Band n., auch m.
1a. ‘Stoff- oder Lederstreifen’, bes. als Schmuck, 2: Bewohner-Altm 2,104, Volksspr-Altm 90, ZE-KlLei, 3: Wb-Nharz 20, 4: Brauch-Anhalt 26, Alt-Cöthen 3 –
Unse Deerns moakten sick damals ok all smuck ... met de bunten Döker, Schörten, Bänner un Mützen. Bewohner-Altm 2,104. – Brauch: B. wurden zu vielerlei Anlässen angelegt: Die Leichenbitter trugen am Hut ein schwarzes B., ebenso die Teilnehmer am Leichengefolge. Der Hochzeitsbitter erhielt von den Eingeladenen ein B., das am Rock befestigt wurde. Zur Einfuhr der ersten Ernte wurden die Pferde mit roten Bändern geschmückt. Brauch-Anhalt 26.
– 1b. ‘Band zum Schnüren an Schürzen oder Röcken’ 3: Wb-Nharz 20.
– 2. 2: Volksspr-Altm 90, verstr. s Altm., Mda-Je 230 (n/mittleres JE2), JE2-Bö, JE1-Güt Ziep, verstr. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd.
– a. ‘Bindfaden, Schnur’ – Rda.:
einen n banne hebben ‘Einfluss auf jmdn. ausüben können’ Wb-Nharz 20;
de Banne krin ‘in Ordnung bringen, zustande bekommen’ Id-Eils
a 50.
– b. ‘Strohseil zum Garbenbinden’ –
de Kinner mutten Bänne moaken JE1-Wo; Rda.:
dat krn in banne hebben ‘das Korn zu Garben gebunden haben’ Wb-Nharz 20. – Brauch: Betritt ein Fremder oder ein Besucher das Erntefeld, wird ihm ein B. umgebunden. Gleiches widerfährt den Angehörigen der Gutsherrschaft, wenn sie das erste Mal nach Erntebeginn auf das Feld kommen. Durch eine Geldzahlung kann sich der Betroffene lösen. vereinz. anhalt.
– 3. ‘Leine zur Befestigung des Sprietsegels am Mast’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 217 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 217 (CA-Ak).
– 4. ‘Sehne der Kuh zwischen Schwanzwurzel und Sitzbein’ 3: Wb-Holzl 58.
– 5. ‘Fassband, Fassreifen’ 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. elbostf. (außer nö) –
de Bände ndrieben ‘ein Fass mit B. versehen’ CA-Fö; Rda.:
einen de benne ndrben ‘jmdn. zur Eile antreiben’ Wb-Nharz 20;
ter Rand und Band Wb-We 12; Sprw.:
et hat keinder en isern Band um’n Kopp ‘niemand ist vor dem Tod sicher’ Sprw-Börde.
– 6. ‘harte Erdkruste’,
Borke, 3: Wb-Nharz 20.
–7. Schimpfwort.
– a. ‘altes, schlechtes Pferd’,
Gaul, 4: CA-Zu.
– b. abfällige Bezeichnung für eine Frau –
da geit Irma sn Band (Irmas Mutter) 3: QUE-He.