Hippelmann m. ‘Pleuelstange am Mähbinder’ 3: QUE-Hau.
Hoffstelle f. dass. wie  Hoff 3., 3: QUE-Hau.
Lautf.: [hoftel].
Hlenwgen m. ‘Form des Kastenwagens mit niedrigeren Seitenwänden’ 3: QUE-Hau, 4: Wb-Be.
Lautf.: [hlnvn] QUE-Hau; [hlewn] Wb-Be.
Horde f. ‘größere Anzahl, Schar’, von Kindern oder Tieren,  Korps, 2: JE2-Scho, 3: QUE-Hau, 4: BE-Nie.
Hund m. 1. TiN ‘Hund’, z.T. bes. das männl. Tier, verbr. – Rda.: dat kein Hund ‘n Schticke Brot von ne nimmtdie Schwere eines moralischen Versagens kennzeichnend, Sprw-Börde; uffen Hund kom’m ‘verarmen, abmagern’ Wb-Ak 72; de geit vor de Hunne ‘er stirbt’ WE-La; da liet der Hund bejraben ‘das ist der entscheidende Punkt’ Sprw-Börde; wickelt sich in’n Hund ‘er schweigt, gibt keine Antwort’ Sprw-Börde; Dao krei’t wädder Hund noch Haohn noa. ‘Das ist völlig unwichtig.’ Bewohner-Altm 1,340; kann keinen Hund ut’n Backoben locken Sprw-Börde; met allen hunnen gehisst ‘raffiniert, durchtrieben’ Id-Quea 158; Hei denkt ümmer, grod Hund is sin Päd’ (Pate), un klein hät nich maol Vadder staohn. ‘Er ist eingebildet.’ Bewohner-Altm 1,340; nimmt wie der Hund ‘n Schwanz mank de Beine ‘er geht kleinmütig davon’ Sprw-Börde; h is bekand asn bundn hund ‘er ist überall bekannt’ GA-Da; dai schütt sik dat af as Hund dann Raigng ‘er ist völlig gleichgültig’ SA-Dä; sei lwet w Hund un Katte ‘sie vertragen sich nicht’, meist von Eheleuten, HA-Oh; Dat is gerade, wie wenn’n en dob’n Hunne wat seggt mit Bezug auf einen Schwerhörigen, Sprw-Harzvorld 374; junke Hunne met Schtickebrn scherzh. Antwort auf die Frage, was es zu Mittag gibt, HA-Neu; mit dem Hund gemessen und den Schwanz vergessen ‘zu knapp gemessen’ WE-Dee; der Wech is mit’n Hund emet’t und der Schwanz tauejeben von einer ungenauen Entfernungsangabe, Sprw-Börde; dei wett sienen Hund woll te lei’n, dat’e nich owern Strick schitt ‘er versteht es, seine Interessen durchzusetzen’ WO-Gu; Wenn de Hund nich eschetten harre, harre’n Hasen ekrejjen Zurückweisung von Ausreden, Sprw-Harzvorld 374; deck schitt de Hund watschroffe Verneinung, Ablehnung, WE-Dee; bei dn is der Knippel bei’n Hund jelt ‘dort geht es ärmlich zu’ Wb-Ak 72; Von de Hund, de en bät’n hat, davon mütt’n Haar uppleng’n. ‘Um einen Kater zu beseitigen, muss man erneut Alkohol trinken.’ Spr-Altm 82; Sprw.: en blöen Hund ward selten fett HA-No; je dröjer de Hund, je gröter de Fleuen Sprw-Börde; De Hunn’, d am fründlichst’n swänzeln, de bt’n toerst. Wb-Altm 278; Hunn, dee veöhl blaffen, biet’n nich GA-Trü; Oll’ Hunn’ blaffen lihren, hölt swar. Bewohner-Altm 1,340; Väöl Hunn’ is ‘n Haos’n sin Dod. Spr-Altm 29; liet (liegt) Harre, liet Hund HA-Sü; ein Hund bellt nich lange ‘ein Mensch allein kann nicht lange streiten’ WO-Ma; Den letzten biet’t de Hunne. Wb-Holzl 33; Wo de Tun ‘n legst’n (am niedrigsten) is, da will’n all Hun’ räwerspring’n. Spr-Altm 82; Hunne pissen un Fruunslüü weenen, wenn’s willen OST-Sta; Wenn’t Flesch up is, bieten sick de Hünn’ um de Knaoken. Bewohner-Altm 1,332; Wer’n Hund hang’n will, findt ok’n Strick dato. Spr-Altm 82; wer’n Hund hauen will, findt ok en Knüppel WO-HWa; kimmet mor ewwern Hund, kimmet mor  ewwern Schwans Wb-Ak 72; liewer der grote Hund in Dörpe wie der kleine in de Stadt Sprw-Börde; wöcker sik as’n Hund verhrt, mutt Knoaken fräten SA-Ab; Neckreim:Wenn Schult’n Hund ‘n Köter weer
un denn bittschen gröter weer
un denn ‘n bittschen bunt,
denn weerd’ ‘n schön’n Hund
. Matthies 1912,30 (OST-
GrRo);
Kinderreim:ek wil dek eml wat forteln
fon Peter Sneln,
d har en klein hinneken,
dat konne bten un konne beln,
konne eppelkens fscheln,
konne nete knakken
un konne in emmer kakken
. Mda-Weg 98.
– Volksgl.: Frisst ein H. Gras (vereinz.) oder jault er (GA-Da), so wird es regnen. Sein Jaulen kann auch einen Todesfall ankündigen (GA-Da), bes. bei Nacht (CA-Lö), beim Glockenläuten (Vk-Altm 206) oder wenn er die Schnauze dabei nach unten hält (Vk-Anhalta 31). Hält er die Schnauze nach oben, zeigt das einen bevorstehenden Brand an. a.a.O. 31 (CA-Zu, BE-GrMü). Nach H. schlägt der Blitz, deshalb ist bei Gewitter zu ihnen Abstand zu halten. a.a.O. 31 (BA-Bad). Einen Hundebiss behandelt man durch Auflegen von Haaren des H. a.a.O. 286. – 2. Schimpfwort, vereinz. – Hund for’n Jroschen Wb-Ak 72; dullen Hund HA-Oh; saun vorfluchten Hund Wb-We 54. – 3. NeckN für die Bewohner von Winningen, mit Bezug auf die ihnen unterstellte Durchtriebenheit, 3: Vk-Ask 167. – 4. in der Verbdg.: bunt Hund ‘mit grünem Laub geschmückte Gestalt beim Pfingstumzug’,  Pingsten, 2: Brauch-wAltm 63 (SA-Rie). – 5. in der Verbdg.: der tolle Hund ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 2: ADVk Nr. 49 (JE2-Mö). – 6. ‘(hintere) Querstange am  Ldetg’ 2: ZE-Roß, 3: HA-Uep, OSCH-Har, QUE-Hau, 4: verstr. anhalt. – 7. in der Verbdg.: verwassener Hund ‘verwachsener Holzklotz, der schwer zu spalten ist’,  Knorren, 2: JE2-Bu, JE1-Stei. – 8. in der Verbdg.: hölten Hund ‘Flachsbreche’ – Rda.: wenn erst de hölt’n Hunne bellt, is de Sömmer vorbie 3: HA-Bee.
Lautf., Gram.: Pl.: Hunne, [hun]; außerdem: Hunn’, [hu] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm.; Hünn’ Bewohner-Altm 1,332. Zuss.: zu 1.: Haff-, Halwen-, Hellen-, Hrden-, Hoff-, Jagd-, Jammer-, Khrden-, Lnen-; zu 2.: Hellen-, Himmel-, Jammer-, Lumpen-, Mess-; zu 6.: Hinder-.
inslachten Vb. ‘für den Eigenbedarf schlachten’ 3: HA-Bee Oh, Wb-Nharz 87, Id-Quea 160, QUE-Hau.
Lautf.: inslachten HA-Bee Oh, [inslatn] QUE-Hau; inschlachten Wb-Nharz 87, Id-Quea 160.
Jrling m. 1. dass. wie  Jrig 1., 2: Id-Altm, 3: HA-Ack Ost, WA-Un, WE-La Zi, QUE-Hau. – 2. ‘einjähriges Kalb’ 2: Id-Altm, 3: BLA-Brau, QUE-Hau, 4: Mda-Sti 25.
Lautf.: Jährling, -link; außerdem: Jaehling Id-Altm.
Jesuskrt n. dass. wie  Jesublutstropfenkraut, 3: QUE-Hau, 4: verstr. BE, Vk-Anhalta 77 (KÖ-Ost, DE-Re).
Lautf.: [jzuskrt] QUE-Hau; JesuskrautVk-Anhalta 77 (KÖ-Ost, DE-Re); [jzusgraud] verstr. BE.
1Kaff n. ‘kleines Dorf’, meist abw., 2: verstr. ö brdb., 3: WE-El Sta, QUE-Hau, CA-Fö, 4: CA-Ak, Wb-Be – fon was forr an Kaff is denn d? CA-Ak. 2Kaff n., f. 1. ‘Spreu’, der aus Hülsen und Grannen bestehende Abfall des Getreides nach dem Dreschen, allg. – Das K. wurde dem Vieh ans Futter gemengt oder im Stall ausgestreut, es wurde auch zum Räuchern verwendet: dat Kaff wd fer Schwn furrat un fr Hai bruit SA-Dä; wat vör de Säu affefall’ waor, is Kaff JE2-Gü; Kaf un Schrät WE-Schau; Kieb vull Kaff GA-La; en Sack KaffGA-Vi; Rda.: h hat Geld ass Kaff Wb-Altm 94; där quatscht Korn un Kaff dorchenanner ZE-Roß; Se hat Samt upp’n Liw un Kaff in Mag’n. Spr-Altm 78; Sprw.: wer sich opp Kaf mengt, denn fretten de Schwiene HA-Va. – Brauch: In der Altm. streuten die Burschen den unbeliebten Mädchen in der Pfingstnacht Kaff vor das Haus. Brauch-wAltm 58. – 2. ‘unnützer, wertloser Gegenstand’,  Krm, 2: Wb-Altm 94, STE-Wa, JE1-Pa, 3:Wb-Holzl 115, HA-Va – datt iss man Kaff ‘das taugt nichts’ Wb-Altm 94. – 3. ‘nichtiges Gerede, Geschwätz’,  Quassel, 2: STE-Wa.
Lautf., Gram.: Kaf(f), [kaf] allg. nwaltm. brdb. elbostf. ö der Elbe, Id-Eilsa 70, WA-Ble, WE-Lan Si, Wb-We 60, CA-Löd, DE-Els; [gaf] Mda-Fuhne* § 390 (DE-Or); Kahf, [kf] verbr. elbostf., CA-Sa; [kf] Mda-Ar 24, QUE-Di, Mda-Ma 61 (vereinz. nö CA); [kf], [gf] Wb-Ak 83, verbr. BE, Mda-Fuhne* § 390 (KÖ-Preu); kwe f. Mda-Sti 156, Kawe f. BA-Ha Sip. Zuss.: zu 1.: Hwer-, Heu-, Knutten-, Luzernen-.
Kaffwgen m. ‘Wagen zum Abtransport der Druschabfälle’ – Der K. hat höhere Seitenbretter und eine seitliche Klapptür, von der aus das Kaff abtransportiert werden kann. 3: QUE-Hau.
Lautf.: [kafvn].