Brenne f. – nur in den Rda.: sitt em up de Brenne ‘belästigt jmdn.’ 2: JE2-Bö; joch mi vonne Bränne ‘lass mich in Ruhe’ 2: JE2-Schm.
dränken Vb. ‘das Vieh tränken’,  wtern, 1: SA-Han, 2: vereinz. s Altm., JE2-Schm, verstr. mittleres/s JE1, verbr. ZE, 3: vereinz. w elbostf., verstr. sö elbostf., 4: BLA-Sti, BA-Gü, verbr. w anhalt. – drengge m de Ge BE-Il.
Lautf.: dränken SA-Han, STE-Ost, WO-Ke, JE2-Schm, vereinz. mittleres/s JE1 ZE w elbostf., verstr. sö elbostf.; tränken STE-Da, vereinz. mittleres/s JE1, verstr. ZE, vereinz. sö elbostf., BLA-Sti, BA-Gü, verstr. s CA; trängen GA-Mie; drenken ZE-Gö, CA-Bie; [dregn] verbr. w BE; [trekn] Wb-Be.
gn Vb. allg. (abweichende Verbreitung oder Häufigkeit wird bei den jeweiligen Bed. extra aufgeführt). – 1a. ‘sich zu Fuß fortbewegen’ – jocht mal uten Weg JE2-Hü; Un wie se nu so alle dreie jehn, fangt de Neering’n widder von de Schpukjeschichte ... an. Heimatkalender-Ze 1961,90 (ZE-Ze); goat up de Teien (Zehen) ZE-Mü; hai get doch tau diuknackich (gebückt) SA-Dä; ... un können nich mehr jrade jahen. Gesch-Un 44; Verbdg.: dat larnt jehn ‘es wird gelingen’ ZE-Roß; Rda.: w me geit un schteit ‘so, wie man gerade ist’ Wb-Nharz 55; He geit as d’ Flg in d’ Bottermelk. ‘Er hat einen schwerfälligen Gang.’ Wb-Altm* 72; Sprw.: dei langsam geit, kummt k Wb-We 37. – 1b. ‘sich (zu einem bestimmten Zweck, mit einer bestimmten Absicht) an einen bestimmten Ort, irgendwohin begeben’ – na Hs gn SA-Mol; ... un gung no de Kirchhofsecke ... Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); amol war de Mutter ins Holz jejehn BA-Ha; jg m bain Flschor DE-Ca; danzen gn HA-Oh; Uff ’n Schwoof jehen ‘zum Tanz gehen’ Vk-Anhaltc 11 (BA-Ha); Ens woll Nanu moal jagt’n goah’n ... Matthies 1903,9; Rda.: ower’n Jordan gaan ‘verschwinden’ Wb-Holzl 94; t de Welt gn ‘sterben’ HA-Oh; ins Wasser jn ‘sich ertränken’ Wb-Ak 77; der jeit vor de Hunne ‘er stirbt’ JE2-Schm. – 1c. ‘regelmäßig besuchen’, auch ‘in einem bestimmten Bereich beruflich tä- tig werden’ – n’n mren gn Wb-Nharz 55; uf Arwt jn Wb-Ak 77; er “jeht bei de Ochsen” ‘er wird Ochsenknecht’ Serimunt 1932 Nr. 65; ik wett noch ganz genau, wie ick datt erste Joahr nah Schaule junk HA-Eim; die Dierns gingen früher alle Ahnde spinnen JE2-Bu. – 2. bes. in Verbdg. mit Vb. wie liggen, sitten, stn eine Bewegung auf einen anderen Zustand hin bezeichnend, 2: vereinz. Altm. – gao sitt’n! ‘setz dich hin!’ Wb-Altm 62; In’n Anfang dänn ging d’ Spök still an d’ Dör staohn ... Pohlmann 1905 ff.,125 (OST-GrRo). – 3a. ‘einen Ort verlassen, weggehen’ – wiste schont jehen? DE-Ho; denne kann’k ja wer gn HA-Oh; Rda.: einen gn lten ‘einen Darmwind entweichen lassen’ a.a.O.; d gans wil ek gn lten ‘die Gans soll zur Zucht gehen’ Wb-Nharz 55. – 3b. ‘ein Dienstverhältnis beenden, aufgeben’ – uten Deinst gohn GA-Beh. – 4. ‘sich lösen, abfallen’ – Rda.: aus en Leim jn Wb-Ak 77. – 5. ‘sich an etw. zu schaffen machen’, bes. um unerlaubt etw. zu entwenden – an wat nich jehn ZE-Roß. – 6. ‘in einer bestimmten Weise gekleidet sein’ – nietmodisch soll se gahn wie ne Eddelfrue HA-Bo. – 7. ‘mit jmdm. ein Liebesverhältnis haben’ – mit eene jehn ZE-Roß; hast du denn diene Öldern schon e seggt, dat du mit mick geihst? HA-Bo. – 8. ‘trächtig sein’, von Tieren, 3: vereinz. w elbostf. – de Kau geit noch feier Wochen ‘in vier Wochen wird die Kuh kalben’ HA-Oh. – 9a. ‘sich durch etw. hindurch bewegen’ – Rda.: dorch de lappen gn ‘sich entgehen lassen’ Mda-Weg 105; De Kunne von Greitchens Dod war wie’n Loopfüer dorch’t lütge Dörp e gahn; ... Rauch 1929,66; dat mott’k mik mal dorch’n Kopp gn lten HA-Oh. – 9b. ‘in Bewegung sein, sich bewegen’ – de Wint geit wer de Hwersteppel a.a.O.; in’n Wind jn ld’n ‘das Steuer so drehen, dass das Segel mehr Wind fasst’, Schifferspr., Elbschifferspr. 356 (JE2-Mi). – 9c. ‘in Betrieb sein, funktionieren’ – Rda.: geiht et denn, oder knipt de Hose? (auch Bezug zu 10a. möglich) Sprw-Börde; Rätsel (auch mit Bezug zu 1a.): wat geit un geit un kümmp nich wer? – die Uhr, STE-Wa. – 9d. ‘aufgehen, treiben’, vom Hefeteig,  upgnmn Dch jait all JE2-Scho; der Deich is scheen ejehn CA-Gli. – 10a. ‘(in bestimmter Weise) vonstatten gehen, ablaufen’, auch ‘gelingen’ – dat geit swer HA-Oh; ..., düttmal hat’t noch gut ’egahn ... Lindauc o.J. 17; t wier doch janz hibsch jejehn ZE-Hu; ... kann doch nischt schief jehn. Krause 1964,18; Rda.: Et gait wi an’n Bimmfa’mt etreckt. ‘Es geht sehr gut, ohne Probleme.’ Wb-Holzl 36; dat jeht wie’s Brezelbacken dass., Vk-Anhalta 69; Sprw.: Wat nich will gahn, Lat schtahn! Vk-Harz 3,60. – 10b. ‘sich in bestimmter Weise entwickeln’, bes. von Geschäften – Wie jeht denn eier Laden? ZE-Roß. – 11. unpers. ‘ergehen’ – Mäi is dät ok so gohn. Hausfr-Altm 1927,41 (STE-Ber); Die jehts wo wie’n Harr Kanter seine? Wäschke 61915,103. – 12a. ‘sich machen lassen, möglich sein’ – Dat geiht doch nich, Vaoder ... Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); Rda.: ’t geiht woll, äöwert’ geiht nich. ‘Es ist zwar theoretisch möglich, aber praktisch nicht durchführbar.’ Bewohner-Altm 1,334. – 12b. ‘einigermaßen akzeptabel, erträglich sein’ – ’s Himne jt noch ‘das Hemd kann noch getragen werden’ Wb-Ak 77. – 13. ‘sich erstrecken, reichen’ – de rok geit bis op de kn Wb-Nharz 55. – 14. ‘in etw. passen, Platz, Raum finden’ – dr Korb jt nich mr in dn Sack Wb-Ak 77; Sprw.: gedüllich Schaop gaon fae (viele) in ’n Schtall SA-Dä. – 15. ‘eine bestimmte Richtung haben, in einer bestimmten Richtung verlaufen’ – d geit kein Wch HA-Oh; Von da jeht de Schossee linksch raus nah Tornau ... Heese 21919,33. – 16. ‘sich einem bestimmten Zeitpunkt nä- hern’ – et geit op achte Wb-Nharz 55; Dat is nu Nacht, geiht stark op Oelwe ... Klaus 1936,28. – 17. ‘sich in einem bestimmten Zustand befinden’ – w (wie) geit et? Wb-Nharz 55. – 18. ‘den Vorrang haben’ – Rda.: Geit doch nicks äöw’r de Rännlichkeit! seggt jenn’ Fru, un kert all Sündag Morgen är Hemm’ ümm. Wb-Altm 172; Sprw.: Nahwerschaft geiht vör Vadderschaft. Bewohner-Altm 2,20. – 19. ‘sich nach jmdm., etw. richten’ – dn geit et nich HA-Oh.
Lautf., Gram.: Inf.: gahn, gaan, j-, [gn], [jn] vereinz. w mbrdb., verbr. elbostf. (außer sö, dort verstr.), CA-Lö; gaen, gen, j- WA-Ste, WE-Oster, BLA-Brau; gahen, j- JE1-Walt, HA-Ro, vereinz. mittleres elbostf., WE-Velt, vereinz. n CA; g(a)ohn, goahn, j-, [gn], [jn], [--] verbr. nwaltm. nbrdb., verstr. JE1, ZE-Gri, verstr. elbostf., QUE-Frie; [gn] SA-Ah Rist; gaohen CALV-Uth, STE-Sto; [gon] verstr. n nwaltm.; goa(h)n, j-, [jan], [jan] verbr. n/mittleres mbrdb., vereinz. n/mittleres ZE; gehen, j- JE1-Schor Wö, vereinz. ZE, QUE-We, BE-KlMü, vereinz. omd.; gehn, j- JE1-Pa Wö, verbr. ZE, WE-Schau, verstr. sö elbostf., verbr. omd.; jaen Mda-Sti 26; [jn] veralt. Mda-Fuhne 75 (vereinz. s KÖ); 3. Sg. Präs.: gei(h)t, -ai-, j- [gait], [jait] vereinz. nwaltm., verstr. w Altm., verbr. ö Altm. JE2 JE1 elbostf. (außer sö, dort vereinz.); [gäit], [jäit] OST-Bi, vereinz. mittlere Altm.; [get] verstr. n nwaltm.; gaht, gaat, j- ZE-Li, vereinz. w elbostf., QUE-Di; g(a)oht, j- vereinz. w SA, WO-El; goat, [jat] vereinz. ZE; [jast] 2. Sg. Präs. Dialekt-Ma 12 (vereinz. sw JE1, ZE-Göd); geht, j-, [jt] verstr. ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. omd.; gäht, j-, [gt], [jt] SA-Fa Jah Jü, vereinz. ö SA, OST-Ar, GA-Fau Ku; [jit] Nd-KlWu 24; Imp. Sg.: ga(h), j- verstr. elbostf.; gao(h), j- vereinz. Altm. elbostf.; gaach, gch vereinz. w elbostf.; gaoch OSCH-Har, QUE-Di; joch JE2-Jer Ni Za, verstr. JE1, QUE-Wa; [j] Dialekt-Ma 8 (verstr. w JE1, vereinz. nö CA), BE-Gü; jk, [jk], [jg] ZE-Roß, verbr. omd.; [jg] veralt. vereinz. s KÖ; 1./3. Sg. Prät./1./3. Pl. Prät.: ging, -nk, j-, [gik], [jik]/gingen, j-, [gin], [jin] (nwaltm., Altm.: [gi], [ji]) verstr. nwaltm., verbr. Altm. JE2 JE1, verstr. ZE, verbr. elbostf. omd. (bes. ZE elbostf. omd. neben älteren u-Formen); ging, [gi], [ji]/ verstr. nwaltm.; güng 1./3. Sg. Prät. Wb-Altm 61; gung, -k, j-, [guk], [juk]/gungen, j-, [gun], [jun] Wb-Altm 61, vereinz. n SA, STE-GrMö, Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi), verstr. ZE, verbr. elbostf., verstr. omd. (bes. ZE elbostf. anhalt. neben jüngeren i-Formen); 3. Pl. Prät.: junken BLA-Be; gangen DE-Lin; junkten Vk-Harz 3,24 (BLA-Be), BLA-Hü; jinkt 3. Sg. Prät. GA-Wern; Part. Prät.: egahn, -gaan, -j- verstr. elbostf.; egen BLA-Brau; g(a)ohn, j- verstr. nwaltm. Altm.; e-, [jn] JE2-Scho, OSCH-Har, QUE-Di; degn WA-HDo; [gaon] SA-Dä; ejoahn, [jan] JE2-GrWu, ZE-Göd; [j-] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); ejehn CA-Gli Pö; je- verstr. ö ZE, vereinz. n CA, verstr. nthür.; -jangen, [jjan] Mda-Ze (ZE-Roß), verstr. anhalt.
Gnatte f. 1. TiN ‘Stechmücke’ 1: SA-Dä, 2: Mda-Ar 25, OST-Po, verstr. s Altm., JE2-Schm, Mda-sJe1 9 (JE1-Walt, veralt.), 3: vereinz. nw elbostf., Rauch 1929,15 – ht Aomd sünd dai ol’l Gnadd’n doch tau schlimm SA-Dä. – 2. Pl. ‘Geld’, bes. wenn es sich um ein geringes Vermögen handelt,  Zaster, 2: JE2-Alt, 3: JE1-HWa, Wb-Holzl 122, 4: CA-Ak – dine paar Knatten Wb-Holzl 122.
Lautf., Gram.: Gnatte vereinz. s Altm. nw elbostf.; Gnatt GA-Sy; Gnatt(e)n, J-, [gnatn], [jnatn] Pl. vereinz. s Altm., JE2-Alt, JE1-HWa, Mda-sJe1 9 (JE1-Walt), Rauch 1929,15; Knatten Pl. Wb-Holzl 122; [gnad] Pl. SA-Dä; [jnad] Pl. CA-Ak; Gnäötten Pl. GA-Si; Jnatzen Pl. JE2-Schm; [gnts] Mda-Ar 25; Gnetzen Pl. OST-Po.
Hwebm m. 1. ‘Hebebaum am Wippbrunnen’,  Wippe, 2: OST-Krum Wal, GA-Ga Lo, WO-Ro Wo, JE2-Schm, JE1-HZi La, 3: WA-Ta, WE-Da, BLA-Ta, 4: BLA-Sti. – 2. ‘Hebelarm aus Hartholz zum Anheben schwerer Gegenstände’, länger als die  Handspke und unten spitz auslaufend, 2: Elbschifferspr. 269 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Pa), 3: Wb-Nharz 78, 3: HA-Bee, 4: Elbschifferspr. 269 (CA-Ak), Wb-Be.
Lautf.: Hewebo(h)m, [hwbm] Elbschifferspr. 269 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Pa, CA-Ak), JE1-La, HA-Bee, WE-Da; [h-wepm] Wb-Be; Hefbohm OST-Wal; -baum GA-Lo; Hebebo(h)m WO-Ro Wo, JE1-HZi, WA-Ta, BLA-Ta; -baum OST-Krum, GA-Ga; hwebm Wb-Nharz 78; Häbe- JE2-Schm; Hebbebaum BLA-Sti.
Hexe f. 1. ‘Frau, die dem Volksgl. nach über Zauberkünste (und Verbindungen zu dämonischen Wesen) verfügt und mit diesen schädigend auf Menschen, Tiere oder Gegenstände einwirkt’, häufig auch Schimpfwort und Schreckgestalt für Kinder,  Spkeding, 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., JE2-GrWu Ki, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd. – toif man, de le Hexe kummet WE-Strö; Kinderreim:3 mal 3 ist 9
Mädchen um die Scheune,
Mädchen um den Ring,
Alte Hexe spring
. Lieder-Ma Nr. 623 (WO-Ol);
Morjen froih um sechse kimmete olle Hexe,
Morjen froih um sieben jait se noa de Riebm,
Morjen froih um achte jait se noa de Pachte,
Morjen froih um neune jait se noa de Scheune,
Morjen froih um zehne jait se noa de Schwaene,
Morjen froih um elve jait se int Jewelve,
Morjen froih um zwölve schpringet se in de Elve
. Lieder-Ma
Nr. 1055 (WA-Eg).
– Volksgl.: In der Walpurgisnacht reiten die H. auf Besenstielen oder Ziegenböcken zum Blocksberg. BrauchwAltm 55. Hexen trecken no n Blocksberg (STE-Schi). Dass. tun sie in der Michaelisnacht (Nacht zum 29. September). Abergl-Ma 248 (GA-Mie). H. schlagen Menschen, so dass diese sich nicht mehr oder nur unter Schmerzen bewegen können. Die Kühe schädigen sie, so dass diese rote Milch geben. Genauso können sie ihnen die Milch auch völlig entziehen oder verhindern, dass sich die Milch zu Butter verarbeiten lässt. Vk-Anhalta 124 und 211. Sie nehmen gern versch. Gestalt an, bes. die eines dreibeinigen Hasen, eines großen Frosches (Vk-Anhalta 124f.) oder nachts die einer Katze. BrauchwAltm 55f., Abergl-Ma 242 (HA-Sü). Ein Sonntagskind kann H. erkennen. Abergl-Ma 242 (WO-Ol). Trägt man beim Kirchgang zu Neujahr einen Radnagel in der Tasche, dann kann man H. daran erkennen, dass sie das Gesicht auf dem Rücken tragen. Brauch-Ma 255. Auch wenn man beim Kirchgang nach dem 1. Mai ein Gründonnerstagsei mit sich führt, kann man H. erkennen. Abergl-Ma 242 (GA-Mie). Ein in der Johannisnacht auf die Türschwelle genageltes Hufeisen bringt H. zu Fall (Vk-Anhalta 124), ebenso kreuzweise auf dem Weg liegende Strohhalme, ein quer vor der Tür liegender alter Schuh oder ein Besen. Abergl-Ma 242 (WO-Ol). Legt man sich am 1. Mai an einem Kreuzweg unter eine Egge, dann kann man die H. reiten sehen (GA-Ack). Um sich vor H. zu schützen, zieht man einen Strumpf verkehrt an oder geht nicht ungewaschen aus dem Haus (WO-Ir), in das Mieder sollte man Salz, Kreuzkümmel und Brot geben (WO-HWa). Schutz vor H. erzielt man auch durch dreimaliges Ausspucken. Abergl-Ma 242 (HA-Sü). Ebenso durch ein Gründonnerstagsei. Abergl-Ma 243 (STE-Bo). Flachs- und Kornfelder werden geschützt, indem man die Distelbüsche stehen lässt. Abergl-Ma 234 (WO-HWa). Um den Hexenzauber von der Butter zu nehmen, muss man einen Topf Milch in den Backofen schütten, man hört dann auch ein Schreien. Vk-Anhalta 124. Das Butterfass muss vor H. sorgsam verwahrt werden, in die Milch soll etw. Salz gestreut werden. Abergl-Ma 234 (GA-Fle). Das Vieh kann geschützt werden, indem man aus der Schwelle des Stalls einen Span herausschneidet (WO-Ir) oder an bestimmten Stellen Kreuzdorn anbringt (HA-Sü). Abergl-Ma 242, Wb-Altm 167. Sagt man zur H. Kumm, ick will dick miene Kauh moal wiesen, so ist die Kuh geschützt. Abergl-Ma 242 (HA-Sü). Das Kalb wird mit Salz und Dill bestreut. Abergl-Ma 234 (GA-Mie). Spruch gegen H.:Die Hexe kann hexen,
Ich führ dich an den Swanz,
Du sollst nu stoahn
Un’ nich mehr goahn,
Dat Hex’n nich mehr drieb’m
Dat schall ‘er nu verblieb’m
. Zauber-Ma 88 (GA-Mie).
–2. ‘Wassergeist als Schreckgestalt für Kinder’,  Nicker, 4: Vk-Anhaltb 46 (BE-Pob). – 3. Bezeichnung für kleinere Schmetterlingsarten, bes. auch für die Motte,  Smetterling, 2: Wb-Altm 79. – 4. in der Verbdg.: blinn’ HecksTiN ‘Eintagsfliege’ 2: Wb-Altm 20. – 5. in der Verbdg.: Häxe, wo wist’n henn ein Spiel der Kinder, 2: JE2-Schm. – 6. ‘schwacher Wirbelwind’ 4: Vk-Anhalta 124 (KÖ-KlPa).
Lautf., Gram.: Hekse, Hexe STE-Je, verstr. elbostf. omd.; Häxe JE2-Schm; Hexen Pl. STE-Schi, JE2-GrWu Ki; Hex verstr. nwaltm., GA-Schw, Hecks Wb-Altm 79; Heckze WE-Be; Nbf.: Hetsche CA-Fö. Zus.: zu 1.: Korn-.
Holtmicke f. ‘gabelförmiges Holz als Stütze’,  1Micke, 2: JE2-Schm.
Hummel f. TiN 1. ‘Hummel’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., verstr. JE2 JE1, vereinz. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: Mda-Sti 7, Spr-Anhalt 167, verstr. w anhalt., DE-Bo Ca Lau – dai Hummk brummt SA-Dä; Rda.: Er ist lustig wie eine Hummel. ‘Er ist immer fröhlich.’ Spr-Anhalt 167; Hummel’l han ‘nicht stillsitzen können’ Wb-Ak 72.  Bremse Brummbass Brumme Brummelken Brummer Brummmeister Brummse Brummsel Hummelbnen Hundebne Mosshummel. – 2. ‘Hornisse’,  1Hornske, 1: SA-Ro, 2: STE-Na, WO-We, JE2-Schm Za, JE1-HLo, 3: WO-GrAm Ir, OSCH-Har, WE-Ath.
Lautf.: Hummel, [huml] SA-Bo KlGra, verstr. Altm. JE2 n/w JE1 elbostf., Spr-Anhalt 167, verstr. w anhalt., DE-Bo Ca Lau, humel Mda-Sti 7; [huml] verstr. n/ö Altm., WO-Mei; Humma SA-Bon Ch; Hummele verstr. w elbostf. (außer s GA), QUE-Asch; [uml] HA-Hi; Dim.: Hummelke, [humlk] STE-Hä Schl, vereinz. s Altm., verstr. nw elbostf.; Hummücke OST-GrBeu; Hummelk, [humlk] SA-Die, verbr. Altm. (außer sö), GA-Ka; [hmlk] Mda-Ar 30; [humlk] OST-Dü GrRo Wal, GA-Schw; Hummilk GA-Kak; Hummek SA-Schm; Hummerk SA-Brie; Hummack verstr. nwaltm.; Hummark SA-Böd; Hummuck SA-Im Jeeb; [humok] verstr. w SA; [humk] SA-Dä; Hummelken SA-Scha Ta, verstr. w/mittlere Altm., GA-Weg; Hummilken GA-Si; Hummölken SA-Jee; Hummaken SA-Ro; Hummocken SA-KlBie Roh; Hummücken STE-Scho; Hummlicke WO-Bl; Ummelke GA-Esch. – Gram.: Hummel m. belegt JE2-Ro Schm; Formen mit k-Suffix m. belegt SA-Scha, OST-Me. Zuss.: zu 1.: Moss-; zu 2.: Horn-.
Jpe f. 1. ‘(weite, längere, untaillierte) Überjacke (für Männer)’ 2: GA-Da Pe, CALV-Zo, JE2-Schm, MdanwJe1a 51 (JE2-HSe), verstr. JE1 ZE, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 155, Wb-Ak 79, Wb-Be. – 2. ‘schlecht sitzende, zu weite Oberbekleidung’ 2: Wb-Altm 92.
Lautf.: Jope, [jp] JE2-Schm, Mda-nwJe1a 51 (JE2-HSe), verstr. JE1 ZE, Wb-Ak 79, Wb-Be; JpWb-Altm 92, CALV-Zo; jaupe Wb-Nharz 89; Joppe HA-Oh, Id-Eilsa70, Vk-Harz 6/7,13 (WE-Ost); Juppe, [jupe] verstr. elbostf., Mda-Sti 155, Wb-Be; Jupp GA-Da Pe.
2Marks m. TiN ‘(Wasser-)Frosch’,  Frosch, 2: Wb-Altm 132, Schwartz 1895,259 (JE2-Schm), JE2-See, 3: vereinz. nö QUE.
Lautf.: Marks Wb-Altm 132, JE2-See; marxeSchwartz 1895,259 (JE2-Schm); Moks vereinz. nö QUE.