anbten Vb. ‘anzünden, zum Brennen bringen’, bes. ‘Feuer im Ofen anzünden’ 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., JE2-NeuWa Scho, 3: verstr. n elbostf., vereinz. w/sw elbostf. – Ist’t buten kolt, so böt ick Für In’n Oawen an, ... Pohlmann 1905,3; Hei harre sick siene halwlange Piepe anebot ... Rauch 1929,59; d Lampe wurre no nich anneb’t JE2-Scho; subst.: Kn (harzreiches, gut brennbares Holz) tom Anbt’n STE-Na.
Lautf., Gram.: anböt(e)n, -böt’n vereinz. nwaltm., verstr. Altm., JE2-NeuWa; böt an 1. Sg. Präs. Pohlmann 1905,3; [anbt] Mda-Ar 37, JE2-Scho; [-bdn] SA-Rist; [-buit] verstr. nwaltm., SA-GrGe; anbeut(e)n, -boiten, [anboitn] SA-Ah Jü, verstr. n elbostf., vereinz. w/sw elbostf.; amboit’n Spr-Maa 435 (WO-HWa Ol); anebot Part. Prät. Rauch 1929,59; anbait’n Wb-We* 199; nbeuten, -boit’n vereinz. sw elbostf.
Brummer m. 1. ‘Gegenstand, der einen brummenden Ton von sich gibt’ 2: Mda-nwJe1b 68 (JE2-HSe). – 2. ‘aus einem Weidenzweig gefertigte Flöte’,  Fpe, 2: ZE-KlLei, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – Bastlösereim:Pipe, Pipe, Bastian,
Lat minen Brummer gan ...
Vk-Anhaltb 76 (BA-Fro).
– 3. TiN – a. größere, schwarze Fliegenart, auch blaue oder grüne Schmeißfliegenart, verstr. – da sitt’n Brummer an de Wand HA-Oh. – b. ‘Viehbremse’,  2Bremse, auch von Stechfliegenarten, 1: SA-Bar, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. elbostf., 4: BLA-Sti, CA-Mi, BE-Me. – c. ‘ Hummel’ 2: JE1-Zi, 3: JE1-Ca, BE-Gü, 4: vereinz. w/mittleres anhalt. – d. ‘Hornisse’,  1Hornske, 1: SA-Gla, 2: JE2-NeuWa, 3: vereinz. sw elbostf. – 4. ‘vorn breit zulaufender Kahn’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 109 (JE2-Mi). – 5. ‘lebhaftes, übermütiges Mädchen’ 3: Sprw-Börde.
Lautf.: Brummer, [brumr, -a brdb., -r s elbostf. anhalt.]; außerdem: Prummer, [prumr] BLA-Sti, Wb-Be; Brummert, [brumrd] ZE-KlLei, OSCH-Grö, verstr. ö elbostf. (außer nö), vereinz. w/mittleres anhalt.; Prummert KÖ-Pro; [brümr] MdanwJe1b 74 (JE2-HSe); Brömmer WE-Rok.
bullig Adj. 1. dass. wie  bullsch, 2: JE2-NeuWa, JE1-Mö. – 2a. ‘breitbrüstig’ 4: Wb-Ak 42. – 2b. ‘vorn breit zulaufend’, vom Kahn, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 109 (WO-Ro, JE2-Pa), 4: a.a.O. 109 (CA-Ak), Wb-Ak 42.
Lautf.: bullig, -ich.
Bulster m., f.(?) 1. dass. wie  Bulse, 2: JE2-NeuWa. – 2. ‘körnerlose Ähre’, bei Getreide, das durch Wind und Regen niedergedrückt wurde und deshalb kaum Körner ausbilden konnte, 3: Wb-Nharz 35.
dat I. best. Art. n. Sg. allg. – dat Jetreide WA-KlOsch; dätt Geld SA-Rist; det Kalf ZE-Stre; inn Harwest fällt dat Loof WA-Alt; das Wetter ist schlecht DE-Ho; det Koarn is öwerrieb OST-Los; ’t Kint hat Aa maket Id-Eilsa 45; dr muss des Brd ailinge (ohne etw. dazu) essen CA-Chö; Sprw.: Jifft Gott dat Häseken, jifft’e ok dat Gräseken. HA-Bar; Bauernregel: no Lichtmeß traut de Voß det Iß nich mehr OST-Dü; in unbetonter Stellung: t’ Kind Wb-Holzl 74; ’s Haus zuschlßen Wb-Ak 46; Genus abweichend von der Standardspr.: dat Mek (Milch) SA-Dä; dat Sapp (Saft) Wb-Altm 257; wie willt mal dat Schrank affrücken HA-Bee; et schütze dat Liew vor Külle. Wedde 1938,82; dat Karnl is verstopped BLA-Brau; vor subst. Inf.: dat ofte Prau’m (Proben) Wb-Holzl 147; Nu geiht dat Nöähl’nt un Kläöternt an ... Pohlmann 1905,45; vor subst. Adj.: Düt wer dät Allerbest. Kredel 1929,167; Oma hat dat Lütje up’n Schot CALV-Calv. – II. Demonstrativpron. n. allg. – 1. in Bezug zu einem Subst. ‘dieses’ – dat (eines von mehreren) Glas hatn Knacks WO-El; b dat prt g ek nich b Wb-Nharz 27; Dat een oll Perd was beestig klok ... Pohlmann 1905,4; nachgestellt: saun haun (Huhn) dat Wb-Nharz 38. – 2. in subst. Funktion – merke dick dat WA-Un; du kannst dat ruhij midde anneseihn HA-Bee; kannste das nich besser machen? DE-Ho; nu kieke dick dat doch blot mal an WO-Da; dat is en ganzen Klauken HA-Oh; Dat harre dai Hexe r nedn. Mda-Harz 17 (BLA-Hü); Das kann ich ... janz jenau sa’en ... Heimatkalender-Be 1936,156; det (Konj. s. IV.1.c.) det nich jeht, seht doch jeder ZE-Roß; ... dachte ... wedder an das, wasse heite frieh Neies ... jehiert hadde ... Wäschke 61915,114; für weibl. Personen: ... Annecken ..., dat freut sick all sau opt Fäutewaschen, ... Rauch 1929,14; in Gesprächen über dritte Personen unabhängig vom Geschlecht: dat harre hellische Kartuffeln ernt QUE-Hau; Rda.: wat helpt dät all, wenn’t all nich helpt! OST-Ost; Dät will’n wäi äm nich up de Näs’ binn’. ‘Das werden wir ihm nicht erzählen.’ Bewohner-Altm 1,352; Sprw.: wat de Bur nich will, det deit he nich STE-Do; wat mick nich brennt, dat puste ick nich ‘was mich nicht persönlich betrifft, ist mir egal’ Sprw-Börde. – 3. anstelle von unpersönlichem es – det rengt aber düchtig JE2-NeuWa; Nomerrach (Nachmittag) gifft dat Kauken SA-Bee; det is schlimm mett de Pissmieren (Ameisen) ZE-Brä; Das schadt doch niche! Wäschke 71913,4. – III. Relativpron. n. vereinz. – ... dat erste Jahr, dat hei ute Schaule war, harre hei ... als Kauhjunge deint ... Rauch 1929,135; dat Prd, dat den Hawern verdeint hat, kriggt ne nich Wb-We 48. – IV. Konj. allg. – 1. Nebensätze einleitend. – a. Subjektsatz – Et war man gut, dat schließ- lich Hauptmann Knöselmeyer mit sine Mannschaft affmarschieren dei un de Vorrhang daljung. Lindauc o.J. 38. – b. Attributsatz – In ihre Not nuh, daß se den Varsch widder verjessen kinne, ... Richter o.J. 23. – c. Objektsatz – Un nu sahkse, daß Weiweßen noch Biljetter krichten die nich so fein anjetrekt warn wie sie. Heimatkalender-Be 1936,154; ... heertn, daß Krausen schlachten tadn. Alt-Cöthen 76; ... un doato ha eahr Mudder eam deatt strengst’ns anbefoahl’n, deatt he Klock fief wearrer müßt to Hus sick infin’n ... Matthies 1903,1 f.; Hä wußte nämelich, daß Ballenstedt anhältsch un Thale preisch is ... Heese 21919,49; Se han druf njetrn, daß de Hippetk jelescht word. Wb-Ak 24; Rda.: hai iss nich waert, datne de sunne beschnt Spr-Mab 397 (WO-Ol). – d. Adverbialsatz – zeitlich: dat (als) ek d sau schtunt, km en hse jelpen Wb-Nharz 37; Rda.: nu, datt (da) de Hals aff iss, nu will’r krei’n ‘wenn es zu spät ist, will man sich bessern’ Wb-Altm 276; modal: d mustt so maken det et inn Kwer jait Mda-nwJe1a 51; Rda.: lacht, dat de Kiwwecken blaumen ‘er lacht laut, mit weit aufgerissenem Mund’ Sprw-Börde; Arbeiten, dat de Swaorn knack’n. Spr-Altm 79; konsekutiv (Folge): se wonen sau nahe dat se seck afraupen konnen. Id-Eilsa 46; Uff’n Hof wärd allens hinjestawwelt, daß me in Dustern driwerwech fallen kann. Spr-Asch 42; Sprw.: ehe dä Fule tweimal geiht, slept hei, dat ne de Buk weih deiht WE-Velt; final (Zweck): up jede Satte koam en poar Schplett, det man de ändere weder druppschtell kunne ZE-Ste; ... denn will ich dich schon drewwelieren (bedrängen), daß ich mei’n Willen kreie ... Wäschke 61915,141; Rda.: Unse Harregott stü’rt alle hohen Böme, dat se nich in’n Himmel wasset Sprw-Harzvorld 382. – 2. in Verbdg. mit anderen Einleitungswörtern von Nebensätzen – damid dat ... Wb-Holzl 74; wrumme dat ... Wb-Nharz 37; indem dat ick da schtund Sprw-Börde; Sau jung dat nu ne ganze Wiele hen mit dat Vortellen, bet dat de Büdel leddig war un keinder mehr wat wußte. Wedde 1938,55. – 3. zur Einleitung von Ausrufen (in Nebensatzform) – dat d dat nich wer deist HA-Oh; Daß de das j nich vorjißt. Wb-Ak 79; ... dät ick Dämlack nich ihr daran dacht hew’!“ Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die); nach Imper.: s rtich un datte nich furt geist Wb-Nharz 38.
Lautf., Gram.: Art.: entgegen dem Befund des DSA und den Darstellungen in den Handbüchern dominieren im Nbrdb. (nach Fragebogenabfrage ‘das Pferd wiehert’) keineswegs die dät/det-Belege, sie halten sich dort die Waage mit dat (vgl. auch Möhringim Nd. Jb. 123 (2000). S. 93): dat verbr. nwaltm., verstr. Altm. (außer Südrand, dort verbr.) JE2, vereinz. JE1 (außer w, dort verstr.), allg. elbostf., vereinz. s CA (ältere Generation), unbetont gekürzt zu ’t verstr. nd. (vgl. aber auch  et); das vereinz. s nd., allg. omd.; [ds] BA-Ha; dät verstr. SA, vereinz. n GA, verbr. ö Altm. (außer n WO), verstr. JE2, JE1-Lö, ZE-Kö; det SA-Ta, verstr. nbrdb., verbr. mbrdb., vereinz. s GA w JE1; deatt Matthies 1903,3; des Wb-Ak 46, CA-Chö, unbetont verkürzt zu ’s BE-Gü, DE-Or Vo (vgl. aber auch et); Akk. wie Nom.; Demonstrativpron.: hier verschiebt sich das Gewicht im Nwaltm., Nbrdb. und im n JE1 zugunsten von dät/det: 19 Orte haben beim Art. dat, beim Demonstrativpron. (nach Fragebogenabfrage ‘das habe ich in der Schule nicht gelernt‘) dagegen dät/det, das Verhältnis von dät zu det bleibt ungefähr gleich, die anhalt. Orte mit des, (e)s beim Art. verwenden hier das; Konj.: ähnliche Verteilung wie beim Demonstrativpron., allerdings keine flächendeckende Abfrage; Enklise des folgenden Personalpron. 2. bzw. 3. Sg. zu datte(r) verstr. elbostf.; dasse verstr. anhalt.
dorchwichsen Vb. dass. wie  dorchwackeln, 2: JE2-NeuWa, 3: vereinz. w elbostf., 4: DE-Bo.
Lautf.: dorchwichsen, -wiksen vereinz. w elbostf.; dörchwiksen JE2-NeuWa; durch- BLA-Ta, DE-Bo.
flig Adj. 1. dass. wie  fl 1a., 2: JE2-NeuWa, 3: QUE-Di. – 2. dass. wie  fl 1b., 2: vereinz. n Altm., JE2-Scho Ste, JE1-We.
Lautf.: fu(h)lig, -ch; außerdem: fuhldig JE2-NeuWa.
kksen Vb. 1. dass. wie  kkeln 1., 2: JE2-Mö, Mda-nwJe1b 68 (JE1-Pa Scha). – 2. dass. wie  kkern, 4: Wb-Be, Wäschke 31919,144 – … da heer’ ich, daß Jänse kaaksen un schreien … Wäschke 31919,144. – 3. dass. wie  kken 1b., 2: verbr. ö OST, STE-Bir Ha, JE2-NeuWa – Roawen kaksen OST-Me.
Lautf.: ka(a)ksen; außerdem: kaxen JE2-Mö; [kks()n] MdanwJE1b 68 (JE1-Pa Scha), Wb-Be, koaksen STE-Bir.
Messkre f. ‘Schubkarre zum Transport von Mist’, sowohl Karre mit kastenförmigem Oberbau ( Kummkre) als auch Leiterkarre, 1: SA-Dä, 2: GA-Bo So, JE2-NeuWa Par, vereinz. JE1, ZE-Gö, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt.
Lautf.: [meskaa], [-k] SA-Dä; Messkarre, [meskar] GA-Bo, JE2-Par, vereinz. JE1, verstr. elbostf.; -karr GA-So, JE2-Neu-Wa; Mäßkarre JE1-Pre; [mestkar] CA-Brei KlRo; Mistkarre JE1-Go KlLü, ZE-Gö, OSCH-KlQue, QUE-Wil, CA-Glö, vereinz. anhalt.; [misdgar] BE-Wa.