Afstke(r)forke f. ‘zweizinkige Gabel mit langem Stiel zum Reichen der Garben’,  Forke, 2: SA-Jee, STE-Go Je, JE2-Ku, 3: BA-Re.
Lautf.: Afstäkerfork SA-Jee, STE-Go Je; -stekkeforke BA-Re; Appstekefork JE2-Ku.
begrsmlen Vb. unpers. ‘missglücken, scheitern’, auch ‘betrogen, übervorteilt werden’ 2: JE2-Ku, 3: Spr-Mab 394 (WO-Ol) – dat ha mie balt begrießmult JE2-Ku.
Lautf., Gram.: begrießmult, -grsmlt Part. Prät.
bgeln Vb. 1. ‘bügeln, mit dem Bügeleisen glätten’ 2: JE2-Ku, 3: HA-Bee, 4: Wb-Be. – 2. ‘Alkohol trinken, sich betrinken’ 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 278, Bewohner-Altm 1,322, 3: HA-Oh, 4: Wb-Be, Mda-Fuhne 33 (DE-Ca) – hei kann feste bjeln HA-Oh; D hat wedd’r n bügelt ‘er ist betrunken’,  dn, Wb-Altm 278. – 3. refl. ‘sich  balgen’ 3: WA-So.
Lautf., Gram.: böägelt Part. Prät. Bewohner-Altm 1,322; begeln WA-So; bügelt Part. Prät. Wb-Altm 278; bjeln HA-Oh; büjelt 3. Sg. Präs. JE2-Ku; [bj] Mda-Fuhne 33 (DE-Ca); [pjln] Wb-Be; böjjeln HA-Bee; [bügt] Part. Prät. SA-Dä. – Etym.: (2.) wohl umgedeutet aus  picheln, vgl. Wb-Thür 1,1062, Wb-Obersächs 3,376.
feuting-feuting dass., 2: JE2-Ku.
flug(s) Adv. 1. ‘schnell,  rasch’, auch ‘sofort’,  glk, 2: Wb-Altm 54, Id-Altm, 3: verstr. w elbostf. – maok flucks to! Wb-Altm 54; g ml fluck n mner Fre BLA-Brau. – 2. ‘sehr, überaus, stark’,  bannig, auch ‘viel’ 2: Pohlmann 1905,6, STE-Schi, JE2-Ku – dat het fluck räjent a.a.O.; ... de hät flugg Geld. Pohlmann 1905,6.
Lautf.: flugg Pohlmann 1905,6; fluck STE-Schi, JE2-Ku, verstr. w elbostf.; fluggs Wb-Altm 54; flucks a.a.O. 54, Id-Altm, vereinz. w elbostf.
glks 1. Adv. dass. wie  glk 2a., 1/2/3: verbr. nd. – he kömp jlieks JE2-Ku; ick will dat glieks maken, süs wert vorjetten GA-Wie; Stoffel wörre am liewesten glieks los e gahn, ... Rauch 1929,84. – 2. Pt. dass. wie  glk 3a.w hette doch glks? ‘Wie heißt er doch gleich?’ 3: HA-Oh. – 3. Konj. dass. wie  glk 4., 2: Wb-Altm 65.
Lautf.: gli(e)ks, glks, j-; außerdem: glicks SA-Se, Heimatkalender-Je 1923,96 (JE2-Vie), JE1-Scha, HA-Uhr; gläiks WE-Ost Rho.
Hand f. 1. ‘unterer Teil des Armes zum Halten, Greifen und Tasten’ verbr. – de linke, rechte Hant HA-Oh; Das Haus stt d jlei linkerhand. Wb-Ak 106; d hest dne Hänne nich ondlich ewascht JE2-Scho; anne Hand vull Wb-Ak 65; ne Hant hoch, breit, lank, deip HA-Oh; w Hand un Dau’m hk soll der Speck bei einem guten Schwein sein, Wb-Ak 65; Rda.: med Hennen un Lennen (Lenden) ‘mit Hand und Fuß’ Wb-We 46; Hann un Föt tohop leggen ‘unablässig um etw. bitten’ JE2-Ku; kann nich mit de Hand in’n Sack kommen ‘er ist unzuverlässig beim Bezahlen’ Sprw-Börde; nich rein Hand hoalen ‘stehlen’ STE-Gra; de Hand opholen ‘etw. haben wollen’ Sprw-Börde; hei hat n’ pen Hant ‘er ist freigebig, großzügig’ HA-Oh; ter hant sn ‘zur Verfügung stehen’ Wb-Nharz 69; tar Hand gahn ‘helfen’, auch ‘rechts gehen (vom eingespannten Pferd)’, vgl. Handprd, Id-Eilsa 66; op der Hand gn ‘links gehen (vom eingespannten Pferd)’ Wb-We 46; sek op sine eigene Hand setten ‘sich selbst schädigen’ Wb-We 46; et kan einen ml wat op de hant stten ‘es kann einem ein Unglück zustoßen’ Wb-Nharz 69; Wat umme de Hand de nehm’n heb’n ‘Beschäftigung haben’ Sprw-Harzvorld 399; Da hat’n nist in de Hand de nehm’n ‘müßig, untätig sein müssen’ Sprw-Harzvorld 399; en dch fr der hant hebben ‘den Tag vor sich haben’ Wb-Nharz 69; dek wart de glwe wol noch in de hant kommen ‘du wirst es noch glauben’ Wb-Nharz 69; ‘s wr s finster, mor kunne kne Hand vor en sn. Wb-Ak 65; dor gann nich rwden, dor had dsworl Henne ‘er ist ungeschickt’ BE-Al; Hand van’n Sack, is Hawer in ‘Hände weg, das ist mein Eigentum!’ Bewohner-Altm 1,338; ‘t kömmt up’n Hand vull Noten nich an ‘es wird nicht ganz genau genommen’ Bewohner-Altm 1,337; Hänne bekikken jift Arjer Sprw-Börde; Sprw.: ne Hand wescht de an’nere. Wb-Ak 65; Rein Hand geit dörcht ganz Land. Wb-Altm* 73; Wenn ‘e de Hand in’ Sacke hat, kummt’t op ne Handvull nich an Sprw-Harzvorld 374; Vöäl Hänn’ moak’n bald ‘n Enn’ un leere Schötteln. Spr-Altm 50; Rätsel:Hänget anne Wand,
Wie ‘ne dohije
(tote) Hand. – der Handschuh, Lieder-Ma Nr.
507 (WO-Ol).
– 2. in der Verbdg.: en leiwen Gott siene HännePflN ‘Hornklee’ 3: Vk-Harz 3,51.
Lautf., Gram.: Pl.: Hänne, [hen]; außerdem: [hen] SA-Dä; Hänn’ Spr-Altm 50; Hänge, hänge Mda-Ro, Bauernwelt-Ze, ZE-Roß, Serimunt 1930 Nr. 82, Wäschke 71913,3; henge Mda-Sti 9, BA-Ha, [he] Mda-Fuhne* § 258,4 (vereinz. KÖ) (veralt.). Zuss.: zu 1.: Hinder-, Jesushändchen, Johannis-, Kindes-, wer-, werhändken.
Heisterge n. ‘Verdickung der Hornhaut am Fuß, Hühnerauge’,  Kreienge, 2: verstr. nö Altm., JE2-Ku Scha.
Lautf., Gram.: Heisterog OST-Me; Hsterge JE2-Scha; Hä- steroge STE-Buch; -ogen Pl. GA-Kä; [hstn] STE-Peu; Hästeroog, Hester- verstr. nö Altm.; [hst] OST-Har; Hä- sterooch STE-Ka, GA-Trü; -oh(e), Hester- vereinz. OST, STE-Neue, JE2-Ku; [hst] STE-Ro Schi; Hästäoo STE-Schi; HästerouOST-Schön, GA-Vol, STE-Bad; -au OST-Meß; -oi STE-Ei; Hesterauge OST-Kau Krum Na; Hästerauch GA-Fau; Heästeraoug OST-Go; [hstrraug]Pl. SA-Vie, GA-Fau; [h strrau] Pl. STE-Ber; [hstun] Pl. OST-Meß; Hastraujn Pl. SA-Jee.
Hinrikstange f. PflN ‘Grindampfer’ 2: JE2-Ku.
Hdejunge m. 1. ‘ Kleinknecht’ 2: STE-Schö, JE2-Ku. – 2. ‘Kuhhirt’,  Khrde, 3: BE-He.
Lautf.: Höjjung STE-Schö; [hdju] BE-He; Hüttsjunk JE2-Ku.