an(ge)pladdert Adj. dass. wie  angenasselt, 3: OSCH-Eils.
Lautf.: aanepladdert.
Bimmlingen NeckN für den ON Eilsdorf, 3: OSCH-Eils.
1Ber m. 1a. ‘(Groß-)Bauer, Landwirt, Besitzer eines Bauernhofes’ verbr. – Die B. hatten freie Verfügungsgewalt über ihren (Erb-)Besitz, Abgaben und Belastungen lagen allenfalls auf dem Hof, nicht auf der Person des B. Da sie die größten landwirtschaftlichen Nutzflächen (um 1900 bis zu Größen von über 70 Morgen in der Altm., über 100 Morgen im Unterharz und in der Börde, wo sich sogar Höfe bis zu einer Größe von 400 Morgen fanden) und als Einzige ein volles Pferdegespann (Vollspänner: 4 bis 6 Pferde) besaßen, bildeten sie die Oberschicht. Wohlhabende B. arbeiteten nicht mehr selbst mit, sondern leiteten den landwirtschaftlichen Betrieb von einem im Anwesen eingerichteten Kontor aus. Nur sie durften als B. bezeichnet werden, im letzten Drittel des 19. Jh. gingen sie selbst zur Bezeichnung Ökonom über. Unter ihnen standen in der sozialen Hierarchie die Dreiviertel-/Halbhüfner und Halbspänner sowie die Kossaten (vgl. ausf. Ktste(r)) und Grundsitzer, die über wenig oder nur gepachtetes Ackerland verfügen konnten. vgl. u.a. Knechte-nwAltm 5, Vk-Altm 50, Alltag-Börde 14 f., 403, Volkstum-Ma 36, Vk-Unterharza 41. – de grte Ber ‘der Besitzer eines Bauernhofes’ Wb-We 24; bie de groten Bure wärt disse Arbeit in Akkort e’makt HA-Neu; d Mut (Magd) dnt bain Ban JE2-Scho; Da is mal ... en Bure west, dei’n grotes Anwesen harre. Rauch 1929,77; en Buer mutt feste mit taufaat’n, der kann nich blot mit’n Handschtock jahn WA-We; Slimm genogt, dät de Bure nich to ville Insicht häm ... Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Bei den eenen (gemeint ist eine Gaststätte) waren der Farre un der Kanter un der Schulze un de Bauern ... Heese 21919,101; Zundert alleweile hat je wo jeder Bauer seine Jagd ... Wäschke 61915,24; Rda.: den Buren up’n Aeddelmann setten ‘nach Wein Bier trinken’ Id-Altm; dat willt nu mal Engels weeren, sää de Paster, dunn leigen sebben besoopene Buren undern Disch HA-No; Sprw.: Sommerroggen un Ziegenmeß freten den Bur’ as he is. ‘Beide ruinieren den B., weil der Sommerroggen den Boden auszehrt und Ziegenmist nutzlos ist’. Spr-Altm 87; Tanzlied:Alleweil sin de Bauern lustig,
Alleweil sin de Bauern froh,
Alleweil kost’ der Weizen fuffzig
Un zwee Groschen das Bund Stroh.
Vk-Anhaltc 141 (BA-Neu);
von den anderen sozialen Schichten des Dorfes streng geschieden, entwickelte sich ein eigenes Standesbewusstsein, dem bes. im Selbstbild best. Eigenschaften zugeordnet werden: Sprw.: ein Bur kann nich artreckt (erzogen) wern, dei mot geboren sien WO-Gu; de Hoff stärvt nich, blot de Buurn stärven OST-Sta; Wenn man ainen Buren opp de Töne (Zehen) tritt, denn hinkt dat ganze Dörp. Wb-Holzl 35; Wer’n Bur’n bedregen will, de mütt fröh upstaohn. Bewohner-Altm 1,325; de Buur de up sien Vee nich acht, de acht sick sälwest nich OST-Sta; Hat de Bure Geld, denn hat’t de ganze Welt. ‘Eine gut gehende Landwirtschaft, sichert auch den Wohlstand eines Landes.’ Chr-Em 428; das Bestreben, dieser Stellung auch äußerlich Ausdruck zu verleihen, regt zu Spott an: Rda.: Dät versteiht sich, sä de Bur, dao sprak’r hochdütsch. Bewohner-Altm 1,325; Een Bur woll ook väörnehm sind, häi slep bet half Naomiddag. a.a.O. 1,324; Sprw.: Bure blifft Bure un wenn hei slöpt bet Middag HA-Bee; n slächten Buan, de nich prohlen un stähn (stöhnen) kann, je nohdem wiet anbracht is STE-KlMö; In Gedanken frt de Br k in’t Kutsch. wird gesagt, wenn sich jmd. Illusionen macht, Wb-Altm 205; Bur is keen Eddelmann. Bewohner-Altm 1,324; andererseits wird den B. Eigennutz, Geiz und übermäßiges Gewinnstreben nachgesagt: Rda.: Ei is Ei, sagte de Bur, dunn bracht’r ’n Preister ’n Sperlingsei. Spr-Altm 87; Dat kost nix, sä de Bur, do prügelt he sin Jung. Heimatland-Ga 1930 Nr. 10; Sprw.: Wenn de Bure fon Je’m höört, dat is als wenn de Slach ön röört. Wb-Holzl 35; Wenn de Bur spar’n will, denn fängt’r bäin Köster un Prester an. Bewohner-Altm 1,324; ’ne Arme kann man ebenso argern as ’ne Rieke sagte de Bur, as he nach Geld freiete. Spr-Altm 87; Wenn de Köh’ god togaohn un de Fraun’s god afgaohn, denn kann de Bur bestaohn. ‘Wenn die Rinder gut gedeihen und die Ehefrau stirbt, kann der Bauer (durch eine erneute Heirat einer vermö- genden Frau) seinen Reichtum mehren.’ Bewohner-Altm 1,324; ebenso gilt der B. als dickköpfig und bequem: wat de Bur nich will, det deit he nich STE-Do; ehe der Bure zweemoahl jeit, schlept’te detten der Buuk weh deit JE1-Wol; sowohl abw. als auch anerkennend (mit Bezug auf die Bauernschläue): en Bur is en Bur, is en Beist (Biest) von Natur WE-Oster; Br iss ’n Br, Schelm von Natur. Wb-Altm 98; aus der Sicht der Stadtbevölkerung werden den Bauern Unkultiviertheit, Rückständigkeit, Beschränktheit, sogar Dummheit und Grobheit vorgeworfen: Rda.: de Ber stöt’n in’n Nacken ‘Derbheit und Ungebildetheit dringen immer wieder beim B. durch’ Wb-We 24; dat gaet ja as wenn dai Biua Pliu’m fritt ‘das geht sehr schnell’ SA-Dä; Alltoglik sä de Bur, dao har’r een Pärd vör’n Waw’n (Wagen). Bewohner-Altm 1,325; wat versteht de Bure von Jurkensalat? OSCH-Eils; Wat de Welt doch grod is, sä de Bur, dunn keek’r äöwer’n Kohltun. Bewohner-Altm 1,324; A’ wil (jetzt) kaom ick, sä de Bur, dao feel häi ut de Luk. Verspottung von übertriebenem Eifer, a.a.O. 1,324; Sprw.: wat de Bur nich kennt, det fritt he nich GA-Trü; wenn de Buer keine Inwenige (Wendestelle) härre, pleue hei bet na Jerusalem WE-Dee; De Bur’n lieben lange Mettwöst un korte Predigt. Spr-Altm 87; de dümmsten Burn hebbn de jrötsten Tüffeln STE-Bir. – 1b. in der Verbdg.: lüttger/kleiner Ber ‘Kleinbauer, Besitzer eines kleinen Ackerhofes’,  Ktste(r), 2: ZE-Jü, 3: vereinz. OSCH WE. – 2. ‘grober, unhöflicher Mensch’, abw., 4: Wb-Ak 33, Vk-Anhaltc 42 – Rda.: D bist an richtijer Bauer, nimmst nonichem de Mitze ab. Wb-Ak 33. – 3. ‘Unter’, Spielkarte, 2: Wb-Altm 29. – 4. ‘Weihnachtsmann’,  Wnachtsmann, vgl. Berkls, 3: Wb-Nharz 35.
Lautf., Gram.: Buer, [br, nwaltm., nbrdb.: -, -] vereinz. ö nwaltm., verstr. nbrdb., WO-Ma, verstr. mittleres/s elbostf.; per Mda-Sti 19; Buere, [br] vereinz. s JE2 n JE1, HA-Oh, vereinz. nw OSCH, WA-Un; Buur, [br] SA-HDo Ho, vereinz. w Altm., verstr. ö Altm., JE2-Gü, GA-Ge, verstr. sw elbostf., vereinz. ö elbostf.; pr Mda-Sti 19; Bure, [br] verstr. s Altm., vereinz. mittleres JE2, verstr. mbrdb., verbr. n elbostf., vereinz. n OSCH; Bu(h)rn Pl. SA-Han Rie, vereinz. ö Altm., JE1-Gü, BA-Re, Vk-Unterharza 52 (BA-Schie); [biu] verbr. nwaltm.; [biu] SA-Dä; Büer SA-Um; [büu] SA-Hi Pe; Bauer Sg., Bauern Pl. verstr. s ZE, QUE-GrSchie, Vk-Anhaltc 141 (BA-Neu), verbr. anhalt.; [paur] Wb-Be.
dick Adj. verbr. 1. ‘massig, korpulent, beleibt’ – ’n dicken Minsche HA-Oh; der dicke Moppel JE2-Ma; ... unn war en bißjen ahld unn dicke ... Richter o.J. 8; ... wun’nerscheene Diere’ janze dicke un schwäre ... Heimatkalender-Ze 1962,92 (ZE-Ze); ... denn weile siehre dicke war, warre’n ’s Loofen an Heppchen sauer ... Wäschke 61915,34; Dörch hoh Pöppln un dick Eikn Huscht woll d’ Ul ... Kredel 1927,14; subst.: Ticker kumm m hr Wb-Be; Rda.: dicke wie’n Mops Vk-Harz 3,45; dick wie anne Wurst Vk-Anhaltc 85; dick wie ane Pauke Vk-Anhalta 63; so dick as’n Kasten Wb-Altm* 59; sau dicke wie’n Amtmann Sprw-Börde; ’n dick Ml maok’n ‘ärgerlich sein’ Wb-Altm* 52; sich dicke machen ‘zu viel Platz einnehmen’ Wb-Ak 46; et dikke enne kumt noch ‘das Schlimmste steht noch bevor’ Mda-Weg 90; Sprw.: De dümmste Buer hät de dicksten Tüffeln! Ehlies 1960b 298; Itt dick dicke, awer stick’ nist in de Ficke (Tasche). Wb-Holzl 37; En Puterhahne un ne dicke Burfrue ziert en Burhoff. WO-HWa; Kort und dick hätt bi Deerns keen Schick, lang und grot, datt lett got. Spr-Altm 14. – 2a. ‘(krankhaft) angeschwollen’ – anne dicke Backe Wb-Ak 46; de Hand is dicke OSCH-Ba. – 2b. ‘schwanger’ – eene dicke machen ‘schwängern’ ZE-Roß; S is dick. Wb-Altm 35. – 3. ‘eine beträchtliche querschnittliche Ausdehnung/ Schicht aufweisend’ – ... Botterstücke dartau mit dicke Wost un Schinken droppe. Wedde 1938,47; ... straut Den Zinft öwer’n Braoden ganz brun un ganz dick. Pohlmann 1905,14; ... da wu’s dicke Fleesch anfänget ... Wäschke 31909,43; Rda.: ..., dat is denn doch en betten tau dicke oppesmert! ‘das ist übertrieben’ Lindauc o.J. 16; Rotz licken un dicke opschmeren ‘arm sein, aber angeben’ Sprw-Börde; et dikke hinder de Oren hebben ‘durchtrieben sein’ Wb-We 28; Dörch dick un dünn gaohn. Bewohner-Altm 1,327. – 4. ‘dicht, nahezu undurchdringlich’ – dat krn schteit dikke Wb-Nharz 41; d k’m a wärra dicke Wulkng hch JE2-Scho; Äwer de Snei in de Borns würd’ ümmer dicker ... Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die). – 5. ‘dickflüssig, breiig’, auch ‘trübe’, von Flüssigkeiten,  glmigdicke Melk ‘Sauermilch’ JE1-Nie; dat Woader is sau dick SA-Kön; dick Erften met Speck Mittagsgericht, OST-Ost; Rda.: dats klr w dikke tinte iron., Mda-Weg 90; Dät Dick hät’t meist’ Geld kost’t, sä de Frau to dänn Lihrjungen, as säi äm dät Ünnerst ut’n Kaffeepott in de Tass’ got. Bewohner-Altm 1,333; Sprw.: Dick Drank maokt fett’ Swin’. Wb-Altm 38. – 6a. ‘reichlich, in hohem Maße vorhanden’ – ne dicke schtunne Wb-Nharz 41; et war dicke half sechse Wb-Holzl 75; bis um sekse hawwich mit Kochen dicke ts dne CA-Ak; Rda.: hei is dicke dorch ‘er hat sein Ziel vollständig erreicht’ Id-Quea 148; b dne sit et k nich sau dikke ‘er hat nicht viel Geld’ Wb-Nharz 41; et lt bi ene ek nich sau dicke dass., HA-Oh. – 6b. ‘satt’ – Rda.: et dikke krn ‘einer Sache, jmds. überdrüssig werden’ Wb-Nharz 41; Ich hawwe deine Nengereie nu satt un dicke. Wb-Ak 46; Sprw.: wenn de Müse dicke sind, smeckt et Mehl bitter OSCH-Eils. – 6c. ‘sehr, überaus’,  bannigdicke full ‘randvoll’, vom Eimer Wasser,  schrvull, JE2-Fe. – 7. ‘vertraut, eng’ – dicke frintschop Wb-Nharz 41; dat sünd dick Frünn SA-Dä. – 8. ‘betrunken’,  dnhei is allwedder dicke HA-Bee; he is dick un dun STE-Wa.  Dag, Melk.
Lautf., Gram.: dick, [dik] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm., vereinz. s elbostf.; [tike] Wb-Be; sonst: dicke, [dik]; Kompar.: dicker verstr.; Superl.: dickst- verstr.
1dn Vb. verbr. 1. Vollverb. – a. ‘tätig sein, etw. unternehmen, sich mit etw. beschäftigen’, auch ‘etw. Bestimmtes verrichten, erledigen’ – das gannsde je dn DE-Ca; duch dat nich Wb-We* 205; Wilt’n dat ma daun, ja? BA-Op; ... dät kann ik woll doon ... Ehlies 1960a 79; ik mütt dat h noch daun SA-Dä; Wat dust’n noch in Bedde? Spr-Asch 18; wat dait hai denn in de Stadt? HA-Eil; Tuk, was de nich lßen kannst. Wb-Ak 174; Verbdg.: dertau dauen ‘etw. erledigen, unternehmen’ Wb-Holzl 74; Rda.: daun un lten kennen ‘alles frei entscheiden können’ Wb-Nharz 38; dr hat mit sek enauch de daun(e) Mda-Weg 90; Mien Fru un ik sünd uns enig, see de Snider; ik do, wat ik schall, un se deit, wat se will. Berufe-Altm 252; Sprw.: kinder daun w se klauk sint Wb-Nharz 38; dau, wat te wutt, de L schilt doch HA-Oh. – b. ‘arbeiten, etw. leisten’ – ... wat her as Nachtwächter tue duehne harre. Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Reich wollen se wären unn nischt thun ... Richter o.J. 130; Rda.: en janzen Dach nich’n Handschlach edahn Sprw-Börde; Sprw.: wer wat äten will, mot ok watt daun OSCH-Eils. – c. ‘geben, darreichen’, auch ‘hinzugeben’ – Mengels up’t Swnfudder dn Wb-Altm 136; dau en betten Kümmel an den witten Kohl WE-Heu; Verbdg.: te wetten daun ‘wissen lassen’ Wb-Nharz 38. – d. ‘leihen,  borgen’ – d mi doch ’n Dr’r Wb-Altm 36. – e. ‘jmdm. etw. (Böses) antun, zufügen’ – d junge wil mek wat daun Wb-Nharz 38; De Hund dut deck nischt. Spr-Asch 18; ... ich hawwe dich doch nischt jetn! Wb-Ak 174. – f. ‘den Anschein, Eindruck erwecken’ – w will man sau daun, als off w keimen (kämen) HA-Oh; Seine Frau lak schon ins Bette un that, wie wennse schluf. Wäschke61915,45. – g. ‘sich in bestimmter Weise verhalten, sich geben’, vgl. auch 2.Na, dauh man nich sau öte (affektiert) ... Rauch 1925,37; Wetterregel: April deit, wat hei will WE-Be. – h. ‘es mit jmdm., etw. zu tun haben’ – Ddermit will ich nischt ze tne han. Wb-Ak 174; ik hewwe nich jrn mit ne te daun HA-Oh; se harre en betchen veel mit Remetismus te dauhne. Rauch 1929,166; Das hadde awwer nischt mit de Heezung zu tune. Krause 1964,13. – i. ‘es um etw. zu tun, gelegen sein’ – et is mik drumme te daun HA-Oh. – j. subst. ‘Beschäftigung, Arbeit’ – hei hat sn Daun HA-Oh; Rda.: ’t is n Dn ‘das lässt sich zusammen erledigen’ Wb-Altm* 52. – 2. in fester Verbdg. als Funktionsverb – mit Subst.: fbidde daun Wb-Nharz 2; n’ Jefalln daun HA-Oh; bescheit daun Erwiderung des Zutrinkens, Wb-Nharz 25; sick Anung daun ‘Kenntnis zeigen’ Wb-Holzl 74 (HA-Um); oder se wollten en’n mol’n Schabernack dohn JE2-Gü; sek en dt daun ‘zu Tode kommen’ Wb-Nharz 38; s tt awwer  Nt Wb-Be; mit Adv. (semantisch vorw. zu 1g.): höhnschen don ‘heimlich und schadenfroh lächeln’ SA-Lie; glk daun ‘gleichgültig sein’ Wb-Nharz 38; nu wille kleineken daun ‘nun will er freundlich tun’ Sprw-Börde; tk toch man nich so hmlinge Wb-Be; det dut mich awwer leed ZE-Roß; ... to goi (zugute) dohn. Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi). – 3. Hilfsverb. – a. zur Hervorhebung des Vollverbs und zur Verlängerung des Satzes – Brennen deit et! Lindauc o.J. 28; d dn all wärra kkeln JE2-Scho; Angel’l tn se . Wb-Ak 174; sejjen daat se nist Wb-Holzl 74; hai dait ’n Hengor in’n Hoff schtelln QUE-Hau; das tu ich mich marken CA-Sta; ... als mir zwee beede noch zusammen uff de Schule jehn taden. Heese21919,6; ick fraog of du mi nich seggen können dn deist Wb-Altm 36; Sprw.: de Katte lert erst musen, wenn se jungen deit CALV-Zo. – b. zur Umschreibung des Konjunk. – ik doie dat nich maken ‘ich würde das nicht machen’ Wb-Holzl 74; ek de ne nischt jben Wb-Nharz 38; Ich tt  jarne m n Dessau machen. Wb-Ak 174.
Lautf., Gram.: Inf.: do(h)n, dn verbr. nbrdb.; tun Mda-Sti 33; dau(h)n verbr. nwaltm. elbostf. (außer w JE1); dau(h)en Nd-Börde § 75 (WO-Schn), WE-Velt; [dun] Wb-We* 205; [dn] verbr. mbrdb.; thuen Wäschke 61915,126; du(h)n, [dn] ZE-Roß, Heimatkalender-Ze 1964,97 (ZE-Ze), Spr-Asch 18, DE-Ca; t(h)un CA-Ca, verstr. anhalt.; in Verbdg. mit t: -e Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie), verstr. elbostf., vereinz. anhalt.; davon abweichend [dau] Id-Eilsa 56; 1. Sg. Präs.: do verstr. Altm.; dau SA-Hen, verstr. elbostf.; [dau] SA-Dä; daue vereinz. w elbostf.; [du] Mda-Ze (verstr. ZE); tue Heese 21919,99; tu CA-Sta; 2. Sg. Präs.: deist, daist verbr. nd. (außer s mbrdb.); deust Wb-Nharz 38, QUE-Di; dust, [dst] Dialekt-Ma 9 (verstr. mittleres/s JE1), Spr-Asch 18; [dust] Mda-Ze (verstr. ZE); tust ZE-Roß; 3. Sg. Präs.: dei(h)t, [daet], [dait] verbr. nd. (außer s mbrdb.); [däit] vereinz. n/mittlere Altm.; doit, deut vereinz. sw elbostf., Gesch-Un 43; dät, [dt] vereinz. nwaltm.; [dut] Mda-Ze (verstr. ZE); dut ZE-Roß, Spr-Asch 18; t(h)ut, [tt] CA-Sta, verstr. anhalt.; Imp. Sg.: do(h) verbr. nbrdb., verstr. w JE1; do(h)e WO-Sa, JE2-Ste; [dx] JE2-Schön; tou OST-Pe; dau(h) verbr. nwaltm. n/mittleres/sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; tau(h) WE-Weh, vereinz. sö elbostf.; daue, [dau] WE-Ost, vereinz. ö elbostf.; dauch, [dau] Wb-Holzl 74, verstr. OSCH s WA, vereinz. sw elbostf., verstr. QUE, BA-Ba; duch Wb-We* 205; tauch WA-Ha; dauk, daug WA-ABra Et, BLA-Bö, QUE-PrBör; due, [d()] JE1-Pa, Dialektgeogr-Elbe/Saale 81 (nw/mittleres/s ZE); tue KÖ-Wu; tu ZE-Steu, CA-Sta, BA-Gü, BE-La, DE-Grie; [dk], [dg] verstr. anhalt.; [tk] Wb-Be; duch, [dux] JE2-Par Tu, Dialekt-Ma 8 (verbr. mittleres/s JE1, vereinz. nö CA), Dialektgeogr-Elbe/Saale 81 (s JE1 nö ZE); tu(c)k QUE-GrSchie, BLA-Sti, vereinz. mittleres/ö anhalt.; 1./3. Sg. Prät.: da(a)t, dt Heimatkalender-Ze 1962,94 (ZE-Ze), verstr. elbostf.; tat, thad vereinz. anhalt.; doat, [dt] OSCH-Har, QUE-Di; tt Wb-Ak 174; Hausfr-Altm 1930,4 (SA-Die), verstr. Altm.; dei, dai vereinz. nw HA; 1./3. Pl. Prät.: daaten verstr. w elbostf.; doaten, [dtn] OSCH-Har, QUE-Di; taden Heese 21919,6; däaden ZE-Hu; dähn Firmenich 1854,125 (STE-Ste); dei(h)n HA-Bee, Heimat-Ohre 1922/ Wöhlbier (HA-Eim); doin Id-Eilsa 56; Part. Prät.: edaan, edan verstr. elbostf.; [dn] WE-Wa; edaon, [dn] Lieder-Ma Nr. 769 (WO-Ol), OSCH-Har, QUE-Di; daohn, [dn] verstr.Altm.; jet(h)an Wäschke 41910,111, Krause 1964,51; -tn Wb-Ak 174; -tn Mda-Sti 24; 1./3. Sg. Konjunk.: doie, deue Wb-Holzl 74, Wb-Nharz 38; deu Id-Eilsa 56; dai, dei Wb-Holzl 74, HA-Oh; däede Heimatkalender-Je 1924,61 (JE2-Vie); däte Gesch-Un 45; [dd] Mda-Fuhne 19 (DE-Ca); tt Wb-Ak 174; dehe, de Rauch 1929,68, vereinz. w elbostf.; dee, d Wb-Holzl 74, Wb-Nharz 38; 1./3. Pl. Konjunk.: doien, deuen Wb-Holzl 74, Wb-Nharz 38; den OSCH-Har; deen, dehn vereinz. n/mittleres elbostf.
Finger m. 1. ‘eines der fünf beweglichen Glieder der Hand’ verbr. – lütge Finger OSCH-Eils; Dei Finger worden een klamm. Ehlies 1960b 297; ... denn hei harre sek jo de Finger drane vorbrennt ... Wedde 1938,39; d Holtschplitta jn in Finga rin JE2-Scho; Rda.: um de Finger wickeln ‘jmdn. gefügig machen’ HA-Oh; op de Finger seihen ‘jmdn. überwachen’ Wb-We 156; op de Finger passen dass., Sprw-Börde; dorch de Finger sein ‘etw. übersehen’ HA-Oh; mit fingern op einen wsen ‘auf jmdn. zeigen, jmdn. bloßstellen’ Wb-Nharz 208; laat dine Fingern derfonn ‘gib dich damit nicht ab’ Wb-Holzl 86; dderfr mkek keinen finger krum ‘dafür tue ich nichts’ Mda-Weg 125; ... habbe ich den Brief mit janz spitze Finger anjefaßt ... ‘... habe ich den Brief aus Widerwillen nicht richtig angefasst ...’ Richter o.J. 32; All Finger deit een daonaoh lecken. ‘begierig nach etw. sein’ Pohlmann 1905,22; sek wat t’n finger sn ‘etw. erfinden, ausdenken’ Wb-Nharz 208; Das kannste dich doch n deine finnef Finger abzel’l. ‘Das ist doch offenbar, selbstverständlich.’ Wb-Ak 57; nich de Finger tellen künnen ‘dumm, einfältig sein’ Wb-We 156; e schnadet sich nochmal en Finger ab ... eh’re anen Pennig rausricken dut von einem geizigen Menschen, Spr-Asch 38; De bitt sick leewer’n Finger af, as dät’r Penning utgewt. dass., Bewohner-Altm 1,331; Sprw.: Hät de Deuwel irst een’n Finger, kriegt’r ook de Hand. a.a.O. 1,327. – 2. ‘stehlen’,  klauen, in den Verbdg.: – a. lange/lanke Finger mken verstr. – hei het lang Finger makt SA-Hen. – b. krumme Finger maken 3: Wb-We 156. – c. ff Finger und n Grp(e) 1: SA-Bre, 2: ZE-Ro, 3: vereinz. HA, 4: vereinz. anhalt. – d. Leim an de Finger hann 4: BE-Neu. – 3. TiN ‘ Libelle’ 3: GA-Wa.
Gram.: Pl.: Finger, [fir] verstr.; -n SA-Dä, vereinz. Altm., JE2-HBe Scho, Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze), verstr. elbostf., Serimunt 1930 Nr. 82, CA-Sa; -e Wb-Nharz 209 (BLA-Hü Neu); -sch ZE-Roß.
Fudderknecht m. ‘Knecht, der das Vieh versorgt’,  Kleinknecht, 3: Lindauc o.J. 87, HA-Oh, OSCH-Eils.
Lautf.: Futterknecht.
senbne f. ‘Eisenbahn’ vereinz. – Rda.: s is de hchsde Aisenbne ‘die Zeit drängt sehr’ CA-Ak – Das schnaufende Geräusch der Eisenbahn wird in versch. Reimen gedeutet:Dat schaff ick noch,
dat schaff ick noch.
JE1-Mö;
Wenn dat nich schafft, denn wett ick’t nich
un döller föhrn kann ick nich.
WO-Zie;
Wenn dütt nich schafft, denn wett ick’t nich,
de Düwel, de sitt hinder mick.
HA-Oh;
Jette, Jette,
schuf en bettchen.
OSCH-Eils;
Je hiller, je düller,
je hiller, je düller.
SA-HTr.
Lautf.: Isenbahne, senbne HA-Oh, vereinz. OSCH; -bahn Rauch 1929,148, HA-Bee; -bne WE-Strö Zi, QUE-Di, -boa(h)ne JE1-Zi, Mda-Ro; -boahn Matthies 1903,41; Eisenbahne Wäschke31909,33, Richter o.J. 72; [aiznbn] CA-Ak; [aiznpne] Wb-Be.
Kmer f. ‘Schlafzimmer’, auch allg. ‘Zimmer, Kammer’, gewöhnlich ohne Ofen, 2: verstr. brdb., 3: verbr. elbostf., 4: verstr. omd. – de lüttge Stube, dahinter de Kammer HA-Ack; Fritze Balster harre sek vor’n Jahrener sesse en niet Hus ebu’t mit schöne grote Stuben un Kamern … Wedde 1938,54; op de Kamer ‘in der Kammer’ OSCH-Eils; in unse Kma is klt JE2-Scho; Fente is all in de Kammer ‘F. hat sich schon schlafen gelegt’ ZE-Roß; Abzählreim:In einer Kammer,
Da hängt ein Hammer,
Wieviel Nägel willst du schlagen?
HA-Alv.
Lautf.: Kamer, [kmr] verbr. elbostf.; Koamer, [kmr] vereinz. Altm., verbr. JE1, OSCH-Har, QUE-Di; [kma] JE2-Scho; Kamm(e)r, [kam()r] vereinz. JE1, verstr. ZE, HA-Ack Alv, Sprw-Börde, Mda-Ro, vereinz. anhalt.; kmer Mda-Sti 13. Zuss.: Holt-, Hs-, Kaff-, Krn-, Krp-, Melk-, Mlen-.