Br m. 1a. TiN wie Standardspr., 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., JE2-Fie, 3: Spr-Mab 383 (WO-Ol), verstr. w elbostf., Sprw-Börde, 4: vereinz. omd. – dai Baia danst SA-Dä; de groote Bäre Sternbild, HA-Bee; Rda.: schlpen w en br Wb-Nharz 25; brummet wie so’n Bär Vk-Harz 3,46; ... hackschig (plump, ungeschickt) as en Bär Bornemann 41827,118; He hatt Hänn’ as’n Baor ‘Er hat plumpe Hände’ Wb-Altm 13; ’n Bhren anbinnen ‘Schulden machen’ Id-Altm; Lischen, du wutt uns woll’n orntlichen Bären oppbinnen? Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); dick hat woll de Bäre luset? zu jmdm. gesagt, der ein verdrießliches Gesicht macht, HA-Ro; hei denkt, hei hat’n Bär’n an’n Schtricke (hat besonderes Glück) Sprw-Börde; Dat is grade as wenn de Bäre Bohnen polkt. ‘Es ist nutzlos.’ Chr-Em 431; Sprw.: en ollen Bärn et Danzen leern, hält hart Sprw-Börde; for Jeld kann man en Bärn danzen seihen un sick Zucker in’n Hinderschten blasen laten a.a.O. – Bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ließen Bärenführer zu den Klängen eines Tamburins ihren B. gegen Entgelt auf der Straße tanzen. Wb-Ak 31 f. – 1b. Pl. NeckN für die Bewohner von Schadeleben, 3: Vk-Ask 167. – 2. ‘verkleidete Gestalt im Pfingstumzug’,  Pingsten, 2: GA-Schw, 4: Ackerbau-Anhalt 316 (KÖ-Dro). – 3. Haschespiel, in den Verbdg.: – a. schwarzer Bär – Der Fänger hüpft beim Haschen auf einem Bein, wobei er das Knie des anderen Beins umfasst. 2: Vk-Anhalta 268 (ZE-Dee). – b. Br-Br – Der Fänger (der B.) kommt mit dem Ruf Br, Br, der le jt aus aus seiner Höhle und versucht, Mitspieler zu haschen. Die Opfer müssen sich an den B. hängen, so dass er mit immer länger werdendem Schwanz auf neuen Raub ausgeht. 4: Wb-Ak 32.
Lautf., Gram.: Bär, Br, baer, bër Bornemann 41827,118, GA-Schw, Vk-Anhalta 268 (ZE-Dee), Spr-Mab 383 (WO-Ol), vereinz. sw elbostf., Wb-Ak 31, KÖ-Kö; Bäre vereinz. w elbostf.; Bäre Pl. Richter o.J. 63; Bär(e)n Akk. Sg. Heimat-Ohre 1924/ Wöhlbier (HA-Eim), Sprw-Harzvorle 143, Sprw-Börde; [pr] Wb-Be; Bere, Bere HA-Oh; brn Pl. Vk-Ask 167; pr Mda-Sti 28; Baor, Bhr Id-Altm, Wb-Altm 13; Boar’n Pl. Albrecht 21822 1,13; Boare JE2-Fie; [bai] SA-Dä.
Brand m. 1. ‘das (Ab-)Brennen’, auch ‘vernichtendes Feuer, Schadenfeuer’ verstr. – et is’n Brant t e’brken HA-Oh; Rda.: ... in Brand setten ... ‘anzünden’ Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie); erst de Ppe in Brant, un denn’t Pert t’n Grben HA-Oh. – 2. ‘starke Hitze’ 3: vereinz. elbostf. – 3. ‘brennendes Gefühl im Magen’ – en brant in mgen hebben 3: Wb-Nharz 32. – 4. ‘heftiger Durst’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 39, Wb-Be – Haste nich m an Schluck Wasser, ich hawwe son’n Brand. Wb-Ak 39. – 5. ‘heftige Erregung’ – Sprw.: de Männer hebbet alle den Brand, un brennet se nich, sau glimmet se doch 3: Wb-We 22. – 6. ‘Sonnenbrand’ 3: Wb-Holzl 69. – 7. ‘Krankheit, die zum Absterben von Gewebezellen führt, Wundbrand’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – de kole Brand ‘Brand ohne Fieber’ Wb-Holzl 69. – 8. ‘Wundrose’ 2: Bewohner-Altm 2,312, 3: vereinz. elbostf. – 9. ‘durch Pilze hervorgerufene Krankheit, die die Getreideähren (bes. bei Weizen) staubig zerfallen lässt’ 3: vereinz. elbostf., 4: verstr. anhalt. – in’n Weiten is vel Brant HA-Oh. – Volksgl.: Um das Getreide vor B. zu schützen, darf man keine neue (DE-Que) bzw. keine gerade erst ausgebesserte Pflugschar (KÖ-Dro) verwenden oder beim Kälken des Weizens keine Pfeife rauchen (KÖ-GrBad). Ackerbau-Anhalt 251. – 10. ‘durch Brand entstandene Lichtung, Freiflä- che’, auch ‘urbar gemachtes Waldland’, in FlN, 2: vereinz. Altm., Siedler-Je § 271 und § 286, 3: Burghardt 1967,185 (WA-Sche). – 11. ‘Freistätte beim Haschespiel’,  1Ml, 1: SA-Bee.
Lautf.: Brand, Brant; außerdem: [prant] Wb-Be; prnt Mda-Sti 9.
Hochtdenbidder m. ‘Einlader zur Hochzeit’ 2: vereinz. ö Altm., 2/3/4: Vk-Anhalta 160 – Brauch: Die Funktion des H. übernahmen meist Verwandte oder Freunde des Brautpaares, auch zum Hochzeitshaus in einem besonderen Vertrauensverhältnis stehende Drescher oder Knechte, mitunter der Brautwerber, in einzelnen Orten der Kantor. Die H. waren mit schwarzem Anzug und Hut bekleidet sowie z.T. mit einem kleinen Blumenstrauß, bunten Bändern und Schleifen geschmückt. Sie erschienen einzeln oder paarweise und bes. bei weiteren Entfernungen zu Pferd. Die Einladung zur Hochzeit wurde in gereimter Form vorgetragen, die Eingeladenen dankten dem H. mit einem alkoholischen Getränk (Hochzeit-Altm 15ff.), mit einem bunten Band oder einer Schleife, die der H. auf Rücken oder Schulter befestigte, mit einem seidenen Tuch oder einem Rosmarinstrauß (Hochzeit->Altm 15ff., Vk-Altm 252, Vk-Anhalta160). Vom Brautpaar wurden die H. mit Geld, einem neuen Hut oder Anzug oder auch mit einer neuen Lederhose (BA-Fro) entlohnt. Auch bei der Hochzeit konnten den H. Aufgaben zufallen. Sie ritten an der Spitze des Hochzeitszuges (KÖ-Dro), warfen Geld, wenn das Brautpaar auf dem Heimweg nach der Trauung ausgelöst werden musste (BE-GrMü) oder sprachen während des Hochzeitsmahles Segenswünsche aus (ZE-Steu). Vk-Anhalta 160. Sie konnten auch den Ausschank der Getränke beim Hochzeitsmahl übernehmen. Vk-Altm 252.  TZ: Hochtdenlder Hochtdenschenker Hochttsbde Hochttsinlder Hochttsndiger Köstenbidder Köstenndiger Ndiger.
Lautf.: [hottnbit] SA-Kal, OST-Ga Krum Meß, vereinz. STE; Hochtitbidder Hochzeit-Altm 15; HochzeitsbitterVk-Anhalta 160.
Johanniskrne f. ‘zum Johannistag gefertigter Kranz, der mit bestimmten Blumen, Ähren und grünen Zweigen geschmückt sein kann’ 2: Brauch-Ma 274 (STE-Bo), Brauch-Anhalt 137 (ZE-Bor), Brauch-Rie 748, 3: a.a.O. 273 (WO-Ol), Vk-Harz 8,65 (Harzv., Nharz.), 4: verstr. anhalt. – Brauch: Die J. wird vorw. mit Feldblumen wie z.B. Klatschmohn, Kornblume, Kamille und Rittersporn geschmückt, außerdem werden meist grüne Zweige und auch Ähren in den Kranz gewunden. Bes. im Harzv. und Nharz. wird Arnika verwendet. Vk-Harz 8,65. In Köthen wird auch eine Zitrone am Kranz befestigt. Vk-Anhalta 259. Nicht verwendet werden darf die Kornrade, da sie den Blitz anzieht. Wirth 1928,33, Vk-Anhalta 258. Außerdem kann der Kranz mit bunten Bändern geschmückt sein. Brauch-Rie 748, Vk-Harz 8,65 (BA-Re), Vk-Anhalta 259. Er kann auch zwei sich kreuzende Reifen enthalten. Brauch-Rie 748, Vk-Harz 8,64, Vk-Anhalta 258f. In Borstendorf war er mit einem Hahn aus Knittergold versehen. Brauch-Ma 274. Die J. konnte an einem zentralen Platz ausgestellt sein. (dazu ausf.  Johann.) Häufig wurden aber in der Johannisnacht an allen Häusern am Fenster oder über der Haustür J. aufgehängt. Sie sollten den Segen bringenden Tau dieser Nacht auffangen. Vk-Harz 8,65 (Harzv.), Vk-Anhalta 258. Man ließ sie teilweise bis zum Herbst dort hängen oder nahm sie noch in derselben Nacht bzw. einige Tage später ab, um sie im Stall oder unter dem Dach aufzuhängen. Wo keine J. ausgehängt wurde, verschmutzen Kinder am folgenden Tag die Haustür. Vk-Anhalta 259 (DE-Que Ro). – Volksgl.: Die J. hält Wind und Unwetter vom Giebel ab. Brauch-Anhalt 137 (DE-Ca). Sie schützt vor Blitzschlägen. Vk-Harz 8,65 (Harzv.), Vk-Anhalta 259, Wirth 1928,33f. Sie kann Mäuseplagen fernhalten. Vk-Harz 8,65 (Harzv.), Vk-Anhalta 259 (KÖ-GrBad Thu Wü). Gegen Krankheit werden dem Vieh einige Blätter der J. ans Futter gegeben (KÖ-Dro). Tee aus Blättern der J. lindert Rheuma (KÖ-Wö). Das Bad in Wasser, in dem ein Stück der J. gekocht wurde, hilft gegen Reißen, die Dämpfe des Wassers erleichtern das Gebären. Vk-Anhalta 259.
Kalf n. 1a. ‘Jungtier des Rindes’ allg. – d Schelln jeffste d Kälwa JE2-Scho; n’ Kalf afwnen ‘ein K. der Mutter entwöhnen’ HA-Oh; dass.: wai hemm dat Kf afsett SA-Dä; Kindern, die bei Anbruch der Dunkelheit nicht vom Spielen zurück ins Haus kommen wollen, ruft man zu: das dreibeinige Kalb kommtVk-Anhaltb 49 (ZE-Pü, DE-Que); Rda.: sau dumm wn Kalf Wb-We 61; hei mket n (Augen) w en gestken Kallef WE-Be; von einem Grobian sagt man: mäncher wädd glik as en johrig Kalw geboren OST-Möl; et Kalf in de gen schln ‘die Wahrheit schonungslos (und ohne Umschweife) sagen und dadurch jmdn. beleidigen’ Wb-Nharz 91; Sprw.: hat de Dwel de Kau hlt, kann’e dat Kalf ek noch krn HA-Oh; et Kalf art na’n Ossen Sprw-Börde; von’n groten Bullen fällt ook en groot Kalw HA-No; bi Kälwer un lüttje Kinder mott’n de Maate wetten ‘Erwachsene dürfen von Kindern (und Jungtieren) nichts erwarten, was über deren Verständnis und Leistungsfähigkeit hinausgeht.’ HA-No. – Brauch und Volksgl.: Wennt Kalf in de eerste Melk blök’n deht, wart’et nich graut. Abergl-Ma 234 (GA-Mie); Kälber müssen dienstags oder donnerstags (an den Fleischtagen) abgesetzt werden. Wenn man viele weibl. Kälber bekommen will, muss die Frau des Bauern bei der ersten Fuhre Getreide das Tor selbst und ohne zu sprechen öffnen (KÖ-Dro), oder man muss die Nachgeburt der Kuh unter einem Apfelbaum vergraben (ZE-Rie). Vk-Anhalta 23.  Moses 2. – 1b. in der Verbdg.: Kälfken kumm Lockruf für Kälber,  Mtsche, 1: SA-Mel Ta, 3: verstr. w elbostf. – 2. ‘dummer, alberner Mensch’,  Dussel, auch Schelte für jmdn., der sich albern benimmt, meist auf ältere Mädchen bezogen, 2: verstr. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: CA-Ak – bist’n Kalf Wb-Altm 94; elt Kalf! HA-Oh. – 3. in der Verbdg.: Kleenes Kälbchen TiN ‘Marienkä- fer’,  Marenkwer, 2: Vk-Anhaltb 68 (ZE-Se). – 4. ‘weiße Luftblase im Eis gefrorener Wasserflächen’ 3: OSCH-An.
Lautf.: Kalf, Kalw; außerdem: [kf] verbr. nwaltm.; Kävken Dim. SA-Mel; Kallef, [kalf] Mda-nwJe1a 41 (JE1-HZi Pa), verstr. ZE elbostf.; Kälveken Dim. verstr. w elbostf.; Kalb vereinz. ZE anhalt.; Kälbken Dim. SA-Ta; [galb] Mda-Fuhne 31 (DE-Ca); Kal(l)eb Id-Eilsa 70 (2.), Wb-Ak 83, DE-Lau; [kálp] ZE-Roß, Wb-Be; [klep] Mda-Sti 46. Zuss.: zu 1.: Hirsch-, K-, Ktz-, Mastkalb, Mtsche-, Ossen-; zu 3.: Marienkalb, Mle-, Mondkälbchen, Mtsche-, Mkälfken.
Katte f. 1. TiN ‘Hauskatze’ allg. – zahlreich in komparativen Rda., meist mit Bezug auf den Menschen: d is natt w ne Katte (völlig durchnässt) JE2-Scho; falsch wie ane Katze Vk-Anhalta 62; sliken (drum rummer gn) w de Katte um den heiten Brei Wb-We 63; De mockt’n Gesicht, as wenn’t de Katt dunnern hürt. ‘Er blickt erschrocken oder verstört.’ Bewohner-Altm 1,342; H geit daovon ass de Katt von’ Duwenslag. ‘Er entfernt sich stillschweigend, ohne sich um seine Verantwortung zu kümmern.’ Wb-Altm 96; Hei weet so väöl daovan as de Katt van’n Sönndäg. ‘Er hat keine Ahnung von einer Sache.’ Bewohner-Altm 1,343; sich wie Hund un Katze vordrn CA-Ak; mit umschpringen, wie de Katte mit de Mus ‘etw. schnell und ohne Aufsehen erledigen’ Sprw-Börde; von Schmeichlern: … w d Kaddn, d vrn liggng un hin’n kradsen GA-Da; weitere Rda.: wenn d’ Katt ‘n Ei leggt ‘niemals’ Wb-Altm* 72; dagegen zum Vertrösten von kleinen Kindern: r de Katze an Ei lt. ‘bald’ Wb-Ak 86; Man kann ok de Katt’ in Sack köpen. Spr-Altm 82; Katte un Ms spelen ‘jmdn. hinhalten’ Wb-We 63; der katte de schelle nhengen ‘eine unangenehme oder gefährliche Aufgabe allein übernehmen’ Wb-Nharz 93; nich wetten, w de katte in’n heu lt ‘über eine Sache nicht unterrichtet sein’ a.a.O. 93; du kennst k wr keinen Vogel as ne Katte Antwort auf eine törichte Äußerung, Wb-We 63; daovan weet de Katt hinnern Fürheerd nist von einer unbedeutenden Festlichkeit oder zu deren Herabminderung, Bewohner-Altm 1,339; dai hat ümma greot Weoad (Worte) un kann kain Katt fan Fahaiad (Feuerherd) treckng von einem Prahler, SA-Dä; dei geit vr de Katten ‘er muss sterben’ Wb-We 63; dat is vör d Katt ‘das ist vergeblich, wertlos’ STE-Wi; dat drcht de Katte op’n Swanz weg ‘das ist unbedeutend, minimal’ HA-Oh; dat fritt weder Katte noch Hund dass., Wb-We 63; da fengen zehn Katten keine Mus drin von einem durchlöcherten Sack, Sprw-Börde; t man, dat krit doch bles de Katten scherzh. Aufforderung zum Essen, HA-Oh; hat aber jmd. zu viel gegessen: n drcht de Katte de M (Magen) nich wech HA-Oh; Et scha’et nich, de Katte sall’t aflicken. zum Trösten eines Kindes, das sich geringfügig verletzt hat, Sprw-Harzvorld 399; in ders. Verwendung: heile heile kätzken, werde wedder gaut! Id-Quea 158; de Katten prusten, et jift ander Wäder zu jmdm., der niest, Sprw-Börde; Sprw.: de Katte lett dat Musen nich HA-No; Wat van’t Katt is, lihrt musen. Bewohner-Altm 1,343; ‘t is ne schlechte Katt, de blot vor een Lock must STE-Wi; de Katte lert erst musen, wenn se jungen deitCALV-Zo; Laot de Katt män lopen, de Kaoter kriegt se doch. Bewohner-Altm 1,343; wenn de katte nich te hs is, denn schplen de mse op disch un benken Wb-Nharz 93; nachts sind alle Katten grau WE-Oster; Watt’n spaort vör’n Mund, datt fritt Katt un Hund. Wb-Altm 96; d fogels, d sau freu singen, frit de katte jren Wb-Nharz 93; Schnellsprechübung: Katte kuckt in Fettpott. “Kuck”, seggt de Katte. Vk-Harz 3,100 (WE-Oster); Kiek, seh de Katte, kiekt von’n Bodd’n in’n Fettpott. Lieder-Ma Nr. 183 (WO-Ol); Kinderreim:Ains, zwai, drai!
Katte laip in’n Snai.
Wie se wedder ruut’r koam,
Harr si witte Steww’ln an.
Lieder-Ma Nr. 152 (WO-HWa);
Johann, spenn an!
twei Katten foran
twei Mse foropp
denn geit dat galopp!
HA-Oh;
– Volksgl.: de Katte putzt sick, et gifft Besuch WO-Gu. Kratzt sie an der Tür, steht ein Todesfall bevor (DE-De). Wenn man sie mit ins Bett nimmt, vertreibt sie Krankheiten (KÖ-Dro, DE-Que). Verschluckt man dagegen ein Katzenhaar, wird man schwindsüchtig (BA-Fro). Vor allem die schwarze K. gilt als unheimlich, obwohl ihr auch Glück bringende Eigenschaften zugeschrieben werden. Wer K. leiden kann, bekommt keinen Mann bzw. keine Frau. Vk-Anhalta32. Vergisst ein Mädchen die K. zu füttern, so regnet es ihm in den Kranz; tritt es aber gar eine K., so findet sie nur einen hässlichen Mann. Hochzeit-Altm 10. weiterf. s. Vk-Anhalta 32. – 2a. in der Verbdg.: Katten schmieten ‘flache Steine so auf eine Wasserfläche werfen, dass sie mehrmals springen’,  Botterstulle, 2: JE1-Gü. – 2b. in der Verbdg.: Katte miau Haschespiel, bei dem der die K. spielende Junge versuchen muss, einen der auf einem Ackerwagen sitzenden Mitspieler abzuschlagen, nachdem diese ihn mit Aussicht auf Beute (Bratwurst) zu sich lockten, 3: OSCH-Schl. – 3. vorw. im Pl., vorw. Dim. – a. ‘Blüten des Hasel- und Weidenstrauchs’ 1/2/3: allg. nd., 4: verbr. omd. – anne W’n sitt’n in Frja d asten Kätzchen JE2-Scho.  Blschp Bummel Frjrskättjen Lamm Lämmerswanz Maikatte Ndel Palme Palm(en)kätzchen Primmel Rpe Schp Schpswänze Troddel Wdenkatten Wulltappen. – b. ‘Samenträger der Kiefer’,  Knappel, 3: HA-Vö. – 4. ‘am Gürtel getragener Geldbeutel’ 2: Wb-Altm* 59, 3: Wb-Nharz 93. – 5. ‘Verbindung zwischen Leine und drei Flaschenzuggehäusen der Spriettakelage’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 222 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi), 4: a.a.O. 222 (CA-Ak).
Lautf., Gram: Katte, [kat] Elbschifferspr. 222 (STE-Bit, WO-Ro), JE2-Scho, verbr. JE1, Mda-Ze (ZE-Reu), allg. elbostf.; Katt, [kat] SA-Dä Die, allg. nbrdb.; [katn] Pl. verbr. nwaltm. Altm.; Kadden, [kadn] Pl. verstr. Altm.; Katze, [káts] verbr. s JE1 ZE, vereinz. s elbostf. anhalt.; [kads] Elbschifferspr. 222 (JE2-Mi, CA-Ak); ktze Mda-Sti 2; Dim.: kätzken Id-Quea 158; Kättschk’n Wb-Altm 96; ketjen Wb-Nharz 96; Kettje f. WE-La, [kétsn] Wb-Be; nur (3.) vorw. Pl.: Kätz(e)ken vereinz. elbostf.; Kättchen SA-Han Jah, GA-Rö, JE2-Fi, OSCH-Ba Di Eil; Kättschen SA-Die, STE-Na Wa; Kätzchen verbr.; Kätzschern SA-Ah; Kettchen GA-Rö; Ketzchen Wb-Ak 87, [ketsn] JE2-Scho; [gedsn] verbr. BE. Zuss.: zu 1.: Klter-, Klau-, Klei-, Klster-, Mai-, Mau-, Mse-, Msemaukättken, Mze-, Nachtkatze; zu 3a.: Mai-; sonstiges: Mai-, Nasch-.
Moorkecker m. 1. TiN ‘ Frosch’ 4: Vk-Anhalta 80, Mda-Fuhne* § 410 (BE-Plö), verbr. KÖ DE. – 2. dass. wie  Mönk 2a., 4: Vk-Anhaltb 46 (KÖ-Dro El Fe, DE-Lau).
Lautf.: Moorkecker DE-Bo; [morkekrt] DE-Ro; [mrgegrd] Mda-Fuhne* § 410 (BE-Plö, verbr. KÖ DE); Murkecker KÖ-Wei; Murrkeckert Vk-Anhalta80, Vk-Anhaltb 46 (KÖ-Dro El Fe, DE-Lau); [murkekrt] DE-Els. – Etym.: Formen mit kurzem -u- im 1. Glied mit volksetym. Anlehnung an das lautmalende Vb.  murren, vgl. Wb-Thür 4,704.