Ackermann m. 1. ‘Bauer, Landwirt’, urspr. Bauer mit einem Voll- (4 Pferde) bzw. Halbgespann (2 Pferde) und/oder einer bestimmten Größe Ackerland, 1: SA-Rist Wist, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. n/sw elbostf. – Buern, de n mittlgraut God un twei bätt söß Peer hemm, hetn Ackermann SA-Rist; Rda.: Ackermann, wat seggste nu!? zu jmdm. gesagt, der am Gelingen einer Sache gezweifelt hat, Sprw-Börde; Sprw.: De Ackermann is en Plackermann. Wb-Holzl 33. – 2. vorw. Dim. TiN ‘Bachstelze’ 1: SA-Ch, 2: vereinz. Altm., 3: verbr. elbostf. (z.T. nur jüngere Generation), 4: BA-Gü He, verstr. anhalt. – Kindervers: Ackermennecken, pleu meck wat, sast’n gluhn (blank) Dahlder hebben. Id-Eilsa 46.  Ackerknechtjen Ackermeister Bachstelze Blauacker(s)mann Blaubrtstrtje Blauquappstrt Blauwgenstrtje(n) Blauwgenwittstrtke Blauwappstrt Blauwippstrt Blauwippswanz Blauwittstrtje(n) Blauwuppstrt Blauwuppstrtjer Blauwupser Grauackermann Klawuppstrtje Langbn Plgemännken Quappstrt Stmeister Slawapser Stelte Stnbicker Stippstrtken Swappstrt Wgenstrtje Wappsteier Wappstrt Wasserstelze Wtersneppe Wippermännken Wippstrt Wippswanz Wippwapp Wuppstrt; gelbe Bachstelze, Schafstelze: Glquappstrt Glwappstrt Glwippstrt Grnwippstrt Kstelte Schper (Verbdg.).
Lautf., Gram.: Ackermann, akker-, [akrman] SA-Rist, Spr-Altm 87, Brugge 1944,68 (GA-Ack), WO-Be, verstr. elbostf., Vk-Anhalta 79, verstr. s CA, DE-Kle; Nbf.: Ackers- vereinz. Altm.; Dim.: Ackermänne(c)ken SA-Ch, verstr. nw/s elbostf., verbr. nö/mittleres elbostf.; [akrmnk] Brugge 1944,68 (HA-NHa Som); A(c)kermänniken, -maeniken, HA-War, BLA-Brau; Ackermännigen OSCH-Be; -männk’n Wb-Altm 1; [akmnkn] Mda-Ar 25; Ackermenne(c)ken, akker- verstr. w elbostf.; [akrmenikn] WA-Neu; Ackermännchen verstr. mittleres/s elbostf., vereinz. omd.; -männichen vereinz. s CA; [akrmenn] CA-Ak; [-menin] Wb-Be; [agrmenn] BE-Gü He, verstr. anhalt.
Ackermannshoff m. ‘Bauernhof’ 1: SA-Ch.
afdn Vb. 1a. ‘etw. ablegen, abnehmen, herunternehmen’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – wat vu’n Telder afdaun HA-Oh. – 1b. ‘Wasser von gekochten Kartoffeln abgießen’,  afgten, 1: SA-Ch. – 2. ‘eine Angelegenheit abtun, ihr keine Beachtung schenken’ 3: vereinz. elbostf., 4: Krause 1964,120 – Damit war’t awer non nich afedahn. Rauch 1929,14. – 3. ‘erledigen’ – Dätt is nich affdoahn in een Dag. 2: Francke 1904,55. – 4. ‘eine Freiheitsstrafe verbüßen’ – sne schtrfe fdaun 3: Wb-Nharz 2.
Lautf., Gram.: affdoahn Part. Prät. Francke 1904,55; afdaun HA-Oh; f- Wb-Nharz 2; afedahn Part. Prät. Rauch 1929,14; [däi af] 3. Sg. Präs. SA-Ch; [fjidn] Part. Prät. QUE-Di; abdun Spr-Asch 18; -tun Krause 1964,120; [aptn] Wb-Be.
anrösten Vb. ‘leicht überfrieren’, von Wasserflächen oder vom Boden,  werhösseken, 1: SA-Ch Zie, 2: SA-GrGe.
Lautf., Gram.: anröst’n SA-GrGe; [anröst] Part. Prät. SA-Ch Zie.
rs m. 1. ‘Gesäß’ verstr. – du lest wedder nich lucker, bett de erst’n Ars vull krist HA-Bee; Rda.: in Marse sien ‘entzwei sein’ Sprw-Eils 39; in Marse hebben ‘aufgegessen haben’ Id-Eilsa 78; wedder Kopp noch Ars von unverständlichem Gerede, HA-Um; s Maul zum Arsche hlen ‘schweigen’ KÖ-GrPa; Das is je w in rsch jewest von einem stark zerknitterten Stück Papier oder Kleid gesagt, Wb-Ak 26; an len Arsch ‘grobe Zurückweisung’ KÖ-GrPa; lick mek in’n rsch dass., BLA-Brau; n’ Oarsch vullhauen ‘jmdn. schlagen, prügeln’ CA-Bru; de Köster schleit de Woch vön Moarß vom Abendläuten am Sonnabend gesagt, STE-Scho; hei hät de Naoäs tauknäpen ‘er ist gestorben’ SA-Ch; hat’n kollen Oarsch ekricht dass., WA-La; sich uffen rsch setzen ‘sehr überrascht sein’ Wb-Ak 26; ’n Ars riskieren ‘wagemutig sein’ Sprw-Eils 38; in rsch kukken ‘neugierig zuschauen’ Wb-Nharz 18; kimmt doch nich ut’n Arsch ‘er kommt mit einer Arbeit nicht voran’ Sprw-Börde; den geit der Arsch mit Grundis ‘er hat große Angst’ a.a.O.; dene geit de Mrs t un in wine Wachtelpipe dass., Wb-We 87; immer forn Marsche lien ‘ständig hinter jmdm. herlaufen, im Wege sein’ Sprw-Börde; einen for’n rse bimmeln dass., Wb-Nharz 18; dähn soll ick woll ’n Arsch utklaihn? ‘er will sich wohl extra bitten lassen?’ OSCH-Grö; einen in’n Ars krupen ‘sich einschmeicheln’ OSCH-Schw; eenen en Loch in Arsch bohren ‘unablässig um etw. bitten’ CA-Sa; einen w in rsch jekrpen sn ‘jmdm. sehr zugetan sein’ Wb-Nharz 18; alles in’n Arsch rin jochen ‘jmdm. alles zukommen lassen’ Sprw-Börde; hei is glks mit’n Mrse rum ‘er ist schnell beleidigt’ HA-Oh; de will schiten un hat nist im Maarsche ‘er will mehr erreichen, als er vermag’ Wb-Holzl 56; kein Himme (Hemd) öwern Mrse hebben ‘arm sein’ Wb-We 87; dat paßt drop wie de Arsch op’n Emmer ‘es passt sehr gut’ BE-Re; dick wart et noch mal vorn Arse bullern ‘dir wird es noch einmal schlecht ergehen’ HA-Oh; Sprw.: wenn’n Noars vöborgt, müttn dörcht Ripp’n schiet’n OST-Schön; du kannst dick dreihen wie du wist, de Ars is ümmer hinn’n WO-Gu; Rätsel: Et hänget an’ne Wand un hat sich en Arsch verbrännt? – de Brapanne. WO-Schn.  TZ: 2Achter Achterdl Achterkastell Achtern rswark Bürzel Gatt Hinderachte Hinderdl Hindere Hindergestell Hinderkastell Hinderste Hindervrdel Hinderwgen Kackarsch Ktel Kiste, weitere Synonyme  P. – 2. ‘Heck eines Kahns’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 163, 315 und 355 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 163 und 315 (CA-Ak), Wb-Ak 26 – Denn kroch dr mich mit seine Nse in mei’n rsch. ‘Dann bohrte sich der Bug eines anderen Kahns in das Heck meines Kahns.’, bei einer Havarie, a.a.O. 26; der Kn jd uf’n rsch ‘der Kahn ist am Heck zu schwer beladen und taucht dort tiefer ein’ Elbschifferspr. 315 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa, CA-Ak); Schdr kwr forn rsch ‘das Steuer mit dem Staken so weit zur Seite drücken, dass das Helmholz völlig über Bord steht’ a.a.O. 355 (JE2-Pa). – 3. ‘Unterseite eines Wurzelstockes’ 3: BLA-Brau. – 4a. ‘unteres Ende des Getreidehalms’ – haug dn Roggen uffen rsch, de lde (liegt er) w hinjeld! 4: BE-Wa. – 4b. ‘unterer Teil der Getreidegarbe’ 3: WA-Neu.
Lautf., Gram.: Ars, rs Nom. und Akk. Sg. WO-Gu, verstr. w elbostf.; -e Dat. Sg. WE-Rok; Aors, O(a)rs, rs Matthies 1912,19 und 27 (SA-Die Se), vereinz. Altm.; A(a)s, s GA-Wed, HA-No, WE-Be; Arsch, - Nom. und Akk. Sg. JE1-Grü, verstr. elbostf. (außer sö), vereinz. omd.; [ar] WA-Neu; sch GA-Da; Aorsch, O(a)rsch, rsch, -, [r] vereinz. Altm., Elbschifferspr. 163, 315 und 355 (JE2-Mi Pa), ZE-Roß, vereinz. ö elbostf. w anhalt., DE-Lau Or; [ar] Mda-Ze (verstr. ZE); Mrs vereinz. sw elbostf.; Marse Dat. Sg. HA-Oh, OSCH-Ba, Sprw-Eils 39; Ms WE-Be, Wb-We 87; Moars, -ß Wb-Altm 8, STE-Scho; Mars Wb-We 87; mrsch Wb-Nharz 123; Maarsche Dat. Sg. Wb-Holzl 6; Marsch Wb-We 10; -e Dat. Sg. Sprw-Börde; Naors, Noars SA-Rist, Wb-Altm 8, Wb-Altm* 49, OST-Sa Schön; Noaers SA-Lüd; Nas Nom. und Akk. Sg. SA-Ost, STE-KlMö Schi; Naoäs SA-Ch.
beseichen Vb. (refl.) ‘(sich) mit Urin beschmutzen’ 1: SA-Ch Pü, 2: vereinz. s Altm., 3: HA-Oh, Wb-Nharz 26, 4: BE-Fr.
Lautf., Gram.: beseichen HA-Oh, Wb-Nharz 26; [bzaet] Part. Prät. SA-Ch Pü, vereinz. s Altm.; [-zt] Part. Prät. BE-Fr.
Bocksbrt m. PflN für blasse, grau-grüne Gräser, die auf dürrem Boden wachsen, bes. ‘Borstgras’, ‘Rasen-Schmiele’ und ‘Schaf-Schwingel’ 1: SA-Ch, 2: Wb-Altm 21, 3: Wb-Holzl 66, 4: Wb-Ak 38.
Lautf.: Bocksbaart Wb-Holzl 66; -bart SA-Ch; -baort, -brt Wb-Altm 21, Wb-Ak 38.
Bnenstange f. ‘Stange, an der die Bohnenpflanze in die Höhe ranken kann’ 1: SA-Ch Hen, 2: vereinz. nbrdb., 3: HA-Oh, vereinz. s elbostf., 4: Vk-Anhalta 62, verstr. w BE – Rda.: Lang wie ane Bohnenstange ‘sehr lang und hager’, von einem Menschen, Vk-Anhalta 62.
Lautf.: Bohn(e)nstange, [bta]; außerdem: [-ta] vereinz. Altm.; [pta] Wb-Be; Benenstange HA-Oh; [beota] SA-Ch Hen.
Bornrde f. 1. dass. wie  Bornstange 1., 1: SA-Fa Ta. – 2. dass. wie  Bornswengel, 1: SA-Ch Fa, 2: Wb-Altm* 74, vereinz. mittleres/s JE2.
Lautf.: Bornrd Wb-Altm* 74; -röu SA-Ta; -roige JE2-Red Schar; -roi JE2-Za; -ruije JE2-Fie; -ruie JE2-Par; Bormrau SA-Ch Fa.
Brietz ON, in dem Neckreim:In Brietz giwt wat mit Pitsch.
In Säbe
(ON Seeben) giwt nist to läwe.
In Henn’n
(ON Henningen) giwt en Penn’n. 1: SA-Ch.  Cheine.