liggen Vb. 1. ‘sich in waagerechter oder stark geneigter Lage befinden, der Länge nach ausgestreckt ruhen’, von Menschen und Tieren, verbr. – in’n Bedde lijjen HA-Oh; unruhig lingen ‘schlecht schlafen’ OST-GrRo; blief lijjen HA-Bee; de janze Nacht wach län KÖ-Bre; ligg’n gaon ‘sich hinlegen’ Wb-Altm 127; dat Prd lt upper re WA-Un; upm Kachhoff ling de Din (Toten) begrun JE2-Scho; wer da boben (auf dem Friedhof) erst liet, dä is woll dran WE-Oster; Sprw.: lt Schaper, lt Hund ‘wie der Schäfer, so der Hund’ HA-Oh. – 2. ‘krank, bettlägerig sein’ verstr. – Mein Vter hat de janze Woche jeln. Wb-Ak 101. – 3a. ‘sich irgendwo befinden, auf einer Fläche vorhanden sein’, auch ‘eine bestimmte geographische Lage haben’ verbr. – d lt an Appel DE-Els; de ganse Husböhn leg full Schnee OST-Los; det Dörp Güsen liet an’ne Ihle JE2-Gü; w ljsdn Frage nach dem Liegeplatz des Kahns, Schifferspr., Elbschifferspr. 353 (STE-Tan); Rda.: de Schilbern (Scherben) lijjen wie eseit Gorges 1938,40; to Huse blifft denn alles liggen un stahn HA-Neu; Hei lätt nist ling’n as glöhnig Isen un Möllensteen. ‘Er stiehlt alles, was sich fortschaffen lässt.’ Bewohner-Altm 1,342; hei kann nist ligg’n loat’n dass., STE-Ost; de Knüppel lt b’n Hund HA-Oh. – 3b. ‘sich häufig an einem Ort aufhalten’ 3: vereinz. elbostf. – dat heunderfei lt mek’n ganzen dch in grn Wb-Nharz 118; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh. – 4. ‘wie eine Last wirken’ verstr. – Rda.: hei lt mik tau’r Last HA-Oh; einen in’n ren ln ‘jmdn. unablässig bitten’ Wb-Nharz 118; dne ln de hsbalken op’n koppe ‘der hält es nicht lange zu Hause aus’ a.a.O. 118. – 5. ‘wichtig sein, Wert auf etw. legen’ 3: vereinz. elbostf. – d is mek nischt ne jeljen Wb-Nharz 118. – 6. ‘verantwortlich sein, seine Ursache haben’ – dat hat nich an mik e’ln 3: HA-Oh.
Lautf.: ligg(e)n vereinz. Altm., JE1-Bü, verstr. elbostf.; [lin] OST-Ost; [lig] SA-Dä, JE2-Scho; [li] Mda-nwJe1a 42 (JE1-Gra Ih Pa); ling(e)n verstr. Altm., JE2-Gü; lingVolksspr-Altm 91 (OST-Fle), [li] Mda-Ar 27; lijjen, [lijn] verbr. elbostf.; liehen HA-Sa; li’en, [ln] Wb-Holzl 135, Dialekt-Ma 7 (verstr. nö CA, verbr. s/sw JE1), Wb-Be; [ln] Wb-We* 224, Wb-Nharz 118; [lain] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); [lin] Mda-Ze (ZE-Gro); [ln] vereinz. nthür.; ln, [ln] OST-Sa, ZE-Roß, verstr. anhalt. – Gram.: 3. Sg. Präs.: lt SA-Dä, Mda-Ar 27, verstr. JE2, verbr. elbostf.; licht, [lt] Mda-Ar 27, WE-He; [lait] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); [lt], lt Mda-Ze (ZE-Gro Roß), verstr. anhalt.; Imp. Sg.: lijje HA-Oh, Wb-Holzl 135; li’e Wb-Holzl 135; [li] Dialekt-Ma 8 (verstr. nö CA sw JE1); [l] a.a.O. 11 (verbr. s JE1), Wb-Nharz 118; lik Mda-Sti 5; [lai] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); [l] a.a.O. (ZE-Gro); [l] a.a.O. (ZE-Roß); 1., 3. Sg. Prät.: lagg Wb-Altm 127; [la], lachVolksspr-Altm 91 (OST-Fle), Dialekt-Ma 11 (JE1-Lü Me Ste Zep); lk Mda-Sti 3; [l], lch Dialekt-Ma 11 (verbr. s JE1), verbr. elbostf.; leg Wb-Altm 127, OST-Los; louk Mda-Sti 53; lk Wb-Ak 101; 1., 3. Pl. Prät.: la’en Wb-Holzl 135; [lain], lein HA-Oh, Id-Eilsa 76; [ln] Dialekt-Ma 11 (verbr. s JE1), Wb-Nharz 118; [ln] Dialekt-Ma 11 (JE1-Me); len Wb-Ak 101; Part. Prät.: [--] verstr. elbostf.; [--], -ä- Wb-Altm 127, vereinz. elbostf., Wb-Ak 101; [--] Volksspr-Altm 91 (OST-Fle); -e- Wb-Holzl 135.
Linnewwer m. ‘Weber, der Leinwand herstellt’ 2: JE2-Gü, Bauernwelt-Ze, 3: verbr. elbostf., 4: Mda-Sti 29, vereinz. anhalt. – Denn worn hier so von villeicht 1850 aff noch 7 Linneweursch, der letzte dovan het so ümme 1902 sin’n Weustohl rutte schmäten. JE2-Gü; Rda.: hä arwett met Hänge un Beene wie’n Linewäwer Bauernwelt-Ze; düt is ja en Licht als wenn de Linnewewer Hochtid hat HA-No.
Lautf.: Linnewewer; außerdem: -wäwer, -wwer vereinz. OSCH, Wb-Nharz 118; -weber HA-Bee, Lindaua o.J. 25; -wwer Mda-Sti 29; -weur JE2-Gü; Linewäwer Bauernwelt-Ze; Leineweber Vk-Anhalta 67; -wwer Wb-Ak 105, [lainewwr] Wb-Be.
Linse f. 1. PflN wie Standardspr., auch der Samen, 2: JE2-Gü, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – Heite jiwwet’s bei uns Linsen mit Rtworscht. Wb-Ak 107. – 2. Dim. ‘ein bisschen, ein wenig’,  bten, 3: Beiträge Nd 65 (WO-HWa), Wb-Nharz 118, 4: Wb-Ak 107. – 3. PflN ‘Kleine Wasserlinse’,  ntenflott, 3: HA-Bad, WA-Sü.
Lautf.: Linse; außerdem: Dim.: linseken Wb-Nharz 118, [linzekn] Beiträge-Nd 65 (WO-HWa); Lins-chen Wb-Ak 107. Zus.: zu 3.: Mrlinsen.
1lüchten Vb. 1. ‘Helligkeit verbreiten’, von einer Lichtquelle, 2: Wb-Altm 128, JE2-Gü, Mda-Ze (verstr. ZE), 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd. – De Strn lücht’n recht. Wb-Altm 128. – 2. ‘blitzen, wetterleuchten’ 2: Wb-Altm 128, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – et lücht Id-Eilsa 77; foarnst hett et schoan e licht QUE-Di. – 3. ‘mit einer Lichtquelle erhellen’ 2: verstr. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd. – lüchte mik ml wat HA-Oh; Ich will dich leicht’n, daß de uf de Treppe nich fellst. Wb-Ak 104; Rda.: där soll mich janich kommen, dän wer ick leichten (zur Rechenschaft ziehen, auszanken) ZE-Roß; na dick hatt se woll na Huse lücht’, watt ‘dich hat sie wohl hinausgeworfen’ HA-Bee.
Lautf.: lücht(e)n Wb-Altm 128, JE2-Gü, verbr. w/mittleres elbostf.; licht(e)n, [litn] Mda-Ze (verstr. ZE), verstr. w/s elbostf., Mda-Sti 37 und 172; luchten OSCH-Di; leicht’n, [laitn] ZE-Roß, verstr. anhalt.; [laidn] verstr. anhalt. Zuss.: zu 3.: heimleuchten, hen-; sonstiges: in-.
mken Vb. 1. ‘tätig sein, etw. tun, unternehmen’ verbr. – det maken alle Liere ännersch ZE-Gri; Eck kan et nich machn Spr-Asch 19; dat warrt glks e’mket HA-Oh; ick wett nich, watt’er t mken sall HA-Oh; d is nischt b te mken Wb-Nharz 122; S was macht mor nich! Wb-Ak 108; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: mket anderst! secht Beksmann ‘es ist nun einmal so’ Mda-Weg 106. – 2a. ‘etw. herstellen, verfertigen’ verbr. – Körw moaken STE-Hü; … ik moake mei ne Piepe … ZE-Nu; Kannste mich m anne Scharze (Schürze) machen? Wb-Ak 108. – 2b. ‘etw. hervorbringen, erzeugen’ verbr. – Feier machen Wb-Ak 108; Rda.: Make kan’n Summs nich ‘lass dein Gerede’ Spr-Asch 19. – 2c. ‘seine große Notdurft verrichten’,  schten, verstr. – dat Kind hat eben wat e’ mket HA-Oh. – 2d. ‘ein Kind zeugen’ vereinz. – hei hat’t ‘n Kind e’mket HA-Oh. – 2e. ‘sprechen, erzählen’ – platt moakn 2: Mda-Ze (verstr. ZE). – 3a. ‘etw. bearbeiten, für einen bestimmten Verwendungszweck herrichten’ verbr. – Jrs machen Wb-Ak 109; Sejl moken ‘Strohseile zum Garbenbinden vorbereiten’ WA-Neu; s Bedde machen CA-Ak; Haß (heiß) Wasser maken Spr-Asch 19; sich de Hre machen CA-Ak; de Holthauersch kunten sich nah’n Feierahnd noch ne Karre full Holt vör sich moken JE2-Gü; Unsen Acker machte Kselr. Wb-Ak 108. – 3b. ‘Speisen und Getränke zubereiten’ vereinz. – was machemor denn haide ds Midd? CA-Ak. – 3c. ‘hinzugeben’ verbr. – moag en bißchen Kümmel an Wittkohl OST-Na; Mir machen kne Semmel’l inne Lewwerworscht. Wb-Ak 108. – 3d. in der Rda.: Make deck nischt opn Schlips ‘bekleckere dich nicht’ 3: Spr-Asch 19. – 3e. ‘anziehen’ – Herr Lehre, kann mr uns in’n Tornanzuch machn 3: Spr-Asch 19. – 4a. ‘bewirken, verursachen, hervorrufen’ verbr. – Drsch (Mühe, Arbeit), Spß machen Wb-Ak 109; Ummestenne mken HA-Oh; Stank maken Spr-Asch 19; Sprw.: ten mket Spss, Frten noch mer HA-Oh. – 4b. ‘in einen bestimmten Zustand versetzen’ verbr. – wach, warm machen Wb-Ak 108; sich schmuck machen ‘sich herausputzen’ CA-Ak; w hem’m Molthp’m (Maulwurfshügel) jlatt emokt JE2-Scho; du kannst einen vorrückt mken HA-Oh; diu hat uns doch raen kateosk (ärgerlich, wü- tend) maokt SA-Dä. – 5. ‘sich in bestimmter Weise verhalten, gebärden’ verstr. – Rda.: an Jesichte machen ‘das Gesicht in besonderer Weise verziehen’ CA-Ak; de mokt n pa Ogn ‘er staunt sehr’ STE-GrMö. – 6. ‘sich in einer Entwicklung, einem bestimmten Zustand befinden’ – a. ‘sich in positiver Weise entwickeln’ verbr. – et mkt sek Wb-Nharz 122; t macht sich Wb-Be. – b. ‘ein bestimmtes Befinden haben’ verbr. – wat mkste ‘wie geht es dir’ Wb-Nharz 122; … wat moakt Dien Wief? Albrecht 21822 2,3; was machsde denn immer noch? CA-Ak; mahkt gut Abschiedsgruß, QUE-Di. – c. in Rda. euphem. vom Sterben,  starwen, verstr. – alle machen ‘sterben’ Serimunt 1930 Nr. 82; de moakt nich mehr lang ‘er stirbt bald’ GA-Vo. – d. ‘eine bestimmte Eigenschaft, Beschaffenheit besitzen’ verstr. – de Weg moket an Berje ne Böje (Kurve) WE-Heu. – 7. in der Verbdg.: sik t nichts wat mken – a. nur mit variabler Angabe der Pers. im Nom. ‘gleichgültig bleiben, sich nicht beeinflussen lassen’ verstr. – b. mit variabler Angabe der Person im Nom. sowie des betreffenden Objekts im Dat. ‘etw., jmdn. nicht schätzen, nicht mögen’ verstr. – t rsbr make ek mek nischt Wb-Nharz 122. – 8. ‘gehen, fahren, reisen, sich irgendwohin begeben’ verbr. – mir machn hr langk Wb-Be; du moksd tem Ploien(Pflügen) SA-Die; morjen machmer na Zarwest ZE-Roß; Mr machen mit de Bne n Machdeborch. Wb-Ak 108; Wir machen uns jleich ibern Marcht weck zu Hause. Spr-Asch 19; upn Kn mken ‘sich von Land wieder auf den Kahn begeben’, Schifferspr., Elbschifferspr. 347 (WO-Ro); Rda.: op de Sock’n maken ‘sich auf den Weg machen’ Spr-Asch 19. – 9. ‘eilen, sich beeilen’ verbr. – mke doche Id-Eilsa 77; swinne mken HA-Oh; fiks mkng STE-Buch; Ich muß machen, daß ich n de Ellewe komme, der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; Rda.: Trab machen ‘sich beeilen’ a.a.O. 108; Vers: Makt, makt, et wörd kolt! Ausdeutung des Krächzens der Krähe, WO-Schn. – 10. in der Verbdg.: (sik) wat mken ‘etw. heimlich entnehmen, beiseite schaffen’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 351 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 351 (CA-Ak), Wb-Ak 108. – 11. in der Verbdg.: Mach sachte ‘vorderer, ungefalteter Teil des Frauenrocks’, wird von der Schürze bedeckt, 2: Wb-Altm 130. – 12. in der Verbdg.: Maok di lustig, frölich upp un trurig daol ‘Mittel zur Erregung der Brunst bei Tieren’ 2: Wb-Altm 134. – 13. Part. Prät. – a. ‘wohlhabend, angesehen’ 3: vereinz. elbostf. – dat is’n jemachter Mann HA-Oh. – b. ‘verloren’ – kr ek dek, denn biste jemacht 3: Wb-Nharz 58.
Lautf.: mak(e)n, [mk()n] SA-Max, JE2-NeuWa, vereinz. mbrdb., verbr. elbostf.; maok(e)n, [mk()n] verstr. nbrdb., vereinz. mbrdb., CA-Atz Bru Gli, [mkn] CALV-Uth Zo, WO-HWa, WA-Neu; [mk] JE2-Schö, [mk] verstr. s nwaltm., verbr. Altm., Siedler-Je § 137a; [maok] verstr. n nwaltm.; moken STE-Schl, JE2-Gü; [makn] verstr. ZE; [mak] ZE-Kö; macken HA-Iv; mach(e)n, [ma()n] ZE-Roß, Spr-Asch 19, Mda-Ro, verbr. anhalt.; mchen Mda-Sti 2. – Gram.: 3. Sg. Präs.: maakt, [mkt] verstr. HA, OSCH-Grö, WA-Sche West, vereinz. s elbostf.; makt (bes. bei Belegen aus JE2 JE1 ist Kürze zu vermuten) SA-Darn GrGe, OST-KlBeu, GA-Le, CALV-Calv, JE2-Cab, JE1-Ziep, verstr. elbostf.; magkt BLA-Hü, BA-Ra; magt OSCH-Dee; magd WA-Do; maket GA-Oeb, HA-Oh, OSCH-Ad, Sprw-Harzvorlf 22, verstr. WE, BLA-Rü; mak WE-Schie; mäkt WO-Zie; moakt, [mkt] verstr. nwaltm. Altm., JE2-Fi Tu, verstr. w JE1, WO-Je, vereinz. HA, OSCH-Pa, vereinz. WA, QUE-Di Ga Hau, verstr. nö CA; moakt SA-Ah, vereinz. Altm.; maogt OST-Na, OSCH-Crot; moaket WE-Ost; mk OST-De; mookt SA-Han Lie, OST-Hi Ost, HA-NHa, moockt WO-Gli; mokt (bes. bei Belegen aus JE2 JE1 ZE ist Kürze zu vermuten) SA-Le, verstr. Altm. JE2, JE1-Mö We, verstr. ZE, OSCH-Nie, QUE-Schn, CA-Sta; mogt (bes. bei Belegen aus JE2 JE1 ist Kürze zu vermuten) vereinz. SA GA, JE2-De, JE1-Wa, HA-Bar, WA-Schl; moket WE-Heu; mackt GA-Schw, JE2-Neu Schön; [mkt] JE2-KlWu Par Schön; mockt, [mokt] OST-Sto Ze, verstr. JE2, verbr. JE1, verstr. ZE; mock JE2-Ba; möckt STE-Ost Ta, WO-Ro, JE2-Kam Schön; mökt STE-Bir, WO-We, JE2-Bö; macht, [maxt] vereinz. brdb. elbostf., verstr. omd.; [maxd] vereinz. anhalt.; mcht BA-Sip. Zuss.: zu 1.: hen-, mit-, n-; zu 2c.: hen-, in-; zu 2e.: heruntermachen; zu 3.: in-; zu 4b.: heranmachen, ls-, nedder-; zu 8.: hen-, hinaufmachen, hineinmachen, ls-, mit-; zu 9.: hen-; sonstiges: lucker-.
mang1. Präp. ‘zwischen, inmitten’ 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. Altm., vereinz. JE2, JE1-Kö, verstr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verbr. omd. – ich hawwe de Glaie schonn mangs Fuddor jemachd DE-Ca; so kulderte hä noch ne Wiele mang de Kartüffeln rüm JE2-Gü; Nu klemmte de Hosen mank de Knie’en … Wäschke 41910,60; kimmet mich das Vieh wädder mang de Poten, dann salls ober sehn BA-Ha; ek g nich jrn mank sau fle minschen Wb-Nharz 123; mank dissen Spitakel ward man ja katoolsch (verrückt) WE-Mi; … de eldeste mangk den Donekorffen … 1439, UB Quedlinburg 1,328. – 2. Adv. ‘dazwischen, darunter’ 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. Altm. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 175, Wb-Be – da is Slt mank HA-Oh; ik will mao sain of dai Braif hr noch mangk is SA-Dä; da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß; Rda.: mank uns mank ist keiner mank, der nich mank uns mank gehört Wortspiel (mit mank als Präp. und Adv.), WE-Dee.
Lautf.: mang verstr. Altm., vereinz. JE2, JE1-Kö, vereinz. elbostf., BA-Ha; mank, mangk, [mak] vereinz. nwaltm., verstr. Altm., JE2-Scho, verstr. ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; [mag] DE-Ca; mnk Mda-Sti 175; manke HA-Oh, OSCH-Di, Wb-Nharz 123. Zuss.: zu 2.: hr-, midden-.
Männerhse f. ‘Hose für Männer’,  Hse, 2: OST-De, STE-Schl, JE2-Gü, ZE-Brä.
Lautf.: Männerhos OST-De; -hoesen STE-Schl; -hoasen JE2-Gü, ZE-Brä. – Gram.: auf -n auslautende Formen sind Pl. mit singularischer Bed.
Masse f. 1. ‘große Anzahl, großes Quantum’ 2: JE2-Gü, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – anne Masse Jeld Wb-Ak 111; ne Masse Minschen HA-Oh; ne masse attebren (Erdbeeren) schtunnen d Wb-Nharz 124. – 2a. ‘breiartiges, weiches Gemenge’ 4: Wb-Be. – 2b. ‘Viehfutter aus eingesäuerten Rübenschnitzeln und Blättern’ 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be.
mästen Vb. 1. ‘Schlachtvieh reichlich mit Futter versorgen, um eine Zunahme an Fleisch und Fett zu bewirken’ 1: SA-Dä Rist, 2: Wb-Altm 136, Matthies 1903,6, JE2-Gü Scho, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 126, 4: Wb-Be – de Bure harn noch det Recht, öre Veh in’n Forscht to mäßten JE2-Gü. – 2. refl. ‘reichlich essen’ 4: Wb-Be.
Lautf., Gram.: mäßten JE2-Gü; [mäst] JE2-Scho; mesten HA-Oh, Wb-Nharz 126; [mestn] Wb-Be; mss’n Wb-Altm 136; mäß 3. Sg. Präs. Matthies 1903,6; [mezn] SA-Dä; [mz] SA-Rist.
Melk f. 1. ‘flüssige, weiße, fetthaltige Absonderung der Milchdrüsen bei Säugetieren’, bes. die als Nahrungsmittel verwendete von Kuh, Ziege, Schaf, verbr. – drinkste denn Melk? WO-Dru; de Melk jerünnt HA-Oh; dai Mek is blarrarich (dünn) SA-Dä; Rda.: De hät wat in de Melk to brocken. ‘Er ist wohlhabend.’ Bewohner-Altm 1,349; sauveel Maat (Liter) Melk n De, sauveel Sticken Botter de Woche BA-Re; Sprw.: wer de Melk in Kaffee drinkt, kann nich bottern QUE-West. – Nach dem Melken wurde die M. durch ein Seihtuch gegossen: dat Mek wt drgng Saidauk saiet SA-Dä. Die anschließend in  Satten gefüllte M. lagerte bei gleich bleibender Temperatur so lange im  Melkschapp, bis sich an der Oberfläche Sahne bildete: d is all schn Rm up de Melk JE2-Scho. Nach dem Abschöpfen und weiterer Reifung wurde diese zu  Botter weiterverarbeitet. Übrig blieb die  Mgermelk, die nach der Gerinnung zur Herstellung von  Käse 1. und  Quark verwendet wurde. Bauernwelt-Ze. – Volksgl.: Frisch gemolkene M. darf nur verdeckt über den Hof getragen werden, da die Kühe sonst den  Sunnenschott bekämen. Bauernwelt-Ze, Vk-Anhalta 210 (ZE-Stre). Um die M. oder die Kühe vor Behexung zu schützen, streut man an die M., die über die Straße getragen werden muss, einige Körner Salz oder einige Stücken Brot (KÖ-Ar, DE-Go). Vorbeugend gegen blaue, d.h. fettarme M., wirkt die Fütterung der Kühe mit Tüpfel-Hartheu am Johannistag. Vk-Anhalta 210. Geben die Kühe dennoch blaue M., gießt man etw. davon nach Sonnenuntergang in ein flie- ßendes Gewässer, wobei man der entschwindenden M. nicht nachsehen darf (HA-Gro). Gegen blutige M. hilft das Melken durch einen alten Besen (WO-Ir). Zauber-Ma 90. – 2a. in der Verbdg.: ste Melk ‘frische Vollmilch’ 1: SA-Rist, 2: Brauch-wAltm 21. – 2b. in der Verbdg.: gue (gute) Melk dass., 3: OSCH-Har. – 2c. in der Verbdg.: sre Melk ‘Sauermilch’, war ohne oder mit Zusätzen (Brot, Zucker, Zimt, Rosinen) beliebtes Gericht während der Sommermonate, 2: JE2-Gü Nka, Bauernwelt-Ze, 3: verstr. elbostf., 4: BE-Dro Grö La, DE-Schie – de sure oder dicke Melk hem se in’n Sommer jern’ne jetten met’n Stücke Brot dotu JE2-Gü. – 2d. in der Verbdg.: dicke Melk dass., 1: SA-Meh Rist, 2: GA-Ziep, WO-Ri, verstr. JE2, Vk-Anhaltb 10 (verbr. ZE), 3: WO-Ir, JE1-Nie, HA-Bee Oh Sie, BLA-Brau, 4: Vk-Anhaltb 10 (verstr. anhalt.) – hte und jefft änne Satte dicke Melk JE2-Scho. – 3a. ‘milchiger Saft keimender Getreidekörner’ 3: vereinz. elbostf. – de weiten is in der melk (während des Keimens) forfrren Wb-Nharz 125. – 3b. ‘milchiger Saft in Pflanzen’ 3: Wb-Nharz 125.
Lautf.: Melk verbr. nd.; Mellek, [melk] Mda-nwJe1a 41 (JE2-HSe), vereinz. w ZE, HA-Oh, OSCH-Di, vereinz. s elbostf.; Meak SA-Ko; [mek] verstr. nwaltm.; [meok] SA-Ah Al Hö; [mlk] Mda-Ar 27, Mlk Wb-Altm 136; mälek Mda-Ro; Mäak SA-Bon; [mk] SA-Die; [mk] SA-Pü; [mok] SA-Zie; Mäek SA-Scha; Mölk OST-Wah; [mölk] BLA-Be; [mk] SA-Rist; [mök] SA-Ev; [möok] SA-Ku Sal; Mjok SA-Rist; [müak] SA-Kuh; Milch, [mil] verstr. ZE, CA-Ca, BE-Grö, DE-Schie; [mil] Mda-Ze (ZE-Gro Roß); Millich, [mili] Mda-Ze (ZE-Gro Roß), BA-Ha, vereinz. w anhalt.; melech Mda-Sti 176; [ml] BA-Ha. – Gram.: n. belegt SA-Ch Dä. Zuss.: zu 1.: Kalbsmilch, Klopp-, K-, Mger-; zu 3b.: Hunde-, Keiseken-, Keitschkenmilch.