Belfort ON, NeckN für den ON Deesdorf, das lang gestreckte Arbeiterwohnhaus in Deesdorf wurde mit dem “Löwen von Belfort”, einem in Fels gehauenen Denkmal der frz. Stadt verglichen, 3: OSCH-KloGrö, WA-KlWa.
1Bucht f. 1. ‘Biegung, Krümmung eines Flusses’,  Bgen, 2: Elbschifferspr. 413 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 413 (CA-Ak). – 2. Schifferspr. – a. ‘locker hängende Kette, Leine’ 2: ZE-Roß, 4: Wb-Ak 41. – b. in der Verbdg.: Bucht mken ‘einen in Ufernähe fest liegenden Kahn vermittels einer Leine, an der gezogen wird, wieder flott machen’, hebt sich der Kahn, wird die Leine locker und man fasst anschließend immer wieder nach, 2: Elbschifferspr. 362 (STE-Tan), 4: a.a.O. 362 (CA-Ak). – 3. ‘umzäunte, abgegrenzte Fläche’, bes. ‘gehegte Viehweide’,  2Koppel, 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., JE2-Scho – Uppn Dörpe hört ton Burhoff näwn Feld un Holt ok ümmer noch ’n Bucht, wo dätt Veh geit un groast ... Hausfr-Altm 1925,26; in FlN: 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. nbrdb., verstr. s JE2 JE1, vereinz. ZE, 3: GA-Wie, JE1-Gü, OSCH-KloGrö, Burghardt 1967,187 (WA-Ba), CA-Ba, 4: DE-Nau So. – 4a. ‘abgetrennter Raum, Abteilung’, bes. ‘Verschlag, Stall für Haustiere’ 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., JE2-Scho, ZE-Buk Roß, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – joche de Jense inne Bucht DE-Ca; Rda.: der het sine finnewe in sechs Buchten ‘er ist dumm, einfältig’ ADVk Nr. 211 (QUE-Di). – 4b. ‘Zimmer, Wohnung’, auch ‘Haus’ – nich t der bucht gn 3: Wb-Nharz 34. – 4c. ‘altes, baufälliges Haus’, 1Bde, 3: GA-Fle, HA-Wa, verstr. mittleres/s elbostf., 4: BLA-Sti, BA-Ha – saune ole Bucht WE-Schie. – 4d. ‘Bett’,  Bedde, 3: Wb-Nharz 34, 4: Wb-Be – in der bucht ln Wb-Nharz 34. – 5. ‘Wetterdach’ 3: BLA-Brau.
Lautf.: Bucht, -d, [but, -d]; außerdem: [put] Wb-Be; Buchte, [but] vereinz. s Altm., JE2-Scho, verstr. n/mittleres elbostf.
Bunge f. ‘Fischreuse’,  Schfhmen, 3: OSCH-KloGrö.
drängeln Vb. 1. ‘schieben und drücken, um an eine bestimmte Stelle zu gelangen’ 2: Francke 1904,56, ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – nich drengeln HA-Oh; Da lahßen sich de Leite schuppsen un drängeln ... Heese 21919,31. – 2. ‘unablässig, in lebhafter und lästiger Weise um etw. bitten’,  beddeln, 3: OSCH-KloGrö, WA-KlWa.
Lautf.: drängeln Francke 1904,56, Wb-Holzl 78, OSCH-KloGrö, vereinz. nö QUE anhalt.; drengeln vereinz. mittleres elbostf.; drengel’l, [dre] ZE-Roß, Wb-Ak 48, DE-Ca; [treln] Wb-Be.
Dummsdorp NeckN für den ON Deesdorf, 3: OSCH-KloGrö.
Lautf.: Dumsdarp.
Dsel m. 1a. ‘Schwindel, Benommenheit, Taumel’ 2: Wb-Altm 44, Mda-nwJe1a 51 (JE2-HSe, verstr. n JE1), 3: HA-Oh, 4: Mda-Sti 138. – 1b. in der Verbdg.: in’n Dsel sn ‘betrunken sein’,  dn, 3: HA-Alv, OSCH-KloGrö. – 2. ‘(unverhofftes) Glück’ 2: ZE-Kö, 3: vereinz. w elbostf., 4: BA-Ha, Wb-Ak 50, Wb-Be – Nä, harr’ de Minsche aber ok Dusel hat! Lindauc o.J. 79.
Lautf.: Dusel, [dzl]; außerdem: tsel, [tzl] Mda-Sti 138, Wb-Be; Dsel Wb-Altm 44.
Ferstfke(n) n. dass. wie  Ferkke, 3: OSCH-KloGrö, Mda-Weg 125, WE-La.
Lautf., Gram.: Füerstöbeken WE-La; -stibeke m. OSCH-KloGrö; ferstweken, -stweken Mda-Weg 125.
Fülltubben m. dass. wie  Fülle 4b., 3: OSCH-KloGrö, 4: BA-Ha.
Lautf.: Fülltubben OSCH-KloGrö; Filltuwwen BA-Ha.
geschn Vb. ‘passieren, geschehen, sich ereignen’, auch ‘widerfahren’, vgl. schn, 2: Matthies 1903,37, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 5 und 21 – ... un deatt geschüht joa oft ... Matthies 1903,37; ick weet nich, wie mik escheien is OSCH-KloGrö.
Lautf., Gram.: jeschn Mda-Sti 21; geschei(h)n, j- vereinz. elbostf.; gischain OSCH-Di; escheien Part. Prät. OSCH-KloGrö; jischn QUE-Di; 3. Sg. Präs.: jescht Wb-Nharz 60; -schit Mda-Sti 5; geschüht Matthies 1903,37.
Hmen m. 1. ‘Nachgeburt des Viehs’, bes. von Rindern und Pferden, 1: SA-Dam, 2: verbr. brdb., 3: verbr. n elbostf., verstr. mittleres/ö elbostf., 4: verbr. nthür., vereinz. n anhalt. – Brauch: In der Altm. und n JE2 wurde die Nachgeburt des Pferdes in einen Obstbaum gehängt, damit das Fohlen den Kopf hoch trug bzw. damit es gut gedieh; im übrigen Gebiet wurde sie über der Toreinfahrt aufgehängt. Es war auch üblich, die Nachgeburt zu trocknen und dem Fohlen bei Krankheit als Pulver einzugeben. (Bauernwelt-Ze).  Dracht 2Hmel Khmen Lse Lsels Ngebrt Nett Nutzen. – 2. ‘beutelförmiges Netz zum Fischfang’, es wird an einer Stange oder an Zugleinen durch das Gewässer gezogen,  Schfhmen, 2: CALV-Uth, WO-Sa, verbr. JE2 JE1, 3: vereinz. n elbostf., OSCH-KloGrö Ro, QUE-Que, CA-Ca – eyn hame pro piscatura Inventar Kloster Aderstedt 1498, UB Kloster Ilsenburg 2,448.
Lautf.: Hamen SA-Dam, verstr. brdb. elbostf.; Hamn ZE-Ro; Hm, Ham OST-Deu Gla, vereinz. s Altm. JE2 JE1 w ZE, verstr. n elbostf., WA-KlRo, CA-Fö; Hoamen SA-Win, OST-Bö Ker, WO-Dru; Hoam’n STE-Do; [h] verstr. n BE; Hoam, Haom, [hm] verbr. Altm. (außer OST), verstr. JE2 JE1 ZE, vereinz. n elbostf., WA-GrGe Se, CA-Pö; [ham] Mda-sJe1 31 (vereinz. s JE1, ZE-Göd); Hm, Hom vereinz. Altm. JE2 w JE1, ZE-Buk; Höm SA-Thür; Habn JE1-Go; Hoaben CA-Ca; Hown OST-Rä. – Etym.: zu mnd. hme m. 1. ‘Decke, Hülse, Samenhülse’; 2. ‘beutelförmiges Stellnetz, Fangsack’ HWb-Mnd 2,209, vgl. auch Peesch 1968,34f. Zuss.: zu 1.: K-; zu 2.: Kratz-.