achterhrlpen Vb. dass., 2: OST-Me, 3: HA-NHa.
Ort: Meseberg, Kreis Osterburg (40 Artikel) Zurück
Achterstg m. ‘enger Gang zwischen Häusern und Gehöften’, Gatze, 2: OST-Me.
allhand Adv. 1a. ‘gerade jetzt, soeben’ 2: Wb-Altm* 48. – 1b. ‘vorhin’ 2: OST-Me, STE-Schi – ik hebb dä doch dat allhand irst segt a.a.O. – 2. ‘vorläufig, zunächst’ 3: Beiträge-Nd 59 (WO-HWa), Spr-Maa 433 (WO-HWa) – kumm man allant a.a.O. 433 (WO-HWa).
Lautf.: allhand Wb-Altm* 48, STE-Schi; al(l)ant Beiträge-Nd 59 (WO-HWa), Spr-Maa 433 (WO-HWa); Nbf.: ahanten OST-Me.
apartig Adj. 1. dass. wie apart(e) 1., 2: vereinz. nbrdb. – wie hämm hüt ewer en apattich Mirrachbrot hat OST-Me. – 2. dass. wie apart(e) 2., 2: Wb-Altm 6.
Lautf., Gram.: apartig Wb-Altm 6; sonst: appatich, [apati].
Backwen m. ‘Backofen’, auch FlN oder Bestandteil von FlN, verstr. – ick jah nan Backan ZE-Ra; sau heit w in’n bakben Wb-Nharz 19; Ok an’n groten Backa’n gung de Sitzung noch ne Wile wider, ... Heimatkalender-Je 1923,96 (JE2-Vie); Rda.: Dee könnt opp’n Backo’m döschen (dreschen). ‘Er ist klein.’ Wb-Holzl 36; de kann keen Hund ut’n Backofen locken ‘er ist wirtschaftlich schlecht gestellt’ SA-Bru; dat lett sick nich in Backa-o’m schiu’m (schieben) ‘die Arbeit lässt sich nicht beschleunigen, man muss sich die Zeit dafür nehmen’ SA-Dä; Wenn’t in Backaw’n schuw’n künn, un Kiep vull Holt daoväor böten. ‘So leicht und schnell ist die Angelegenheit nicht auszuführen.’ Bewohner-Altm 1,320; Er Töl’n (Hunde) sitt’n upp’n Backofen un blaffen: Jakobsdag, kumm ball, ball, ball! unser Brot is all, all, all! über ein von armen Bauern bewohntes Dorf, Spr-Altm 86 f.; Sprw.: Gegen en heiten Backowen is quae (schwer) hujahnen (gähnen). ‘Gegen eine mächtige Person ist schwer anzukommen.’ Heimatland-Ga 1930 Nr. 10; Rätsel: In uns’n Goar’n stait’n Stall vull bruune Paere. – B. voller Brot, Lieder-Ma Nr. 443 (WO-Ri); Petyr Becker schal wiken Heynen Scroder myt dem bachouen twey voyte von siner schnen 1387, WeteB-Calbea 60. – B. waren, sofern sie sich nicht in einem Backhaus ( Backhs) befanden, freistehend errichtet. Vielfach besaß jeder Hof einen eigenen B. (verstr. brdb.). Wegen der Brandgefahr waren B. an oder gar in den Häusern selten. (verstr.). Hatte der B. nach dem Anheizen genügend Hitze entwickelt, wurde die Glut hin und her geschoben und schließlich herausgezogen. Zur Bestimmung der richtigen Backtemperatur wurden Ähren in den B. gelegt ( ren), verfärbten diese sich nicht mehr schwarz, konnte der Ofen beschickt werden. OST-Me.
Lautf.: Backow(e)n, Bakk- Rda-Altm 267, Heimatland-Ga 1930 Nr. 10, STE-Ho, Wb-We 11, DE-Or; -oben, -ben Sprw-Börde, Wb-Nharz 19; backb’m, -bmt Spr-Mab 382 (WO-Ol); Backohmen DE-Ra; -m’n HA-Oh; [bakmm] Mda-nwJe1a 45 (JE1-Re); Back’m, -oo(h)m, [bakm] a.a.O. 45 (vereinz. n JE1), ZE-Roß, Wb-Holzl 5 und 36, Wb-Ak 30, DE-Ho; -aowen Hagen 1957,328; -aob’n Wb-Altm 276, Matthies 1903,3; -aom, -oa(h)m, -o(o)m verstr. SA, OST-Bö, GA-Trü; -aw(e)n Bewohner-Altm 1,320, STE-Wi; -aben Heimatland-Ga 1930 Nr. 10; -ag(e)n GA-Est, STE-Sta Ste; -a(h)n, -a’n, [bakn] vereinz. JE2, verstr. n JE1, ZE-Ra; -hahn JE1-Grä; -aane, [bakn] JE2-Reh, Mda-Ze (vereinz. ZE); Backen, [bakn] verstr. sö JE1 ö ZE; Backaom, [bakao] SA-Dä Schm; -aun vereinz. n/mittleres JE2; -ofen Spr-Altm 86, SA-Bru, vereinz. OST, STE-La; [bag] DE-Lin; Packomen KÖ-GrPa; [pak] Wb-Be.
Bslag m. 1. ‘halbhohe Wand, die in der Scheune die Tenne von der Banse trennt’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., JE2-Scho, 3: verstr. elbostf. – dai Bslach is nich all tao heoch SA-Dä. Dl(en)wand Hrt(e) Schdewand Schnenwand Stwand Tennewand. – 2. ‘Scheunenraum zwischen Tenne und Banse’ 2: OST-Me Schö, 3: vereinz. w elbostf., WA-Un.
Lautf.: Bislag, -slach, [bsla] SA-Dä, Wb-Altm 17, vereinz. w Altm. w elbostf.; -schlag, -schlach, [bla] verbr. nwaltm., vereinz. Altm., JE2-Scho, verstr. elbostf. (außer w); [-sl] Id-Eilsb 146; Bischlaach QUE-Di; -sla HA-Ack; [bäila] vereinz. mittlere Altm., verstr. ö Altm.; Beschlag STE-KlSchwa.
bissen Vb. ‘unruhig, aufgeregt, wild sein’, auch ‘unruhig hin und her laufen’, bes. vom Weidevieh, wenn es das Brummen der Viehbremse hört, 1: SA-Dä, 2: verstr.Altm., Siedler-Je § 150b (JE2 JE1), 3: vereinz. elbostf. – de Köh bissen OST-Me; Un leep bald as ’n bissend Koh ... Matthies 1903,28.
Lautf., Gram.: biss(e)n (vorw. sth.); außerdem: bissend Part. Präs. f. Nom. Sg. Matthies 1903,28; [bizn] SA-Dä; bsen WE-He.
blind Adj. 1. ‘ohne Sehvermögen’ verstr. – Verbdg.: blint fren ‘schwarzfahren’ Wb-Nharz 30; ’n blinnen Hessen ‘jmd., der das Notwendige und Wesentliche übersieht’ Wb-We 19; Rda.: Datt kann ’n blinn Fru mit’n Stock fl’n. ‘Das ist leicht zu verstehen.’ Wb-Altm 207; subst.: dät st doch en Blin’na JE2-Scho; ich hawwe an Plin’n te rn (Augen) ausjetrtn ‘ich bin in einen Kothaufen getreten’ Wb-Be; Sprw.: betwl’n finnt’ne blinne dw kne arft Spr-Mab 399 (WO-An). – 2. ‘angelaufen, stumpf’, von Fensterscheiben und Geschirr, 3: vereinz. elbostf. – de Fenster wert blint HA-Oh. – 3. in der Verbdg.: blind hacken ‘Pflanzen hacken, bevor sie aufgegangen sind’, vorw. von Kartoffeln, 2: vereinz. sw JE2 w JE1, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – 4. subst.: ‘Geschwür’, vgl. Swr(e), 1: SA-Rist, 2: vereinz. nbrdb. – ik heff a wärra än Blin’n int Jenicke JE2-Scho. – 5. subst.: TiN ‘Viehbremse’, 2Bremse, auch von anderen Bremsen- und Stechfliegenarten, vgl. Flge 2., 1: vereinz. nwaltm., 2: OST-Me, vereinz. sw Altm. Berßel, Ding.
Lautf., Gram.: blind, blint; außerdem: plint Mda-Sti 4, Wb-Be; in flekt. Formen: -nn-, -n’n-; subst.: Blinne, [blin] sw. m. JE2-Scho, Heimatkalender-Je 1924,61 (JE2-Vie); Blinn, [blin] sw. f., m. SA-Rist, vereinz. Altm.; [blia] st. m. JE2-Scho; Blinn’, [bli] sw. Pl. SA-Da Jü, vereinz. Altm.; m. Dat./Akk. Sg.: Blinnen Wb-We 19; Blinn’, Blin’n Wb-Altm* 50, Id-Eilsa 53; [pli] Wb-Be; m. Nom. Sg. nach unbest. Art.: Blinnen HA-Oh; [bli] SA-Dä.
Boddenlegge f. dass. wie Boddenbedeckels, 2: OST-Me.
Lautf.: Boddenleck.
Dler m. 1. ‘Münze im Wert von 3 Reichsmark’, veralt., dann generell für ein größeres Geldstück, 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. Altm., vereinz. mbrdb., 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – hartte Doahler OST-Me; an halle’m Tler ‘1,50 Mark’ Wb-Ak 168; ... en paar Dahlder Taulage ... Rauch 1929,136; Kannst du mi nich ’n Daoler don (borgen)? Pohlmann 1905,16; ... un dachte, dasse sich villeicht die tausend Taler vorrdienen kenne. Heese 21919,42; Rda.: dat is mek sau leiv als wenn mek einer en Daler geiw Wb-We 26; Sprw.: ne ge tr is’n Dlder wert HA-Oh; wer’n Pennje nich ehrt, iss’n Dalder nich wert Sprw-Börde; In’n Krog kann man vöärn Groschen to weeten krieg’n, wat’n Doaler wert is. Bewohner-Altm 2,128; Kinderreim:Jewe dick ’n Dalder,
gah nah’n Marjte,
köp dick ’ne Kau,
Kälweken datau,
Kälweken hat’n Swänsken:
diddel-diddel-dänsken! beim letzten Vers wird dem Kind die
Handfläche gekitzelt, HA-Bee.– 2. ‘Handgeld für das Gesinde bei Abschluss des Arbeitsvertrages’, Mtsdler, 3: vereinz. elbostf.
gah nah’n Marjte,
köp dick ’ne Kau,
Kälweken datau,
Kälweken hat’n Swänsken:
diddel-diddel-dänsken! beim letzten Vers wird dem Kind die
Handfläche gekitzelt, HA-Bee.– 2. ‘Handgeld für das Gesinde bei Abschluss des Arbeitsvertrages’, Mtsdler, 3: vereinz. elbostf.
Lautf., Gram.: Da(h)ler, Dler verstr. w/mittleres elbostf.; Dahlor Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze); Taler HA-GrSa, vereinz. anhalt.; Talersch Pl. BE-Nie; Daoler, Doaler, [dlr] Sg./Pl. vereinz. nwaltm., verstr. Altm., JE1-Pre, ZE-Roß, BrauchwAltm 67 (GA-Nie), WE-Re, BA-Ge; [dlr] BE-Gü; Tler, [tlr] Wb-Ak 168, Wb-Be; Doaler JE1-Ge; Da(h)lder Sg./Pl. verstr. elbostf.; doalder Pl. Spr-Mab 390 (WO-Ol); Doalder (o-a) Pl. Heimatkalender-Je 1923,96 (JE2-Vie).