anlpen Vb. 1a. vorw. im Part. Prät. in der Verbdg. mit kmen: ‘laufend näher kommen, herankommen’ 1: SA-Dä, 3: vereinz. sw elbostf. – De Hunne kamten ahnelopen ... Vk-Harz 3,25 (BLA-Be). – 1b. ‘an etw. nahe heranlaufen’ – d moste nich sau dichte nlpen 3: Wb-Nharz 14. – 2a. in der Rda.: schne nlpen ‘irgendwo übel empfangen werden’ 3: a.a.O. 14. – 2b. in der Verbdg. mit lassen: ‘jmdn., der sich selbst lobt, nicht beachten, abweisen’ 4: Vk-Anhaltc 108. – 3. ‘anfangen, beginnen’ – de Pachttt löppet an 3: HA-Oh. – 4a. ‘beschlagen’, von Glas, 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Ak 21 – de Fenster lopet an Wb-We 7. – 4b. ‘wegen Atemnot blau anlaufen, aus Wut oder Scham erröten’ 3: HA-Oh, Sprw-Börde, 4: Vk-Anhaltc 107 (KÖ-Scho) – dat Mken löppet ret an HA-Oh; Rda.: den will ick blau anlopen laten ‘dem will ich tüchtig die Meinung sagen’ Sprw-Börde. – 5a. ‘ansteigen, höher werden’ – lne nlpen ‘sanft ansteigen’; de Bk (Bach) lept n 3: Wb-Nharz 14. – 5b. ‘anschwellen, dick werden’ – de bakke lept n 3: a.a.O. 14.
Lautf., Gram.: anlopen, -lpen HA-Oh, Wb-We 7; -’elopen Part. Prät. Wedde 1938,83; anlop’m Sprw-Börde; [antleb] Inf. mit zu SA-Dä; nlpen Wb-Nharz 14; ahnelopen Part. Prät. Vk-Harz 3,25 (BLA-Be); anloofen Vk-Anhaltc 108; läuft an 3. Sg. Präs. Vk-Anhaltc 107 (KÖ-Scho); nlfen Wb-Ak 21.
Hochttskld n. ‘Kleid, das die Braut zur Hochzeit trägt’ 3: HA-Oh, 2/3/4: Vk-Anhalta162 – Volksgl.: Das H. war meist schwarz, es durfte nicht rot sein, weil dies Feuer brächte, nicht blau, weil sonst die Frau dem Mann davonliefe (ZE-Bor), nicht hellblau, weil dies Unglück in der Ehe bedeutete (KÖ-Ed). Auch ein roter Faden durfte nicht verwendet werden (KÖ-Scho). Der Bräutigam sollte einige Stiche am H. tun, die Braut durfte dies auf keinen Fall. In das H. wurden ein gestiftetes Geldstück (KÖ-Ost), zusätzlich auch Salz und Kümmel sowie ein Zettel mit Segenswünschen eingenäht (KÖ-Wö). Das H. sollte nicht ganz fertiggestellt sein, der Schleier einen Riss haben (BE-GrMü). Vk-Anhalta 162.
Lautf.: Hochtdsklet HA-Oh.
Middewoche(n) m., f. 1. ‘Mittwoch’ 2: Mda-nwJe1a 44 (JE2-HSe), JE2-Scho, verbr. JE1, verstr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verstr. omd. – opm Middewochen ‘nächsten Mittwoch’ QUE-Di; Kom’mde Mittewoche hawwich Jebrtstch. Wb-Ak 115; An’n Middewochen gaht wie opp datt Gerichte unn lat’t ett da feste maken. Hbl-Ohre 1925 Nr.7/Wöhlbier (HA-Eim). – Volksgl.: Der M. wurde als Unglückstag angesehen. ADVk Kt. 3 (verstr.), Vk-Anhaltb 12 (ZE-Gro, KÖ-Me, DE-Ma). Das galt insbesondere für den Einzug in eine neue Wohnung. Vk-Anhalta 325. Mit der Aussaat sollte nicht am M. begonnen werden. Ackerbau-Anhalt 249 (DE-Que). Weniger verbr. war die Einschätzung des M. als Glückstag. ADVk Kt. 3 (verstr. Altm., sonst vereinz.), Vk-Anhaltb 12 (KÖ-Scho, DE-So). – 2. ‘Mittwoch vor Ostern’ – a. in der Verbdg.: scheim’n (schiefer) Mittwoch 3: HA-Erx. – b. in der Verbdg.: krumme Middewochen 3: WE-Oster.
Lautf.: Middewochen verbr. elbostf., BLA-All; -woche ZE-Roß, [midvo] Mda-nwJe1a 44 (JE2-HSe), verbr. JE1, Mda-Ze (ZE-Roß), [-wo] JE2-Scho, DE-Ca (veralt.); Middewoch OSCH-Har, [midwo] JE2-Scho; [mirvo] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); [mil-] a.a.O. (ZE-Gro); Mittewoche BLA-Sti, Wb-Ak 115; Mittwoch HA-Erx. – Gram.: f. belegt Wb-Ak 115, DE-Ca. Zus.: zu 1.: Knoblauchsmittwoch.