afplen Vb. ‘(mit den Fingern) Fleisch vom Knochen ablösen’, auch ‘abknabbern, abnagen’ 1: verbr. nwaltm., 2: verstr. Altm. (außer ö OST n WO), OST-Polk, WO-Col, 3: vereinz. n elbostf., Wb-We* 197, Id-Quea 141, 4: Wb-Ak 8 – dai Hund piut dann Knaokng af SA-Dä; Vers:Ik weet’n Broadn,
ik weet’n Broadn,
wo denn, wo denn,
hinnern Berg, hinnern Berg,
puhl aff, puhl aff,
is nich völ an, is nich völ an.
Ausdeutung des Krächzens der
Krähen, OST-GrRo.
Lautf., Gram.: Inf.: afpuhlen, -plen STE-Ho, HA-Oh, [afpln] verstr. SA mittlere Altm., OST-Ko, vereinz. s Altm., HA-NHa; [-p] CALV-Uth Zo, WO-HWa Mei, [-p] SA-Ku; [-pon] SA-Ev Pü; [-pn] SA-Jü; [-p(o)n] SA-Die; [-pion] SA-GrGe Hö; [-piun] vereinz. nwaltm.; fpulen Id-Quea 141, -pl’n Wb-We* 197; abp’l Wb-Ak 8; 3. Sg. Präs.: [piut af] SA-Dä; Imp. Sg.: pu(h)l af(f), pu(u)l -, -aw vereinz. nwaltm. n/mittlere Altm., GA-Rä; pua aff SA-Hen.
Appelplknken m. dass. wie  Appelknst, 2: SA-Vie, OST-GrRo.
Lautf.: Appelpulknoken OST-GrRo; -knochen SA-Vie.
Burrkwer m. Kinderspr. 1. ‘Käfer’ 3: HA-Oh, Id-Quea 147, 4: Wb-Be, KÖ-GrPa. – 2. TiN ‘Maikäfer’,  Maikwer, 2: OST-GrRo, STE-Ho, 3: Vk-Harz 3,52, Id-Quea 147. – 3. TiN ‘Mistkäfer’,  Messkwer, 2: SA-Bad, STE-Ho.
Lautf.: Burrkäwer, burr-; außerdem: -kwer HA-Oh; [purkwr] Wb-Be; Purrkäwer(t) KÖ-GrPa.
gn Vb. allg. (abweichende Verbreitung oder Häufigkeit wird bei den jeweiligen Bed. extra aufgeführt). – 1a. ‘sich zu Fuß fortbewegen’ – jocht mal uten Weg JE2-Hü; Un wie se nu so alle dreie jehn, fangt de Neering’n widder von de Schpukjeschichte ... an. Heimatkalender-Ze 1961,90 (ZE-Ze); goat up de Teien (Zehen) ZE-Mü; hai get doch tau diuknackich (gebückt) SA-Dä; ... un können nich mehr jrade jahen. Gesch-Un 44; Verbdg.: dat larnt jehn ‘es wird gelingen’ ZE-Roß; Rda.: w me geit un schteit ‘so, wie man gerade ist’ Wb-Nharz 55; He geit as d’ Flg in d’ Bottermelk. ‘Er hat einen schwerfälligen Gang.’ Wb-Altm* 72; Sprw.: dei langsam geit, kummt k Wb-We 37. – 1b. ‘sich (zu einem bestimmten Zweck, mit einer bestimmten Absicht) an einen bestimmten Ort, irgendwohin begeben’ – na Hs gn SA-Mol; ... un gung no de Kirchhofsecke ... Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); amol war de Mutter ins Holz jejehn BA-Ha; jg m bain Flschor DE-Ca; danzen gn HA-Oh; Uff ’n Schwoof jehen ‘zum Tanz gehen’ Vk-Anhaltc 11 (BA-Ha); Ens woll Nanu moal jagt’n goah’n ... Matthies 1903,9; Rda.: ower’n Jordan gaan ‘verschwinden’ Wb-Holzl 94; t de Welt gn ‘sterben’ HA-Oh; ins Wasser jn ‘sich ertränken’ Wb-Ak 77; der jeit vor de Hunne ‘er stirbt’ JE2-Schm. – 1c. ‘regelmäßig besuchen’, auch ‘in einem bestimmten Bereich beruflich tä- tig werden’ – n’n mren gn Wb-Nharz 55; uf Arwt jn Wb-Ak 77; er “jeht bei de Ochsen” ‘er wird Ochsenknecht’ Serimunt 1932 Nr. 65; ik wett noch ganz genau, wie ick datt erste Joahr nah Schaule junk HA-Eim; die Dierns gingen früher alle Ahnde spinnen JE2-Bu. – 2. bes. in Verbdg. mit Vb. wie liggen, sitten, stn eine Bewegung auf einen anderen Zustand hin bezeichnend, 2: vereinz. Altm. – gao sitt’n! ‘setz dich hin!’ Wb-Altm 62; In’n Anfang dänn ging d’ Spök still an d’ Dör staohn ... Pohlmann 1905 ff.,125 (OST-GrRo). – 3a. ‘einen Ort verlassen, weggehen’ – wiste schont jehen? DE-Ho; denne kann’k ja wer gn HA-Oh; Rda.: einen gn lten ‘einen Darmwind entweichen lassen’ a.a.O.; d gans wil ek gn lten ‘die Gans soll zur Zucht gehen’ Wb-Nharz 55. – 3b. ‘ein Dienstverhältnis beenden, aufgeben’ – uten Deinst gohn GA-Beh. – 4. ‘sich lösen, abfallen’ – Rda.: aus en Leim jn Wb-Ak 77. – 5. ‘sich an etw. zu schaffen machen’, bes. um unerlaubt etw. zu entwenden – an wat nich jehn ZE-Roß. – 6. ‘in einer bestimmten Weise gekleidet sein’ – nietmodisch soll se gahn wie ne Eddelfrue HA-Bo. – 7. ‘mit jmdm. ein Liebesverhältnis haben’ – mit eene jehn ZE-Roß; hast du denn diene Öldern schon e seggt, dat du mit mick geihst? HA-Bo. – 8. ‘trächtig sein’, von Tieren, 3: vereinz. w elbostf. – de Kau geit noch feier Wochen ‘in vier Wochen wird die Kuh kalben’ HA-Oh. – 9a. ‘sich durch etw. hindurch bewegen’ – Rda.: dorch de lappen gn ‘sich entgehen lassen’ Mda-Weg 105; De Kunne von Greitchens Dod war wie’n Loopfüer dorch’t lütge Dörp e gahn; ... Rauch 1929,66; dat mott’k mik mal dorch’n Kopp gn lten HA-Oh. – 9b. ‘in Bewegung sein, sich bewegen’ – de Wint geit wer de Hwersteppel a.a.O.; in’n Wind jn ld’n ‘das Steuer so drehen, dass das Segel mehr Wind fasst’, Schifferspr., Elbschifferspr. 356 (JE2-Mi). – 9c. ‘in Betrieb sein, funktionieren’ – Rda.: geiht et denn, oder knipt de Hose? (auch Bezug zu 10a. möglich) Sprw-Börde; Rätsel (auch mit Bezug zu 1a.): wat geit un geit un kümmp nich wer? – die Uhr, STE-Wa. – 9d. ‘aufgehen, treiben’, vom Hefeteig,  upgnmn Dch jait all JE2-Scho; der Deich is scheen ejehn CA-Gli. – 10a. ‘(in bestimmter Weise) vonstatten gehen, ablaufen’, auch ‘gelingen’ – dat geit swer HA-Oh; ..., düttmal hat’t noch gut ’egahn ... Lindauc o.J. 17; t wier doch janz hibsch jejehn ZE-Hu; ... kann doch nischt schief jehn. Krause 1964,18; Rda.: Et gait wi an’n Bimmfa’mt etreckt. ‘Es geht sehr gut, ohne Probleme.’ Wb-Holzl 36; dat jeht wie’s Brezelbacken dass., Vk-Anhalta 69; Sprw.: Wat nich will gahn, Lat schtahn! Vk-Harz 3,60. – 10b. ‘sich in bestimmter Weise entwickeln’, bes. von Geschäften – Wie jeht denn eier Laden? ZE-Roß. – 11. unpers. ‘ergehen’ – Mäi is dät ok so gohn. Hausfr-Altm 1927,41 (STE-Ber); Die jehts wo wie’n Harr Kanter seine? Wäschke 61915,103. – 12a. ‘sich machen lassen, möglich sein’ – Dat geiht doch nich, Vaoder ... Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); Rda.: ’t geiht woll, äöwert’ geiht nich. ‘Es ist zwar theoretisch möglich, aber praktisch nicht durchführbar.’ Bewohner-Altm 1,334. – 12b. ‘einigermaßen akzeptabel, erträglich sein’ – ’s Himne jt noch ‘das Hemd kann noch getragen werden’ Wb-Ak 77. – 13. ‘sich erstrecken, reichen’ – de rok geit bis op de kn Wb-Nharz 55. – 14. ‘in etw. passen, Platz, Raum finden’ – dr Korb jt nich mr in dn Sack Wb-Ak 77; Sprw.: gedüllich Schaop gaon fae (viele) in ’n Schtall SA-Dä. – 15. ‘eine bestimmte Richtung haben, in einer bestimmten Richtung verlaufen’ – d geit kein Wch HA-Oh; Von da jeht de Schossee linksch raus nah Tornau ... Heese 21919,33. – 16. ‘sich einem bestimmten Zeitpunkt nä- hern’ – et geit op achte Wb-Nharz 55; Dat is nu Nacht, geiht stark op Oelwe ... Klaus 1936,28. – 17. ‘sich in einem bestimmten Zustand befinden’ – w (wie) geit et? Wb-Nharz 55. – 18. ‘den Vorrang haben’ – Rda.: Geit doch nicks äöw’r de Rännlichkeit! seggt jenn’ Fru, un kert all Sündag Morgen är Hemm’ ümm. Wb-Altm 172; Sprw.: Nahwerschaft geiht vör Vadderschaft. Bewohner-Altm 2,20. – 19. ‘sich nach jmdm., etw. richten’ – dn geit et nich HA-Oh.
Lautf., Gram.: Inf.: gahn, gaan, j-, [gn], [jn] vereinz. w mbrdb., verbr. elbostf. (außer sö, dort verstr.), CA-Lö; gaen, gen, j- WA-Ste, WE-Oster, BLA-Brau; gahen, j- JE1-Walt, HA-Ro, vereinz. mittleres elbostf., WE-Velt, vereinz. n CA; g(a)ohn, goahn, j-, [gn], [jn], [--] verbr. nwaltm. nbrdb., verstr. JE1, ZE-Gri, verstr. elbostf., QUE-Frie; [gn] SA-Ah Rist; gaohen CALV-Uth, STE-Sto; [gon] verstr. n nwaltm.; goa(h)n, j-, [jan], [jan] verbr. n/mittleres mbrdb., vereinz. n/mittleres ZE; gehen, j- JE1-Schor Wö, vereinz. ZE, QUE-We, BE-KlMü, vereinz. omd.; gehn, j- JE1-Pa Wö, verbr. ZE, WE-Schau, verstr. sö elbostf., verbr. omd.; jaen Mda-Sti 26; [jn] veralt. Mda-Fuhne 75 (vereinz. s KÖ); 3. Sg. Präs.: gei(h)t, -ai-, j- [gait], [jait] vereinz. nwaltm., verstr. w Altm., verbr. ö Altm. JE2 JE1 elbostf. (außer sö, dort vereinz.); [gäit], [jäit] OST-Bi, vereinz. mittlere Altm.; [get] verstr. n nwaltm.; gaht, gaat, j- ZE-Li, vereinz. w elbostf., QUE-Di; g(a)oht, j- vereinz. w SA, WO-El; goat, [jat] vereinz. ZE; [jast] 2. Sg. Präs. Dialekt-Ma 12 (vereinz. sw JE1, ZE-Göd); geht, j-, [jt] verstr. ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. omd.; gäht, j-, [gt], [jt] SA-Fa Jah Jü, vereinz. ö SA, OST-Ar, GA-Fau Ku; [jit] Nd-KlWu 24; Imp. Sg.: ga(h), j- verstr. elbostf.; gao(h), j- vereinz. Altm. elbostf.; gaach, gch vereinz. w elbostf.; gaoch OSCH-Har, QUE-Di; joch JE2-Jer Ni Za, verstr. JE1, QUE-Wa; [j] Dialekt-Ma 8 (verstr. w JE1, vereinz. nö CA), BE-Gü; jk, [jk], [jg] ZE-Roß, verbr. omd.; [jg] veralt. vereinz. s KÖ; 1./3. Sg. Prät./1./3. Pl. Prät.: ging, -nk, j-, [gik], [jik]/gingen, j-, [gin], [jin] (nwaltm., Altm.: [gi], [ji]) verstr. nwaltm., verbr. Altm. JE2 JE1, verstr. ZE, verbr. elbostf. omd. (bes. ZE elbostf. omd. neben älteren u-Formen); ging, [gi], [ji]/ verstr. nwaltm.; güng 1./3. Sg. Prät. Wb-Altm 61; gung, -k, j-, [guk], [juk]/gungen, j-, [gun], [jun] Wb-Altm 61, vereinz. n SA, STE-GrMö, Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi), verstr. ZE, verbr. elbostf., verstr. omd. (bes. ZE elbostf. anhalt. neben jüngeren i-Formen); 3. Pl. Prät.: junken BLA-Be; gangen DE-Lin; junkten Vk-Harz 3,24 (BLA-Be), BLA-Hü; jinkt 3. Sg. Prät. GA-Wern; Part. Prät.: egahn, -gaan, -j- verstr. elbostf.; egen BLA-Brau; g(a)ohn, j- verstr. nwaltm. Altm.; e-, [jn] JE2-Scho, OSCH-Har, QUE-Di; degn WA-HDo; [gaon] SA-Dä; ejoahn, [jan] JE2-GrWu, ZE-Göd; [j-] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); ejehn CA-Gli Pö; je- verstr. ö ZE, vereinz. n CA, verstr. nthür.; -jangen, [jjan] Mda-Ze (ZE-Roß), verstr. anhalt.
1Gericht n. ‘Institution der Rechtsprechung’, auch die Örtlichkeit, 2: Pohlmann 1905 ff.,124 (OST-GrRo), Spr-Maa 440 (STE-Scher), ZE-Roß, Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze), 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – uff’t Jericht ZE-Roß; ... Vorladung vor’t Gerichte ... Wedde 1938,67; Wer nah’t Jerichte mott nah Stadt ... Gorges 1938,44.
Lautf., Gram.: Gericht, J-; außerdem: -e vereinz. elbostf. anhalt.; Gerichten Pl. Pohlmann 1905 ff.,124 (OST-GrRo).
Gladigau ON – Neckreim:Keeis’ un Broud,
is Gloagausch Maud.
2: Matthies 1912,28 (OST-GrRo).
Glatts n. ‘Glatteis’ 1: SA-Rist, 2: Wb-Altm 90, OST-GrRo, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – Mr missen strauen, ’s is Jlatteis! Wb-Ak 79; Rda.: H frt di up’t Glatts. ‘Er versucht, dich durch irreführende Fragen auf die Probe zu stellen.’ Wb-Altm 90.
Lautf.: Glatties, -is, [glats] SA-Rist, Wb-Altm 90, vereinz. elbostf.; Glaots OST-GrRo; Jlatteis, [jlatais] vereinz. anhalt.
grt Adj. verbr. 1. ‘von vergleichsweise beträchtlicher Ausdehnung, beträchtlichem Umfang’ – En Pott vull Futter, grot un swaar ... Gorges 1938,12; ... en groot Stück Speck ... Brauch-wAltm 70 (GA-Ber); ... ’s war viel jreeßer ... Richter o.J. 5; d hest wa ne jrte Fratte (Warze) anne Hand JE2-Scho; ... de een dat was’n hell’schen groten Kerl ... Pohlmann 1905 ff.,124 (OST-GrRo); schwaere Per ... trecken dann grauten Woagen SA-Bee; ... un schmeet’nt up’n groten Hup. Heimatkalender-Ma 1932,46 (JE2-Vie); Verbdg.: sich grot maken ‘sich auf Zehenspitzen stellen, um größer zu werden’ WA-See; Rda.: ... jroß wie de Kuchnteller ... Krause 1964,17; hält grote Schticken op ne ‘hält sehr viel von ihm’ Sprw-Börde; grte grosnen in’n sakke hebben ‘große, illusorische Pläne hegen’ Wb-Nharz 65; Sprw.: Een grod Minsch is’n klein Ledder in’t Hus. Bewohner-Altm 1,350; der dümmste Buer het de grötsten Tüffeln JE2-Bö; jrte Wunne jefft jrte Nrwen JE2-Scho. – 2a. ‘eine höhere Anzahl an Lebensjahren aufweisend, älter’ – de merschten harrn jröttere Kinder to hus JE2-Gü. – 2b. ‘für die älteren Schüler zuständig’ – de grte schaule Wb-Nharz 65; de grete Kanter HA-Oh. – 2c. ‘(fast) erwachsen’ – Un wenn Kinner grot wän ... Hausfr-Altm 1928,94 (Kredel); Sei sülben wören alle to hope bi Kohlzupp grot worren ... Essen-nwAltm 91 (SA-Han); dat is’n greten Bengel HA-Oh; ... de janzen Paschlewwer Leite, jroß un kleen ... Wäschke 61915,5. – 3. ‘erheblich, beträchtlich, von hoher Intensität’, auch ‘eine beträchtliche Menge darstellend’ – jrßes Wasser ‘Hochwasser’ Wb-Ak 81; b dui greot Hitt döst ’n bannich SA-Dä; ... de grötste Prahlenbarg in ganz Sleddenstidde. Wedde 1938,23; ... hadden se immer jroßen Arfolch bei de Zarbstor. Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze); ... umme dat de Not nich gar te groot sien solle ... Wille 1927,XV (BLA-Be); Sprw.: Je grötter (zu 1.) et Stücke, je grötter et Glücke. Sprw-Harzvorld 399. – 4. ‘sehr, überaus, stark, viel’,  bannig, in Verbdg. mit einer Negation: ‘nicht viel, wenig, kaum’ – groot nödich hem’m Wb-Holzl 98; D is nich jrß was zu arre’m (erben). Wb-Ak 81. – 5. ‘sehr aufwändig, großartig, wirkungsvoll, auf große Wirkung zielend’ – dai Kinndoip wd greot fat (gefeiert) SA-Dä; Rda.: ’s jrße Wort fr’n ‘tonangebend sein’ Wb-Ak 81; Sprw.: in de Br (Börde) hemm’se grete Wr (Worte) HA-Oh. – 6a. ‘bedeutend, gewichtig’ – ... weile in Große Paschlemn die jretzte Sähnswurrigkeet harre, nämlich anne Inschrift. Wäschke 61915,13; Rda.: dat is keine grete Sache nich ‘das ist leicht zu bewerkstelligen’ HA-Oh. – 6b. ‘sozial höher gestellt, angesehen, vornehm, wohlhabend, mächtig’ – grte lde Wb-Nharz 65; grote Buern Sprw-Börde; ... un behannele öhm als’n groten Harrn. Rauch 1929,87. – 7. ‘wesentlich, hauptsächlich’ – Verbdg.: in greten Ganzen HA-Oh.
Lautf., Gram.: gro(o)t, j-, [grt], [jrt] verstr. ö/s nwaltm., SA-Kal, vereinz. s GA (n der Ohre), verbr. mittlere/ö Altm. n/mittleres JE2 mbrdb. elbostf.; groß, j-, [grs], [jrs] vereinz. s ZE, BE-Gü, verbr. omd.; gret, grt HA-Oh, WE-Wa; groat SA-Kun, vereinz. nw OST ö GA (n der Ohre); grout, [grout] OST-Meß Schön, vereinz. sw GA (n der Ohre), STE-Ho, Matthies 1912,30 (STE-Que), CALV-Uth Zo; groaut SA-Ra, vereinz. mittleres/s GA (n der Ohre); graut, j-, [graut], [jraut] verbr. w Altm. (nach S hin abnehmend); [raut] vereinz. mittleres SA; gruot OSCH-Di; gruet, j- WE-Rok, Mda-Ro; [jrs] Mda-Fuhne 20 und 79 (vereinz. sw KÖ, KÖ-Me, DE-Ca Que – ältere Generation); [greot] verbr. nwaltm.; Kompar.:gröter Matthies 1912,29 und 30 (SA-NFe, OST-GrRo); jreeßer, [jrsr] Mda-Ze (ZE-Roß), Richter o.J. 5; grötter-, j- Bewohner-Altm 1,332, JE2-Gü, verstr. n/w elbostf.; gretter, j-, [jretr] verstr. ZE mittleres/ö/s elbostf.; jresser, jreszer, [jresr] ZE-Roß, Mda-Sti 37, Wb-Ak 81; Superl.: jreeßt-, [jrst-] Mda-Ze (ZE-Roß), Heimatkalender-Ze 1962,89 (ZE-Ze); gröt(t)st-, j-, [grötst-] SA-Dä, vereinz. nbrdb., verstr. n/w elbostf.; gröttest- vereinz. mittleres/sw elbostf.; gret(t)st-, gretzt-, j-, [jretst-] verstr. ZE, Sprw-Börde, Wb-Nharz 65, Mda-Sti 37, Wb-Ak 81, Wäschke 61915,13; jrest- Wb-Ak 81.
Hrhmer m. ‘Werkzeug zum Dengeln der Sense’,  Kloppehmer, 1: SA-Dä, 2: OST-GrRo, GA-Ack.
Lautf.: [haohaom] SA-Dä; Hrhoamer OST-GrRo; Horhammer GA-Ack.
indm 1. Konj. ‘dadurch’ – De Gerichten kunn’n em jao nist don, indem dat em keen een wat naohwies’n kunn. 2: Pohlmann 1905ff.,124 (OST-GrRo). – 2a. Konj. ‘währenddessen, während’ 2: Wb-Altm 89, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be, CA-Ak – ich junk jrde naus, intn kampe (kam er) Wb-Be; indm w ich ins Haus ninjink CA-Ak; indem dat ick da schtund Sprw-Börde. – 2b. Adv. ‘eben gerade’ 2: Wb-Altm 89, 3: Wb-Nharz 85 – ick will indm gaon Wb-Altm 89. – 3. Adv. ‘beinahe, fast’ 2: Wb-Altm 89, 3: HA-Bee, Wb-We 56, Wb-Nharz 86 – indmeken folt ek hen Wb-Nharz 86; ick hr indm fullen Wb-Altm 89.
Lautf.: indeem Wb-Holzl 109, -dem Pohlmann 1905ff.,124 (OST-GrRo), Sprw-Börde; -deme Wb-Holzl 109, Wb-We 56; -dm Wb-Altm 89, Wb-Nharz 85, [indm] CA-Ak; indme HA-Bee; [intn] Wb-Be; Dim.: indmeken Wb-Nharz 86.