Aust(e)br n. 1. ‘Bier, das zur Erntezeit getrunken wird’ 2: ADVk Nr. 88 (OST-Har, JE2-Fe). – 2. dass. wie  Aust 2., 1: SA-Bee, 2: vereinz. nbrdb.
Lautf.: Austebier ADVk Nr. 88 (JE2-Fe); Aust- SA-Bee, OST-GrBa, ADVk Nr. 88 (OST-Har); [austbäi] SA-GrGe.
austen Vb. ‘(Getreide) ernten’ 2: vereinz. Altm., JE2-Fe Scho, JE1-Grä – w willn majen Roggng aust’n JE2-Scho; subst.: Dat Austent ging nu düchtig los; ... Pohlmann 1905,20.
Lautf.: austen, aust’n, [aust]; außerdem: [ast] Mda-Ar 39; Austent subst. Pohlmann 1905,20.
Bimbau f.(?) dass. wie  Bimbam, vgl. Bumbau, 2: vereinz. sö STE, JE2-Fe.
Blindslke f. 1. TiN ‘Blindschleiche’ 2: vereinz. sö Altm., JE2-Fe Schm, vereinz. mbrdb., 3: JE1-Lo, vereinz. w elbostf., 4: Wb-Be. – 2. ‘niederträchtiger, hinterlistiger Mensch’, abw.,  s, 2: ZE-Roß, 4: Wb-Be.
Lautf.: Blindslieke GA-Bös, WE-He; -schlieke WO-Zi, JE2-Fe, JE1-Lo Try, OSCH-Ba Eil; -sliek STE-Ost; -sleiche HA-Oh Ost; -schleiche OSCH-An De, WE-Wa; [plintlaie] Wb-Be; Blindschleeche, [blintl] vereinz. ZE; Blinnschliek GA-Ucht, JE2-Schm.
Brummbass m. 1. ‘Kontrabass’, auch ‘Bratsche’ 2: Wb-Altm 25, 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Be. – 2. dass. wie  Brummer 1., 3: Mda-nwJe1b 68 (vereinz. w JE1). – 3. dass. wie  Brummer 2., 2: JE2-Fe. – 4. ‘mit einer Schweineblase zugebundener Tontopf, mit dem unter Zuhilfenahme eines Strohhalms dumpfe Töne erzeugt werden können’ 4: Vk-Anhaltb 50 (DE-Mo). – 5. dass. wie  Brummer 3c., 2: vereinz. mittleres/s JE2, Mda-nwJe1b 74 (JE1-Ih Pa), ZE-Ned Reu, 3: JE1-Bie, Spr-Mab 388 (JE1-Gü) – In de Schachtel harre em der Aptheker ’n Hummelken innespunt, wuetue de Kinner hier Brummbaß seggen. Heimatkalender-Je 1923,98 (JE2-Vie). – 6. dass. wie  Brummbr, 2: Wb-Altm 25.
Lautf.: Brummbaß, [brumbas]; außerdem: [prumpas] Wb-Be; [brumbast] vereinz. w JE1.
brummeln Vb. 1. ‘leise, unverständlich, undeutlich sprechen’,  1nusseln, 1: SA-Dä, 2: verstr. Altm., vereinz. JE2, JE1-Schor Stei, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 90, Richter o.J. 46 – Rda.: he brummelt sick wat in’n Bart JE2-Fe. – 2. ‘schaukeln’ 3: Mda-sJe1 26 (JE1-Ca).
Lautf., Gram.: brummeln, [brumln] Inf., brummelt 3. Sg. Präs. verstr. Altm., vereinz. JE2, JE1-Schor Stei, HA-Oh, WA-Alt; brummelte 3. Sg. Prät. Richter o.J. 46; [brumn] SA-Dä; prumeln Mda-Sti 90; brümmeln GA-Ev; brömmeln HA-Um, vereinz. nö QUE; prömmeln Wb-Holzl 157 (HA-Bar).
dorchslgen Vb. 1. ‘mit einem Schlag durchtrennen’ 2: Heimatkalender-Ze 1962,92 (ZE-Ze), 3: HA-Oh, Wb-Nharz 44 – Un wenn denn d’r Koof parfekt wurre, dann jaab’n sich de beed’n Partn’r de Hand un’n dritt’r där schlug de Hänne dorch. Heimatkalender-Ze 1962,92 (ZE-Ze). – 2. ‘schlagen, verprügeln’,  verhauen, 2: JE2-Fe. – 3. ‘Feuchtigkeit hindurchlassen’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 44 – dat Sneiwter sleit dorch HA-Oh. – 4. ‘stark abführend wirken’ 3: Wb-Nharz 44. – 5. refl. ‘sich mühevoll durchs Leben schlagen’ – Hei hat sick recht un slecht dorcheslahn. 3: Rauch 1929,89.
Lautf., Gram.: dorchsln HA-Oh; -eslahn Part. Prät. Rauch 1929,89; -schln Wb-Nharz 44; schlug dorch 3. Sg. Prät. Heimatkalender-Ze 1962,92 (ZE-Ze); dörchschloahn JE2-Fe.
Ei n. 1a. ‘von Vögeln gelegtes, von einer Schale umschlossenes ovales bzw. kugeliges Gebilde, das die Eizelle samt Dotter und Eiweiß enthält’, bes. vom Huhn, verbr. – de Aier affsoik’n Spr-Maa 433; n’ fl Ei HA-Oh; Sebben Eier von binnah ’n Schock Häunerveih, ... Lindauc o.J. 7; ik heww uns Aia inschln JE2-Scho; Rda.: ... wie’t Jeele von et Ei! ‘das Beste, Vorteilhafteste’ Gorges 1938,74; det is’n Ei ‘das ist selbstverständlich’ ZE-Roß; Een Ei up de Meßbörr’ draw’n (tragen). ‘Einen unverhältnismäßig großen Aufwand betreiben.’ Bewohner-Altm 1,330; Mit em mütt’n umgahn as mit’n roh Ei. Spr-Altm 78; hei geit, as wenne op Eiern geit wenn jmd. vorsichtig, unsicher geht, Wb-We 33; wie ut et Ei epellt ‘sehr sauber, adrett’ CA-Fö; ein ei un ein eierkauken sn ‘sehr vertraut miteinander, unzertrennlich sein’ Wb-Nharz 49; datt’s een Ei un een Kauken dass., BA-Op; Kimmere dich nich um unjelte Eier! ‘... um Dinge, die noch nicht spruchreif sind!’ Wb-Ak 50; Ei is Ei, sä de Köster, un drum foat he na’t Goosei OST-Schön; Ei is Ei, sagte de Bur, dunn bracht’r ’n Preister ’n Sperlingsei. Spr-Altm 87; Sprw.: frische Eier, gude Eier ‘das Neue entfaltet am Anfang gute Wirkungen’ Wb-We 33; Een Ei mockt’n grod Geschrei. ‘Streit entsteht oft aus geringer Ursache.’ Bewohner-Altm 1,330; n fl Ei, verderwt ’n ganzen Brei. Wb-Altm 279; En half Ei is besser as en leddigen Dopp (Eierschale). Chr-Em 429; Rätsel vom Ei: eck schmiete wat Wittes op Dk, dat kimmt gäl wedder runner BLA-Wie; Et is’n klein Tünnchen, hät keen Tüpplock (Spundloch) un’ keen Tapplock (Zapfloch), un’ is doch wat Natt’s drin. Bewohner-Altm 2,174; Heischeverse:Tein Eier, tein Eier
in unse Kiep’!
Matthies 1912,14 (STE-Schö);
Ge’m se uus de Eier nich,
leggen de Häuhner öäwers Jhr ook nich.
Brauch-wAltm 68
(GA-Dö).
Volksgl.: Am Gründonnerstag gelegte Eier werden als Bruteier benutzt, weil dann angeblich bes. viele von ihnen ausgebrütet werden. Die aus ihnen schlüpfenden Hühner sollen jedes Jahr die Farbe des Gefieders wechseln. Brauch-wAltm 34 (verstr. w Altm.). – 1b. in der Verbdg.: wkes Ei ‘Hühnerei ohne feste Schale’,  Windei, 3: WA-Un, 4: vereinz. anhalt. – 1c. in der Verbdg.: dat dubbelte Ei ‘ungewöhnlich kleines Hühnerei’,  Kkenei (n.Z.), 3: vereinz. nw elbostf. – 1d. in der Verbdg.: flet Ei Kinderspiel, 2: GA-Trü, JE2-Fe, JE1-Wü. – 1e. in der Verbdg.: 1,2,3 int fule Ei dass., 3: WO-KlRo. – 2. Pl. ‘Hoden’ 2: ZE-Roß, 4: Wb-Ak 50. – 3. Pl. ‘Geld’,  Zaster, 2: JE1-Kü, 3: HA-Bee.
Lautf., Gram.: Ei, Ai, [ai], [ae]; außerdem: [i] SA-Dä; [ä] Siedler-Je § 107 (n/mittleres JE2); Aj QUE-Di; Pl.: Eier (nwaltm., n/mittlere Altm: [-], s Altm., JE2-Scho: [-], anhalt.: [-r]); außerdem: aijer Mda-Sti 30; eijere Wb-Nharz 49 (BLA-Hü); [jr] BLA-Be; r QUE-Di.
Ekschemuggel f. dass. wie  1Eksche, 2: Schwartz 1895,259 (JE2-Fe), vereinz. mittleres/sö JE2 nö JE1.
Lautf.: Ekschemugel JE2-Klie; ekschemull Schwartz 1895,259 (JE2-Fe); Echsemuggel, Exe- JE2-Schar, JE1-Bü; Ä(c)ksche-, äksche- JE2-Fi Me, vereinz. sö JE2 nö JE1; Äckschemuchel JE2-Red; ähkschemuggel Schwartz 1895,259 (JE2-Red).
flack Adj. 2: Wb-Altm 52, verstr. ö Altm., vereinz. sw Altm., JE2-Fe Schö, verstr. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be, BE-Sa. 1. ‘flach, eben’ – dat flache lant Wb-Nharz 209; flaches Prt Wb-Be; Rda.: mit de flache Hand sln HA-Oh. – 2a. ‘sich in geringer Höhe befindend, niedrig’,  nedderig (n.Z.). – 2b. ‘nicht tief’, bes. ‘seicht’, von Gewässern – flach pleun (pflügen) Wb-Nharz 209; de flache Stelle ‘Furt in einem Graben’ WO-Li; de Elw is man flack Wb-Altm 52.
Lautf.: flack, [flak] Wb-Altm 52, verstr. ö Altm., JE2-Fe Schö, verstr. ZE; flach, [fla] vereinz. ö/sw Altm., Mda-Ze (verstr. ZE), verstr. elbostf., Wb-Be, BE-Sa.