Amboss m. 1. ‘eiserner Block mit ebener Fläche, auf dem das Eisen geschmiedet wird’ verbr. – de Schmett hat in de Schmee en Ambuss OSCH-Dee; Anno domini 1506 hefft Merten Suren affgekofft Corde Westval II annebote vor 14 gulden 1506, StB-Oschersleben 382. – 2. ‘kleiner Amboss zum Dengeln der Sense’,  1Stpel, 1: SA-Ben, 2: SA-Au, WO-Wo, JE2-Vie, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. BE.
Lautf.: Ambos(s), -ß; außerdem: -bost STE-Wa, ZE-Roß; [ambs] Siedler-Je § 130 f. (JE2 JE1); Ampos, [ampos] Wb-Be, DE-Grie; Ambroß OST-Wo; -bus(s), -ß SA-Ben, vereinz. Altm. (außer OST, dort verstr.) JE2, JE1-HWa, ZE-Gri, verstr. elbostf.; -baß CA-Gli; -bohß, [ambs] BA-Sip, verstr. w BE; Ambs QUE-Di; -buhs STE-Döl, ZE-Gri; Ahmboß BLA-Rü; An- OST-De; npsz Mda-Sti 22; Aboß GA-Le; Om- GA-Oeb; veralt. nd. Formen: An(n)ebot WE-Schie, BLA-Hü; Aneboot BLA-Be; anebten BLA-Brau; Anebolt HA-Wef; ne- Id-Quea 141.
Boxer m. 1. ‘größere Spielkugel aus Ton’ 3: GA-Wef. – 2. ‘kleiner Schlitten der Kinder’,  Slde(n), 3: OSCH-Dee.
Brtstücke n. dass. wie  Brtsnde, 3: OSCH-Dee, BA-Re.
Lautf.: Brotsticke.
1Dg m. ‘Teig’ verbr. – de Deich is schöne gahn OSCH-Dee; De Deig wärd nu erst afewogen. Gorges 1938,91; Rda.: grienen wie’n Essel, de Deich efräten hat Sprw-Eils 38; hei is sau schr, as wenn he t den Deige wöltert is ‘er sieht gesund, wohlgenährt aus’ Wb-We 27; Sprw.: Weck’rn bi’t Backent Dg an’n Finger hack’n (haften) blifft, de iss gtzig. Wb-Altm 258; Rätsel: Liet int Holt un geit. – Teig im Backtrog, GA-So.
Lautf.: De(e)g, -ch, [d] verbr. w SA, vereinz. ö SA nö GA, verbr. ö Altm. n/mittleres JE2 mbrdb. w JE1, WO-Je, CA-KlRo, verstr. w/mittleres anhalt.; Deek HA-Scha; Te(e)ch, -j vereinz. nö Altm., JE2-Ste, JE1-Zie, vereinz. w JE1, ZE-Gri Ze, verstr. w anhalt., DE-Ho Kle; Teek ZE-Dor, CA-Zu, KÖ-Ed, verstr. DE; [dg] BE-GrWi, vereinz. DE; Teeg (unklar, ob am Ende Verschluss- oder Reibelaut) ZE-Steu, BE-We, vereinz. ö DE; Dä(ä)g SA-Pa, OST-Gla; Täj STE-Osth; Deig, -ch, [dai], [dae] verbr. mittleres/ö SA n GA, vereinz. w OST, verbr. elbostf. (außer w JE1), vereinz. w BE; Deicht OST-Flee; Deik GA-Hem Qua, JE2-GrWu, WO-Ol, BA-Ge; Teig, -ch SA-Se, WA-Un, QUE-Ga, BA-Bad, verbr. nthür.; Teig SA-GrGe; Däig, -ich, [däi] SA-Ku Vie Zie, vereinz. w OST nö GA, STE-Ber, CALV-Je Zo; Däech GA-Mie; De-ig, Dee-ich vereinz. nw OST, GA-Klö Si; Djch QUE-Di; Dieg, -k GA-Est Jä, vereinz. sö elbostf.; Tiech CA-Sta. – Gram.: n. belegt SA-Dä.
1eiken Vb. 1. ‘eichen’, bes. die Waage, 1/2/3: verbr. nd. (außer ZE, dort verstr.), 4: verstr. omd. – wei möttn unse Waage eichen laten OSCH-Dee.  afstimmen men 2eicheln. – 2. ‘das Ladungsgewicht eines Wasserfahrzeuges feststellen’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 368 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 368 (CA-Ak), Wb-Ak 50.
Lautf., Gram.: eiken, aiken verstr. nd. (außer ZE); eig(e)n vereinz. nwaltm. Altm., WA-Wa; eignn JE2-Neu; eing’n SA-Ma; [ai] SA-Ben; eigt Part. Prät. SA-La; eijen OST-Na; eijn DE-Je; eichen, ai-, [ain] verstr.; eicht, aicht Part. Prät. SA-Lag, JE2-Bu KlWul, JE1-Scha; [äe] JE2-Par; jchn QUE-Di; eken ZE-Dor Ze; e(e)chen, [n] ZE-Gri Steu, CA-Ca, verstr. anhalt.; iken SA-Sla.
Fischgabel f. ‘Gabel, mit der Fische durch Aufspießen gefangen werden’ 3: OSCH-Dee, WE-Kö.
Grtvderblme f. PflN ‘Löwenzahn’,  Kblme, 3: OSCH-Dee.
Lautf.: Großvaterblaume.
Halberstadt ON, im Rätsel:Tau Halberstadt in’n Daume,
Dao stait ‘ne gäle Blaume,
Wer dei Blaume hebb’m will,
Die mott’n ganzen Daum kortbräk’n.
– das Ei, 3: Lieder-Ma
Nr. 407 (WE-Ve);
in Ortsneckreimen:Halberstadt im Sande,
Derenburg im Lande,
Silstedt im Drecke,
Wernigerode in der Ecke.
Darlingerode, du Prophetenstadt,
Altenrode hat Wasser nicht satt,
Drübeck, du Hexennest,
Ilsenburg ist allerbest.
3: Zeitschr-Harzverein 1888,137f.;
De Halberstädter Jungen, dä bild’t sek wat in,
Da het se grote Taschen un wennig Geld is drin.
3: Vk-Harz
3,75;
Kinderreim:Hier haste en Dalder, gach na Halberstadt,
köp ne Mukau, en Kälwecken ok tau,
Kälwecken hatn Schwänzchen,
Schwänzchen mak dill dill tänschen.
3: OSCH-Dee;
NeckN für die Bewohner von H.  Tischentasche, Uchtenschter, Worstefrter, Zskenfrter.
Hrt f. 1. ‘Umfriedung, Einzäunung für Vieh’ 1: SA-Rist, 2: Wb-Altm 85, Mda-Ar 29, GA-Da, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 152, Wb-Ak 72 – de Schaper drifft de Schape all in de Höre HA-Bee. – 2. ‘Wand, die in der Scheune die Tiere von der Banse trennt’,  Bslag, 2: OST-Sto. – 3. ‘Flechtwerk oder Holzgestell zum Trocknen von Obst oder Käse’,  Ksehrt, 1: SA-Rist, 2: Wb-Altm 85, verstr. JE1, vereinz. n ZE, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be – … eyne halue tunnen kese up der hordt … Inventar Klosterhof Aderstedt 1498, UB Kloster Ilsenburg 2,448. – 4. ‘Gitterschrank, Gestell für Milchsatten, Obst, Flaschen’ 3: CA-Fö. – 5. ‘leiterartiger Behälter im Stall, zwischen dessen Sprossen das Vieh Heu oder Gras herausziehen kann’,  Hilde, 1: verbr. nwaltm., 2: OST-Sa, GA-Kak, 3: HA-Scha, OSCH-Dee – fea dai Paia (Pferde) wat dat Haö up Hüad schtaigng (gesteckt) SA-Dä. – 6. ‘Seitenbrett am Kastenwagen’, 2: verstr. JE1, vereinz. n ZE, 3: verstr. elbostf., 4: BLA-All Sti, Wb-Ak 72, Vk-Anhalta 21, Wb-Be.
Lautf.: Hohrt, Hrt Wb-Altm 85, OST-Sto, vereinz. elbostf.; Hrte HA-Ost, Wb-We* 215; [ht] Mda-Ar 29; Hert HA-Oh, [hrt] WE-Wa; [huort] OSCH-Di; Hort, [hort] verstr. s elbostf.; [hot] SA-Rist; Horte, [hort] GA-Da, verstr. JE1, vereinz. n ZE, Beiträge-Nd 63 (WO-HWa), WO-Ma, HA-Scha, verstr. nö CA, BLA-All, Mda-Sti 152, Wb-Ak 72, Wb-Be; HortenPl. WE-Kö, BLA-Sti, CA-Fö, Vk-Anhalta 21; Horden Pl. BA-GrAls; Horn Pl. WA-Neu; Hööre Hbl-Ohre 1927 Nr. 28/Wöhlbier (HA-Eim), Höre HA-Bee, Wb-We* 215; Höerd’n Pl.(?) SA-Ho; [hud] SA-Dä; Hürt SA-HDo Wa, OST-Sa; Hürd SA-Scha Schm; [hrdn] Pl. SA-Pü; Hiert SA-Bon Die; Hirt SA-Ah Brie, GA-Kak; Hiat vereinz. nwaltm.; Hiät SA-Ch. – Gram.: f.; außerdem: n. belegt HA-Ost, QUE-Hau. Zuss.: zu 3.: Kse-, Kken-, Obsthorde; zu 6.: Hinder-, Kasten-.
Kaiser-Knig-Eddelmann Kinderspiel, 2: JE2-Tu Wo, 3: OSCH-Dee, Mda-Weg 100, WE-Strö, 4: BE-Ad Wa –Gaisor, Gnich, delmann
Brjor, Bauor, Beddelmann
Schsdor, Schnailor, Lainewwor
Schinnor, Schachor, Ddenjrwor.
BE-Ad.
– Die teilnehmenden Kinder stehen im Kreis, dabei trägt jedes Kind einen der oben genannten Titel. Ein Spieler ruft den Titel eines anderen und wirft ihm den Ball zu. Wer den Ball nicht fängt, nimmt den letzten Platz in der Hierarchie ein oder muss den Ball holen, die übrigen rükken auf. – Im Harz wurden zu den ersten beiden Versen auch die Blütenblätter des Tausendschönchens gezupft, um den Stand des zukünftigen Ehemannes zu erfahren. Spiele-Harz 69.