Himmel m.
1. ‘das Himmelsgewölbe’ verstr. –
an’n Himmel stt de Stern HA-Oh;
Wie se wedder nah Huse jungen …, betreckte sich d’r Himmel, un wie se hinder Silldorp in de Jrund kamen, da word et janz schwart.
Firmenich o.J. 159 (WA-Ost);
der janze Himmel schteht vull(voller Gewitterwolken) Vk-Anhalt
a 68; Rda.:
von’n Himmel hch de Rippen lank ‘Prügel, Schläge’ HA-Oh;
et hat ejoten, wat von Himmel run will ‘es hat heftig geregnet’ OSCH-GrQue;
süht’n Himmel vöän Dudelsack an ‘er ist betrunken’,
dn, STE-Ho;
hai schall dan Himm fean Diudelsack ansain ‘er soll Prügel bekommen’ SA-Dä; Sprw.:
et is noch kein Bem in’n Himmel ewussen HA-Oh;
… regenwater vnd alle water, dat dy hemmell gifft … 1433, SchB-Zerbst Nr. 170.
– 2. ‘der Erde gegenübergestelltes Jenseits als Aufenthalt Gottes, der Engel, der Seligen’, auch übertr. ‘Schicksal, Vorhersehung’ verstr. – Rda.:
Himmel un Äre in Bewejung setten ‘alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, um ein Ziel zu erreichen’ Sprw-Börde;
in’n Himmel kemen ‘sterben’ HA-Oh; in Ausrufen:
Himmel n!; ums Himmels wil’l!; ach d lwer Himmel! Wb-Ak 69;
Himmel, rsch un Wolleken CA-Ak. – Volksgl. (Kinderglaube): Kinder kommen aus dem Himmel. Vk-Anhalt
a 138 (ZE-Nee, BA-Gü, BE-KlMü, KÖ-Ge Wü, DE-Mo).
– 3. ‘Freistätte beim Haschespiel’,
1Ml, 3: HA-Ost.
– 4. in der Verbdg.:
Himmel un Hölle Spiel der Kinder, bei dem man in bestimmter Weise über eine auf den Boden gezeichnete Figur hüpfen muss,
Humpeln, 3: HA-Bü.
– 5. in der Verbdg.
Himmo un r (Himmel und Erde) ein Gericht, das aus Kartoffeln und Birnen ohne Fleisch, nur mit ein wenig Speck gekocht wird, 1: SA-Die.