Fastenbrzel f. dass. wie Fastelbrzel, 2: JE2-Cab, 3: JE1-Wa.
Ort: Cabelitz, Kreis Jerichow 2 (7 Artikel) Zurück
günseln Vb. 1. ‘heulen, winseln’, vom Hund, bes. wenn er nach Futter verlangt oder von der Kette will, 2: STE-Wa, Mda-nwJe1b 68/Mda-Ma 77/Mda-sJe1 28 (JE2-HSe, verstr. JE1, ZE-Dor Göd), 3: Mda-nwJe1b 68/Mda-Ma 77/Mda-sJe1 28 (verstr. w JE1, CA-Fe Pö). – 2. ‘in weinerlichem Ton sprechen’, jammern, 2: JE2-Cab Schö.
Lautf.: jünseln STE-Wa, JE2-Cab Schö; [jünzll] Mda-nwJe1b 68 (JE2-HSe, verstr. n JE1); [jinzln] Mda-Ma 77/Mda-sJe1 28 (verstr. w/mittleres/s JE1, ZE-Dor Göd, CA-Fe Pö); [jinzll] Mda-nwJe1b 68 (verstr. mittleres JE1).
Klt(en) m. 1. ‘Klumpen’ 2: Wb-Altm 107, JE2-Ku Scho, 3: HA-Bee Oh, Mda-War 26 – ‘n Klten Zucker HA-Oh; In’t Bett sünd väöl Klt’n ‘die Federn haben sich zusammengeballt und bilden Klumpen’ Wb-Altm 107; Rda.: in eenen Klut scheetn ‘vor Schreck zusammenfahren’ JE2-Ku. – 2a. ‘Erdklumpen’ 1: SA-Ho, 2: Schwerin 1859,80, SA-HTr, STE-Wa, JE2-Scho, Mda-nwJe1b 71 (JE1-Dre HZi), Mda-Ze (verstr. ZE), 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 91, CA-Lö – Ich harre un’ner meine Helzerschlapp’m mechtije Klt’n. Wb-Ak 91; nich en klt acker hert ne mer. Mda-Weg 102; Rda.: von hunnert Morjen en Klt ‘sehr weitläufige Verwandtschaft’ WO-Gu. – 2b. ‘Schneeball’ 1: SA-Ho. – 2c. vorw. im Pl. ‘harte Erdkruste’, Borke, 1: SA-Dä Han Ho, 2: OST-Ost Werb, STE-Gra Kö, JE2-Cab, 3: WO-Dru. – 2d. FlN, in FlN, klumpigen Erdboden bezeichnend, 2: verstr. mittlere Altm., 3: Wb-Holzl 121 (HA-Wef). – 3. ‘aus Lehm geformter, luftgetrockneter Mauerstein’ 2: Wb-Altm 107. – 4. Pl. ‘Holzpantoffeln’, Höltentuffel, 4: CA-Brei. – 5. vorw. im Pl. – a. ‘gekochter Kloß aus Kartoffeln oder Mehl’, Klump(en), 1: SA-Le, 2: Wb-Altm 107, SA-GrGe Rie Vi, OST-Klei Sto, STE-Wa, JE2-Fi Scho, Mda-Ze (verstr. ZE) – Backenbärn un Klüte kockt unse Mudder hüte! JE2-Fi. – b. ‘Suppenklößchen’ 2: Mda-Ar 35. – c. ‘größere Klumpen’, von feucht gewordenem Mehl, 2: Wb-Altm 107. – d. ‘kleine Klumpen’, von Butter bei deren Herstellung im Butterfass, 3: WA-Neu. – 6a. ‘Geschwulst’ 3: Wb-Holzl 121, HA-Oh – n’ Klten in’n Nacken HA-Oh. – 6b. ‘Beule’ 2: SA-HTr. – 6c. ‘knollenartige Verdickung an der Wurzel von Pflanzen’ 1: SA-Dä.
Lautf., Gram.: Sg.: Klut(e)n, [kltn], Klt’n Wb-Altm 107, SA-Ho HTr, OST-Ost Werb, STE-Gra Wa, vereinz. elbostf., CA-Brei; [klt] Id-Eilsa 72; Klt, Klu(u)t, [klt] Wb-Altm 107, Schwerin 1859,80, JE2-Ku Scho, Mda-nwJe1b 71 (JE1-Dre HZi), Mda-Ze (verstr. ZE), vereinz. elbostf., Wb-Ak 91; [klut] veralt. Mda-War 26; Klüt, [klüt] vereinz. SA, OST-Sto; Pl.: Kluten, [klten] SA-Rie, OSCH-Di; Klt’n Wb-Altm 107, Wb-Ak 91, [kltn]Vk-Ask 199; [kldns] WA-Neu; Klt Wb-Altm 107, Klüt SA-Ho, OST-Klei; Klüte JE2-Fi, [klt] JE2-Scho, ; Klüt(e)n SA-Dä, JE2-Cab; [klt] Mda-Ar 35; Klüter WO-Dru; Klüt’r Wb-Altm 107; Klieter, Klter Wb-Ak 91, CA-Lö; [kltr] Mda-Ze (ZE-Gro Reu Stre); [kltrn] a.a.O. (ZE-Roß); Kluter CA-Ca; Zuss.: zu 1.: Lmklten; sonstiges: Hölzerkluten.
Koppeltn m. ‘Umfriedung, Einzäunung für Vieh’ 1: SA-Wa, 2: OST-Pe, STE-Da, JE2-Cab Scho, 3: WA-See.
Lautf., Gram.: Koppel-, Coppeltuhn, -tu(u)n; außerdem: Koppeltüne Pl. JE2-Cab.
kuckeln Vb. 1. ‘laut lachen’, jchen, 2: JE2-Cab. – 2. ‘heimlich und leise lachen’ 2: Mda-nwJe1a 35 (JE2-HSe, JE1-Wö).
Lautf.: kuckeln JE2-Cab; [kull] Mda-nwJe1a 35 (JE2-HSe, JE1-Wö).
Lkenwäscher m. dass. wie Lkenfr, 2: vereinz. Altm., JE2-Cab.
Lautf.: Likenwäscher SA-Pre, GA-KloNeu, JE2-Cab; [lkv] STE-Buch; [-v] OST-Ga.
1Ms f. 1. TiN ‘Maus’ verbr. – d lfd ne Maus DE-Ca; dai Ms gnauan (knabbern) an dat Breot SA-Dä; Uffen Bon’n hammer ville Meise. Wb-Ak 112; Rda.: de Müs pissen ‘es regnet fein’ OST-Sta; dat is Muus wi Maus ‘das ist einerlei’ Wb-Holzl 144; ‘t is Ms as Mn (Muhme) dass., Wb-Altm 139; hei st t w en pott vull mse ‘er sieht mürrisch, unzufrieden aus’ Id-Queb 12; H kickt ass ‘n Ms t ‘n Dunk Hd (Haufen Werg). ‘Er trägt eine zu große Kopfbedeckung.’ Wb-Altm 142; sitten w de ms in der falle ‘keinen Ausweg mehr wissen’ Wb-Nharz 130; dat hilpt for de Müse, sää de Bure, dunn stok’e sine Schüne an HA-No; Sprw.: Mse hecken Mse BA-Re; De Mus lett dat Nasch’n nich. Spr-Altm 82; mid Speck fängd man Ms GA-Da; lüttge Müse hett ook Swänze HA-No; de Miese, de morjens danzen, kriegt’n Abend de Katze WA-West; is de Katte nich te Hs, danzet de Mse op’n Dische HA-Oh; wenn de Müse dicke sind, smeckt et Mehl bitter OSCH-Eils; Wenn de Muus satt is schmeckt det Mehl bidder. Firmenich 1854,132 (STE-Ste); Kinderreim:t’ laip enne Muus
Umme Kauhheers Huus,
Den Tripp, den Trapp,
Den Berg hinab. Lieder-Ma Nr. 100 (WE-Ro).
–Volksgl.: M., bes. in Scheunen, werden durch die Ausräucherung der Räume mit der Asche eines verbrannten, übel riechenden Krebses bekämpft (BA-Rie). Als Mittel gegen M. gelten außerdem: am Johannistag gesuchtes Bilsenkraut, Johanniskrone, Echte Hundszunge, Zweige vom Vogelkirschbaum oder Knoblauch (BA-Bad). Vk-Anhalta 34. In den Zwölften wird von Dingern statt von M. geredet, um eine Mäuseplage zu verhindern. Gebräuche-Altm 83. Um Mäusefraß zu vermeiden, beginnt man mit dem Mähen an einem Sonnabend und fährt auch das erste Fuder an diesem Wochentag ein (KÖ-Ar). M. gehören zum Gefolge der Geister und besitzen deshalb Zauberkräfte. Von M. angefressenes Brot schützt vor Zahnschmerzen (ZE-Na). Wer eine M. laufen sieht, hat Unglück. Masssenweisem Auftreten von M. folgen teure Zeiten (CA-Zu). Vk-Anhalta 34. – 2. ‘Handballen unterhalb des Daumens’ 2: Wb-Altm 142, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – mich dd de Maus s w DE-Ca. – 3. ‘zähe Sehne im Muskelfleisch’, Hrwass, 2: JE2-Cab, 3: HA-All. – 4a. Dim. ‘Kniescheibe des Pferdes’ 3: Wb-Holzl 144 (HA-Um). – 4b. Dim. ‘Geschwulst am Kniegelenk des Pferdes’ 3: JE1-Ca. – 5. ‘kleines Kind’, Kosewort, 2: Bewohner-Altm 2,146. – 6. ‘kleiner Schlitten der Kinder’, Slde(n), 2: WO-Me, HA-Som. – 7. Pl., auch in der Verbdg.: witte Mse ‘Geld’, Zaster, 2: WO-Wo, vereinz. JE1, 3: verstr. n/ö elbostf., 4: BE-Neu.
Umme Kauhheers Huus,
Den Tripp, den Trapp,
Den Berg hinab. Lieder-Ma Nr. 100 (WE-Ro).
–Volksgl.: M., bes. in Scheunen, werden durch die Ausräucherung der Räume mit der Asche eines verbrannten, übel riechenden Krebses bekämpft (BA-Rie). Als Mittel gegen M. gelten außerdem: am Johannistag gesuchtes Bilsenkraut, Johanniskrone, Echte Hundszunge, Zweige vom Vogelkirschbaum oder Knoblauch (BA-Bad). Vk-Anhalta 34. In den Zwölften wird von Dingern statt von M. geredet, um eine Mäuseplage zu verhindern. Gebräuche-Altm 83. Um Mäusefraß zu vermeiden, beginnt man mit dem Mähen an einem Sonnabend und fährt auch das erste Fuder an diesem Wochentag ein (KÖ-Ar). M. gehören zum Gefolge der Geister und besitzen deshalb Zauberkräfte. Von M. angefressenes Brot schützt vor Zahnschmerzen (ZE-Na). Wer eine M. laufen sieht, hat Unglück. Masssenweisem Auftreten von M. folgen teure Zeiten (CA-Zu). Vk-Anhalta 34. – 2. ‘Handballen unterhalb des Daumens’ 2: Wb-Altm 142, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – mich dd de Maus s w DE-Ca. – 3. ‘zähe Sehne im Muskelfleisch’, Hrwass, 2: JE2-Cab, 3: HA-All. – 4a. Dim. ‘Kniescheibe des Pferdes’ 3: Wb-Holzl 144 (HA-Um). – 4b. Dim. ‘Geschwulst am Kniegelenk des Pferdes’ 3: JE1-Ca. – 5. ‘kleines Kind’, Kosewort, 2: Bewohner-Altm 2,146. – 6. ‘kleiner Schlitten der Kinder’, Slde(n), 2: WO-Me, HA-Som. – 7. Pl., auch in der Verbdg.: witte Mse ‘Geld’, Zaster, 2: WO-Wo, vereinz. JE1, 3: verstr. n/ö elbostf., 4: BE-Neu.
Lautf.: Mu(u)s, Ms verbr. nd., Mda-Sti 34, BA-Ha; Museken Dim. (4a.) Wb-Holzl 144 (HA-Um); mes BLA-Brau; [ms] SA-Die; [müis] SA-Dä; [mius] verstr. nwaltm.; Miseken Dim. (4b.) JE1-Ca; Maus verstr. anhalt. – Gram.: Pl.: Müse vereinz. s Altm., JE2-Scho, verstr. n/w elbostf., Id-Queb12; Ms, [ms] verstr. nwaltm. n/mittlere Altm.; Miese, mse HA-AHa Hu, verstr. s/ö elbostf.; Muse, [mz] GA-Bo Le, CALV-Uth, verstr. ZE, Mda-Sti 34; Mäuse (7.) WO-Wo, vereinz. JE1 n/ö elbostf.; Meise verstr. anhalt. – Etym.: (7.) wohl aus Gaunerspr., Nbf. zu 2Ms, vgl. Wb-Rotw [3481]. Zuss.: zu 1.: Hassel-, Heu-, Hs-, Kerken-, Krabbel-, Miezmaus.