ansnlich Adj. ‘gut aussehend, attraktiv’, bes. von Mädchen, 2: Schwerin 1859,16, 3: WA-We, QUE-West, 4: Wb-Ak 22 – dat is en ansehnliches Mäken WA-We.
Lautf., Gram.: ansehnlich Schwerin 1859,16; -sehnliches gem. Dekl. n. Nom. Sg. WA-We; nsnlich Wb-Ak 22; ansahnliches gem. Dekl. n. Nom. Sg. QUE-West.
ntengössel n. dass. wie  ntenkken, 3: vereinz. w elbostf., QUE-West.
Lautf., Gram.: Aantengössel, Ahnten- HA-NHa, OSCH-Ott; -jössel f.(?) HA-Erx; Ähntenjösseln Sg. WE-Il; Änten- Pl.(?) WE-Strö; -jossel f.(?) WE-Schie; Aentejössel QUE-West.
Appel m. 1. ‘Frucht des Apfelbaums’ allg. – d ln an bor Ebbel’l DE-Ca; w ... krjen Äppeln af ‘wir ernten Äpfel’ JE2-Scho; Eppel un Bern (Birnen) t ik jern HA-Oh; tr Appel is jantz hotzelich (verschrumpelt) Wb-Be; de goldene Appel ‘letzter Apfel, der nach der Ernte am Baum verbleibt’ Wb-Holzl 56 (HA-Eil); Rda.: det is’n Appel! ‘das ist selbstverständlich’ ZE-Roß; Das hauet dn awwer inne Eppel. ‘Ihm ist schwerer Schaden, ein großer Verlust entstanden.’ Wb-Ak 24; daen maoket mr kn appl vrn ai vor ‘er lässt sich nicht täuschen’ Vk-Ask 152; in den sren Appel bten ‘etw. Schwieriges oder Unangenehmes beginnen’ BLA-Brau; Sprw.: der beste Appel word ok ful ‘auch dem umsichtigen Menschen kann ein Fehler unterlaufen’ Sprw-Börde; wenn de Appel ripe is, sau fällt hei ‘man soll eine Sache heranreifen lassen’ Wb-We 9; Reim:de Appl fällt nich wiet van’n Stamm;
sou ast Scho-ap is, is ouk’t Lamm
OST-Schön;
Wiegenlied:Heichen Putteichen hat Eppel jekocht,
stn inne Rre un quackern noch.
Wb-Ak 24.
– Brauch, Volksgl.: Zu Weihnachten oder Neujahr wurden die Bäume angefasst, um eine reiche Obsternte zu bekommen:Bömeken wk up,
Neujahr is km,
saßt gaut Appel un Bäärn dragen!
Brauch-wAltm 12 (SA-Ta).
Schält ein Mädchen einen Apfel, so soll die Schale ein einziges langes Band bilden. Diese wirft es sich über den Kopf und liest aus ihr den Anfangsbuchstaben des künftigen Geliebten heraus. Brauch-Anhalt 6. Geht man beim Empfang des Abendmahls um den Altar, muss man in einen Apfel beißen, dann bekommt man keine Zahnschmerzen. Dies gilt vor allem beim ersten Abendmahl bei der Konfirmation. Die Äpfel müssen aus dem Pfarrgarten gestohlen sein. Abergl-Altm 16 (vereinz. OST). – 2. in der Verbdg.: wilder Apfel PflN ‘wilder Apfel’, auch die Frucht,  Holtappel (n.Z.), 4: BE-Dro, DE-Ho. – 3. ‘Samenträger der Kiefer’,  Knappel, 3: OSCH-Weg, QUE-West. – 4. Pl. ‘rundliche Kotstücke des Pferdes’ 3: Vk-Ask 185. – 5. in der Verbdg.: Appel, Bure, Cruskopp ... Ballspiel der Kinder, ausf. vgl. Abe-Babe, 3: HA-Bee.
Lautf., Gram.: App(e)l, [ap()l] (anhalt.: [ab()l]); außerdem: ppel, [pl] Mda-Sti 9, BA-Ha; [apa], [apo] vereinz. n nwaltm.; Abb(e)l, [ab()l] verstr. Altm.; Abba, [aba], [ab], [ab], [abo] verstr. nwaltm.; [abä] SA-Ch; Pl.: Äpp(e)l, Äbbel, E-, [äp()l], [eb]; außerdem: Appel Brauch-wAltm 12 (SA-Ta); eppele Wb-Nharz 17; auf -n: vereinz. nwaltm., JE2-Scho.
Beddelbrt n. ‘(ein) erbetteltes (Stück) Brot’ 3: HA-No, QUE-West – Sprw.: Beddelbrot is’n bitter Brot HA-No.
Bessen m. 1. ‘Besen’ verbr. – dor Bsen schdd in Schdall DE-Ca; Rda.: D fressich en Bsen, wenn das wr is Wb-Ak 32; Sprw.: niee Bessen kehren gut CA-Fö; De Frue un de Bessen hört in’t Hus. Chr-Em 429. – Volksgl.: Günstig wirkt sich das Binden von B. in den Zwölften (Brauch-wAltm 11 – SA-Ben) aus, mit solch einem B. können Raupen vertrieben werden. Vk-Anhalta 20, Brauch-Anhalt 18. Junge Tiere darf man nicht mit einem B. schlagen, sonst gedeihen sie nicht. verstr. Aus dem gleichen Grund lässt man gekauftes Vieh über einen B. laufen. a.a.O. 18. Verbrennt man einen (stumpfen oder alten) B., gibt es Sturm (verstr.) oder es kommt unverhofft Besuch (GA-Pe). Hat sich jmd. erschrocken oder geärgert, muss er sofort dorch en’n Bessen pissen. Wb-We 16, auch Brauch-Anhalt 18. – 2. auch in der Verbdg.: de kleine Bessen ‘ Handfger, Handbesen’ 2: ZE-Lu, 3: WE-Elb, QUE-West, 4: BLA-Sti, BE-La. – 3. ‘zänkischer, unfreundlicher Mensch’, bes. von Frauen, Schimpfwort,  Stänker, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be.
Lautf., Gram.: Bess(e)n (stl.?) verstr. Altm., JE2-Gü, JE1-Re Wo, verbr. elbostf., Vk-Unterharza 52 (BA-Schie); [bes()n], [bes] verstr. ö/s Altm., JE2-Scho, Mda-nwJe1a 49 (JE2-HSe, verbr. n JE1), Mda-Ma 67 (JE1-Dan), vereinz. ZE (außer ö) n elbostf.; [besn] SA-Ev, STE-Schi; [bez()n] SA-Wü, verbr. n/mittlere Altm., vereinz. s Altm., WO-HWa Mei, Mda-Ma 67 (verstr. w JE1), verstr. ZE (außer s/ö), BE-He; [bezän], [bezn] verbr. nwaltm., SA-Ma Sa; [bezn] SA-Dä; Bässen (stl.?) GA-Pe; [bs()n] Siedler-Je § 137i (JE2 JE1), Nd-Börde § 88 (WO-Schn); [bzn] BA-Ha; [bzn] SA-Zie; [bz] SA-Rist; Bassen BLA-Sti; pasem Mda-Sti 44; Besen (3.) Wb-Holzl 63, Id-Eilsa 51; Besens Pl. Spr-Asch 18; Bäs(e)n, [bz()n] verstr. s ZE, Wb-Holzl 63 (3.), verstr. n CA, BA-Ha, verstr. anhalt.; [pzn] Wb-Be; [baz()n] verstr. ö ZE.
Blaugerber m. ‘Lehrer’, scherzh.,  Kantor, 2: ADVk Nr. 239d (OST-Katt), 3: a.a.O. 239d (QUE-West, CA-Pö).
Boltenzipolle f. ‘Steckzwiebel’ 3: Wb-Nharz 31, QUE-West.
Lautf.: boltenzippele Wb-Nharz 31; Boltenzippel QUE-West.
Brummse f. 1. TiN – a. dass. wie  Brummer 3a., 3: Mda-sJe1 27 (JE1-Ra). – b. dass. wie  Brummer 3b., 3: OSCH-Ba Schw, verstr. WE. – c. dass. wie  Brummer 3c., 2: WO-Sa, Mda-sJe1 27 (JE1-Ve), 3: WO-GrAm, Beiträge-Nd 60 (WO-HWa), verstr. OSCH WE, BLA-Hei, QUE-West. – d. dass. wie  Brummer 3d., 3: HA-Neu Va, vereinz. WE. – 2. dass. wie  Brsche, 3: verbr. sw elbostf.
Lautf., Gram.: Brumse, [brumz]; außerdem: Brummese verstr. sw elbostf.; Brümmese WE-Ve; Nbf.: Brums m. vereinz. n WE.
Drüppige f. dass. wie  Drüppe, 3: vereinz. n elbostf., QUE-West – Ne Drüppije, ganz lang an’t Daak ... Gorges 1938,64.
Lautf.: Drüppige HA-Alt; Drüppije Gorges 1938,64; [dripij] Beiträge-Nd 61 (WO-HWa); Trippich QUE-West.
Dummhold m. dass. wie  Dummerjn, 3: ADVk Nr. 211 (QUE-West).