Grdenlwe f. ‘Gartenlaube’ 3: BA-GrAls.
Lautf.: Garenlebe.
Gärtnerworst f. dass., 2: STE-Ste, JE2-Ste, 3: WA-Wa, BA-GrAls.
Lautf.: Järtnerwost STE-Ste, JE2-Ste; Gärtnerworscht BA-GrAls; Gartnerworst WA-Wa.
Glwn m. ‘Glühwein’ 3: QUE-Di, BA-GrAls, 4: Wb-Be.
Lautf.: Gliewien, -wn QUE-Di, BA-GrAls; [jlwain] Wb-Be.
Gs f. 1a. TiN ‘Gans’, bes. das weibl. Tier, allg. – de Geuse snattert HA-Oh; Mine Gäuse maken sick an’t Ahrensäuken; ... Lindauc o.J. 45; Griep doch tweei Gös un mäß (mäste) se fester ... Matthies 1903,6; w willn de Jänse rupp’m JE2-Scho; Un breng uns ’ne gebrat’ne Goos ... Francke 1904,65; Rda.: dree Gös’ äin Gänt titel läut Ausdeutung des Klangs der Glocken, STE-Ho; de witte Gs brögt (brütet) ‘es fällt oder liegt Schnee’ Wb-Altm* 54; dumm wie ane Jans Vk-Anhaltc 85; w ne verflene Gaus ‘einsam und verlassen’ HA-Oh; De sleit hinn’ ut as’n laohm Gans. ‘Er kann keine großen Sprünge mehr machen.’ Bewohner-Altm 1,334; se kukke jen himmel w de jense, went dendert Mda-Weg 93; Dat is, as wenn’n Haw’r von de Gös köp’n deiht. ‘Das ist ein unvorteilhaftes Geschäft.’ Spr-Altm 83; ik will erst mal de Gaus op et Water setten ‘ich will ein Ass ausspielen’, beim Skatspiel, BA-GrAls; Sprw.: De Gos is’n leidigen Vaogel; vör eenen to veel, vör twee to wenig. Spr-Altm 83; Jung’ Gäns’ hämm grod Müler. ‘Junge Mädchen sind sehr schwatzhaft.’ Bewohner-Altm 1,334; De Gs gaon äöw’rall ba(r)ft. ‘Man findet überall Mangel und Armut.’ Wb-Altm 206. – Brauch: G. werden vom 1. Mai bis zum 16. Oktober (St. Gallen) gehütet. Brauch-Anhalt 376 (BE-GrMü). – Volksgl.: Donnert es im Frühjahr, bevor die Bäume wieder grün sind, verlieren die G. ihre Eier bzw. gibt es keine Küken. vereinz. elbostf. Die Sternbilder der Fische und des Krebses sind ungeeignet, um G. zum Brüten zu setzen. Vk-Anhalta 30 (ZE-Rie). In der letzten Woche des Brütens darf nicht gewaschen werden, da man den Küken beim Wringen den Kopf herumdrehen könnte. a.a.O. 30. Um Gänseküken (vor dem bösen Blick) zu schützen oder sie vom Beißen abzuhalten, werden sie mit neunerlei Kräutern geräuchert. Zauber-Ma 92 (WO-Ir), CA-Ak, Vk-Anhalta 31. Das Räuchern von Bestandteilen aus dem Schwanz jedes Kükens, den Nestern und den Daunen der alten G. soll Schutz vor dem Fuchs bieten. Bewohner-Altm 2,285 f. Wenn sich G. waschen, gibt es Regen. Vk-Anhalta 31.  Kinderspr.: Hielegans Hle Hlegans Plegs Tlegs. – 1b. in der Verbdg.: junge/kleine Gs/Gse ‘Gänseküken’, auch ‘junge Gans/ Gänse’,  Gössel, 2: vereinz. mittleres/sw JE1, verstr. ZE, 3: verstr. ö elbostf. (außer nö), 4: BA-Ha Schie, verstr. w/mittleres anhalt. – De Miehme Wittjen junk janzenjar ane Bach, um ihre kleen’n Gänse zu holn. Wäschke 61915,26. – 2. auch in der Verbdg.: dumme Gs ‘dummes, einfältiges Mädchen’, Schimpfwort,  Dussel, 2: Wb-Altm 68, 3: vereinz. elbostf.
Lautf., Gram.: Goos, Gs, J-, [gs], [js] vereinz. ö/s nwaltm., verbr. n/w/mittlere Altm., STE-Wei; Goas, Goas, J- vereinz. n/mittlere Altm.; Jous STE-Po; Juss OST-Ren; Gaus, J-, [gaus], [jaus] verbr. nwaltm. nw elbostf., verstr. nö elbostf., verbr. OSCH w WAn/mittleres WE, WE-Kö Lan, BLA-Ben, QUE-Nei, Id-Quea 154; Gans, -z, J-, [gans], [jans] verstr. s OST, vereinz. ö GA, verbr. STE n WO n/mittleres JE2 mbrdb. ö/s elbostf. omd.; jns Mda-Sti 9, BA-Ha; Pl.: Göse, J-, [gz], [jz] verstr. sw Altm.; Gö(ö)s, Gs, J-, [gs], [js] vereinz. ö/s nwaltm., verbr. n/w/mittlere Altm.; Geuse, Gäuse, Goise, J-, [goiz], [joiz] verstr. n/mittleres/w elbostf. (außer sw), WE-Lan; [gois] vereinz. nwaltm.; Geise WO-GrAm; [guis] verbr. nwaltm.; [gus] SA-Die; Gänse, J-, [jänz] STE-Steg, WO-Sa, JE2-Scho, verstr. mbrdb. ö elbostf., CA-Sa, Wäschke 61915,26; Gäns, Jäns, [gäns],[jäns] Bewohner-Altm 1,334, OST-Kru, verbr. STE; Gense, J-, [genz], [jenz] GA-Bo, verstr. WO, HA-NHa, Mda-Weg 93, vereinz. s elbostf., verstr. omd.; unterschiedlicher Bezug Sg.-Pl.: Goos Sg., Gäns, J- Pl. OST-Polk, STE-Peu Wa; Gaus Sg., Gös Pl. SA-Bee; Jans Sg., Göös, J- Pl. vereinz. n STE.
Gtenstipper m. ‘Gehrock’, scherzh., vgl. Gossentitscher, 2: Tracht-ProvSachs 194 (JE2), 3: BA-GrAls.
Lautf.: Jootenstipper BA-GrAls; Gossen- Tracht-ProvSachs 194 (JE2).
Grsebrink m., n. dass. wie  Grs(e)anger, 3: Hbl-Ohre 1933 Nr. 6 (HA-No), BA-GrAls.
Gram.: m.: BA-GrAls; n.: Hbl-Ohre 1933 Nr. 6 (HA-No).
h 1. Interj. Ausruf der Schadenfreude, 3: vereinz. s elbostf. – 2. Adj. ‘verrückt, geistesgestört’,  dusselig – Rda.: du bist woll ‘n Happen hä? 3: BA-GrAls.
Hackemack n.(?) 1. ‘Wirrwarr, Durcheinander’,  Kuddelmuddel, 3: Wb-We 44, Wb-We* 213. – 2. ‘unnötiger Aufwand, Umstände’,  HackHakkemakk maken 3: Wb-We 44. – 3. ‘ Pack, Gesindel’ 3: Sprw-Börde, Wb-We 44, WE-Dee. – 4a. dass. wie  Hackels 2., 3: Wb-We 44. – 4b. ‘Gericht aus Schwarte und Fett vom Schwein’, mit Kümmel und Zwiebeln zubereitet, zu Pellkartoffeln gegessen, 3: BA-GrAls.
Lautf.: Hakkemakk WE-Dee, Wb-We 44; Hakk- Sprw-Börde, Wb-We* 213; Nbf.: Hackte- BA-GrAls.
Halsafsnder m. 1. ‘Betrüger’,  Bedrger, 3: WO-Ma, Lindauc o.J. 18, Wb-Holzl 100, BA-GrAls, 4: Wb-Be. – 2. ‘Gerichtsvollzieher’, scherzh.,  Hausleerer, 2: GA-Br So.
Lautf., Gram.: Halsafsniders Pl. Lindauc o.J. 18; -affsni’er Wb-Holzl 100; -afsnier GA-Br So; -affschnier WO-Ma, BA-GrAls; [haltsapnaidr] Wb-Be.
Halwe f. 1. ‘Seite’ 2: Id-Altm, JE1-Wo, Mda-Ze (ZE-Gro Reu Stre), 3: verbr. elbostf., 4: vereinz. omd. – linke Halwe WE-La; op de annere Halbe BA-GrAls; an de Halwe leggen WE-Dee; set dai an mne Hallewe Mda-Ze (ZE-Reu); op de Halwe träen ‘beiseite treten’ Sprw-Börde; uff de Hllewe jn dass., BA-Ha; öwer/an/up de Halwe bringen ‘beiseite schaffen, heimlich verstekken’ verstr. elbostf.; Rda.: sich op de fule Halwe leggen ‘faulenzen’ Sprw-Börde; dat heu mot rscht ne halwe hebben ‘das Heu muss auf der oberen Seite getrocknet sein, ehe es gewendet wird’ Wb-Nharz 68; up der Halwe ln ‘krank sein’ Wb-We 45; hei geiht um de Halwe ‘er stirbt’ HA-Erx; uff de Hallwe leen ‘aufbahren’ BA-Ha; de Hallewe krn ‘das Gleichgewicht verlieren und überkippen’ CA-Ak; de Halwe jm ‘den Kahn seitwärts drücken, damit die Strömung ihn erfassen kann’, Schifferspr., Elbschifferspr. 354 (WO-Ro). – 2. ‘Hälfte’ 2: Wb-Altm 74, Siedler-Je § 143h, ZE-Göd, 3: Beiträge-Nd 63 (WO-HWa), HA-Oh – ich will man Halw’n hämm ‘ich will nur die Hälfte haben’ Wb-Altm 74.
Lautf.: Halwe, [halw]; außerdem: Halw’ Wb-Altm 74; [hal] Siedler-Je § 143h (ö STE, w JE2); Hallewe, [halw] Siedler-Je § 143h (JE1), verstr. ZE, WE-Wa, QUE-Di, Vk-Ask 121, CA-Ak; [hlewe] Mda-Sti 149, [hlv] BA-Ha; Halbe GA-Wef, BA-GrAls, BE-KlMü. Zus.: zu 1.: Hand-.