Berkls m.
1. ‘vermummte Gestalt, die in der Vorweihnachtszeit oder am Weihnachtsabend umhergeht’,
Wnachtsmann, vgl.
Klsber, 2: vereinz. s SA, verbr. sw Altm., verstr. nw STE, vereinz. mittleres STE, 3: GA-Wie – Brauch: Der B. wie auch der
Klsber erscheinen erst nach dem 6. Dezember, bes. aber in der Woche vor Weihnachten. Mit einer kleinen Glocke in der Hand zieht er in den Abendstunden durch den Ort und besucht jedes Haus, in dem Kinder wohnen. Am Weihnachtsabend wird er vom Weihnachtsmann oder dem Christkind begleitet. Mit einem Vers heißt man ihn willkommen:
Swart Broud,
swart Snut,
back’n Bearn
mag d’ Burkloas gearn. Matthies 1912,14.Anschließend werden die Kinder befragt, ob sie artig gewesen sind und aufgefordert, Sprüche, Liedverse oder Gebete vorzutragen. Als Belohnung verteilen Weihnachtsmann oder Christkind Äpfel, Nüsse, Backobst oder kleine Geschenke, die Bestrafung nimmt der B. vor, indem er Schläge mit einem Aschebeutel austeilt. vgl. u.a. Wb-Altm 103, Vk-Altm 216 ff., Blicke-Drömling 2,53, BrauchwAltm 4 ff. Der B. war urspr. eine Schrecken erregende Gestalt, die einen Mantel aus Erbsstroh und eine Strohmütze (Vk-Altm 217, Brauch-wAltm 4 – SA-De) trug und deren Gesicht geschwärzt war. (a.a.O. 7, Bewohner-Altm 2,236 – GA-Mie). Im 20. Jh. veränderten sich Aussehen und Funktion: Das Christkind trat nicht mehr auf, die Figur wurde auch äußerlich freundlicher. Träger dieses Brauchtums sind die jungen Burschen, die dabei bes. mit den Mädchen derbe Späße treiben. Der B. – mit Larve, langem Bart und Fellmütze ausgestattet – steht an der Spitze eines Umzugs, ihm folgen weitere vermummte Gestalten, auch weibl. (
den Burklaos sine Fru). Vk-Altm 217, Brauch-wAltm 4 und 8. Beim Erscheinen des B. rufen die größeren Jungen ihm Spottverse zu:
wenn Buurklass kümmt,
denn töw ick nich,
denn spring ick äwer Hecken,
denn kann er mei nich recken,
denn nehm ick en Steen
un smiet en Been,
o wie kann de Buurklaas schreen STE-Klä.– 2. ‘sonderbarer, verschrobener, auch dummer Mann’ 2: GA-Et, STE-Stei.