Finger m. 1. ‘eines der fünf beweglichen Glieder der Hand’ verbr. – lütge Finger OSCH-Eils; Dei Finger worden een klamm. Ehlies 1960b 297; ... denn hei harre sek jo de Finger drane vorbrennt ... Wedde 1938,39; d Holtschplitta jn in Finga rin JE2-Scho; Rda.: um de Finger wickeln ‘jmdn. gefügig machen’ HA-Oh; op de Finger seihen ‘jmdn. überwachen’ Wb-We 156; op de Finger passen dass., Sprw-Börde; dorch de Finger sein ‘etw. übersehen’ HA-Oh; mit fingern op einen wsen ‘auf jmdn. zeigen, jmdn. bloßstellen’ Wb-Nharz 208; laat dine Fingern derfonn ‘gib dich damit nicht ab’ Wb-Holzl 86; dderfr mkek keinen finger krum ‘dafür tue ich nichts’ Mda-Weg 125; ... habbe ich den Brief mit janz spitze Finger anjefaßt ... ‘... habe ich den Brief aus Widerwillen nicht richtig angefasst ...’ Richter o.J. 32; All Finger deit een daonaoh lecken. ‘begierig nach etw. sein’ Pohlmann 1905,22; sek wat t’n finger sn ‘etw. erfinden, ausdenken’ Wb-Nharz 208; Das kannste dich doch n deine finnef Finger abzel’l. ‘Das ist doch offenbar, selbstverständlich.’ Wb-Ak 57; nich de Finger tellen künnen ‘dumm, einfältig sein’ Wb-We 156; e schnadet sich nochmal en Finger ab ... eh’re anen Pennig rausricken dut von einem geizigen Menschen, Spr-Asch 38; De bitt sick leewer’n Finger af, as dät’r Penning utgewt. dass., Bewohner-Altm 1,331; Sprw.: Hät de Deuwel irst een’n Finger, kriegt’r ook de Hand. a.a.O. 1,327. – 2. ‘stehlen’, klauen, in den Verbdg.: – a. lange/lanke Finger mken verstr. – hei het lang Finger makt SA-Hen. – b. krumme Finger maken 3: Wb-We 156. – c. ff Finger und n Grp(e) 1: SA-Bre, 2: ZE-Ro, 3: vereinz. HA, 4: vereinz. anhalt. – d. Leim an de Finger hann 4: BE-Neu. – 3. TiN ‘ Libelle’ 3: GA-Wa.
Gram.: Pl.: Finger, [fir] verstr.; -n SA-Dä, vereinz. Altm., JE2-HBe Scho, Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze), verstr. elbostf., Serimunt 1930 Nr. 82, CA-Sa; -e Wb-Nharz 209 (BLA-Hü Neu); -sch ZE-Roß.