mern Pl. 1. ‘bei Feuer durch die Luft fliegende glü- hende Ähren- und Strohteile’ 2: SA-Bru, vereinz. mittleres OST, STE-Wa, vereinz. JE2, 3: JE1-Ca Pre.  Die Abfrage wurde bes. im elbostf. und omd. Sprachgebiet häufig nicht beantwortet: Glimmen Lche Muddel Strmern. – 2. ‘glühende Asche’ 2: Wb-Altm 4 (slt.), OST-KlRo.
Lautf.: Amern, Aomern, Oa(h)mern, O(o)mern; außerdem: Amorn JE1-Pre; Oahmen OST-Sto; Ämern Wb-Altm 4; Ollmarn JE2-Wa.
Backwen m. ‘Backofen’, auch FlN oder Bestandteil von FlN, verstr. – ick jah nan Backan ZE-Ra; sau heit w in’n bakben Wb-Nharz 19; Ok an’n groten Backa’n gung de Sitzung noch ne Wile wider, ... Heimatkalender-Je 1923,96 (JE2-Vie); Rda.: Dee könnt opp’n Backo’m döschen (dreschen). ‘Er ist klein.’ Wb-Holzl 36; de kann keen Hund ut’n Backofen locken ‘er ist wirtschaftlich schlecht gestellt’ SA-Bru; dat lett sick nich in Backa-o’m schiu’m (schieben) ‘die Arbeit lässt sich nicht beschleunigen, man muss sich die Zeit dafür nehmen’ SA-Dä; Wenn’t in Backaw’n schuw’n künn, un Kiep vull Holt daoväor böten. ‘So leicht und schnell ist die Angelegenheit nicht auszuführen.’ Bewohner-Altm 1,320; Er Töl’n (Hunde) sitt’n upp’n Backofen un blaffen: Jakobsdag, kumm ball, ball, ball! unser Brot is all, all, all! über ein von armen Bauern bewohntes Dorf, Spr-Altm 86 f.; Sprw.: Gegen en heiten Backowen is quae (schwer) hujahnen (gähnen). ‘Gegen eine mächtige Person ist schwer anzukommen.’ Heimatland-Ga 1930 Nr. 10; Rätsel: In uns’n Goar’n stait’n Stall vull bruune Paere. – B. voller Brot, Lieder-Ma Nr. 443 (WO-Ri); Petyr Becker schal wiken Heynen Scroder myt dem bachouen twey voyte von siner schnen 1387, WeteB-Calbea 60. – B. waren, sofern sie sich nicht in einem Backhaus ( Backhs) befanden, freistehend errichtet. Vielfach besaß jeder Hof einen eigenen B. (verstr. brdb.). Wegen der Brandgefahr waren B. an oder gar in den Häusern selten. (verstr.). Hatte der B. nach dem Anheizen genügend Hitze entwickelt, wurde die Glut hin und her geschoben und schließlich herausgezogen. Zur Bestimmung der richtigen Backtemperatur wurden Ähren in den B. gelegt ( ren), verfärbten diese sich nicht mehr schwarz, konnte der Ofen beschickt werden. OST-Me.
Lautf.: Backow(e)n, Bakk- Rda-Altm 267, Heimatland-Ga 1930 Nr. 10, STE-Ho, Wb-We 11, DE-Or; -oben, -ben Sprw-Börde, Wb-Nharz 19; backb’m, -bmt Spr-Mab 382 (WO-Ol); Backohmen DE-Ra; -m’n HA-Oh; [bakmm] Mda-nwJe1a 45 (JE1-Re); Back’m, -oo(h)m, [bakm] a.a.O. 45 (vereinz. n JE1), ZE-Roß, Wb-Holzl 5 und 36, Wb-Ak 30, DE-Ho; -aowen Hagen 1957,328; -aob’n Wb-Altm 276, Matthies 1903,3; -aom, -oa(h)m, -o(o)m verstr. SA, OST-Bö, GA-Trü; -aw(e)n Bewohner-Altm 1,320, STE-Wi; -aben Heimatland-Ga 1930 Nr. 10; -ag(e)n GA-Est, STE-Sta Ste; -a(h)n, -a’n, [bakn] vereinz. JE2, verstr. n JE1, ZE-Ra; -hahn JE1-Grä; -aane, [bakn] JE2-Reh, Mda-Ze (vereinz. ZE); Backen, [bakn] verstr. sö JE1 ö ZE; Backaom, [bakao] SA-Dä Schm; -aun vereinz. n/mittleres JE2; -ofen Spr-Altm 86, SA-Bru, vereinz. OST, STE-La; [bag] DE-Lin; Packomen KÖ-GrPa; [pak] Wb-Be.
Borstdk m., n. 1. ‘(kurze)  Weste der Männer’, veralt., 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. w/mittlere Altm., 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be – Rda.: in’n Bostdook foatn ‘seinen Gegner schütteln’ SA-Bru. – Das farbenprächtige B. war Teil der Tracht und wurde unter dem Rock getragen. Es bestand rundum aus dem gleichen Stoff, z.B. aus Manchester oder Seide, und konnte mit Flanell gefüttert sein. Tracht-Ma 245, Tracht-ProvSachs 186 f., Volkstum-Ma 82. – 2. ‘ärmelloses, westenartiges Kleidungsstück zum Unterziehen’, bes. für Frauen, 3: verstr. elbostf.
Lautf.: Bostdook, [bostdk] und mit Zusammenziehung -std-: Bossdook, -took SA-Ku, verbr. w/mittlere Altm.; [bstdk] Mda-Ar 31; Bosttoch OST-Kau; Bostdauk, [bostdauk] und mit Zusammenziehung -std-: Bossdauk, -tauk verbr. nwaltm., verstr. elbostf.; Boostdook SA-Bre, OST-Ker; -dauk SA-Böd Han; Boasdook SA-Brie; Brustdauk, brust- HA-Ack, verstr. sw elbostf.; -tauch BLA-Ta; [prust] Wb-Be. – Gram.: Nebeneinander von m. und n., im nwaltm. und elbostf. Gebiet überwiegt m.
buttjern Vb. ‘Pflaumen aussteinen’,  lüften, 2: SA-Bru, vereinz. n OST.
Lautf.: buttjern SA-Bru, OST-GrBeu; buttchern OST-Los; buttkern OST-GrHo; Nbf.: bütjern OST-GrGa.
Dittel m.(?) ‘Geschlechtsteil des Hengstes, Stiers und Ebers’,  Psel, 1: SA-Bru, 2: OST-Hö.
Drümmel m. 1. ‘zu dick gesponnener Flachsfaden’ 3: Wb-Holzl 79 (HA-Eil). – 2a. ‘Teil eines Baumstamms’ 2: JE2-Scho. – 2b. ‘Holzklotz, der zu Brennholz zerkleinert wird’,  Klotz, 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. Altm. (außer STE), JE2-Kam, 3: vereinz. mittleres elbostf. – 2c. ‘verwachsener Holzklotz, der schwer zu spalten ist’,  Knorren, 1: SA-Mel, 2: SA-Bru. – 3. ‘dickes, rundes Stück harten Kots’ 3: vereinz. elbostf. – Rda.: hat’n Drömmel in’n Hosenbon ‘hat Angst’ Sprw-Börde.
Lautf.: Drümmel vereinz. OST, JE2-Kam; [trüml] JE2-Scho; Drömmel Sprw-Börde; Drummel Wb-Holzl 79 (HA-Eil); Trummel vereinz. mittleres elbostf.; Drümpel SA-Gü; Trümpel vereinz. w Altm.; Drümbel OST-Loh; Drümba SA-Mel; Trümba SA-Han; Drömpel Wb-Holzl 79 (HA-Wef); Drömba vereinz. nwaltm.; Drämba SA-Wa; trumpel Wb-Nharz 196. – Etym.: Abl. zu  Drm, vgl. mnd. drümmel, drmel ‘Trümmer’, auch ‘kleine, gedrungene Person’, vgl. HWb-Mnd 1,488, zu den Formen mit -b-, -p- vgl. DWB 11,1,2,1336, bes. bei (3.) Abgrenzung zu  1Drümpel schwierig.
Glückskwer m. TiN ‘Marienkäfer’,  Marenkwer, 1: SA-Ah, 2: SA-Bru, verstr. OST, GA-Ga, JE1-Ge Zep, Vk-Anhaltb 67 (ZE-Bur), 3: OSCH-KlQue, 4: Vk-Anhaltb 67 (KÖ-Ma).
Lautf.: Glückskäwer, J- SA-Ah Bru, vereinz. OST; -käfer vereinz. OST, GA-Ga, JE1-Zep, Vk-Anhaltb 67 (ZE-Bur), OSCH-KlQue; -käferchen Dim. Vk-Anhaltb 67 (KÖ-Ma); Glickskäwer JE1-Ge.
Gseei n. ‘Gänseei’ 2: vereinz. nbrdb., 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Ak 77, Vk-Anhaltb 65 – Rda.: Ei is Ei, see de Köster, un langt noah en Goosei SA-Bru.
Lautf.: Goosei vereinz. Altm.; Gause- HA-No Oh; Gänse-, [jänzai] JE2-Scho, Vk-Anhaltb 65; Gäns- Bewohner-Altm 1,330; Jense-, jense- Wb-Nharz 59, Wb-Ak 77.
Henkelkorf m. 1. ‘kleiner geflochtener Henkelkorb, in den die geernteten Kartoffeln gelegt werden’,  Kartuffelkorf, 2: SA-Bru, OST-Bi, GA-Kak, STE-Grie Scher, WO-Co. – 2. ‘kleiner geflochtener Henkelkorb, der als Handkorb besonders beim Einkauf benutzt wird’ 2: JE1-Mö Ziep, 3: WO-Dru, HA-Bee.
Lautf.: Henkelkorf; außerdem: -korb WO-Co.
Kafflke f. ‘dünner Kaffee’,  Plurre, 1: SA-Ah, 2: SA-Bru Meh, OST-Fle Pol.
Lautf.: Kaffeelö(h)k.