Magd f. 1. ‘Dienstmädchen, Landarbeiterin in einer Bauernwirtschaft’ verbr. – d Mut dnt bain Ban JE2-Scho; dor had drai Gnechde un anne Md DE-Ca; ik will mik an Maocht main’n (mieten) SA-Dä; de Mäde un Knechte bleimn oo nich heeme Alt-Cöthen 60; de Moacht steiht an Heerd SA-Bee; Sprw.: Gode Magd werd gode Fru. Spr-Altm 14; Lied:Wat ick daue, dat is Recht,
Du bist Maot, un ick bin Knecht.
Lieder-Ma Nr. 770 (WO-
Ol);
Hans Wardenberch het bekant Annen, syner maghet, ore lon unde eyn pyltz, to betalen … 1472, StB-Neuhaldenslebena 96. – Eine Rangfolge unter den M. ergab sich aus dem Dienstalter: Grote Maat ‘die dienstälteste M.’, Lüttje Maat ‘die jüngste M.’ Wb-Holzl 139. Zu den Aufgaben, die eine M. zu erledigen hatte, gehörten das Melken der Kühe, die Versorgung des Viehs, Feldarbeiten wie hacken, jäten, Mist streuen, dreschen und Hausarbeiten wie abwaschen, stopfen oder weben. Knechte-nwAltm 24ff. – Brauch, Volksgl.: Um die neue M. an den Dienst zu gewöhnen (SA) und um ihr die Zeit nicht lang werden zu lassen (ZE-Rie), bestand die erste Aufgabe nach Dienstantritt darin, eine Tracht Wasser zu holen. Zugleich sollte damit bewirkt werden, dass sie die neue Stellung nicht vorzeitig verlässt (KÖ-Tre). Dies galt ebenso für den Brauch, sie dreimal um den Herd zu jagen (SA, anhalt.). Die Berührung des Herdes sicherte ihr zudem die Gunst des darin wohnenden Kobolds (anhalt.). Gebräuche-Altm 1840,93 (SA), Vk-Anhalta 35.  Dnstmagd Dnstmken Drn Mken 1Metze; scherzh., abw.: Dnstbolten Dnstklter Dienstspritze Sprütte. – 2. ‘Mädchen, junge Frau’,  Drn, 3: Wb-We 85. – 3. ‘Tochter’ 3: Wb-We 85.
Lautf.: Magd vereinz.; Maogd vereinz. SA; [mt] HA-NHa; [md] vereinz. BE; Moacht, [mt] vereinz. mittleres/sö nwaltm., verbr. mittlere/ö Altm., WO-HWa; [md] vereinz. BE; [maot] vereinz. nw/mittleres nwaltm.; Mocht, [mxt] SA-Rist, JE1-Pre; Mget Rauch 1929,23, WO-GrAm, Wb-We 85; [mgt] Mda-Ma 67 (JE1-Ran); [mgd] CALV-Uth Zo; [md] WO-Col Mei; Morit JE1-Pre; [mvt] Mda-Ma 67 (JE1-Ran); Mohet Firmenich o.J. 169 (CA-Bie); Met Wb-We 85; [mut], [mt] STE-Je KlSchwa, Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa), JE2-Scho; [mod] verstr. STE; [mat] Mda-Ze (ZE-Gro); [mud] WO-Zi; [mud] WO-Zie; Ma(a)d, Ma(a)t, [md], [mt] Kredel 1929,19, verstr. OST, STE-Ro, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, vereinz. elbostf., Mda-Sti 38, Wäschke 61920,40, Lieder-Ma Nr. 1021 (DE); Maot, [mt], [md] JE2-Wa, ZE-Buk Kö Roß, vereinz. s WO, verstr. anhalt.; Mt Wb-We 85. – Gram.: Pl.: [md] BE-Nie Scha; [mt] STE-Sa, vereinz. WO; [mt] SA-Rist; [mit] STE-Je; [mit] vereinz. STE; Mäde, [md] Mda-Ma 67 (vereinz. sö JE1 nö CA), ZE-Göd, vereinz. KÖ, DE-Or; [md] BE-Am Gier Il; [mr] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); [ml] a.a.O. (ZE-Gro), DE-Ca; [mz] DE-Els. Zuss.: zu 1.: Handsch-, Klein-, K-.
1nsen Vb. 1. ‘niesen’ vereinz. – Volksgl.: Einmal Niesen schit wat, zweemal Niesen bedit wat. Sprw-Börde. Niest man mehrmals morgens auf nüchternen Magen, erfährt man an diesem Tag etw. Neues. Sprw-Börde, CA-Lö, Vk-Anhalta 338 (KÖ-Tre). Es kann auch bedeuten, dass sich Besuch einstellt (ZE-Cos) oder dass man ein Geschenk erhält. (BA-Fro). Vk-Anhalta 338. Niest jmd. am Sonntagmorgen, stirbt bald eine nahe stehende Person. Abergl-Altm 26. – 2. dass. wie  2 nseln, 1: SA-HLa, 2: STE-Osth, JE1-Grä.
Lautf.: niesen [-z-]; außerdem: nß(e)n, [ns()n] OST-Ko, ZE-Roß, Wb-Ak 121, Wb-Be; nissen SA-HLa. – Gram.: nus st. 3. Sg. Prät. DE-Ro.