Ackerland n. ‘für den Ackerbau geeignetes Land, Acker‘ 2: JE2-Gü, 3: Wb-Nharz 8, 4: Wb-Ak 13 – Güsen (ON) harre domols man schlechtet Ackerland JE2-Gü.
Ackerwirtschaft f. dass. wie  Ackerwark, auch ‘Anwesen eines  Ackerbörgers’ 2: JE2-Gü, 3: HA-Bo, 4: vereinz. w/mittleres anhalt. – Das Mchen harre in anne Ackerwortschaft rinjeheirt. Wb-Ak 13.
Lautf.: Ackerwirtschaft JE2-Gü, HA-Bo; -wort- Wb-Ak 13; Ackerwurtschaft, [akrwurtaft] Wb-Be, Wäschke 61915,13.
afbrennen Vb. 1a. ‘anzünden und abbrennen lassen’ 3: HA-Oh, 4: Wb-Ak 1, Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa) – ... uffn Barch, wos Osterfeier immer abjebrennt wurde ... a.a.O. 64 (CA-Sa). – 1b. ‘durch Brand zerstört werden, niederbrennen’, auch ‘durch Brand geschädigt werden, Hab und Gut verlieren’ verstr. – ... un wenn nich gliks Spritzen doa sind, dänn brennen de olle Strohgebäuden reihlang af. Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); acht Hüser un Schüh’n sind affebrennt JE2-Gü; D ken’n mich ld tn, d bren’n n all’s dritte M ab. Wb-Ak 1; Sprw.: twei ml umme trecken is sau gt w einml afbrennen HA-Oh. – 2. ‘zum Entfernen der Borsten das geschlachtete Schwein mit kochendem Wasser übergie- ßen’ 3: HA-Oh. – 3. in der Verbdg.: af(ge)brannt sn ‘kein Geld mehr haben’, auch allg. ‘über etw. nicht mehr verfügen’ 2: Wb-Altm 206, Bewohner-Altm 1,320, ZE-Roß, 3: HA-Oh, Wb-We 2, 4: Wb-Ak 1 – Ick bin ganz affbrennt Wb-Altm 206; Ich hawwe kn bißchen Ml ins Haus, ich bin jans abjebrennt. Wb-Ak 1.
Lautf., Gram.: afbrennen HA-Oh, Wb-We 2; brennen af 3. Pl. Präs. Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Abbrennen subst. Richter o.J. 85; abbren’n Wb-Ak 1; [appre] Wb-Be; 3. Sg. Präs.: brennt af BLA-Rü; 3. Sg. Prät.: abbrennte Richter o.J. 6; Part. Prät.: affebrennt JE2-Gü, WO-El, Wb-Holzl 51; awe- HA-Wa; [afbränt] JE2-Scho; affbrennt, [afbrent] SA-Dä, Wb-Altm 206; afbrännt Bewohner-Altm 1,320, OST-Werb; afgebrannt, -je- STE-Bin, vereinz. elbostf.; af(f)e- SA-Schm, JE1-The, vereinz. elbostf.; awe- JE1-Try, vereinz. elbostf.; af- OST-Sa; abjebrennt ZE-Roß, Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa); -gebrannt, -je- ZE-Nu Stre, OSCH-Schl, BLA-So; [abjbrand] verstr. w BE.
affallen Vb. 1. ‘abfallen, herunterfallen’ 1: SA-Dä Rist, 2: JE2-Kam, 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Ak 2, Wb-Be – dai Blaira (Blätter) fn bd af SA-Dä. – 2. dass. wie  afdrüppen 2., 2: JE2-Gü, ZE-Roß, 3: Wb-Nharz 2, 4: Wb-Ak 2 – b de Hochtt fallt for vel L wat af HA-Oh. – 3. ‘abschüssig sein’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 2, 4: Wb-Ak 2 – Fre lanksm, de Strße fellt d bannich ab. a.a.O. 2. – 4. ‘abweichen, abdrängen’, von Wasser, dessen Strömung durch Buhnen abgelenkt weit in den Fluss hineinreicht, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 407 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 407 (CA-Ak), Wb-Ak 2. – 5. ‘lossagen, abtrünnig werden’ – dne kan ek nich ffallen 3: Wb-Nharz 2. – 6. ‘abmagern, dünn werden’ 2: Wb-Altm 2, 3: Wb-Holzl 51, Id-Quea 141.
Lautf., Gram.: af(f)fallen Wb-Holzl 51, HA-Oh, afffall’n Wb-Altm 2; affefall’ Part. Prät. JE2-Gü; fallt af 3. Sg. Präs. JE2-Kam, Wb-Holzl 69; ffallen Wb-Nharz 2, Id-Quea 141; [affa] Elbschifferspr. 407 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa); [-fn], [-fn] SA-Dä; [-f] SA-Rist; abfalln ZE-Roß; [apfaln] Wb-Be; abfal’l, [abfa] Elbschifferspr. 407 (CA-Ak), Wb-Ak 2.
affleddern Vb. dass. wie  affittjen, 2: JE2-Gü, Bauernwelt-Ze, 4: Wb-Ak 2 – Fleddere doch m de Jard’n ab! a.a.O. 2; ... dobei wurre det Korn öfter met ne Warpschüppe ümmeschüppt un ümmer wedder affefleddert JE2-Gü.
Lautf., Gram.: fledderte af 3. Sg. Prät. Bauernwelt-Ze; affefleddert Part. Prät. JE2-Gü; abfleddern Wb-Ak 2.
afhlen Vb. 1. ‘abholen’ 2: JE2-Gü, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – dat Bauk afhlen HA-Oh; Wennste kimmest, hle ich dich vonne Bne ab. Wb-Ak 3. – 2. ‘verhaften’ 3: HA-Oh, 4: Wb-Ak 3 – Dn han se jestern abjehlt. a.a.O. 3.
Lautf., Gram.: afhlen HA-Oh; f-, -halen Wb-Nharz 2, Mda-Harz 16 (BLA-Hü); [fhln] QUE-Di; affeholt Part. Prät. JE2-Gü; abh’l Wb-Ak 3; [aphln] Wb-Be; abhu’eln Wäschke 61915,15.
afhauen Vb. 1: SA-Dä, 2: GA-Ber, JE2-Gü, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. 1. dass. wie  afhacken 1a.Olle Hutz wolle deen Appelbom affhauen. Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim); Markgraf Hanß unse Heere ... lete twen börgern uppe den Markte de köppe afhauen im Turmknopf der Marienkirche zu Salzwedel 1496, Spr-Altm 6. – 2a. ‘sich eilig und mühelos fortbewegen’ – olle Friede is mette Karre affehaut as wenn nüscht drupp wor JE2-Gü. – 2b. ‘(heimlich) weggehen, sich davonmachen, verschwinden’ – hei is fehaut CA-Fö; Hauk ab! Wb-Ak 3. – 3. ‘sterben’,  starwende haut af GA-Ber.
Lautf., Gram.: af(f)hau(e)n vereinz. elbostf.; haut af 3. Sg. Präs. GA-Ber, HA-Oh; haue - 3. Sg. Prät. Wedde 1938,69; affehaut Part. Prät. JE2-Gü; [afhaön] SA-Dä; fhau(e)n Wb-Nharz 2, CA-Fö; abhauen Wb-Ak 3; [haud ab] 3. Sg. Präs. DE-Ca; [aphauen] Wb-Be.
afkloppen Vb. 1. ‘durch Klopfen entfernen’, auch ‘durch Klopfen säubern’ 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. w/mittleres anhalt. – anne Wand abklopp’m ‘Putz von einer Wand abschlagen’ Wb-Ak 5; ... kloppten sich de Röcke ab ... Wäschke 41919,51. – 2. ‘Getreide dreschen’,  dörschen, 2: JE2-Gü, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 5. – 3. ‘schlagen, prügeln’,  verhauen, 2: Wb-Altm 106 (vorw. scherzh.), 3: Wb-We 3 und 67, Wb-Nharz 4. – 4. ‘durch wiederholte Schläge Bast von einem Weidenzweig zur Fertigung einer Flöte ablösen’ 2: Matthies 1912,7 (SA-NFe), vereinz. mittleres/s JE2, JE1-Grü Zi, 3: HA-Bee – de Jungens willt öre Piep’n afklopp’n a.a.O.; Bastlösereim:Kloppe, kloppe, Wihe aff,
klopp du den Buck den Büdel aff,
lat se nich klöhn
(spalten),
dat will ick woll löhn,
pell aff, pell aff, ...
JE2-Nkli.
– 5. dass. wie  afklabastern 2.alle Jeschäfte in de Stadt afkloppen 3: HA-Oh.
Lautf., Gram.: af(f)klopp(e)n JE2-Gü, vereinz. elbostf.; f- Wb-Nharz 4; klopp af(f) Imp. Sg. Matthies 1912,7 (SA-NFe), vereinz. mittleres/s JE2, JE1-Grü Zi; kloppe aff Imp. Sg. JE2-Nkli; abklopp’m Wb-Ak 5; kloppten ab 3. Pl. Prät. Wäschke 41919,51; [apklopm] Wb-Be.
afkrgen Vb. 1. ‘(von jmdm.) einen Teil von etw. erhalten, abbekommen’ 2: vereinz. nbrdb., Heimatkalender-Ze 1962,93 (ZE-Ze), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 5, Wäschke 41915,102 – ich hewwe wedder nist awwekrej’n HA-Bee; ..., dat hei man noch en paar Dänze afekregen harre ... Rauch 1929,69; dat Mken hat keinen afekren HA-Oh; Dor Borchln (FlN) hat von dn Rn wedder nischt abjekricht. Wb-Ak 5. – 2. ‘erleiden, Schaden nehmen’ 2: Wb-Altm 117, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 5 – ick heff watt affkrg’n ‘ich habe Schelte, Schläge bekommen’, auch ‘ich habe Verlust, Schaden erlitten’ Wb-Altm 117; Jk d wek, sonst krste  noch was ab, wenn de Mauer umfellt! Wb-Ak 5. – 3a. ‘losmachen, entfernen’ 2: Pohlmann 1905,25, JE2-Gü, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 5, 4: Wb-Ak 5 – hei kan de schau, dn rok, de hse, de mitze nich fkrn Wb-Nharz 5; von den Knken kann’k kein Fleisch mer afkrn HA-Oh. – 3b. ‘Obst ernten’,  afnmen, 1: SA-Ah Ku, 2: verstr. Altm. (außer CALV) JE2, JE1-Mö Stei, 3: verstr. elbostf. – Äppel, Beer’n afkrieen WA-We; de Lüe hämm dat Oft ha ö(v)erall afkräen OST-Na.
Lautf., Gram.: Inf.: af(f)krieg(e)n, -krg’n, -kri(e)j(e)n, [afkrjn] vereinz. nbrdb. n elbostf.; -krieen, -kri’en Wb-Holzl 52, WA-We; afkrin, -krn HA-Oh, Sprw-Börde; f- vereinz. s elbostf.; abkriegen JE1-Mö; -krn Wb-Ak 5; abkreiet 3. Sg. Präs. Wäschke 61915,102; 1./3. Sg. Prät.: kre(e)g aff Francke 1904,10, JE2-Gü; abkrichte Heimatkalender-Ze 1962,93 (ZE-Ze); Part. Prät.: st.: af(f)ekregen, -krejen JE1-Stei, vereinz. n elbostf., WA-Ha; aw(w)ekre(e)gen, -krejen vereinz. elbostf.; affegrejen HA-Bo; awwekre’en OSCH-Ott; afekrehn WA-Wo; aw(w)ekre(e)n, -krehn vereinz. elbostf.; affekräjen JE2-Scho; [afkrn] JE2-Schön; af(f)ekregg(e)n, -krejj(e)n vereinz. n elbostf. OSCH; awekreggen WE-Heu; awwekriejen WE-Sta; -krien WE-Ost; ahfekreggen OSCH-Har; [fkregn] QUE-Di; ahfekre(h)n WE-Elb, QUE-Su; afkregen SA-Zier, OST-Ar; -kreen BA-Ba; af(f)kräg(e)n, -kräj(e)n SA-Ah Ra, vereinz. n GA; [afkrg] SA-Ku; [-kr] SA-Lüg Vie, OST-Bi; afkräen OST-Na; af(f)krähn, -krä’n SA-Altm Bru, OST-Meß; -kräin GA-Al, STE-Da; afkreihn JE2-Kam; ahwkregen OSCH-Wu; aafkreen BA-Ra; abbekregen GA-Oeb; -kreggen OSCH-KlQue; sw.: affgekriegt WO-Eb; -ekriegt WO-Me, JE2-Tu; afekricht, [afkrt] WO-Je, vereinz. JE2, JE1-Ca; afekregt WA-Ste; oafekriecht CA-Gli; af(f)kriegt vereinz. OST STE, JE2-Schö, aw – Pohlmann 1905,25; af(f)krig(g)t vereinz. Altm.; -kricht, [afkrit] STE-Ro, WO-Col, Heimatkalender-Je 1923,101 (JE2-Fi), JE2-Reh; abgekriegt WA-Schl; abbe- OSCH-Schw; -kricht JE1-Wa.
afrten Vb. 2: vereinz. Altm., JE2-Gü, vereinz. ö JE2, Spr-Maa 431 (JE1-Ziep), ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. 1a. ‘durch kräftiges Ziehen abreißen, abtrennen’ – dän Ndnul df’n nich afrd’n JE2-Scho; “Au”, schreeg hä, “lött los, ji rieten mi süß dän Kopp af.” Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie). – 1b. ‘sich ablösen, abgehen’ – de Knopp is aferetten HA-Oh; an dän (am Mantel) is dor Hänkl abjerissn DE-Or. – 2. ‘abreißen, niederreißen’ – De olle Schluse bei Ihleborg hem se afferäten un bei Güsen ne nei grote Schluse annelät. JE2-Gü. – 3. ‘(durch Nachlässigkeit oder mangelnde Pflege) abnutzen, verschleißen’ – Kinner rt’n väöl aff ‘Kinder benötigen viele Kleidungsstücke’ Wb-Altm 173; ich bin jans abjerissen ‘ich habe nichts Ordentliches anzuziehen’ Wb-Ak 8. – 4. ‘aufhören, enden’ – de rbeit rit nich f Wb-Nharz 6; Bei d reißt des Unjlicke  nich ab. Wb-Ak 8. – 5. ‘eine Zeit verbringen, herumbekommen’ – ... “Dat is doch nich slimm, ik hewe nu 60 Jahr hinder mik un de fünewe, de riete ik ob eine Arsbacke af.” OSCH-Wu; twei Jere hat e in’t Kitchen aferetten HA-Oh.
Lautf., Gram.: af(f)rt(e)n, -rit’n Wb-Altm 173, Spr-Maa 431 (JE1-Ziep), vereinz. n elbostf.; riete af 1. Sg. Präs. OSCH-Wu; rieten - 2. Pl. Präs. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); af(f)eräten Part. Prät. JE2-Bö Gü; [afrd] Part. Prät. Elbschifferspr. 320 (JE2-Mi), JE2-Scho; affräten Part. Prät. Francke 1904,58; affritt 3. Sg. Präs. Wb-Altm* 72; frten Wb-Nharz 6; [frtn] QUE-Di; abreißen Wb-Ak 8, Wäschke 61915,136; -jerissen Part. Prät. ZE-Roß, DE-Or; [apraisn] Wb-Be; Abraßen subst. Spr-Asch 40.