Grnkasten m. ‘auf der Budendecke des Kahns befindlicher Kasten, in dem Suppengrün gezogen wird’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 168 (STE-Bit, WO-Ro, JE2-Pa), 4: a.a.O. 168 (CA-Ak), Wb-Ak 81.
Lautf.: [jrnkasd] Elbschifferspr. 168 (STE-Bit); [jrn-] a.a.O. 168 (WO-Ro, JE2-Pa); [jrn-] a.a.O. 168 (CA-Ak), Jrnkast’n Wb-Ak 81.
Grund m. 1a. ‘Erdboden, Erdoberfläche’, auch ‘Erdreich’ 2: Kredel 1929,60, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 81 – Jrund ausheem ZE-Roß; Rda.: in Grund un Bodden sln Wb-We 43. – 1b. ‘Grundbesitz’, bes. in der Verbdg.: Grund und Bodden 2: Matthies 1903,54, ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: CA-Ak – op snen Grund un Bodden HA-Oh; du hast op mienen Grunne nischt te säuken CA-Fö. – 2. f., m. – a. ‘kleine Vertiefung im Gelände, Senke, kleines Tal’, auch in FlN, 2: vereinz. w/s Altm., Siedler-Je § 265, JE2-Bö, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd. – ... un wie se hinder Silldorp in de Jrund kamen, da word et janz schwart. Firmenich o.J. 159 (WA-Ost); Still tüt (zieht) dät Woader dörch’n Grund ... Kredel 1927,10. – b. ‘tief gelegene und deshalb stets feuchte Stelle im Acker’,  Springstde, 2: SA-Ma, vereinz. s GA (n der Ohre) mittleres/s mbrdb., 3: JE1-Me, WO-Ma, vereinz. n CA, 4: vereinz. s CA. – 3a. ‘unterste Fläche, Boden eines Gewässers’ 2: Elbschifferspr. 308 f. (STE-Bit Tan, WO-Ro), vereinz. JE2, ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Elbschifferspr. 308 f. (CA-Ak), Wb-Ak 81 – Jrund hamm ‘im Wasser stehen können’ ZE-Roß; in Jrund jn ‘bis auf die Flusssohle einsinken’, vom Kahn, Schifferspr., Elbschifferspr. 308 (STE-Bit); in Jrund ljen ‘völlig auf dem Grund des Gewässers aufliegen’, vom Kahn, Schifferspr., a.a.O. 309 (JE2-Pa); Rda.: w willt ml de Sache op’n Grund gn HA-Oh. – 3b. ‘unterste Fläche, Boden eines Gefäßes’ 3: vereinz. elbostf. – opn grunne sit et fet! beim Abgießen von Brühe, Mda-Weg 95; ... stieg de Bärme (Hefe) von’n Jrunde der Pulle hoch. Spr-Asch 41. – 3c. ‘Ablagerungen auf dem Grund von Suppen oder Getränken, Bodensatz’, bes. vom Kaffee, 3: CA-Fö, 4: Wäschke 61915,92 – ... un joß denn noch an Heppchen raus in anne Tasse, ’s war awwer schon Jrund dermank ... a.a.O. 92. – 4a. dass. wie  Grundmer, auch ‘Grundlage’ 3: vereinz. elbostf., 4: verstr. ö DE – Rda.: in Grunne jenommen ‘genau genommen’ Sprw-Börde; Von Jrund uff (völlig, ganz und gar) ware ’n anschtändijer Bengel ... Krause 1964,67. – 4b. ‘richtige Ordnung, Form, richtiger, ursprünglicher Zustand’ 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Be – keinen grunt rin krn ‘die Wäsche nicht richtig sauber bekommen’ Wb-Nharz 66; t is jr kn Jrunt widder rin tse krn Wb-Be. – 5. ‘Ursache, Beweggrund’ 2: ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: CA-Ak, Wb-Be – Dä Grünne will eck gar nich wetten ... Klaus 1936,1; du hasd noch k’n Jrund dsu kln CA-Ak.
Lautf.: Grund, -t, J-; in flekt. Formen -nn- verstr. elbostf., vereinz. anhalt. – Gram.: (2.): f.; außerdem: m. belegt: Kredel 1927,10, Wb-Holzl 98, HA-Oh.
Halsende n. ‘Leine zum Aufziehen des hinteren Segelendes’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 211 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Pa), 4: a.a.O. 211 (CA-Ak).
Lautf.: [halse].
Hmelbne Pl. 1. ‘Knüppelholz’ – mr han drei Mter Hammelbne uf de Aksjon jekft 4: Wb-Ak 64. – 2. ‘Rippen an den Bordplanken der  Zille’, scherzh., Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 137 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Pa), 4: a.a.O. 137 (CA-Ak).
Lautf.: [hamlbn].
hängen Vb. 1. in allg. Bed. verbr. – a. intrans. ‘herabhängen, angehängt sein’ – d Wäsche hangt all up de Ln JE2-Scho; Rda.: hei hat de lange hänget ‘er ist dumm’ OSCH-Ba; hei henget bles noch sau in snen te ‘er ist ganz abgemagert’ Mda-Weg 97; Sprw.: wat hängen sal, versupet nich ‘nichts entgeht seinem Schicksal’ Wb-We 50. – b. trans. ‘aufhängen, anhängen’ – de Wost in’n Rek hengen HA-Oh; Rda.: dat mott’n doch nich jeden op de Nse hengen ‘das sollte besser verschwiegen behandelt werden’ HA-Oh. – 2. ‘im Schleppzug verbinden/verbunden sein’, von Kähnen, 2: Elbschifferspr. 302 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 302 (CA-Ak), Wb-Ak 69 – dobbeld hengen ‘zwei Kähne im Schleppzug nebeneinander hängen’ Elbschifferspr. 302, vgl. Wildbne; Se hengen ’n Plken ‘der Kahn wird vom Dampfer Georg Placke geschleppt’ Wb-Ak 69. – 3. ‘Grundberührung haben durch sinkenden Wasserstand oder zu schwere Ladung’, vom Kahn, Schifferspr., vgl. festhängen, 2: Elbschifferspr. 307 (STE-Tan, JE2-Pa) und 367 (JE2-Pa), 4: a.a.O. 307 (CA-Ak) – der Kn hengt Elbschifferspr. 367 (JE2-Pa); der Kn blaibd hengen a.a.O. 307. – 4a. ‘eine bestimmte Kahnseite tief eintauchen’, um die Fugen zwischen den Planken des Holzkahns, die über dem Wasser liegen, zu verdichten oder das sich im Kahn befindende Wasser auf diese Seite zu bringen, damit es besser ausgeschöpft werden kann, vgl. kanten 2., 2: Elbschifferspr. 373 (JE2-Pa). – 4b. ‘Schlagseite bekommen’ – Der Damper larnt hengen 4: Wb-Ak 69. – 5. refl. ‘begatten’, von Hunden, 3: HA-Oh, Id-Eilsa 66.
Lautf.: [hen], hengen; außerdem: häng(e)n Spr-Altm 76, Heimatland-Ga 1930 Nr. 10, verstr. elbostf.; [hen] Mda-Ze (ZE-Gro Roß), Wb-Be; [han] verstr. s JE1, hang(e)n vereinz. Altm.; [han] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); hang’ Pohlmann 1905,20. – Gram.: Prät.: hung 1./3. Sg., hungen 1./3. Pl. Wb-Holzl 102; hungen Pl. Alt-Cöthen 3; hungk 1. Sg. Mda-Ro; hunk 1. Sg. Mda-Sti 53; honk 1./3. Sg., hongen 1./3. Pl. Wb-Nharz 75 – St. und sw. Flexion treten nebeneinander ohne eindeutige Bindung an trans. oder intrans. Gebrauch auf. Zuss.: zu 1a.: wer-; zu 1b.: hen-, hinder-, in-.
Haukelle f. ‘mit langem Stiel versehenes Ruder im kleinen Kahn ( Kn 1c.)’ 2: Elbschifferspr. 249 (STE-Bit Tan, JE2-Pa), 4: a.a.O. 249 (CA-Ak), Wb-Ak 66.
Lautf.: [haukel], Haukelle; außerdem: [-kel] Elbschifferspr. 249 (STE-Tan).
Henkelpott m. 1. ‘Topf mit Henkel’, wurde auch benutzt, um den Männern das Mittagessen an ihren Arbeitsplatz zu bringen, 3: HA-Bee, Lindaua o.J. 159. – 2. ‘schlecht geschnürte Ladung am Kran’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 369 (STE-Bit, WO-Ro, JE2-Pa).
Hwebm m. 1. ‘Hebebaum am Wippbrunnen’,  Wippe, 2: OST-Krum Wal, GA-Ga Lo, WO-Ro Wo, JE2-Schm, JE1-HZi La, 3: WA-Ta, WE-Da, BLA-Ta, 4: BLA-Sti. – 2. ‘Hebelarm aus Hartholz zum Anheben schwerer Gegenstände’, länger als die  Handspke und unten spitz auslaufend, 2: Elbschifferspr. 269 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Pa), 3: Wb-Nharz 78, 3: HA-Bee, 4: Elbschifferspr. 269 (CA-Ak), Wb-Be.
Lautf.: Hewebo(h)m, [hwbm] Elbschifferspr. 269 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Pa, CA-Ak), JE1-La, HA-Bee, WE-Da; [h-wepm] Wb-Be; Hefbohm OST-Wal; -baum GA-Lo; Hebebo(h)m WO-Ro Wo, JE1-HZi, WA-Ta, BLA-Ta; -baum OST-Krum, GA-Ga; hwebm Wb-Nharz 78; Häbe- JE2-Schm; Hebbebaum BLA-Sti.
Hissrepper m. ‘Scherzeug zum Aufziehen und Niederlassen des großen Segels am Sprietkahn’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 209 (JE2-Pa).
Lautf.: [hidsrebr].
hden Vb. 1a. ‘beaufsichtigen, bewachen, vor Schaden bewahren’,  hshlden, verstr. – in’n Ährntied det Hus höh’n JE2-Gü; Rda.: dat heuete wie sin Ochappel ‘das hütet er besonders sorgsam’ Sprw-Börde. – 1b. ‘Vieh beaufsichtigen, unter Aufsicht weiden lassen’ verstr. – dai Kaua (Kuhhirt) höt dai Kui SA-Dä; Un wie ick denn ‘t nahmiddas meine Gäuse oppe Hawersteppeln häun dei, da hebbe ick mick deen schönen Versch ümmertau oppeseggt. HA-Eim; Rda.: hew’k mit dik all mal Swne ‘hott? Zurückweisung der vertraulichen Anrede mit “Du”, HA-Oh; der Wind hd Schpe ‘der Wind verursacht weiße Schaumkronen’, Schifferspr., Elbschifferspr. 440 (JE2-Pa); Sprw.: Deerns un Flöh’n sind slecht to hö’n. Spr-Altm 15; Swien höd’n kümmt wedder rum. Spr-Altm 82. – Schweine hüten wurde ein Spiel der Jungen genannt, bei dem an Grabenrändern kleine Feuer entzündet wurden. ZE-Roß. – 2. ‘(ab-)weiden’ 2: Wb-Altm 83, 3: Wb-Nharz 78 – de Stopp’l wät hödt Wb-Altm 83. – 3. refl. ‘aufpassen, Acht geben, sich vorsehen’ 2: Wb-Altm 83, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 70, Wb-Be – ick will mi woll höd’n Wb-Altm 83; ich wre mich schne htn un tn was sn Wb-Be; Rda.: sek heun un wahrn Id-Eilsa 67; Hte dich! Drohung, Wb-Ak 70.
Lautf.: höden OST-Neu; höd’n Wb-Altm 83, Spr-Altm 82; hö’en Wb-Holzl 106, höen STE-Wa, JE1-Scha, [h()n] MdanwJe1a 47 (JE2-HSe, verstr. nw JE1); höhen SA-Jeg, OST-Rö; hö(h)n, [hn] vereinz. Altm. JE2; [h] SA-Rist; högen OST-Hi See; höjen OST-Wal, STE-Ost; [hin] JE2-Scho, höin STE-GrMö; heuden vereinz. BLA; häuen, hoien vereinz. elbostf.; hoijn WA-Neu; heu’n, häun verstr. elbostf.; hin Wb-We* 215; heienCALV-Calv; [hui] SA-Dä; haün OSCH-Di; heden JE1-Pre, BA-Bad; [hn] verstr. w JE1; hüden JE1-We; [hnn] Mda-nwJe1a 47 (vereinz. mittleres JE1); hüten CA-Ca; hden BA-Gü, [hdn] Mda-Fuhne* § 52 (DE-Ca); hieten, hten Wb-Nharz 80, vereinz. anhalt. – Gram.: 3. Sg. Präs.: [hd] Elbschifferspr. 440 (JE2-Pa); höd Wb-Altm 83; [höt] SA-Dä, hött Wb-Holzl 107; [hit] JE2-Scho; [hoid] WA-Neu; hoi’t Wb-Holzl 107, häut WE-Elb; heuet Sprw-Börde; hedet JE1-Pre; [hit] vereinz. ZE, hitt Wb-Ak 70; [hid] Mda-Fuhne* § 52 (DE-Ca); Part. Prät.: [ht] SA-Rist, GA-Da; hödt Wb-Altm 83; ehoi’t Wb-Holzl 107, ehäut CA-Fö; ehott Wb-Holzl 106f. (HA-Eil, WA-KlWa), HA-Oh; [jhit] Mda-Ze (verstr. ZE), jehitt Wb-Ak 70; [jhid] Mda-Fuhne* § 52 (DE-Ca); Imp. Sg.: [hd] ZE-Göd; [hit] vereinz. ZE; hte Wb-Ak 70. Zus.: zu 1a.: in-.