brümmsch Adj. 1. dass. wie  brummig, 2: JE2-Mü, vereinz. n/mittleres JE1, 3: WO-NiDo. – 2. ‘brünstig’, von der Sau, 2: verstr. mittleres/ö GA CALV, vereinz. mittleres STE, verbr. sö Altm., HA-Sa, verstr. n/mittleres JE2, vereinz. w JE1, 3: verbr. elbostf. (außer n BA, nur BA-Ho), 4: BLA-Sti, CA-Schw – dat Swien is brümmsch Wb-Holzl 71 (HA-Eil).  Adj.: bruchsch brümm brünsch brschig hauisch hitzig kempsch lpsch rschig; Vb./ Subst.: 1bruchen brummen Brummescher brunschen brschen brsen kempen rschen.
Lautf.: brüm(m)sch, [brüm] verstr. s GA (altm. Teil) CALV, vereinz. n WO, JE2-Me, JE1-Me, verbr. n/mittleres elbostf.; brümmisch verstr. w elbostf. (außer s GA n HA), QUE-Su; brümmesch WE-Elb; brim(m)sch HA-Sa Vö, WE-Il, verstr. ö elbostf.; brum(m)sch GA-Sa Wa, JE2-Mü Reh, vereinz. n/mittleres JE1, JE1-Dan, WO-Ma, verstr. s OSCH s WE QUE, CA-Fe, BE-KlMü; brummisch vereinz. sw elbostf.; brummesch BLA-Sti; bröm(m)sch, [bröm] STE-Grie, vereinz. n WO, HA-Bar Scha, OSCH-Grö, BLA-Ti; brem(m)sch, [brem] GA-Bö Trü, vereinz. mittleres STE, verbr. sö Altm., verstr. n/mittleres JE2, vereinz. w JE1 sö elbostf., CA-Schw; bräm(m)sch STE-Ta, WO-Ke, JE2-Kl.
Dag m. 1. ‘Zeitraum von 24 Stunden’, auch ‘Zeitraum zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang’ allg. – Gndag Grußformel, Wb-Altm 68; en Dach dass., Sprw-Börde; Dachok dass., Wb-Holzl 73; fr de ‘vor Tagesanbruch’ Wb-Nharz 36; vor Dach un Dau dass., Sprw-Börde; op’n dch ‘gegen 10 oder 11 Uhr’ Wb-Nharz 36; on hellerlichten Da ‘mitten am Tag’ Id-Eilsa 56; in’n Dage ‘im Verlauf des Tages’ Wb-We 25; b Dage ‘vor Eintritt der Nacht’ a.a.O. 25; fonn Dage ‘heute’ Wb-Holzl 73; rster Dge ‘demnächst’ Beiträge-Nd 61 (WO-HWa); eenes Dores JE1-Pre; (all) mein T ‘mein Lebtag’ Wb-Ak 168; dai Daoch nai’m niu all warra af SA-Dä; d anna Du het erengt (geregnet) JE2-Scho; Bei T mußte das machen, ’n ’md sste doch nischt. Wb-Ak 168; Dag för Dag mußten wei früher naoh Feld ... Ehlies 1960b 297; det Veh war den Dach öwwer uppe Weih JE2-Gü; ... es waor den Dach vorher an orntliches Jewidder jewest. Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sta); ... se liet schon en paar Dae in’ Bedde un hat hellsche Weihdae (Schmerzen). Wedde 1938,72; ... un da vorrzehlte Parta denne, was den Tack ... passiert war. Heese 21919,88; De olle Fährebahne (Pferdebahn) met alle ihre 4 Waarens, die konne det an dän Dach nich schaff’n. Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); Rda.: morgen is k en Dag Wb-We 25; es iss na nich alle D md ‘es ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen’ DE-Ca; forgn w de dch ‘schnell verwelken’ Wb-Nharz 36; in’n Dag rin spreken ‘ohne Überlegung sprechen’ Wb-We 25; lewet in’n Dag ‘ist sorglos’ Sprw-Börde; sek en gden dch mken Wb-Nharz 36; hei wolle sek vo’n Dage daun ‘er war so verzweifelt, dass er sich das Leben nehmen wollte’ BA-Re; hei kann nich ut einen Dag in andern kommen ‘er ist arm, unvermögend’ Sprw-Börde; op sne ollen D HA-Oh; sn Daoch sünd tet (gezählt) ‘er lebt nicht mehr lange’ SA-Dä; nu wart’t Dach in de Nachtmütze! Ausruf der Empörung, HA-Oh; Ick häw nist met äm to schaffen as go’n Dag un go’n Weg. ‘Wir grüßen uns nur und haben sonst keinen weiteren Umgang miteinander.’ Bewohner-Altm 1,326; dat is’n Underscht w Dach un Nacht ‘das ist ein großer Unterschied’ HA-Oh; Sprw.: Je länger de Dag, je körter de Faom (Faden). ‘Je länger der Arbeitstag, um so geringer die Leistung.’ Bewohner-Altm 1,326; jed Dag hat sn Plg Wb-We 25; man sall’n Dag nich vorn Aom’md loben WO-Gu; et ist kein Dag in Jahre: hei kümmt ‘jeder Tag kommt zu seiner festgelegten Zeit’ HA-No; Bauernregel: Slat bi Dage achte, wässt dat Gras mit Machte. ‘Wenn die Tage länger werden, wächst das Gras wieder’ GA-Ge; Rätsel: Wat brennt Dach un Nacht und geiht doch nich ut? – Brennettel SA-Gü. – Volksgl.: Bis ins 20. Jh. hinein haben sich Reste der Tagewählerei erhalten, d.h. bestimmte Wochentage werden entweder als Glücks- oder als Unglückstage angesehen, an denen man best. Unternehmungen ausführen bzw. meiden sollte, vgl. die Hinweise bei den einzelnen Artikeln zu den Wochentagen. – 2. ‘die drei Eisheiligen’,  shilligen. – a. in der Verbdg.: d dr kolden Dge 2: vereinz. mittleres JE2, ZE-Ro, 3: HA-Wa. – b. in der Verbdg.: d dr dullen Dge 1: SA-Hen, 2: vereinz. Altm., JE2-Mü. – 3. in der Verbdg.: de still Dog ‘die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar’,  Twölften, 2: STE-Klä. – 4. in der Verbdg.: dicken Dag ‘das nichtkirchliche Erntefest’,  Ernekranz, 2: STE-GrMö Schi. – 5. in der Verbdg.: de hilligen Dge ‘Festtage’ 3: Wb-Nharz 79, 4: Mda-Sti 149. – 6. in der Verbdg.: Tag un Nacht PflN ‘Acker-Wachtelweizen’ 2: Wb-Altm 220.
Lautf., Gram.: Sg.: Dag, Dach, [da] verbr. nwaltm. brdb. mittleres/ö elbostf., Klaus 1936,57, Wb-We 25, Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa), Mda-Fuhne 34 (DE-Ca); Daj OSCH-Schw; Tag (6.) Wb-Altm 220; Tach, [ta] ZE-Kö, Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze); Tak, Tack Heimatkalender-Be 1936,154, Richter o.J. 91, Krause 1964,15; Daach, dch verbr. w elbostf.; Tch, tch Mda-Sti 16, Wb-Ak 168; Tahk, Tk Wb-Ak 168, Vk-Anhaltc 150 (DE-De); [dg] verstr. mittleres/ö anhalt.; Daog, Daoch, [d] vereinz. HA, Vk-Ask 147, QUE-Di; [t], [tk] Wb-Be; Dat.: Dage verstr. n/ö elbostf., vereinz. sw elbostf.; Daoge Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa); Dae, de Wb-Nharz 36, BA-Re; D, d vereinz. w elbostf.; T Wb-Ak 168, Wäschke 61920,13; Pl.: Dage WO-Sa, Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze), vereinz. w elbostf., verstr. mittleres/ö elbostf.; tge Mda-Sti 149; Daje STE-Ost; Dare, [d] ZE-Se, BE-KlSchie, Mda-Fuhne 104 (BE-Pei Plö, vereinz. s KÖ w/mittleres DE, ältere Generation, in mittlerer und jüngerer Generation verbr. BE KÖ w DE); Da(o)ge, [dg], [dg] vereinz. s Altm., Beiträge-Nd 61 (WO-HWa); [d], [d] verstr. s Altm., vereinz. nö elbostf., Mda-Fuhne 104 (verbr. mittleres/ö DE); Daog, Daoch, [d], Doog, Dooch verbr. ö/s nwaltm. w Altm., STE-Klä Wa; [dao] verbr. n nwaltm.; Da’e, [d] JE2-Schl, Mda-nwJe1a 40 (vereinz. w JE1), vereinz. w elbostf. (außer s GA); Ta’e KÖ-Bre; Daa, [d] verbr. OST n STE, STE-Buch, vereinz. n JE2, verstr. mittleres/s JE2, Mda-nwJe1a 40 (verbr. n JE1), verbr. w elbostf. (außer s GA), verstr. w WA QUE, Mda-Fuhne 104 (verbr. BE KÖ w DE, vor allem ältere Generation, z.T. mittlere Generation); T Wb-Ak 168, Wäschke61915,4; Daoe WO-Mahl Ucht; Dao, [do], [do] STE-Bad, verstr. ö STE, JE2-Scho; [du] JE2-Scho; Daw’n Akk. Bewohner-Altm 1,326.
Drnsle f. dass., 2: WO-Ri Zi, JE2-Mü.
Lautf.: Deernsule WO-Ri Zi; Dirns- JE2-Mü.
Dopp m. 1. ‘leere, nur wenig beschädigte (halbe) Eierschale’ 2: vereinz. nbrdb., 3: verstr. w elbostf., QUE-Di – de Küken sünd all ut’n Doppe HA-Bee; Rda.: hei is kiume int’n (ut’n?) döppen kropen ‘er ist noch unerfahren’ Rda-Altm 295; Sprw.: en half Ai is besser als en leddijen Dopp Wb-Holzl 76. – 2. ‘Fruchtbecher der Eichel’ 3: Beiträge-Nd 61 (WO-HWa), Wb-Nharz 43. – 3. ‘Spitze des männl. Geschlechtsteils, Eichel’ 2: STE-Do Osth, JE2-Mü Schön. – 4. ‘Tasse’,  Tassenkopp 1: SA-Dä, 3: verstr. n/mittleres elbostf. – ... lat dick von Mamsell Gusten en Dopp Kaffee ingeb’n ... Lindaub o.J. 65.  Topp.
Lautf.: Dopp, [dop]; außerdem: [dob] SA-Dä; [dp] JE2-Schön, HA-Uep; Döpp Bewohner-Altm 1,330. – Etym.: zu mnd. dop ‘etwas Rundes, Hohles’, spez. u.a. ‘Eierschale, Kapsel’, die mhd. (omd.) Form topf ‘Topf’ ( Topp) findet durch Luther Eingang in die Standardspr. und dringt in dieser Bed. in omd. Form Topp in das s Elbostf. und Mbrdb. ein, wo es  Pott und  Grpen zurückdrängt, vgl. HWb-Mnd 1,446, Pfeifer 1989,1814, Spr-Elbe/Saale 224 f.
Ganter m. 1. ‘männl. Gans, Gänserich’ 1/2/3: verbr. nd. (außer ZE, dort verstr.), 4: verbr. omd. (außer ö DE) – ... un sahk an jroßen Jannert mit an paar Jänse ... Wäschke 31919,156; Rda.: ... saoß se in de Kuhdränke, wie ne Kreete, wenn se an Jannert heert. Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa).  2Gallasch Ganser Gänserich Gänt Gänterich Gäntsch Kker Kkerhals Kkhals. – 2. PflN ‘ Wgerich’ 2: JE2-Mü.  Samswegen.
Lautf.: Ganter, J- (nwaltm., n/mittlere Altm.: [-], s Altm., JE2: [-a]) vereinz. nwaltm. s SA, verstr. ö/s Altm., vereinz. n JE2, JE2-GrWu Kar, JE1-Dan Me, verstr. s GA s WO, vereinz. n HA, HA-Bad, verbr. OSCH, vereinz. n WA, verbr. sw elbostf., vereinz. w QUE; Gander, J- (nwaltm., n/mittlere Altm.: [-]) vereinz. n nwaltm. ö SA nw OST n GA, verbr. n elbostf., verstr. n OSCH n/w WA, BE-He; Ganner QUE-Di; jnter Mda-Sti 144; Gantert, J- GA-Ber, JE1-Walt, ZE-HLe Roß, Vk-Harz 3,52, BA-Ba, QUE-Frie; Gandert, J- GA-Nie, Wb-Holzl 94 (HA-Eil), OSCH-De, verbr. ö elbostf., CA-Do Ra; Jan’nert, [jard] Wb-Ak 75, verstr. w BE; Jannert (anhalt.: [janrd]) vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt. (außer ö DE); Ga(h)nert, J- verstr. nthür.; Gänter, J- (nwaltm., n/mittlere Altm.: [-], s Altm., JE2: [-a]) vereinz. nwaltm., verstr. w Altm., verbr. ö Altm. JE2, verstr. JE1, vereinz. ZE, CA-El Pö; Gäanter, J- OST-Ho, STE-Sta; Genter, J- (nwaltm., n/mittlere Altm.: [-], s Altm., JE2: [-a]) verstr. ö nwaltm., vereinz. w SA (außer nwaltm.), OST-Neu, GA-Lü Schw, vereinz. sö Altm. mittleres/s JE2, verstr. JE1, vereinz. ö ZE; Gänder, J- (nwaltm., n/mittlere Altm.: [-], JE2: [-a]) vereinz. nwaltm., verstr. n/mittlere Altm., JE2-Scho Schö; Gender, J- verstr. SA, GA-Ku (beide [-]), WO-He; Jäntert JE1-Flö, ZE-Ste; Jentert JE1-Ca Mo, vereinz. s ZE; Jendert ZE-Pu; [jenrd] Mda-Fuhne 151 (KÖ-Wa, vereinz. sw DE). – Etym.: zu gleichbed. mnd. gant, gante, vgl. HWb-Mnd 2,15; die umgelauteten Formen sind wie  Gänt, Gänterich auf ndl. Siedler zurückzuführen, Genter kann nach Bischoff als Kontaminationsform von ndl. gent mit altländischem Ganter angesehen werden, vgl. Spr-Elbe/Saale 167 und 215, Teuchert 21972,347.
Grtspänner m. ‘erster (Pferde-)Knecht, Großknecht’, war für das Gespann verantwortlich, 2: Brauch-wAltm 46, JE2-Mü, Heimatkalender-Je 1924,61 (JE2-Vie), 3: verbr. elbostf. – Der Schulte met sinen Grotspänder ... Heimatkalender-Je 1924,61 (JE2-Vie). – Der G. galt unter den Knechten als Autorität, dessen Anweisungen man Folge zu leisten hatte. Wurden die Kleinknechte z.B. vom G. dabei ertappt, wie sie das Ausgehverbot nach 21.00 Uhr brachen, musste er nur vielsagend mit der Peitsche knallen, dann zogen es die untergebenen Knechte vor, auf den Hof zurückzukehren. Brauch-wAltm 46.
Lautf.: Gro(o)tspänner Brauch-wAltm 46, JE2-Mü, GA-Ev, Vk-Unterharza 41; -spänder, Grt- Heimatkalender-Je 1924,61 (JE2-Vie), vereinz. w elbostf. (außer sw); -spenner, jrtschpennr HA-Som, vereinz. s elbostf.; Grotspender, -schpender, Grt- verstr. elbostf.; Gretspender HA-Oh.
Handelslge f. ‘Trunk, mit dem man einen Handel beschließt’,  Wnkpeene Handelslaoge 2: JE2-Mü.
2Krn m. ‘Kornbranntwein’,  Sluck, 2: STE-GrMö Ste, JE2-Mü, ZE-Roß, 3: HA-Oh, 4: Wb-Be.
Lautf.: Kern HA-Oh; außerdem: Korn, [korn].