Nlsse f. 1. ‘träge, langsame Frau’,  Trntteis dat ne nelsse! kumste hte nich, denn kumste morjen! 3: Mda-Weg 108. – 2. ‘schwatzhafte Frau’,  Quassel, 2: OST-Möl.
Lautf.: Nöhlsuse OST-Möl; nelsse Mda-Weg 108.
h 1. Interj. Ausruf der Entrüstung, des Widerspruchs, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 136. – 2. Adj. ‘dumm, einfältig’,  dusseligde is en bütschen oho 2: OST-Möl.
Osse m. 1. ‘kastriertes junges männl. Rind’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. nbrdb. n mbrdb., verstr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verstr. omd. – d Osse het tw Höäna JE2-Scho; dai Oss wrd anschpannt tum Treckng SA-Dä; Rda.: dumm w’n Osse HA-Oh; stiert wie so’n Osse Vk-Harz 3,46; brüllt as’n Os ‘weint laut und heftig’ SA-Ben; sau grde, w de Osse pisset Bemerkung, wenn jmd. in Schlängellinie geht, HA-Oh; de hat sau veel Gefühl als wenn’n Ossen in’t Höörn knippt HA-No; da steit de Osse an Brge ‘jmd. ist völlig ratlos’ WE-Be; dor schdd d, w dor Ogse forsch naie Dor dass., DE-Ca; witt woll’n Ochsen brot’n Bemerkung, wenn jmd. ein zu großes Feuer unterhält, BA-Ha; Hü’! Ossen, dremmelt ju nich, sä de Köster to dänn een’n Ossen, dänn’r vör’t Plog har. Bewohner-Altm 1,354; Sprw.: en Ossen un’n Feuer (Fuhre) Mess sall’n ut’n Wä gn WE-Be; Ful Ossen leg’n sick nich gärn henn, de gröwwelt (graut) vör’t Upstaohn. Bewohner-Altm 1,354; wat kann man von’n Ossen völangen as en Stück Rindfleesch von einem groben, ungehobelten Menschen, OST-Möl; wär kann’n Ossen dat Bölken vorwehr’n HA-No; Wat weet de Os van’t Jöck, wenn’r nich treckt hät. Bewohner-Altm 1,354; wer keinen Ossen hat, dne kann kein det gn HA-Oh; wat de Osse innen Buke hat, hilpet mittrecken WA-Hak; In’n Oss hört (gehört) Str in’n Brn hörn Röwen (Rüben). Wb-Altm 269; ‘s word mannijer Okse jeschlacht, w mor kn Vart’l von krt ‘von vielen Dingen hört man nichts, bekommt man nichts ab’ Wb-Ak 123; Rätsel: wievöl Ossen werden im Jahr geborn? – garkein! SA-Gü; wo hat de Oss d’ meist Flesch? – twüschen Kopp un Swanz. STE-Wa; Reim:Dän Ochsen jifft dat Woat’r Kraft,
Dän Jüngling Bair un Räb’nsaft;
Drum, Freundchen, drinke Bair un Wien,
De Deuw’l wollt’e Ochse sien.
Lieder-Ma Nr. 695 (WA-Eg).
Btling Bulle Jungosse Landosse Ossenkalf Str. – 2. ‘Zuchtstier’,  Bulle, 2: SA-Jeg, OST-Ren, GA-Jä, JE1-Scha Stei, ZE-Wö, 3: HA-Uhr, vereinz. s elbostf., 4: BLA-Sti. – 3. ‘dummer, begriffsstutziger Mensch’, Schimpfwort,  Dussel, 2: ZE-Roß, 3: HA-Bee Oh, 4: Wb-Ak 123, Wb-Be, DE-Ca – bass uff d Ogse, w de hinlfsd DE-Ca.
Lautf.: Osse, [os] verstr. s Altm., vereinz. n JE2, verbr. mittleres/s JE2 JE1, verstr. n ZE, ZE-Stre, verbr. elbostf. (außer CA), Mda-Sti 14; Oss, [os] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm., JE2-Neu Reh, Wb-We 96; Osso OST-Pe; [s] GA-Da, JE2-Par; [s] SA-Rist, Mda-Ar 29; Ochse, [oks] OST-Ar Ren, vereinz. n GA, JE2-Jer, vereinz. w JE1, JE1-Zie, verstr. s ZE, BA-Rie, verbr. n CA, verstr. omd.; Ochsen Dat. Sg. Lieder-Ma Nr. 695 (WO-Ol); [ogs] verstr. BE, Mda-Fuhne 35 (DE-Ca). Zuss.: zu 1.: Hand-, Jung-, Land-, Lnigen-, Ln-, Mast-; zu 3.: Heu-, Hrn-, Meisterochse.