afpedden Vb. ‘viel tanzen und sich dabei verausgaben’ – mohrn ohmt gohn wie to Sängerball, da wätt öwer fein Theater spöhlt un nohher wätt ollig en affpädt mätt Muddern 2: OST-Los.
macht f. 1. ‘vorübergehende Bewusstlosigkeit, Ohnmacht’,  mächtig, 1: verstr. nwaltm., 2: verbr. Altm. (außer nö OST), OST-Los, vereinz. JE2, ZE-Brä Roß, 3: verbr. n/mittleres elbostf., verstr. s elbostf., 4: vereinz. w omd. – de Amacht krien ‘ohnmächtig werden’ Sprw-Börde; mek gung glk ne nmacht öwwer ‘ich wurde gleich ohnmächtig’ Wb-We 7. – 2. ‘Kraftlosigkeit, Erschöpfung’ 3: Wb-Nharz 10.
Lautf.: A(h)macht, Aa-, -, [mat] WO-Wo, verstr. elbostf.; Aomacht, Oa-, -, [maxt] nwaltm. und nbrdb. in der Laienschreibung auch O(h)macht SA-Ah Dre, verstr. Altm., vereinz. s WO; magt Id-Altm; [aomat] SA-Fa; [aomad] SA-Dä; O(h)macht, -, [mat] SA-Sal, OST-Kru, STE-Steg, ZE-Roß, vereinz. elbostf. w omd.; mcht Mda-Sti 182; hnmacht, n- verstr. w elbostf., WA-KlOsch; Ao(h)nmacht, Oa(h)n-, [nmat] nbrdb. in der Laienschreibung auch O(h)nmacht SA-Schm, verstr. Altm., vereinz. JE2, WE-Asp; O(h)nmacht, [nmaxt] OST-Ko, WO-Zi Zie, ZE-Brä, vereinz. n elbostf., BA-Schie; Oe(h)nmacht SA-Kun Roh, OST-Los, GA-So.
Bachstelze f. 1. TiN wie Standardspr.,  Ackermann, z.T. nur jüngere Generation, 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. Altm. (außer SA n OST), OST-Los, vereinz. s JE2 w JE1, JE1-Scho Stei, verbr. ZE, 3: verstr. w elbostf., verbr. ö elbostf., 4: verstr. omd. – 2. in der Verbdg.: Bachstelzchen machen ‘flache Steine so auf eine Wasserfläche werfen, dass sie mehrmals springen’,  Botterstulle, 4: BA-Ha.
Lautf.: Bachstelze, -schtelße, [batel(t)s]; außerdem: -stelz, [batel(t)s] SA-Ro, vereinz. Altm., WO-Neu; Bachstelzchen Dim. BA-Ha Sip; [pateltse] Wb-Be; Bachstälz ZE-Buk; Pachschtalze BLA-Sti; mit umgedeutetem Grund- oder Bestimmungswort: Bachstolze ZE-Cob Dü; -stolz WO-Col; -stölze WA-Ost; -stölt STE-Go Wa; Bartstelzchen Dim. BLA-Ta; -steltchen Dim. WE-Kö; -stellchen Dim. WE-Schie; mit verniederdeutschtem Grund- oder Bestimmungswort: Bachstel(l)te, [batelt] GA-Ip, vereinz. n elbostf.; -stel(l)t verstr. ö Altm., GA-See So; Bkstelzken Dim. BLA-So; Beekstelze BA-Ba; Bekstelz SA-Pe. – Gram.: m. belegt WO-Col.
Bgs n., in der Verbdg.: Bgs lpen dass. wie  bgen 3., 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. w Altm. (außer sw), OST-Los.
Lautf.: Bugies; außerdem: Buck- SA-Die HTr, GA-Klö; vgl. auch Bges.
Dämmerstunde f. ‘Zeit der Abenddämmerung’,  Schummerstunde, 2: OST-Los Wal, JE1-Dan Flö, 3: verstr. mittleres/s elbostf., 4: BA-Ha Schie.
Lautf.: Dämmerstunde, -stunne; außerdem: -stunn OST-Los Wal.
dat I. best. Art. n. Sg. allg. – dat Jetreide WA-KlOsch; dätt Geld SA-Rist; det Kalf ZE-Stre; inn Harwest fällt dat Loof WA-Alt; das Wetter ist schlecht DE-Ho; det Koarn is öwerrieb OST-Los; ’t Kint hat Aa maket Id-Eilsa 45; dr muss des Brd ailinge (ohne etw. dazu) essen CA-Chö; Sprw.: Jifft Gott dat Häseken, jifft’e ok dat Gräseken. HA-Bar; Bauernregel: no Lichtmeß traut de Voß det Iß nich mehr OST-Dü; in unbetonter Stellung: t’ Kind Wb-Holzl 74; ’s Haus zuschlßen Wb-Ak 46; Genus abweichend von der Standardspr.: dat Mek (Milch) SA-Dä; dat Sapp (Saft) Wb-Altm 257; wie willt mal dat Schrank affrücken HA-Bee; et schütze dat Liew vor Külle. Wedde 1938,82; dat Karnl is verstopped BLA-Brau; vor subst. Inf.: dat ofte Prau’m (Proben) Wb-Holzl 147; Nu geiht dat Nöähl’nt un Kläöternt an ... Pohlmann 1905,45; vor subst. Adj.: Düt wer dät Allerbest. Kredel 1929,167; Oma hat dat Lütje up’n Schot CALV-Calv. – II. Demonstrativpron. n. allg. – 1. in Bezug zu einem Subst. ‘dieses’ – dat (eines von mehreren) Glas hatn Knacks WO-El; b dat prt g ek nich b Wb-Nharz 27; Dat een oll Perd was beestig klok ... Pohlmann 1905,4; nachgestellt: saun haun (Huhn) dat Wb-Nharz 38. – 2. in subst. Funktion – merke dick dat WA-Un; du kannst dat ruhij midde anneseihn HA-Bee; kannste das nich besser machen? DE-Ho; nu kieke dick dat doch blot mal an WO-Da; dat is en ganzen Klauken HA-Oh; Dat harre dai Hexe r nedn. Mda-Harz 17 (BLA-Hü); Das kann ich ... janz jenau sa’en ... Heimatkalender-Be 1936,156; det (Konj. s. IV.1.c.) det nich jeht, seht doch jeder ZE-Roß; ... dachte ... wedder an das, wasse heite frieh Neies ... jehiert hadde ... Wäschke 61915,114; für weibl. Personen: ... Annecken ..., dat freut sick all sau opt Fäutewaschen, ... Rauch 1929,14; in Gesprächen über dritte Personen unabhängig vom Geschlecht: dat harre hellische Kartuffeln ernt QUE-Hau; Rda.: wat helpt dät all, wenn’t all nich helpt! OST-Ost; Dät will’n wäi äm nich up de Näs’ binn’. ‘Das werden wir ihm nicht erzählen.’ Bewohner-Altm 1,352; Sprw.: wat de Bur nich will, det deit he nich STE-Do; wat mick nich brennt, dat puste ick nich ‘was mich nicht persönlich betrifft, ist mir egal’ Sprw-Börde. – 3. anstelle von unpersönlichem es – det rengt aber düchtig JE2-NeuWa; Nomerrach (Nachmittag) gifft dat Kauken SA-Bee; det is schlimm mett de Pissmieren (Ameisen) ZE-Brä; Das schadt doch niche! Wäschke 71913,4. – III. Relativpron. n. vereinz. – ... dat erste Jahr, dat hei ute Schaule war, harre hei ... als Kauhjunge deint ... Rauch 1929,135; dat Prd, dat den Hawern verdeint hat, kriggt ne nich Wb-We 48. – IV. Konj. allg. – 1. Nebensätze einleitend. – a. Subjektsatz – Et war man gut, dat schließ- lich Hauptmann Knöselmeyer mit sine Mannschaft affmarschieren dei un de Vorrhang daljung. Lindauc o.J. 38. – b. Attributsatz – In ihre Not nuh, daß se den Varsch widder verjessen kinne, ... Richter o.J. 23. – c. Objektsatz – Un nu sahkse, daß Weiweßen noch Biljetter krichten die nich so fein anjetrekt warn wie sie. Heimatkalender-Be 1936,154; ... heertn, daß Krausen schlachten tadn. Alt-Cöthen 76; ... un doato ha eahr Mudder eam deatt strengst’ns anbefoahl’n, deatt he Klock fief wearrer müßt to Hus sick infin’n ... Matthies 1903,1 f.; Hä wußte nämelich, daß Ballenstedt anhältsch un Thale preisch is ... Heese 21919,49; Se han druf njetrn, daß de Hippetk jelescht word. Wb-Ak 24; Rda.: hai iss nich waert, datne de sunne beschnt Spr-Mab 397 (WO-Ol). – d. Adverbialsatz – zeitlich: dat (als) ek d sau schtunt, km en hse jelpen Wb-Nharz 37; Rda.: nu, datt (da) de Hals aff iss, nu will’r krei’n ‘wenn es zu spät ist, will man sich bessern’ Wb-Altm 276; modal: d mustt so maken det et inn Kwer jait Mda-nwJe1a 51; Rda.: lacht, dat de Kiwwecken blaumen ‘er lacht laut, mit weit aufgerissenem Mund’ Sprw-Börde; Arbeiten, dat de Swaorn knack’n. Spr-Altm 79; konsekutiv (Folge): se wonen sau nahe dat se seck afraupen konnen. Id-Eilsa 46; Uff’n Hof wärd allens hinjestawwelt, daß me in Dustern driwerwech fallen kann. Spr-Asch 42; Sprw.: ehe dä Fule tweimal geiht, slept hei, dat ne de Buk weih deiht WE-Velt; final (Zweck): up jede Satte koam en poar Schplett, det man de ändere weder druppschtell kunne ZE-Ste; ... denn will ich dich schon drewwelieren (bedrängen), daß ich mei’n Willen kreie ... Wäschke 61915,141; Rda.: Unse Harregott stü’rt alle hohen Böme, dat se nich in’n Himmel wasset Sprw-Harzvorld 382. – 2. in Verbdg. mit anderen Einleitungswörtern von Nebensätzen – damid dat ... Wb-Holzl 74; wrumme dat ... Wb-Nharz 37; indem dat ick da schtund Sprw-Börde; Sau jung dat nu ne ganze Wiele hen mit dat Vortellen, bet dat de Büdel leddig war un keinder mehr wat wußte. Wedde 1938,55. – 3. zur Einleitung von Ausrufen (in Nebensatzform) – dat d dat nich wer deist HA-Oh; Daß de das j nich vorjißt. Wb-Ak 79; ... dät ick Dämlack nich ihr daran dacht hew’!“ Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die); nach Imper.: s rtich un datte nich furt geist Wb-Nharz 38.
Lautf., Gram.: Art.: entgegen dem Befund des DSA und den Darstellungen in den Handbüchern dominieren im Nbrdb. (nach Fragebogenabfrage ‘das Pferd wiehert’) keineswegs die dät/det-Belege, sie halten sich dort die Waage mit dat (vgl. auch Möhringim Nd. Jb. 123 (2000). S. 93): dat verbr. nwaltm., verstr. Altm. (außer Südrand, dort verbr.) JE2, vereinz. JE1 (außer w, dort verstr.), allg. elbostf., vereinz. s CA (ältere Generation), unbetont gekürzt zu ’t verstr. nd. (vgl. aber auch  et); das vereinz. s nd., allg. omd.; [ds] BA-Ha; dät verstr. SA, vereinz. n GA, verbr. ö Altm. (außer n WO), verstr. JE2, JE1-Lö, ZE-Kö; det SA-Ta, verstr. nbrdb., verbr. mbrdb., vereinz. s GA w JE1; deatt Matthies 1903,3; des Wb-Ak 46, CA-Chö, unbetont verkürzt zu ’s BE-Gü, DE-Or Vo (vgl. aber auch et); Akk. wie Nom.; Demonstrativpron.: hier verschiebt sich das Gewicht im Nwaltm., Nbrdb. und im n JE1 zugunsten von dät/det: 19 Orte haben beim Art. dat, beim Demonstrativpron. (nach Fragebogenabfrage ‘das habe ich in der Schule nicht gelernt‘) dagegen dät/det, das Verhältnis von dät zu det bleibt ungefähr gleich, die anhalt. Orte mit des, (e)s beim Art. verwenden hier das; Konj.: ähnliche Verteilung wie beim Demonstrativpron., allerdings keine flächendeckende Abfrage; Enklise des folgenden Personalpron. 2. bzw. 3. Sg. zu datte(r) verstr. elbostf.; dasse verstr. anhalt.
Dmtleke f. dass. wie  Dle, 2: OST-Los.
Lautf.: Domtohlk.
dorchfusseln Vb. 1. (refl.) ‘durch Scheuern, Reiben abnutzen, verschleißen’ 3: Wb-Nharz 43. – 2. ‘hindurchschneien’ – Fusselschnee, de öwerall dörchfusselt 2: OST-Los.
Lautf., Gram.: dorchfuseln (2. Glied mit Kurzvokal) Wb-Nharz 43; dörchfusselt 3. Sg. Präs. OST-Los.
dorchkmen Vb. 1. ‘hindurchkommen, hindurchgelangen’, auch ‘vorbeikommen’ 2: Pohlmann 1905,51, OST-Los, Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 49, Wb-Be – Durch dn Dreck komm ich nich dur(ri)ch. Wb-Ak 49; Un kamm dörch een Dörp dörch ... Pohlmann 1905,51; w kmet doch wer hr dorch HA-Oh. – 2. ‘durch etw. hindurchdringen’, bes. von Wasser, 3: Wb-Nharz 43, 4: Wb-Ak 49. – 3. ‘nur mit Mühe den Lebensunterhalt bestreiten können, auskommen’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 9, Richter o.J. 129 – subst.: hei hat sn knappe Dorchkomen Wb-We 29.
Lautf., Gram.: Dorchkomen subst. Wb-We 29; dorchkemen HA-Oh; -kommen Wb-Nharz 43; -kaam 3. Sg. Prät. Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); kamm dorch 3. Sg. Prät. Rauch 1929,48; [toriko] Wb-Be; kimmt drch 3. Sg. Präs. Vk-Ask 160; Dörchkomen subst. Wedde 1938,67; dörchkümb 3. Sg. Präs. OST-Los; kamm dörch 3. Sg. Prät. Pohlmann 1905,51; dur(ri)chkom’m Wb-Ak 49; durchkimmet 3. Sg. Präs. Richtero.J. 129.
Fusselsn m. ‘feiner Schnee’ 2: OST-Los.
Lautf.: Fusselschnee.