Achtergrden m. dass. wie  Achterhoff, 1: SA-Bee, 2: GA-Klö.
Lautf.: Achtergrn SA-Bee; -gaorn GA-Klö.
ächzen Vb. ‘stöhnen’,  stnen, 1: SA-Bee, 2: OST-Schö, ZE-KlLei, 3: vereinz. s elbostf., 4: BE-Os.
Lautf.: ächzen, ächsen; außerdem: echzen WA-Eg.
af Adv., verbr. 1. ausgehend von der Grundbedeutung ‘von, weg’– a. ‘los, abgetrennt, abgelöst, herunter’ – dat Bain is affe Wb-Holzl 51; ick bin aff! ‘ich bin beim Abzählen ausgeschieden’ Spr-Maa 428; ek bin ganz f (kraftlos, erschöpft) Id-Quea 141; se wr ganz fon sek we (bewusstlos) Mda-Weg 87; Mr han de Flau’m all ab. Wb-Ak 1. – b. ‘entfernt’ – he wnt to wt af JE2-Scho. – c. in Verbdg. mit von zur Bezeichnung eines Beginns – von Mndch af HA-Oh. – 2. in den Verbdg.: af und an, af und t ‘gelegentlich, von Zeit zu Zeit’ – ... der schiddelte blot af und an mit’n Kopp WA-We; aff und tau knaat (knallt) de Bur mit sien Pietsch SA-Bee.
Lautf.: af(f); außerdem: affe Wb-Holzl 51; awwe vereinz. w elbostf.; aaf, ahf, f WA-Sche Un, verbr. OSCH s elbostf. (außer w WE); we vereinz. sw elbostf. (außer w WE); aof, oaf, f vereinz. s elbostf. (außer w WE); ab vereinz. ZE, CA-Ca, verbr. omd.; ap Mda-Ze (ZE-Roß); abe Wb-We 1; p BA-Ha; op Mda-Sti 3, BA-Sip.
angeln Vb. 1. ‘mit einer  Angel 1. Fische fangen’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 18, Krause 1964,29 – ... ob Du nich en paar Hechte angeln kannst! Lindaua o.J. 106. – 2. ‘mühsam nach etw. greifen, es zu erlangen suchen’ 2: ZE-Roß, 3: vereinz. s elbostf., 4: Wb-Ak 18, verstr. w BE – laß man dän ne Weile daderna angeln ... ZE-Roß; das Gind angeld nach de Muddor ‘das Kind streckt sehnsüchtig nach der Mutter die Arme aus’ BE-Scha. – 3a. ‘holen, gewinnen’ 1: SA-Bee Lüd – Neckreim: in Tangan (ON Tangeln) is nist to angan SA-Lüd. – 3b. refl. ‘jmdn. anlocken und für sich gewinnen’ 3: HA-Oh, CA-Fö, 4: Wb-Be – jets hat se sich n entlich n (einen Mann) jeangelt a.a.O.; hei hat sich eine Brut eangelt CA-Fö. – 4a. ‘stechen’, von Bienen, 1: verstr. nwaltm., 2: Wb-Altm 5, vereinz. Altm. (außer SA – dort verstr.) – däi Imm hat mik angt SA-Dä. – 4b. ‘mit dem Schnabel hacken’, auch ‘beißen’ 2: Wb-Altm* 48, 3: Abergl-Ma 240 (WO-Ol) – Volksgl.: Werden die im Kuhstall nistenden Schwalben gestört, hacken sie den Kühen ins Euter. a.a.O. 240 (WO-Ol). Bei einer entzündlichen Schwellung des Euters wird gesagt: S is angelt oder de Wess’l (Wiesel) hät ör ang’lt. Wb-Altm* 48.
Lautf., Gram.: angeln, [aln]; außerdem: jeangelt Part. Prät. Krause 1964,29; [alt] Part. Prät. vereinz. Altm.; ang’l Wb-Altm* 48; [at] Part. Prät. OST-Har; angel’l, [a] Wb-Ak 18, verstr. w BE; angan, [an] vereinz. nwaltm.; [at], [aot] Part. Prät. verstr. nwaltm., SA-GrGe.
Appelbm m. PflN 1. ‘Apfelbaum’ 1: SA-Bee Rist, 2: vereinz. Altm., JE1-Ka Ma, 3: vereinz. w elbostf., 4: vereinz. anhalt. – ... unn de Karschbeeme bliehen, unn de Appelbeeme ... Richter o.J. 10; Wie könnt doch nich deen groten Appelbom sau einfach affsagen. Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim). – 2. in der Verbdg.: en willn Appelbm PflN ‘wilder Apfel’,  Holtappel, 3: QUE-He.
Lautf., Gram.: Appelbm, [aplbm]; außerdem: Appelböme Pl. Lindauc o.J. 30; -beeme Pl. Richter o.J. 10; -bem HA-Oh; [aplpm] Wb-Be; Appelbaum Matthies 1903,15; Abbaboom SA-Bee; [aboboum] SA-Rist.
Appelpler m. dass. wie  Appelknst, 1: SA-Bee, 2: SA-Meh, verstr. OST, STE-Sche.
Lautf.: Appelpu(h)ler, [aplpl].
Aust(e)br n. 1. ‘Bier, das zur Erntezeit getrunken wird’ 2: ADVk Nr. 88 (OST-Har, JE2-Fe). – 2. dass. wie  Aust 2., 1: SA-Bee, 2: vereinz. nbrdb.
Lautf.: Austebier ADVk Nr. 88 (JE2-Fe); Aust- SA-Bee, OST-GrBa, ADVk Nr. 88 (OST-Har); [austbäi] SA-GrGe.
Balge f. ‘Kübel, Zuber’, spez. auch ‘Fass für Mörtel’ 1: SA-Bee, 2: Wb-Altm 10, Mda-Ar 23, 3: Mda-Weg 87 (WE-Ha) – brink kalek, de ballije is leddich! a.a.O. 87 (WE-Ha).
Lautf.: Balje SA-Bee; ballije Mda-Weg 87; Balj’, [balj] Wb-Altm 10, Mda-Ar 23. – Etym.: B., Balje landschaftlich (nordwestdt.) ‘hölzernes Gefäß’, durch Vermittlung des Ndl. aus frz. baille, vgl. Paul 41935,58.
Bindestock m. dass. wie  Bindeplock 1., 1: SA-Bee, 2: SA-Al, JE2-Rog Ma, verstr. n/ö JE1, 4: BA-Ha.
Lautf.: Bindestock JE2-Rog; Bind- SA-Al Bee; Binne-, [bintok] JE2-Ma, verstr. n/ö JE1; Binge- BA-Ha.
Bock m. 1. ‘männl. Tier versch. Säugetiere’, bes. von Schafen, Ziegen, Kaninchen, verbr. – de Zick mut non Buck ‘die Ziege ist brünstig’ OST-Sto; brengg m de Dsigge bain Bogg DE-Ca; Wat n’ Schap weert is, dat merket wie, wenn n’ niet Bock e’kofft weern mott. Held 1963,103; Rda.: Böcke scheiten ‘Fehler machen’ Sprw-Börde; dek stett wol der bok zu jmdm., der Schluckauf hat, Mda-Weg 89; de Bock stött wenn ein Kind nach dem Weinen weiterhin trotzig aufschluchzt (vgl. 5.), Wb-Holzl 66; Ist dänn nu de Buck rut ut’n Kohl? ‘Ist die Trotzphase vorüber?’ Bewohner-Altm 1,323; der Kn schdd Buck ‘der Kahn läuft aus dem Ruder’ Elbschifferspr. 305 (WO-Ro); wat hat’n der för Böcke te melken ‘was hat er zu versäumen’ Sprw-Börde; ja!, morgen, wenn de Bökke lammet abweisende Antwort, Wb-We 20; Wat gaohn dänn Buck de Lämmer an, sä de Bur, as’r dät Kind weegen soll. ‘Der Bauer erledigt nur Arbeiten, die unbedingt erforderlich sind.’ Bewohner-Altm 1,324; in kompar. Rda.: meckert wie so’n Bock Vk-Harz 3,46; schtief wie so’n older Bock a.a.O. 3,45; Er stinkt wie a Bock. ‘Er riecht sehr unangenehm.’ Vk-Anhalta 62; Sprw.: je eller der Bock, deste steifer isses Horn sexuelle Anspielung, KÖ-Grö. – 2. in der Verbdg.: Böckchen schiele nicht Kreisspiel, 2: Brauch-wAltm 31. – 3. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 1: SA-Bee Ku, 2: verstr. n/mittlere Altm., JE2-Kam, verstr. mittleres/s JE1 ZE, 3: verbr. n elbostf., verstr. s elbostf., 4: vereinz. w anhalt. – en olln Buck OST-GrAu. – 4. in der Verbdg.: einen en bok splen ‘jmdm. einen Streich spielen’ 3: Wb-Nharz 30. – 5. ‘Trotz’ vereinz. – 6a. dass. wie  Bockfell, 3: Spr-Harzb 58. – 6b. ‘Mann, der Frauen nachläuft’ 4: Spr-Anhalt 170. – 7. ‘Schneider’, scherzh.,  Snder, 4: a.a.O. 173. – 8. ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 3: ADVk Nr. 49 (GA-Wa). – 9. ‘hölzernes Gestell mit drei oder vier Beinen, das als Stütze oder als Unterlage dient’, z.B. Sägebock, Unterbau für Waschfässer, Stege und Platten, vereinz. – Rätsel: wöcker Buck hät ken Höärn? – Sägebock, STE-Wa. – 10. ’ Tisch, auf dem das gekochte Fleisch zur Wurstbereitung geschnitten wird’ 1: SA-Roh. – 11. ‘Gestell an der Sense zum Mähen von Gerste und Hafer’,  Hwertog, 2: vereinz. ZE, 3: GA-Sie. – 12. ‘erhöhter Sitz des Kutschers’ 2: Matthies 1903,51, OST-Bi, JE2-Scho, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. –Un doamit sprung voan ‘n Bock he raff
Un keek in d’ Kutsch.
Matthies 1903,51;
Rda.: gt fon bokke blsen ‘heftig schelten’ Wb-Nharz 30. – 13. ‘Haut auf der gekochten Milch’,  Pelle, 2: GA-Schw.
Lautf.: Bock, [bok] verbr. nwaltm. w Altm., vereinz. mittlere Altm., Elbschifferspr. 264 (JE2-Pa), JE1-Wö, vereinz. s JE1 w/mittleres ZE, verbr. elbostf. (außer w JE1) omd. (einschl. [bog], [pok]); [bk] Mda-Ar 29; Böckchen Dim. Brauch-wAltm 31; Buck verbr. mittlere/ö Altm. n/mittleres JE2 mbrdb. w JE1; [bk] Mda-Ar 30. – Gram.: m., außerdem: n. Held 1963,103.