2Achter m. 1a. in der Verbdg.: in s Achter ‘hinter dem Hof’ 1: SA-Ah, 2: SA-Ban. – 1b. dass. wie  Achterhoff, 2: STE-Stei. – 2. ‘Gesäß’,  rs, 2: Wb-Altm 1, Bornemann 41827,41 –Alle Hoagel, Schultens Knecht,
De versteit dät Stür’sche recht!
An den Achter mit den Hakken
Knallt he dät de Bucksen knakken!
Anneliese mütt hüt ran,
Dät se kuum noch piepen kann.
a.a.O. 41.
Ackerhoff m. ‘Bauernhof’ 1: SA-Bre, 2: SA-Ban, 3: vereinz. elbostf. – d is t’n grten akkerhowe. Wb-Nharz 8; dä hat sinen Ackerhof unnern Arm von einem Barbier mit seinen Utensilien gesagt, scherzh., WE-Velt.
Lautf., Gram.: Ackerhoff vereinz. elbostf.; -hof SA-Bre, WE-Velt.
beschten Vb. 1. refl. ‘sich mit Kot beschmutzen’ 2: Wb-Altm 15, SA-Ban, 3: verstr. elbostf., 4: BA-Schie, Wb-Ak 34, Wb-Be – Sprw.: mannjer beschit sich in’n Schlap ‘mancher hat besonderes Glück’ Sprw-Börde; wer sik beschitt, mott sik wischen lten HA-Oh. – 2. refl. ‘sich übermäßig aufregen, viel Aufhebens um etw. machen’, auch ‘sehr ängstlich sein’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 34, Wb-Be – puschais tich man niche a.a.O. – 3. Part. Prät. ‘sehr schlecht, übel, unangenehm’ 2: WO-Bl, JE1-Lei, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 34 – du bist beschetten HA-Bee; Sprw.: De Kinderwetten sind beschetten. Wb-Holzl 33. – 4. ‘betrügen, übervorteilen’,  bedrgen, 2: Wb-Altm 15, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 34, Wb-Be – Dr hat Fritzen awwer beschissen! Wb-Ak 35.
Lautf., Gram.: bescht(e)n Wb-Altm 15, SA-Ban, verstr. elbostf.; -scheissen, -ß- Wb-Altm 15, Spr-Mab 397 (WO-Ol), Wb-Ak 34; [puaisn] Wb-Be; Part. Prät.: beschäten WO-Bl, JE1-Lei; -schett(e)n verstr. elbostf.; -schött’n Wb-We* 202; -schissen BA-Schie, Wb-Ak 34.
Bucker m. 1a. ‘kleiner Junge’ – son’n lüttjen Bucker 3: HA-Oh. – 1b. ‘Junge, Bursche’, abw., 4: Mda-Sti 131. – 2. ‘alter, lächerlicher Mann’, abw.,  Clown, 3: WE-Dee. – 3. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 2: SA-Ban Im.
Lautf.: Bucker; außerdem: pker Mda-Sti 131.
Dwrfleute f. vgl. Dwrppe. 1. ‘aus einem Weidenzweig gefertigte Flöte, die quer an den Mund gesetzt wird’,  Fpe, 2: SA-Ban, JE2-Go, 3: HA-Bee Sie. – 2. ‘das Festliegen eines Kahns quer im Strom’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 304 (JE2-Mi).
Lautf.: Tweerfleit SA-Ban; Querfleute JE2-Go; [kwrfloid()] Elbschifferspr. 304 (JE2-Mi); Dim.: Tweerfleutje HA-Bee; Quer- HA-Sie.
tendk n. ‘Tuch, in dem das Essen mit auf das Feld genommen wird’,  Twelkpe, 2: SA-Ban.
Lautf.: Ätendook.
Frenappel m. ‘Samenträger der Kiefer’,  Knappel, 1: verbr. nwaltm., 2: SA-Ban Im.
Lautf., Gram.: Fuhr(e)nappel SA-GrGra Im; Fuhrnäppel Pl. SA-Scha; -appeln Pl. SA-We; -appen Pl. SA-Fa; Fuernappeln Pl. SA-Schm; [fnapo] SA-Ku; [fiunaba] SA-Dä; Fuhrappel SA-Ta; -appeln Pl. SA-Ban; -appo SA-Roh; Fuerappeln Pl. SA-Die; [fabo] vereinz. mittleres nwaltm.; Fuhräpper Pl. vereinz. w nwaltm.; Fiurappa SA-Ro; -appon Pl. SA-HDo; [fiuabo] SA-Ch KlGe.
Hunger m. 1. ‘Gefühl, das das Bedürfnis nach Nahrung anzeigt’ 1: SA-Ah, 2: Bewohner-Altm 1,360, Kre-del 1929,13, JE2-Scho, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd. – mn Mun knurrt all, de het Hunga JE2-Scho; Rda.: de Hunger drift et rin Antwort auf die Frage, ob das Essen schmeckt, WE-Dee; vor Hunger un Kummer nich in’n Schlap kommen CA-Fö; fr hunger nich schten kennen Wb-Nharz 83; hai lewet in gu’en Hunger ‘er lebt in guten Verhältnissen’ OSCH-Ba; Ich hawwe Hunger w son Frd. Wb-Ak 72; Sprw.: Hunger deit wei Minschen un Vei. Wb-We 55; Hunger is de beste Koch WO-Gu; Hunger lehrt Eierkauken eten Sprw-Börde. – 2. PflN ‘Kornblume’,  Krnblme, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., JE2-Kl, 3: verstr. n elbostf. Reim:Hunger un Kloper (PflN ‘Klappertopf’)
det mokt den Br to’n Schoper (Schäfer). SA-Ban
.
Lautf.: Hunger, [hur]; außerdem: [hu] verstr. Altm.; [hu] vereinz. s Altm., [hua] JE2-Scho. Zuss.: zu 1.: Ht-, Mords-.
Kerke f. 1. ‘Kirche (das Gebäude)’ allg. – De Kriche hatt’ne näe Jlocke. Ldk-Anhalt 2,64 (ZE-Kö); Wenn’s Brautpr inne Korreche jt, hl’s de Kin’ner vorre Korreche uf. Wb-Ak 95; Rda.: sau schtille w in der karche Wb-Nharz 92; De Kerk’ is keen Pogg’ (Kröte), dat se wegspring’n deiht. Ausrede säumiger Kirchgänger, Spr-Altm 83; de karche is j kein frosch, d wechhupt, in de karche kan ek k en andermal gn dass., Wb-Nharz 92; de Karche in’n darpe lten ‘etw. im vernünftigen Rahmen lassen, nicht übertreiben’ a.a.O. 92; det man immer de Korche in’t Dorf bleiwet! dass., ZE-Roß; Kirch’ mütt mitt’n in Dörp blieb’n dass., SA-Ban; dat is sau wisse, w’t men in de Kirche HA-Oh; Rätsel: Wer geit upp’n Kopp nao d’ Kerk? – der Schuhnagel, Wb-Altm 272; Wer geiht vorquer in de Kirche?– der Täufling, WO-Gu; Wer iss d’ erst in de Kerk? – der Kirchenschlüssel, Wb-Altm 272; In dem suluen Jare [1417] da wart dy kerche czu hakenstede gepucht, dar ussgenomen an golde, silbere und an cleidern als dat dy armen lude in der kirchen hatten, den schaden wy achten uff LX schok bemessche groschen. Klageschrift des Erzbischofs Günther v. Magdeburg gegen Markgraf Friedrich v. Brandenburg 1420, Cod. dipl. Brdb. 2.3,323. – 2. ‘Gottesdienst’ verbr. – de Bur und sin Frau sin no Kerch SA-Bee; än Sunndach jn w inne Krke JE2-Scho; De Korreche fenget um zne n. Wb-Ak 95; de Kerk iss t ‘der Gottesdienst ist beendet’ Wb-Altm 233; de swere Arbeit heil’n w nich t, Herr Paster, wenn dat betten Kirche nich wörre! HA-Oh; Rda.: in de karche ln ‘zum Gottesdienst läuten’ Wb-Nharz 92; under de Kerche ‘während des Gottesdienstes’ Wb-Holzl 117; Sprw.: So lang’ as se noch singen, is de Kirch non nich ut. ‘Solange ein Geschehen noch im Verlauf ist, besteht Hoffnung auf einen positiven Ausgang.’ Bewohner-Altm 1,344.
Lautf.: Kerke Mda-Ohre 343 (GA-Rä), OSCH-Ba, WE-He La; Kerk’ Wb-Altm 272, Spr-Altm 83; Kärke Id-Eilsa 70; Krk, [krk] Wb-Altm 99, Id-Altm, Mda-Ar 28, STE-Wa; [krk] JE2-Scho; [krk] SA-Hö Rie; Karke Wb-We 62 – alle unverschobenen Lautf. veralt.; Kirche, [kir] Mda-nwJe1a 43 (JE2-HSe, JE1-Pa), vereinz. n/w elbostf., Wäschke 41910,21, Richter o.J. 31; Kirch’ SA-Ban, Bewohner-Altm 1,344; [gir] vereinz. s DE; [kr] verstr. s Altm., JE2-Scho; [kr] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm.; [k] vereinz. nwaltm., SA-Ma; Kerche, [ker]CALV-Zo, WO-HWa, verstr. HA OSCH, Sprw-Harzvorld 374, Wb-We 62, BLA-All, BA-GrAls, CA-Me; Kerch SA-Bee; Kärche Mda-Ro, krche Mda-Sti 5, [kr-] Nd-Börde § 59; [gr] KÖ-Wa; [kr] BA-Ha; Karche, [kar- ] verbr. WA, verstr. s elbostf.; [kar] QUE-Di; [kari] BLA-Be; [gar] vereinz. s DE (veralt.); Korche, [kóre] Sprw-Börde, verbr. WA, verstr. CA, Wb-Be; [k r] ZE-Roß; Korreche WA-Ost, Wb-Ak 95; Körche Lindaub o.J. 36, WE-Dar; [kur] Mda-Ze (verstr. ZE), WA-HDo, Alt-Cöthen 63; Kürche, [kür] Mda-nwJe1a 43 (verstr. nw JE1), Lieder-Ma Nr. 502 (WO-Ol, HA-Gro); Kriche, [kri] veralt. verstr. JE1, verbr. ZE. Zuss.: zu 2.: Kantor-, Nmiddags-.