1Krn n. 1a. ‘kleines, rundliches Samenkorn’, bes. vom Getreide, verstr. – Unse Rocken kann jemt wr’n, de Korner sin hart, mor kann se nich mr durchbeißen. Wb-Ak 96; Rda.: dat is n ander Koorn, segt Mehlhoorn, un batt opp’n Museköttel WO-Gu. – 1b. ‘Obstkern’, vgl. Krn 1., 2: Wb-Altm 98, 3: Mda-sJe1 30 (JE1-Ca Pe Ra). – 1c. ‘einzelnes, kleines, kornförmiges Teilchen’ 2: ZE-Roß. – 2a. ‘Getreide’ 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. Altm. JE2, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – ‘s jeht bale ins Korn ‘die Erntezeit des Getreides beginnt bald’ BE-Scha; In den lichten Bodden … werd dät Koarne guet ‘n 14 Da eher riepe wie in schwoar’n Bodden.Heimatkalender-Ma 1932,45 (JE2-Vie); Sprw.: Wer’t Koorn an’n Rand besiet un en Mäken fon en Danzbodden friet, dee is bedrogen. Wb-Holzl 35. – 2b. PflN ‘Roggen’ 1: SA-Bee Die, 2: vereinz. Altm., JE2-Fe, vereinz. w JE1, verstr. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. nthür., vereinz. s CA, Wb-Be, verstr. KÖ, verbr. DE. – 3. ‘auf dem vorderen Ende des Laufs von Handfeuerwaffen befindlicher Teil der Visiereinrichtung’, muss beim Visieren mit dem Ziel und der Kimme eine Linie bilden, 3: vereinz. elbostf. – Rda.: einen op’n korne hebben ‘jmdn. aufmerksam beobachten’ Wb-Nharz 105.
Kornmutter f.
1. dass. wie
Kornengel 1., 1: SA-Hen, 2: ADVk Nr. 49 (JE2-Ki, vereinz. JE1), Vk-Anhalt
b48 (ZE-Ser Sta Wö), 3: GA-Grau, ADVk Nr. 49 (HA-Oh, OSCH-Da Ott), verstr. sö elbostf., 4: verbr. w anhalt., Vk-Anhalt
b 48 (DE-Re) –
sick schtille, sonst kimmet te Kornmutter Wb-Be.
– 2. TiN ‘Mistkäfer’,
Messkwer, 4: BE-Scha.
Kuller f.
1. ‘Kugel’ 2: ZE-Roß.
– 2. ‘kleine Spielkugel aus Ton’,
Marmel, 4: CA-Do, BE-Scha.
– 3. ‘Kegelkugel’,
Kgelkgel, 4: BE-Be, DE-Grie.
1Lampe f.
1. ‘Beleuchtungsgerät’, vorw. Öl- oder Petroleumlampe, allg. –
de Lampe blkt (qualmt, rußt)
s JE2-Scho; Rda.:
‘n Lampen afsupen letzte Winterzusammenkunft der Spinngemeinschaft (bei brennender Lampe), die mit einem Glas Bowle gefeiert wurde, Id-Eils
a 47;
hei hat düchtig e’n uppe Lampe joaten ‘er ist betrunken’,
dn, JE2-Bre;
hei hat einen opp de Lampe ‘er ist dumm’ HA-Va;
mor ken’n uns man inne Lampe ln un kken z de Tilte raus ‘wir haben immer Pech’ Wb-Ak 101; Sprw.:
Wenn Öäl up de Lamp’ is, is wä’rr keen Dächt (Docht)
dao. Bewohner-Altm 1,348.
– 2. ‘Herrenhut mit dreifach aufgebogener Krempe’, wurde zum Kirchgang getragen, 3: Vk-Anhalt
a 40 (BE-GrMü).
– 3. PflN ‘Löwenzahn’,
Kblme, bes. ‘Fruchtstand des Löwenzahns’ 2: GA-So, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 101, BE-Scha –
Modder, blat de Lampe ut, de Wihnachsmann is do Spruch beim Abblasen des Löwenzahnsamens, GA-So.
linksherum Adv., in der Verbdg.:
lingsrum machen ‘mit zahnlosem Mund kauen’,
mummeln –
dor machd lingsrum w sonne Dsigge 4: BE-Scha.
Maikatte f.
1. ‘Katze aus dem Frühjahrswurf’, gilt als widerstandsfähig und als guter Mäusefänger, 3: vereinz. elbostf. –
de Meikatten sünt de besten HA-Oh.
– 2. ‘Mensch, der am ersten Mai geneckt wird’, vgl.
Mai, 3: Id-Que
b 10.
– 3. Dim. dass. wie
Maikwer 1., 3: HA-Vö.
– 4. Pl., Dim. ‘Blüten des Hasel- und Weidenstrauchs’,
Katte, 2: STE-Grä, vereinz. mbrdb., 3: JE1-Gü, 3: Wb-Nharz 121, 4: BA-Sil, BE-Scha.
Mndag m. 1. ‘Montag’ verstr. – Det Sönndaas gift’t bei’n Richter Klunz, Det Maandaas Klunz un Möhren Firmenich 1854,139 (BA-Ba); Sprw.: Na’n ruhen (rauhen) Mandag kümmt ne gladde Woche. Chr-Em 429. – Volksgl.: Der M. galt als Unglückstag. verbr. Größere Vorhaben oder wichtige Arbeiten sollten deshalb nicht montags begonnen werden: Mndag waerd nich wochenld BLA-Brau; Mandach hat keine Wochen Sprw-Börde. Das betraf bes. den Antritt einer neuen Dienststellung. ADVk Kt. 8 (verbr. Altm., sonst vereinz.). Aber auch auf den ersten Schulbesuch (SA-Pre), auf Trauungen und Taufen (OST-Sa) sowie auf die Aussaat von Pflanzgut, bes. von Lupinen sollte verzichtet werden. Brauch-Rie 749, Ackerbau-Anhalt 249 (ZE-Ke Li, BE-Scha, DE-Que), Vk-Anhalta 325. Eine Glucke sollte nicht am M. gesetzt werden, da sie nicht brüten würde. Brauch-Rie 749, Vk-Anhalta 325. In einigen altm. und elbostf. Orten war der M. ein Glückstag. ADVk Kt. 1. Bes. günstig war der M. als Termin für den Einzug in eine neue Wohnung. Vk-Anhalta 325 (ZE-Mühl). – 2. in der Verbdg.: blauer Mndag ‘Montag vor Ostern’ 3: HA-Erx, WE-Oster.
mn Possessivpron. 1. Pers. Sg., verbr. – mei Freind Alt-Cöthen 10; mn dochter Wb-Nharz 127; mai Blaischtift DE-Els; dat Bk iss mn ‘das Buch gehört mir’ Wb-Altm 137; dat hrt mne ‘das gehört mir’ Wb-Nharz 127; dat hewwek miendag (mein Lebtag) nich esein Id-Eilsa 79; … tue mine Jungenstied … Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); mai Brdor un maine Schwesdor schlfen schonn BE-Scha; Rda.: hei kann mn un dn nich underscheiden ‘er vergreift sich leicht an fremdem Eigentum’ HA-Oh; ach d meine jte! Ausruf des Erschreckens, der Verwunderung, Wb-Nharz 125; ach t meine Zeit! dass., Wb-Be.
Moss n.
1. PflN ‘Moos’ verstr. –
hld man ml das Ms fons Dach runnor BE-Scha;
Durt mei de Tit int Feld mol lang,
Mokt ick van Most en wuppig (wackelige) Bank. Kredel
1929,79.
Dachmoch Dackmoss grn Moch Mulm Tgelmoss.
– 2. ‘Streu aus Moos, Kiefernnadeln u.ä.’ –
w willn Most te Haie hln 2: JE2-Scho.