äschpern Vb. 1. refl. ‘sich mühen, quälen, angestrengt arbeiten’ 2: ZE-Hu, 3: BLA-Brau, 4: Wb-Be. – 2. ‘jmdn. ärgern, necken’,  foppen, auch ‘jmdn. ängstigen, bedrängen’ 3: vereinz. w elbostf., Wb-Holzl 83 (WA-KlWa) – ick wolle sai man espern a.a.O. 83 (HA-Wo, WA-KlWa). – 3. ‘aufgeregt sprechen’ 3: BLA-Bla.
Lautf.: aespern OSCH-Osch; [eprn] ZE-Hu, Wb-Be; espern, [esprn] vereinz. w elbostf., Wb-Holzl 83 (WA-KlWa), Wb-Be; Nbf.: [hesprn] a.a.O. – Etym.: wohl Nbf. zu  äschern 4.
Brtkasten m. ‘Kasten zur Aufbewahrung von Brot’ 3: HA-Oh, BLA-Bla, 4: BE-Grö.
Lautf.: Brotkasten BLA-Bla, BE-Grö; Bret- HA-Oh.
Brwörte f. ‘Bierhefe’ 3: Wb-Nharz 34 (BLA-Bla Neu).
Lautf.: brwerze Wb-Nharz 34 (BLA-Bla); -wërze a.a.O. 34 (BLA-Neu).
Dlige f. ‘kleines, abgeteiltes Ackerstück’, auch als FlN, 3: vereinz. HA, Wb-Nharz 194 (BLA-Bla).
Lautf.: Dailije, Deilije vereinz. HA; teilije Wb-Nharz 194 (BLA-Bla).
dörschen Vb. 1. ‘aus trockenem Getreide oder Flachs die Körner bzw. Samen herausschlagen’ verbr. – mit den Fleel dreschen BE-We; w wilt morjen mit de Döschmaschne döschen HA-Oh; Alsau Hei is grade op de Däle bit Döschen ... Rauch 1929,34; ... äwer wenn de Wische mäht oder der Rogge dröscht wurre, dänn müßte tu et Frühstück för de Lüde en Schnaps raneschafft wer’n. Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); Sprw.: wer dumm is, mott döschen ‘... muss Drescher werden’ HA-Bee; et scal nement by lichte laten derschen. Halberstädter Statuten 1370–1400, UB Halberstadt 1,573. – Das. D. erfolgte erst, wenn alle Feldarbeiten erledigt waren. Dazu wurden die Getreidebunde in 2 Lagen in der Mitte der Tenne so geschichtet, dass sich jeweils die Ähren gegenüberlagen. Gedroschen wurde von den Ähren zu den Enden und wieder zurück. Nach einer Runde rings um die Lage drehte man die Bunde, um sie danach erneut mit dem Dreschflegel zu bearbeiten. Anschlie- ßend wurden sie aufgebunden und erst nach weiteren zwei Runden konnte das D. dieser Lage beendet, das ausgedroschene Korn zusammengeschippt und das Stroh weggeräumt und gebunden werden. Daran schloss sich das Reinigen des gedroschenen Getreides an ( wörpeln). Meist arbeiteten 2 Drescher zusammen, aber auch zu dritt oder zu viert wurde gedroschen. Der Rhythmus des Schlagens musste gut aufeinander abgestimmt sein, zu diesem Zweck gab es versch. Dreschersprüche, z.B.: bei 2 Personen: klipp, klapp, klipp, klapp SA-Rist; bei 3 Personen: schlao du to, ick kann nich GA-KloNeu; bei 4 Personen: dat gift veel Geld, dat gift veel Geld BA-Re. Im 1. Viertel des 20. Jh. hatte das D. mit der Dreschmaschine das mit Dreschflegeln schon weitgehend abgelöst. verstr., ausf. vgl. Vk-Unterharza 69 ff.  afkloppen kloppen 1knüppeln tdörschen tkloppen; mit der durch Dampf angetriebenen Maschine: dampen maschnen; mit einer durch Göpel angetriebenen Maschine: gpeln. – 2. ‘schlagen, prügeln’,  verhauen, auch refl. ‘sich  balgen’ 2: Wb-Altm 37 und 243, vereinz. ZE, 3: WO-Eich, vereinz. sw elbostf., 4: verstr. anhalt. – Rda.: de Jack vull dösch’n Wb-Altm 243. – 3. ‘Skat spielen’ 2: ZE-Ze, 3: BLA-Bla, CA-Ba.
Lautf.: döaschen SA-Mel; dösch(e)n, [dö()n] verbr. nwaltm. Altm. n JE2 n/w elbostf. (außer s WE BLA), WA-Sche, Id-Quea 148; [dön] SA-Dä; [dö] SA-Rist; döskn SA-Ho; [dn] veralt. Siedler-Je § 71 (JE2 n JE1); desch(e)n SA-Darn Le, vereinz. nö SA, OST-Pe, GA-Jä, vereinz. ö STE, WO-Me Sa, GA-Oeb, verstr. nö elbostf., OSCH-Har, vereinz. WA WE; däsch(e)n SA-Zier; drösch(e)n OST-Gla, STE-Do, verbr. mittleres/s JE2, JE1-Stei, CALV-Calv, OSCH-Crot; [drn] Siedler-Je § 71 (JE2 n JE1); dresch(e)n, [dre()n] SA-Pü, GA-Ber, vereinz. ö Altm., verstr. JE2, vereinz. nö JE1, verstr. w JE1, ZE-Dor Roß Steu, HA-KlSa NHa, verbr. ö OSCH WA s elbostf. omd.; [tren] Wb-Be; dräschen, [drn] Siedler-Je § 71 (mittleres/s JE1), ZE-Kö (2.), CA-Sta; drischen OST-See; draschen vereinz. s BLA; traschen Mda-Sti 12; droschen, [dro()n] WO-Je Ro, verbr. mittleres/s JE1 ZE, Mda-War 15, CA-Gli. – Gram.: Part. Prät.: wird weitgehend sw. gebildet, Stammvokal dann wie Inf.; bei dreschen neben sw. Part. Prät. -drescht bes. im s Nd. Omd. auch st. -droschen.
Dummelkopp m. dass. wie  Dummerjn, 3: Wb-We* 208, Wb-Nharz 48 (BLA-Bla).
Franzse m. 1. ‘französischer Bürger’ – Schlaflied mit Bezug auf die Zeit der französischen Besetzung unter Napoleon Bonaparte:...
Ohk hilpen de Kuhsahken
Mit ihre lanken Stahken.
Nu blaumen unse Rosen,
Denn furt sinn de Franzosen ...
3: Firmenich o.J. 164 (CA).
– 2. ‘verstellbarer Schraubenschlüssel’ 4: Wb-Ak 60. – 3. TiN ‘Feuerwanze’ 4: a.a.O. 60. – 4. Pl. – a. ‘Syphilis’ – sek de franzsen n rsch hlen 3: Wb-Nharz 219 (BLA-Bla). – b. ‘Tuberkulose, die Brust- und Bauchfell des Rindes befällt’ 3: Wb-Holzl 92.
Furunkel n. wie Standardspr., 2: ZE-Ze, 3: WE-Ha, BLA-Bla, 4: BE-Grö.
Lautf.: Furunkel ZE-Ze, BLA-Bla; Forunkel WE-Ha, BE-Grö.
Kälwerrde f. ‘Labmagen des Kalbes’, als Wursthülle benutzt,  Laffmgen, 3: Wb-Nharz 92 (BLA-Bla) und 95.
Lautf.: kelwerrne Wb-Nharz 95; kalwes- a.a.O. 92 (BLA-Bla).
Keitsche(n) f., n., m., vorw. im Pl. 1. dass. wie  Keileke(n) 1., 3: verbr. n/mittleres/ö elbostf., Vk-Harz 3,51 (BLA-Bla), 4: vereinz. w anhalt. – 2. dass. wie  Keiseke(n) 4., 3: OSCH-Krop, WA-Bey So. – 3. PflN Pflaumensorte, 4: BE-Dro.
Lautf., Gram.: f.: Keitsche, -ai-, [kaitš] verstr. n elbostf., CA-Atz; Pl., jedoch vereinz. Sg. m./n. möglich: Keitschen, -ai- verstr. n elbostf., OSCH-Har Ho, WA-Et Ta, QUE-Di, BA-Ali; Käitschen WO-GrRo; Keischen GA-Dö; f.: Kätsche Wb-Holzl 117 (WA-KlOsch); Pl.: Kätschen OSCH-Be; KatchenVk-Harz 3,51 (QUE-Di); f.: Keitschke, -ai- HA-Sie, OSCH-Hor, WA-ABra, verstr. ö elbostf.; Pl.: Keitschken, -ai-, [kaitškn] GA-Beh, Vk-Harz 3,51 (BLA-Bla), verstr. sö elbostf.; Gaitschken BE-KlMü; f.: Kätschke verstr. s QUE, BA-Fro, CA-Löb, BE-Gü; [gdšg] BE-Gü HErx; Pl.: Kätschken, [ktskn] QUE-Wil, BA-Ho, Wb-Be; [gdšgn] BE-Am Dro KlSchie; Ketschken KÖ-Bie, [ktškn] Mda-Ma 78 (JE1-Ran). – Etym.:  Keiseke(n).