1bten Indefinitpron., adj. und adv. gebraucht ‘(ein) wenig, etwas’ allg. (außer mittleres/ö anhalt.) – n’ bettjen Brt HA-Oh; an bisschen Essen is noch ewwor BE-Ra; heff man noch an bittkng Gedd SA-Dä; En betten dumm ... Klaus 1936,55; dat musselt saun betten ‘es regnet leicht’ WE-Re; he hät’n bäten ielig JE2-Wa; blf man noch an bitt’n hia SA-Dä; töw (warte) man noch’n bitschen STE-Ho; na Südosten hen stieht det Gelände ’n bitchen an JE2-Gü; Fastelabend war dazemal äben noch en Fest, wu et ook en been wat orntijes te Eten jeben mußte. Vk-Harz 8,30; ’n klein bittschn Kredel 1929,3; jiff mik’n bettj’n aff Spr-Mab 399; Rda.: all betten hülpt Wb-Holzl 63 (HA-Eil); ach, d lwes Bißchen Ausruf des Erstaunens oder Erschreckens, Wb-Ak 36.  TZ: auch ‘geringe, unbedeutende Menge’: Faps Fse Fatz(en) Fisse Fissel Fitz(e)ken Grissel Happ(en) Id Kleinigkeit Kluckenschett Krach Krmel Lgel Lickup Linse Mle Nippelchen, weitere Synonyme  wnig.
Lautf.: bet(e)n OST-De Rä, JE2-Fe; beden OST-Poll; bechen GA-Le; be’en Vk-Harz 8,30; beäten OST-We; bät(e)n Wb-Altm 12, verstr. n/w OST, vereinz. n JE2; bä’n OST-Bö; bichen GA-Wan; bett(e)n WO-San, JE1-Walt, GA-Ev, verbr. w elbostf.; bejjen CA-Löd; bätten HA-Som; bitt(e)n SA-Dä HDo Hö, STE-Döl KlSchwa, WE-Si; büttn SA-Brie; Dim.: bettken SA-Schm; bettgen GA-Sie, JE1-Ca Gü, HA-Bre, BLA-Wie; bettch(e)n, [betn] SA-Bee, verstr. s Altm., JE2-HSe, verbr. JE1 n ZE, vereinz. s ZE, verbr. n/ö/s elbostf., verstr. w elbostf.; [bedn] BE-He; bettj(e)n vereinz. s Altm. ZE, verstr. n/w elbostf., vereinz. s elbostf.; bessken CA-KlRo; bätken Wb-Altm 12; bättch(e)n, [btn] STE-Je, vereinz. JE1, Nd-Börde § 46 (WO-Schn), BLA-Ta; bät(t)jen Wb-Altm 12, JE1-Ge; bäskng Mda-Ro; bittk(e)n, [bitk] verstr. n/w nwaltm.; bittgen SA-Im; bittch(e)n SA-Bar Wa, verbr. s Altm. JE2 n JE1, ZE-Dü, HA-Uep; bittj(e)n SA-Stei, GA-Lü Trü, JE2-Nkli, JE1-HLo The, HA-Hu, WE-El; bittsch(e)n verstr. mittleres/s nwaltm., Wb-Altm 12, verbr. n/mittlere Altm., WO-Ri, JE2-Kl, GA-Hö; [bitig] JE2-Scho; bitsken Wb-Altm 12; bissk(e)n, [bisk] vereinz. s/ö ZE, CA-Brei; bissch(e)n, [bis()n] verbr. ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. nthür. w anhalt.; piszchen Mda-Sti 4; bischen Wb-Altm 12, verbr. ö SA mittleres/s OST, GA-Ku Wo, verbr. STE, JE2-HGö Schö; büttchen SA-HHe, GA-Lo; büdschen OST-Pol; büttsch(e)n verbr. ö SA OST (außer nö), GA-Lin Sche, verbr. STE, JE2-GrWu; büschen SA-Gü Jee Zie, vereinz. s OST nö GA STE.
Bnenkopp m. 1. ‘vorderes, ins Wasser ragendes Ende der  Bne’ 2: Id-Altm, JE2-Scho, ZE-Roß, 4: Wb-Ak 42, Wb-Be – d Angla schtait up’m B’nkopp JE2-Scho. – 2. Pl. NeckN für die Bewohner von Hohenerxleben, 4: BE-Ra.
Lautf., Gram.: Bunenkopp Id-Altm; B’nkopp, [bkop] JE2-Scho, Wb-Ak 42; [-geb] Pl. BE-Ra; [pkop] Wb-Be; Buhnkopp ZE-Roß.
dmlich Adj. 1. ‘dumm, einfältig’,  dusselig, verstr. – dmlich nggen BE-Ra; d bist jo däömlich JE2-Scho; Rda.: ... un drittns kammer jarnich so dämlich denkn, wies kommen kann! Krause 1964,60; t kammer sich je tumm un tmlich kwatschn ‘da kann man bis zur Erschöpfung reden, ohne dass man Erfolg beim anderen hätte’ Wb-Be. – 2. ‘wirr im Kopf, schwindelig’,  dselig, 2: SA-Thür, JE1-Pa, 3: HA-Bee, vereinz. sw elbostf. – mäi is so dämlich to moh (zumute) SA-Thür.
Lautf.: dämlich, [dmli]; außerdem: [tm-] Wb-Be; däömlich, [dm-] vereinz. nbrdb.; [dim-] SA-Dä; dämelig, dëmelich Wb-We 25, Wb-Nharz 39.
Fastelwend m. ‘letzter Dienstag vor Beginn der Fastenzeit’, vgl. Fastnacht(en), 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. w Altm., vereinz. ö Altm. JE2, Bauernwelt-Ze, 3: verbr. elbostf., 4: Mda-Sti 141 – Fasselabend – Kwasselabend Sprw-Börde; ick mot de Nahwersche noch taun Fasselam’d inlan HA-Bee; Sprw.: Wörteln und Röw’n nao Faßlaw’n un Dirns äöwer drüttig Jahr hämm bei’ dänn Gesmak verlar’n. Bewohner-Altm 1,331; Item den fastelauent eynem iewelken eyne mate mels, twe eyger, eyn half punt smoltes, fefteyn worste, intghemeyne twe grote brot, eynen iewelken eyne mate melkes. Verpflegung der Jungfrauen im Katherinenkloster zu Stendal, um 1500, Cod. dipl. Brdb. 1.15,446 f. – Brauch: Bereits um die Wende zum 20. Jh. war das reichhaltige Brauchtum zum F. (und zu  Fastnacht(en)) nur noch in Resten greifbar, einige Elemente (z.B. Heischegänge und Umzü- ge mit verkleideten Figuren) zeigen sich auch im Pfingstbrauchtum. Es war ein sehr wichtiges Fest: dai Fastlao’m wt düchdich fat SA-Dä; wat Ostern, wat Pingesten, Fasselab’nd geiht vor! QUE-Nei. Die Festlichkeiten konnten sogar 2 (Brauch-Ma 258, Vk-Anhalta 213 und 217 – ZE-Ke Kö) oder 3 Tage andauern: vom Sonntag bis zum eigentlichen F. (Brauch-wAltm 24 und 29). Im Nharz. war Mahndaach ... jemeineklich de Fastelabend vor de Arem un de Dinsdaach vor de Rieken. Vk-Harz 8,30. Gefeiert wurde F. vor allem von den Gemeinschaften der Dorfjugend, bes. die Spinnstubengemeinschaften spielten eine wesentliche Rolle. So fand zu dieser Zeit auch der letzte, feierlich gestaltete Spinnabend der Saison statt. verstr. Die Mädchen bewirteten die Burschen mit Kaffee und Kuchen, diese wiederum brachten die Würste mit, die sie am Vormittag eingesammelt hatten. Es schlossen sich Spiel und Tanz an. Brauch-Anhalt 74 (ZE-Bor), Vk-Harz 8,30, Vk-Anhalta 212 (BA-Neu). In Rietzmeck tanzte man unter einem an der Decke befestigten Spinnrad. Brauch-Rie 747. Jeder, der in Cattenstedt eine auswärtige Frau geheiratet hatte, musste den  Berndler bezahlen, der der Finanzierung des Essens diente. Wb-Nharz 35 (BLA-Ca). Wurde mehrere Tage gefeiert, fand das Kaffeetrinken der Spinnkoppeln am 2. Tag statt. Brauch-wAltm 29. Im Zerbster Gebiet luden die Frauen die Männer des Ortes ein. Vk-Anhalta 214. Gelegentlich war auch das  Bengeln Bestandteil dieser Festlichkeiten. Brauch-wAltm 24. Wesentliches Element des Fastnachtsbrauchtums waren die Heischegänge. verstr. Vor allem die Burschen zogen z.T. unter Musikbegleitung von Haus zu Haus, um Gaben einzusammeln. verstr. Häufig waren sie verkleidet (Brauch-wAltm 25, Volkstum-Ma 71, Vk-Anhalta 213), in der w Altm. trugen sie z.B. Frauenkleider. BrauchwAltm 25. Begleitet wurden sie von vermummten Gestalten wie u.a. dem  Arft(en)br (Brauch-wAltm 25, Volkstum-Ma 71, Vk-Harz 8,33, Vk-Anhalta 213 – BA), dem  Hwerbock 4. (Vk-Harz 8,33) oder dem  Kaml (Brauch-wAltm 25), verschiedentlich mussten diese Gestalten (angetrieben von Stockhieben) tanzen. Vk-Harz 8,33 (BA-Ra), Vk-Anhalta 213 (KÖ-GrBad). Um Gaben zu erheischen, sang man ( Fastelwendsingen) oder sagte Verse auf:Hüüt is Faßlm!
Unser Herrgott vergelt ju de G’m
un lt ju davör Korn wassen,
wo je nich ruutkieken könn,
un ju Tüffeln sölln wie’n Kopp dick
un de Kohlröwen wie’n Viert groot wern!
Brauch-wAltm 26
(GA-Br).
Die Wünsche nach einer guten Ernte kamen auch in dem Ausruf: Hüüt un morn is Faßlm, sau hauch sallt de Flass wassen! zum Ausdruck, der durch eine Geste begleitet wurde, die eine übertriebene Höhe anzeigte. Brauch-wAltm 26 (SA-Dä Jeeb). Zur Belohnung erhielten die Geber einen Schluck aus der mitgeführten Schnapsflasche. verstr. Die eingesammelten Würste wurden an eine Gabel oder einen Stock gehängt, damit sie gut sichtbar waren. verstr. Die ebenfalls erbeuteten Gaben wie Brot, Butter, Speck und Eier verspeiste man anschlie- ßend gemeinsam im Wirtshaus. verstr. Aber nicht nur die Jugendlichen führten Heischeumzüge durch, sondern auch (verkleidete) Kinder (Bewohner-Altm 2,244, Vk-Harz 8,34, Vk-Anhalta 214 und 216 – ZE, BA-KlAls), Bauern (Vk-Anhalta 213 – um ZE-Roß), Schmiede, die jeweils einen mit Bändern geschmückten Hammer mitführten (Brauch-Ma 257 – WO-Da, CA-Ak, Vk-Anhalta 215), Angehörige der Gilden oder Gesellen, die bei den Meistern bzw. Herren Würste einsammelten oder dort ein Essen erhielten (OSCH-GrQue, Vk-Harz 8,28 und 32, QUE-Ga). In Hasselfelde veranstalteten die Knechte ein Peitschenschlagen. Vk-Harz 8,33 (BLA-Ha). Alle Fuhrleute, die Rast im Ort machten, wurden von den Mädchen mit Sträußen und bunten Bändern geschmückt. Vk-Harz 8,29 f. (Nharz.). In Teilen des Nwaltm. und der w Altm., bes. aber im n/mittleren Elbostf. war es Brauch, dass die Burschen den Mädchen die Füße wuschen: Wiel nu awer bet Fas’lam’nd alles vordreiht ward, un luter Peiasstreiche op e stellt wern, sick de Lüe utklee’n un als andre rummlopen ... is dat ok ummedreiht un waschen ji hüte de Mäkens de Fäute. Rauch 1929,16. Dies erfolgte nur innerhalb einer Gemeinschaft. Brauch-wAltm 27, Rauch 1929,14. Die jungen Männer trafen sich im Wirthaus, steckten sich einen Strauß aus bunten Federn, getrockneten Blumen und Glasperlen an den Hut (a.a.O. 14,  Fastelwendsstrtz, Fastelstrtz) oder erhielten diesen von den Mädchen nach dem Füßewaschen (Brauch-wAltm 26) bzw. in den Orten, in denen nur Heischegänge stattfanden, während des Umzuges (Vk-Anhalta 213). Die Mädchen versteckten sich einzeln oder gemeinsam. Brauch-wAltm 27, Rauch 1929,17, HA-Oh. Waren sie aufgespürt, wurden ihre Füße mit Branntwein (Brauch-wAltm 27, vereinz. n elbostf.), Kohlrübenscheiben (Brauch-wAltm 27) oder Rosmarinstängeln (a.a.O. 27, Vk-Altm 223, Brauch-Ma 257 f. – vereinz. n elbostf.) eingerieben und anschlie- ßend mit kleinen, mit bunten Bändern geschmückten Birkenruten (vereinz. n/mittleres elbostf.) so lange leicht geschlagen, bis sie trocken waren (Brauch-wAltm 27, vereinz. n elbostf.) oder sich die Mädchen bedankten (Brauch-Ma 258 – HA-Sü). Aus Schabernack hatten sich manchmal die Mädchen die Füße geschwärzt. BrauchwAltm 28. Zum Dank erhielten die Burschen Naturalien: taun Fasselabend gift et vor de Meekens öre Fäute waschen Wost or Bodder or Eier HA-Um. In einigen Orten der Altm. mussten die Mädchen nur das Stäupen mit der Rute oder das Schwärzen des Gesichtes über sich ergehen lassen. Fast überall wurden Tanzveranstaltungen durchgeführt, entweder bereits nach dem gemeinsamen Mittagessen (Vk-Anhalta 218 – ZE-Lö), vorw. jedoch nach dem Heischegang oder am Abend (verstr.). Dabei konnte es sich auch um Maskenbälle handeln. Vk-Harz 8,31. In einem festlichen Zug führten die Burschen die Mädchen in den Tanzsaal. Brauch-wAltm 29. Die Platzknechte, die in Köselitz die Ankommenden begrüßten, ihnen Bier überreichten und die Plätze anwiesen, mussten mit jedem Mädchen tanzen, wobei sie ihre jeweilige Partnerin tanzend an den Nächsten übergaben. Ackerbau-Anhalt 283/ Vk-Anhalta 218. In der Altm. erhallte um Mitternacht der Ruf: De Schimmel kümmt! Daraufhin erschien ein Schimmel mit je einem Kopf vorn und hinten, der von Knechten dargestellt wurde, die ein Laken über sich geworfen hatten. Oben saß der Reiter, der mit seiner Peitsche auf die Umherstehenden einschlug, ebenso wie die das Pferd bildenden Knechte. Stattdessen konnte auch der bunt gekleidete  Brenleider 3b auftreten, der einen Bären herumführte und ihn versch. Possen treiben ließ. Der Tanz wurde dann bis zum frühen Morgen fortgesetzt. Bewohner-Altm 2,245 f., Brauch-wAltm 30. In Orten, in denen mehrere Tage gefeiert wurde, konnte der Tanz schon am Sonntag und der Heischegang am Montag stattfinden. SA-Han, Brauch-wAltm 24 f. und 29, Brauch-Ma 259 (GA-Et); zum weitern Verlauf  Aschermiddewoche. Zum F. musste unbedingt gebacken werden. Vk-Harz 8,30. Vorw. waren es Brezeln (JE2-Scho, Vk-Anhalta 218), Schmalzkuchen (SA-Dä, verstr. w Altm., Vk-Anhalta 218) und im elbostf. Gebiet  Prilleken: Prost, Fastelabend! Prilleken oppen Disch! Vk-Harz 8,35. Aber auch Zuckerkuchen (Brauch-wAltm 30), dreieckig geformter Kuchen (Vk-Harz 8,34 – WE-Il),  Büllenbrt 2. (Vk-Harz 8,35 – QUE-Que) oder Eierkuchen (Vk-Anhalta 218 – ZE) wurden bereitet. Zu Mittag gab es Gerichte mit Kohl (Vk-Anhalta 218), neunerlei Kräutern (Brauch-Ma 258 – HA-Sü) und vor allem Würste (verstr.). Die Kinder erhielten ein Stück Bratwurst, das sie in die Schule mitnahmen. vereinz. HA. Der nahende Frühling mit dem Viehaustrieb machte sich darin bemerkbar, dass die Verpachtung von Weideland (Vk-Harz 8,33) und die feierliche Zählung des Viehs (Vk-Anhalta 217 – KÖ-KlPa) am F. durchgeführt wurden. – Volksgl.: Espunn dorrefte ahn Fastelabende nich wäern, sist harre me Unglicke ... Vk-Harz 8,30, auch vereinz. SA, Vk-Anhalta 212. Wer es dennoch tat, musste mit Ratten, Mäusen oder Kröten im Haus rechnen. a.a.O. 212 (DE-GrKü). Bis zum F. sollte alles vom Spinnrocken abgesponnen sein. Hielt man sich nicht daran, hatte man den Bullen um den Altar zu leiten. Brauch-Ma 258 (HA-Sü). Um kein Risiko einzugehen, wurde das Spinnrad am Montag vor F. auf den Boden gebracht. Vk-Anhalta 212 (BE-Ra). Dorthin gelangte auch die Schüssel, in der zuvor das Essen aufgetragen worden war. Sie wurde umgestülpt und im Frühjahr zur Anzucht von Kohlpflanzen verwendet, die dann gut gedeihen sollten. a.a.O. 218.
Lautf.: Fastelawent Id-Quea 151; Fast(e)labend, fastelbent JE2-Go, Vk-Harz 8,31, Wb-Nharz 206 (BLA-Tr); -aowend Wb-Altm 49, OST-Sta; -aob(e)nd SA-GrGe, GA-Ziep; -aom vereinz. n GA; fstlbent Mda-Sti 141; Fastla-om, [fastlao] vereinz. nwaltm.; Fastela’nd, -ahnt Heimatkalender-Je 1923,98 (JE2-Vie), Bauernwelt-Ze; Fass(e)lawend WO-Ma, BA-GrAls; -ab(e)nd, -bent verstr. w/mittleres elbostf.; -ben OSCH-Di; -bmt, [faslabt] OSCH-Har, Id-Eilsa 60; -mbt Wb-We* 255; -ahmnd, -mnt vereinz. n elbostf. OSCH; -a’md, -t verstr. elbostf.; -ahm WE-Dee; [faslnd] QUE-He; Faßlaw’n Bewohner-Altm 1,331; Fasselan JE2-Gü; Faßlaowend STE-Ho; -oaw’n Matthies 1903,15; Fass(e)laobend, -oabend vereinz. w Altm., OST-Sto, Volkstum-Ma 71 (WO-Ir), Brauch-Ma 258 (HA-Sü); Fasslaobmt Mda-Ohre 356 (GA-Rä); [faslmt] vereinz. ö elbostf.; Fasslaom, Faßlm Brauch-wAltm 27 (SA-Dä), SA-Die, vereinz. w Altm.; Foasloam SA-Rie.
Fpe f. ‘aus einem Weidenzweig gefertigte Flöte’,  Fpe, 2: JE1-Scha, 4: Wb-Be, BE-Ra.
gwen Vb. allg. 1a. ‘aushändigen, überreichen’ – jiff mick man mal ’n Afflejjer HA-Bee; ... un gaw dat den Burn. Hausfr-Altm 1929,24 (STE-KlMö); or jiwwed seine Fraue en Schlissel BE-Ra; Den Breef kann ik Se nu nich gewen ... Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie). – 1b. ‘schenken, spenden’ – där jift mick wat WA-Alt; Sprw.: je’m armet nich Wb-Holzl 112; Wer jäern jifft, fräggt nich lange. Vk-Harz 3,58; mit jeben wuchert man am besten OSCH-Grö. – 1c. ‘reichen, zum Nehmen hinhalten’, auch ‘als Nahrung oder Futter reichen/gereicht werden’ – de Klne de Brust j’m Wb-Ak 75; ... denn jaab’n sich de beed’n Partn’r de Hand ... Heimatkalender-Ze 1962,92 (ZE-Ze); Wat gift et tau ten? Wb-We 36; Melk will ick Kättken gäwen ... Bewohner-Altm 2,165; hei schall de Küih Waorer gä’m SA-Um. – 1d. ‘zuteil werden lassen, verabreichen’, auch ‘jmdm. etw. antun, zufügen’ – n Kuß jehm JE2-Zo; Rda.: de Jacke voll geben ‘prügeln, schlagen’ JE1-Bu; ne Wucht jeben dass., WA-West; et is ne nich ejben ‘er hat die Fähigkeit nicht’ Wb-Nharz 57; Sprw.: Jift Gott Häseken, Jift’e ook Gräseken. Vk-Harz 3,60. – 1e. in festen Verbdg. mit Subst. ‘bieten, gewähren’ – t kannst mich m an j’n Rt jm Wb-Be; Se jähn mich immer sonne dumme Antworten ... Richter o.J. 89; Rda.: Bescheid geben ‘ausschimpfen, schelten’ JE2-Zo. – 2. ‘an etw. tun, hinzugeben’ – Giw lüttgan Kümma an’n Wittkäoa SA-Dä. – 3a. ‘erzeugen, hervorbringen’, auch ‘Ertrag bringen’ – ditt Joar het’t nich vöal Oawet gäb’n SA-Sla; d kau jift fl melk Wb-Nharz 57. – 3b. ‘äußern’ – et nich fon sek jben kennen Wb-Nharz 57; Deatt was deatt erste Woart, watt Möller voan sick gaww ... Matthies 1903,3. – 4a. ‘auf etw. Wert legen, etw. Bedeutung beimessen’ – da wart nist op e’jem’n HA-Oh. – 4b. ‘etw. von jmdm. halten’ – wat op en’n gwen Wb-We 39. – 5. refl. – a. ‘sich in bestimmter Weise verhalten, benehmen’ – ... sall sick ... gäwn as ’n Knecht. Hausfr-Altm 1928,99 (Kredel). – b. ‘sich beruhigen, mäßigen’ – giff di man! Wb-Altm 61. – c. ‘vergehen, nachlassen, aufhören’ – dat jifft sik HA-Oh. – d. ‘sich begeben’ – sick in Galopp je’m Wb-Holzl 112; Wie andern gaben uns denn opp’n Wegg nah’n Holte ropp. Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim). – 6. unpers. ‘vorhanden sein, existieren’ – Giwt et dat wu anders? Klaus 1936,2; inne Haie jefft Jrnlinge (Pilzsorte) JE2-Scho; Inne Ellewe jb’s frer ville Fische. Wb-Ak 75; To dohn gawt ja nog ... Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); ... un wasses sonst noch von Mächens uf son’n Howe jiwwet ... Wäschke 61915,77; Rda.: So wat ... dat giwt nich. ‘Das kann nicht sein.’ Pohlmann 1905,93; Sprw.: s jiwwet sonne un s jiwwet sonne. Heese 21919,5. – 7a. unpers. ‘kommen, geschehen, stattfinden, sein werden’ – et jift frost Wb-Nharz 57; dat jifft ne grete Hochtt HA-Oh; jetz jibbets jlei n Knall DE-Ho; ’s jiwwet noch was ‘es wird noch regnen’ Vk-Anhalta 68. – 7b. ‘ergeben, zum Ergebnis, zur Folge haben’ – dat jift zank Wb-Nharz 57; fannt Rinnflsch jefft ne jje Suppe JE2-Scho; Bauernregel: Lichtmess hell un kloar, jifftn jut Flaßjoahr GA-Bo.
Lautf.: Inf.: gew(e)n, j- SA-Ku Win, vereinz. Altm., Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie), vereinz. w elbostf.; geb(e)n, j- JE2-Zo, JE1-Bu, vereinz. w elbostf., WA-Re West; jehbm QUE-Di; jem’n HA-Erx; gehm, ge’m, j-, [j] JE2-Zo, Wb-Holzl 112, verstr. ö elbostf. (außer nö); [jeb] Id-Eilsa 64; jem’n HA-Oh; gäw(e)n, j-, [jv()n] Wb-Altm 61, Bewohner-Altm 2,165, Hausfr-Altm 1928,99 (Kredel), verstr. OST n STE; jäb(e)n SA-Sta Vi, Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze), Spr-Asch 28, Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa); jäbm JE1-Gra; jäm’n Heese 21919,110; gä’m, j-, [g], [j] verbr. nwaltm. (außer n) w/s Altm., JE1-Pre, Mda-Ze (ZE-Roß), WO-Mei, HA-NHa, BA-Ha, Wb-Ak 75, Wb-Be; [j] BA-Ha; jä(h)n JE2-Schl Ve, verstr. anhalt. (außer w/s); [gäi] verbr. n nwaltm.; [jävn], [jä] Siedler-Je § 81 (ö/s JE2 JE1); [ja] verstr. mbrdb.; [jon] vereinz. ö STE; jäun, [jun], [jn] STE-Wa, verstr. n/w JE2, Mda-nwJe1a 45 (JE1-Ih Pa); gieben OSCH-Di; jn Mda-Sti 28; 3. Sg. Präs.: gif(f)t, -ww-, j- verstr. nwaltm. w Altm., vereinz. ö Altm., verbr. elbostf., Mda-Sti 5; giwwet, j-, [jiwd] ZE-Hu, Vk-Ask 167, BA-Ha, verstr. anhalt.; gibt, j- Vk-Anhaltc 76 (ZE-Cos), Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze), vereinz. sö elbostf. ö DE; jibbet KÖ-Ra, DE-Ho; gef(f)t, j- STE-KlSchwa, vereinz. n/mittleres JE2, verstr. mbrdb.; jäft, [jft] JE2-Mü, JE1-Ge, ZE-Kö; [jept] Mda-Ze (ZE-Roß); Imp. Sg.: giff, giw(w), j-, [gif], [jif] verstr. nwaltm. n Altm., verbr. elbostf.; jib(b), -p verstr. omd.; [jp] BA-Ha; jeff, jeww verbr. mbrdb., JE1-Wol; jeb, [jep] JE1-Zi, Mda-Ze (ZE-Roß); 1./3. Sg. Prät.: ga(a)f, j- verstr. elbostf.; gaff, gaww, j-, [gaf], [jaf] vereinz. Altm., Heimatkalender-Ma 1932,47 (JE2-Vie), Dialekt-Ma 11 (vereinz. mittleres JE1); jab, jap, jp Spr-Asch 41, vereinz. omd.; jb Wb-Ak 75; gew, [gf], jeef SA-Ku, OST-Schön, Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); geiw Ehlies 1960b 298; Part. Prät.: Stammvokal wie Inf.
gmen Vb. ‘hastig, heftig, schwer atmen’,  jappen (n.Z.), auch ‘keuchen’ 1: SA-Dä, 2: vereinz. nbrdb., 3: verstr. elbostf., 4: CA-Ak, BE-Ra – hei jiemt man noch sau Sprw-Börde.
Lautf., Gram.: giemen, j- Inf., giemt, jiemt 3. Sg. Präs. Albrecht 21822 1,44, STE-GrMö, verstr. elbostf.; gie’m, jie’m, [g], [j] SA-Dä, Wb-Altm 64, JE2-Scho, Mda-nwJe1b 65 (JE1-Ran), Id-Eilsa 69, CA-Ak, BE-Ra; je-imen Hbl-Nharz 1929 Nr. 5 (WE-Rho).
Gurksen m. ‘Schluckauf’,  Slucken, 4: BE-Ra.
Lautf.: [jrgsn].
Hammerbeil n. ‘im Schacht benutztes Beil, das zugleich als Hammer verwendet werden kann’,  Bl, 4: BE-Ra.
Lautf.: [hamrbail].
herumwürgen Vb. dass., 4: BE-Ra.
Lautf.: [rumwrjn].