesagt, die barfuß durch tiefen Schmutz laufen, Spr-Ma
a 438;
dat höltene Kamsool (
Kamsl)
anmeten ‘jmds. Sarg machen’ Wb-Holz 115 (HA-Um).
– 2. ‘schlagen, prügeln’,
verhauen, 4: KÖ-Ge.
anstten Vb. 1. 2: Hausfr-Altm 1928,93 (Kredel), Francke 1904,51, Spr-Maa 439 (JE1-Ziep), 3: vereinz. n/w elbostf., 4: Wäschke 61915,115, Heese 21919,32. – a. ‘an etw. stoßen, prallen’ – Sprw.: Un de in’ Düstern tappn, stötn gar to licht an. Hausfr-Altm 1928,93 (Kredel). – b. ‘jmdn. anstoßen’, auch um ihn auf sich oder etw. aufmerksam zu machen – stoet mick nich an Spr-Maa 439 (WO-Ol); ... hä schtoß Karschtedts Fritzen an un sase: “Wa .. wa .. was is denn dasse – vorschtoppt?” Wäschke 61915,115. – 2. ‘ stottern’, auch ‘lispeln’ 1: SA-Han Scha, 2: verstr. n/mittlere Altm., WO-Ro, verstr. mittleres/s JE2, vereinz. JE1 ö ZE, 3: verstr. elbostf. (außer sö), 4: CA-Schw – hei stött an bin Spreken WE-Sa. – 3. ‘die gefüllten Gläser leicht aneinander stoßen, um auf jmdn./etw. zu trinken’ – lt üsch ml dropp ansteten 3: HA-Oh. – 4. ‘unangenehm auffallen, Missfallen erregen’ 3: Wb-Nharz 16.