as I. Konj. – A. in der Verbdg. mit einem Substantiv: ‘in der Eigenschaft als’ verstr. – hai arbait b üöne als Knecht OSCH-Di; ick kenne ne als en orntlichen Kerel Wb-Holzl 54. – B. vergleichend, vgl. w. – 1. bei Bezeichnung der Verschiedenheit, im elbostf. Gebiet häufig in Verbdg. mit w, 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. nbrdb., vereinz. mbrdb., 3: vereinz. elbostf., 4: Vk-Anhaltc 103 – Fröher as süs (sonst) ... Ehlies 1960a 78; Paul, dä zwee Joahre ölder war as Max, ... Heimatkalender-Je 1927,118 (JE2-Vie); hei is gretter als w d Wb-Nharz 10; Sprw.: En half Ei is besser as en leddigen Dopp (... als eine leere halbe Eierschale), Chr-Em 429. – 2. bei Bezeichnung der Gleichheit, 1: verstr. nwaltm., 2: verbr. Altm., JE2-Gü, ZE-Hu, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – a. ‘wie, ebenso, entsprechend’ – Dei Mäkens hadden öhn mit Kaffei un Melk ebörnt (getränkt) arn (as en) Awwenekalw ‘die Mädchen haben ihm sehr viel Kaffee und Milch zu trinken gegeben’ Spr-Maa 432 (WO-Ol); Rda.: em freert as’n Snieder ‘er friert sehr’ GA-KloNeu; diu sst iut as dai Deod SA-Dä; as wie ek? ‘ich?’, verstärkend, Wb-We 10; As’t wesst is, so schallt ok bliw’n. Spr-Altm 76. – b. in Sätzen, ein Geschehen mit einem angenommenen Geschehen vergleichend, vorw. in der Verbdg. mit of oder wenn – He dä so, as haln see ämm tumm Döschen (Dreschen) ropen Mda-Ar 53; “... Mei kümmt gerad so vör, as ob du dei schon ’n anner Brut utsocht hast.“ Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); olle Friede is mette Karre affehaut as wenn nüscht drupp wor JE2-Gü; ... ’s kukte bloß eener n annern an, als eppe den dervor vorantwortlich machen wolle, ... Wäschke 61915,96. – c. in Sätzen, in der Verbdg. mit nichts: ‘nur’ –Hier ut düt Bauk is nist te lehren,
A’r wie en bettchen “Plattdütsch” koeren, ... Gorges 1938,9;Neckreim:In Binn’ (ON Binde) is nist to finn’n
As ein’n drögen Tacken
Wo alle Binnsch Wieber
Ehr Bodderkoken van backen. 2: SA-Rie.– C. Einleitung von Temporalsätzen, vgl. w, 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. Altm., vereinz. mittleres/s JE2, 3: verstr. elbostf. – As acht Dag vägohn worn, ... Hausfr-Altm 1929,24 (STE-KlMö); as ik in Schtadt waia ... SA-Dä; As’r nu hen was bet naoh Smersau, was’r doch ganz möd’ worden ... Pohlmann 1905 ff.,115 (OST-Rö); Dät is nu all ne ganze gerume Tiet her, äs sich düsse Geschichte tuedrahn hätt. JE2-Gü. – II. Adv., Einleitung indirekter Fragesätze: ‘wie’ 2: vereinz. n Altm. – ick wett nich, as mi so is OST-Na.
doch verbr. I. Adv. – 1. ‘dennoch, trotzdem’ – ... satt bin’k äuer doch worr’n ... Heimatkalender-Je 1923,101 (JE2-Fi); ... awer ’n wunderlichen Keerl un en Klaukschieter is hei doch. Wedde 1938,37; hat sich affeeschert (abgemüht) un kimt doch te schpäde Sprw-Börde; Rda.: de ganze Woche krank un den Sönndag doch keine Like von einem Simulanten, Wb-We 82; sauwat lewet nich un krawwelt doch!Ausruf der Verwunderung, Wb-Holzl 134; Sprw.: De lang slöppt un drall löppt, kümmt doch to Maot (zur rechten Zeit). Wb-Altm 275; Rätsel: Wat brennt Dach un Nacht und geiht doch nich ut? – Brennettel SA-Gü; Lock bi Lock un hält doch – Kde. WA-GrGe. – 2. ‘sowieso, ohnehin’ – Wer keinen Garen hat ..., dä kann doch sau’n Ding gar nich bruken. Klaus 1936,35; wo där ’mdrin doch schon wat uff’n Karbholz hat! ZE-Roß; ... un vortellt, wat sek sau de Burn vortellen könnt, wubie et sek doch ümmer umme den Ackerbu dreihet ... Wedde 1938,25. – 3. als positive Antwort auf eine (negativ formulierte) Frage – kommst de denn nu met? – jodoche! ZE-Roß; ja doch, ik kme HA-Oh; d hest dat wol nich esein? – doch(e) Wb-Nharz 42. – 4a. ‘bekanntlich’ – Doch Drefot brukt Nich vöäl van Platz. Kredel 1927,74; ne nte ldert doch Wb-Nharz 42. – 4b. weist auf einen Sachverhalt hin, den der Sprecher zunächst nicht für wahrscheinlich hielt – As’r nu hen was bet naoh Smersau, was’r doch ganz möd’ worden ... Pohlmann 1905 ff.,115 (OST-Rö); Ick sliekte mick ganz sachte na miene Stuwe rin, um öhm jo nich te stören. – Doch wer lag da ganz glu in sien Bedde un lachte mick an? Rauch 1929,52. – II. Pt. – 1. zur Verstärkung einer Aussage – sai st doch tau lch (krank) iut SA-Dä; ist doch n reine Memme JE2-Bu; dat is mik doch en bettchen t karsch (arg) Mda-Ma 78; n doche verstärktes nein, Wb-Ak 47; Rda.: Geit doch nicks äöwer de Rennlichkeit, sagt jene Fru, un kehrt all Sünndag morgen är Hem’ üm. Spr-Altm 15. – 2. zur Verstärkung bei Aufforderungen – giff doch Antwurt! SA-Jeeb; make doche ‘beeile dich’ Id-Eilsa 77; Hilf mich doche ... Heese 21919,29; knepp doch dän Kleen ma de Hosn ab ZE-Roß; Vater, kuke doche ma naus DE-Lau. – 3. zur Verstärkung bei Ausrufen, bes. des Unmuts, der Ungeduld oder der Verwunderung – dät st doch en Blin’na JE2-Scho; dat deit doch wei HA-Oh; Watt deatt doch hüt blouß lang duert ... Matthies 1903,3; nu kieke dick dat doch blot mal an WO-Da; d hasd doch schonn wellor jegleggord DE-Ca; no et is doch nischt passrt? Ausruf der Besorgnis, vgl. II.4., Wb-Nharz 135. – 4. drückt in Fragesätzen die Hoffnung des Sprechers auf Bejahung aus – nu, du besöchst mi doch? Wb-Altm 148; d kummest doch balle wer? HA-Oh. – III. Konj. zur Anknüpfung eines Hauptsatzes ‘aber, jedoch’ – ... sienen Segen härre hei, doch müßte hei dat sülm’n mit Greitchen ... afmaken. Rauch 1929,78; De Oll hät schull’n (gescholten), hät gödlich spraoken; Doch met den Jung’n was nist to maoken. Pohlmann 1905,5; Sprw.: alle willt se Botter eten, doch keinder will in de Kauhschiete treten HA-Wo.
ddmde Adj. ‘sehr müde’, auch ‘kraftlos, erschöpft’, slapp, 2: OST-Rö, STE-Osth, 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Be.
Fründ m. 1. verstr. (aus mbrdb. Teil von JE1 keine Belege). – a. ‘Person, mit der man sich sehr verbunden fühlt, Freund’ – dicke Frünn Wb-Altm 35; n’ gen Frünt HA-Oh; Hier ha’r gode Frün’n to woahn’n ... Pohlmann 1905 ff.,115 (OST-Rö); Da war ich ma mit mein’n Freind ... Krause 1964,91; Sprw.: De all’ Lü ton Fründ will telln, Mütt sick noa de Lü’ instelln. Kredel 1927,12; gue Frünne in de Not, gahn op Dusend ’n Lot WO-Gu; Frinde in de Not, Frinde in’n Dod, Frinde hindern Rijjen (Rücken), dat sind drei feste Brijjen (Brücken) Sprw-Börde. – b. ‘jmd., der etw. Bestimmtes schätzt’ – D bin ich kn Freind von. Wb-Ak 61. – c. Dim. scherzh. drohende Anrede. – 2. ‘Verwandter’ 2: vereinz. Altm., 3: verstr. elbostf. – de nechsten frinne Wb-Nharz 220; Rda.: Wat Fadder, wat Frünnt? ‘ohne Rücksicht auf verwandtschaftliche Beziehungen’ Wb-Holzl 37; Sprw.: mit Frinde is schlecht kramen Sprw-Börde; En guen Nahber an de Hand is besser wie en Fründ in’n fremmen Land. Chr-Em 431.
glwen Vb. verbr., vgl. 1lwen. 1. ‘annehmen, vermuten, für möglich halten’ – d glewest gr nich, w krank hei is HA-Oh; Ick glöw sogoar mien Arm is aff. Francke 1904,40; ick glöwe, hüte jifft noch wat HA-Bee; ... un jlowete, der junke Hund hädde sein’n Harrn was zu leede jethan ... Wäschke 61915,33. – 2. ‘etw. für wahr, glaubwürdig halten, von etw. überzeugt sein’ – Dat will ick glöwen, Vaoder ... Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); Du kannst mick dat glöben oder nich! Lindaua o.J. 64; det kann ick kaum jloo’m ZE-Roß; dat gleweste je silwest niche Mda-Weg 115; das jlwet ’n kn Mensche Wb-Ak 79; Rda.: man soll’t nich globen ‘man kann es nicht für möglich halten’ WE-Oster; Sprw.: Wer lichte glöwet, ward lichte bedrohn. Vk-Harz 3,58; wer dat glowet un sin Bedde vorköft, schläpt mit’n Arsch in’t Stroh Sprw-Börde. – 3. ‘von der Existenz von jmdm., etw. überzeugt sein’, spez. auch ‘gläubig sein’ – ... un an’t Spökent häw ick mien Lewdag’ noch nich glöwt. Pohlmann 1905 ff.,115 (OST-Rö). – 4. in der Verbdg.: dran glwen mten ‘sterben müssen’, starwen, auch ‘von etw. betroffen sein’ – hei hat dran glöben möttn Wb-We 40.
Krnstell n. ‘Gestell an der Sense zum Mähen von Gerste und Hafer’,
Hwertog, 2: SA-Jah Kun Stei, OST-Rö.
Krzdanne f. ‘kleine, strauchartige Kiefer’,
Kussel, 2: OST-Rö.
ngrig Adj. ‘begierig, Neuigkeiten zu erfahren’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. brdb., 3: verbr. n elbostf., vereinz. mittleres elbostf., verstr. s elbostf., 4: verstr. omd. –
… de was hellsch nei’schierig Pohlmann 1905ff,115 (OST-Rö);
“Wat jiwwet et denn?”, frade se neischierig. ZE-Hu; Rda.:
nietgierige Gaus GA-Ka;
das is anne naijriche Elsdor DE-Ca;
naitschrich w ne olle Tsicke JE2-Scho. TZ:
nsewsig neugierlich nfren ngren nlich ntdern ntdig ntdisch nwtern.