gesund Adj. vereinz. 1. ‘nicht krank’ – ... bliew gesund ... Wedde 1938,22; ... sinse wurklich nich krank? ... janz jesund? Wäschke 61915,7; Rda.: sau jesunt w’n fisch in’n wter Wb-Nharz 60; hei is gesund ‘er ist wohlhabend’ SA-Die. – 2. ‘die Gesundheit fördernd’ – De Baiersuppe (Biersuppe) iss jesund ... Lieder-Ma Nr. 512 (WO-Ol).
Lautf.: gesund, -t, j-; außerdem: [gizunt] OSCH-Di, jisunnd QUE-Di.
gewennen Vb. (refl.) ‘mit etw., jmdm. vertraut werden, sich anpassen’, auch ‘etw. zur Gewohnheit werden lassen’, vgl. wennen, 1: Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), 2: Mda-nwJe1a 39/Mda-sJe1 7 (verstr. JE1), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – da wart’e sick dran jewenen HA-Oh; ... ich hawwe mich schon an de Finsternis jewennt. Wäschke 61915,18.
Lautf., Gram.: jewen’n, [jwe] Inf., gewennt, j-, [jvent] Part. Prät. Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), Mda-nwJe1a 39/Mda-sJe1 7 (verstr. JE1), ZE-Roß, vereinz. w/mittleres anhalt.; jewenen HA-Oh; -wn Mda-Sti 21; -wehnt Part. Prät. Krause 1964,15; -wënen Wb-Nharz 60.
Glwen m. ‘Glühofen, in dem die Reifen des Ackerwagens beim Aufziehen glühend gemacht werden’ 1: SA-Die, 4: Wb-Ak 79.
Lautf.: [glm] SA-Die; Jl’m Wb-Ak 79.
glücklich 1. Adj. – a. ‘vom Glück, Erfolg begünstigt, erfolgreich’ – ... waren nuh jlicklich nah Quellendorf jekommen ... 4: Heese 21919,31. – b. ‘von Freude, Zufriedenheit erfüllt’ 1: Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die), 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – ... glücklich un tofreen ... Firmenich 1854,125 (OST-Hav); Ach, wat was de Bur glücklich ... Hausfr-Altm 1929,23 (STE-KlMö); ... hadde sich nich sehre jlicklich verheiratet ... Richter o.J. 30. – 2. Adv. ‘endlich, schließ- lich’ – n pin ichn jlicklich widder ls 4: Wb-Be.
Lautf.: glücklich; außerdem: glick-, j-, [jlikli] vereinz. s elbostf., verstr. omd.
Gseft m. ‘verbreitertes Ende an der Zinke des Kultivators’ 1: SA-Die Rist, 3/4: Vk-Unterharza 63.
Lautf., Gram.: [gsft] SA-Rist; [gausfaut] SA-Die; Jensefieße Pl. Vk-Unterharza 63.
gt Adj. verbr. 1a. ‘den Zwecken genügend, zufrieden stellend, einwandfrei’ – w hem’m k jjen Acka JE2-Scho; dat is’n g Pert HA-Oh; ... Kohlzupp ... un de wör gaud naug för ehr Knechtens un ehr Deerns. EssennwAltm 91 (SA-Han); De Geschichte ... hät ville Lüede guet gefalln ... Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Verbdg.: maket gut Abschiedsgruß, Sprw-Börde; schn gt abwehrend, wenn sich jmd. bedanken will, Wb-Nharz 66; Rda.: gd tau Wege ‘gesund, rüstig’ Wb-We 44; lat man gut sien ‘lass es dabei bewenden’ HA-Bee; Sprw.: Wer goot schmeert, de goot föhrt. Firmenich 1854,132 (STE-Ste). – 1b. ‘tüchtig, den Aufgaben gewachsen’ – ... un weilse anne jude Hausfrau war, da dachte se schon in’n Sommer dran, was in’n Winter wern solle ... Wäschke 41919,28; Sprw.: Wat’n goden Vaogel is, de but’n god Nest. Spr-Altm 83. – 1c. ‘wirksam, nützlich, hilfreich’ – dat is gt fr’n hausten Wb-Nharz 66; Rda.: Awwer wer weeß wofor’s jut is. Heimatkalender-Be 1936,155; Sprw.: Wat een god don kann, dät werd twee ook nich to vöäl. Bewohner-Altm 1,330. – 1d. ‘passend, geeignet, günstig’ – jder Wind ‘günstiger Wind zum Segeln’ Elbschifferspr. 437 (JE2-Mi). – 1e. ‘nicht für den alltäglichen Gebrauch bestimmt, bes. Anlässen vorbehalten’ –Wer et man ichtens maaken kann,
Schafft sick ne “Gue Stube” an.
Gorges 1938,51.
– 2a. ‘angenehm, erfreulich, positiv wirkend’ – he hat goe Doch (Tage) GA-Si; enes guin Dages JE2-Gü; jumorjen Gruß, Wb-Ak 82; guen Dag Gruß, HA-Ack; wenn et Wäder guut is HA-Neu; düsse Tüffel schmeckt jt JE2-Scho; ... Stund mei sön witten Schlips ok good ... Francke 1904,8; hei hat’t ganz gt HA-Oh; Warsch bis dahin jut jejangn ... Krause 1964,22; Is doch gaud, Mudder, wenn’ öfter ünner de Lüd’ kümmt. Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); Rda: Seck’n jutn Dach maken ‘angenehme Tage verleben’ Spr-Asch 19. – 2b. ‘gesund, wohl’ – hei süht nich gut ut ‘er sieht kränklich aus’ HA-Bel; ne (ihm) is nich gt Wb-Nharz 66; dat wart balle wer gt ‘es heilt bald’ HA-Oh; ... sau lange wie miene Mutter na nich wedder jut iss ... Firmenich o.J. 161 (WA-Ost). – 3. ‘mühelos, einfach, bequem’ – Rda.: de hat gt köären (reden) HA-Oh; dat kannste woll nich gut behaupten CA-Fö. – 4a. ‘viel, reichlich, umfangreich’, auch ‘ertragreich’ – en gt deil ‘eine gehörige Menge’ Wb-Nharz 66; die Ärn (Ernte) diss Joar iss jut CA-Lö; got wat antrecken ‘sich warm einhüllen, anziehen’ STE-Döl; Det jaab daa for die imm’r ’n jutes Drinkjeld ab. Heimatkalender-Ze 1962,93 (ZE-Ze). – 4b. ‘mindestens, bestimmt so viel’ – dat is ne g Stunne wt henne HA-Oh; ... un die so breet war, dät guet fünf Wane näenen änder ... führn künnten ... Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); Verbdg.: Das is jt un jarne zn Mark wrt. Wb-Ak 82. – 4c. ‘sehr, überaus, stark’,  bannigen gden hausten hebben Wb-Nharz 66. – 5. ‘anständig, charakterlich und moralisch einwandfrei, tadellos’, auch ‘gütig’ – ’n gun Minschen Id-Eilsa 66; hei is’n guen Jungen OSCH-Har; dor had ne jle Frau DE-Ca; wist k gd dn? ‘willst du nun folgsam sein?’ Wb-Altm 67; Rda.: got en gden man sn lten ‘sich keine Sorgen um etw. machen’ Wb-Nharz 66; Sprw.: All tu juut is liederlich JE1-Dan; alder gden dinge sint’er dreie Wb-Nharz 66. – 6a. ‘freundlich, wohlmeinend’ – n’ gt Wert jbn HA-Oh; Rda.: Dat is jans un jar juder Wille. ‘Das ist sein freier Entschluss.’ Spr-Asch 19; hei hat woll en guden Willen datau, kann et awer nich schaffen Sprw-Börde. – 6b. ‘freundschaftlich gesinnt, zugetan, gewogen’ – en’n gd sn Wb-We 44; sek nich gt sn ‘verfeindet sein’ Wb-Nharz 66; Wedder met’n ander jut sin ‘sich wieder vertragen’ Spr-Asch 19; ... sek mit unsen Harregott gut de stellen wett ... Wedde 1938,8; Rda.: in’n Gen utkemen HA-Oh.
Lautf., Gram.: go(o)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verbr. nbrdb., vereinz. w JE1; gout Matthies 1912,25 (SA-Fa), vereinz. nw WE; jut Mda-Sti 33; gaut, -d, [gaut] verbr. nwaltm.; gu(u)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. s SA s OST ö GA, verstr. STE n WO, vereinz. mittleres JE2, verbr. mbrdb. elbostf. omd.; guet verstr. mbrdb.; in flekt. Formen: m. Akk. Sg.: goden Id-Altm, Spr-Altm 83; goon, gn vereinz. Altm.; [jjn] JE2-Scho; [jijn] Elbschifferspr. 437 (STE-Bit, JE2-Pa); [jn] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); [gau] SA-Dä; guden, gden Sprw-Börde, Wb-Nharz 66; guhen HA-Bo; gu’en, gen verstr. elbostf.; guun, ju’n QUE-Di, Krause 1964,15; [jijn] Elbschifferspr. 437 (WO-Ro); guin (Gen. Sg.) JE2-Gü; juten Spr-Asch 19; f. Nom./Akk. Sg. und st. Nom./Akk. Pl.: goot, joot, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verstr. w/mittlere Altm. (außer s Rand); gode, jode Spr-Altm 14, STE-Ost, WO-Ucht; goe, joe, [j] vereinz. OST, STE-GrSchwa Po, vereinz. sw Altm.; [j] MdanwJe1a 48 (JE1-HWa Lo); go’ Sprw-Altma 22; [jj] OST-Dü Hi, vereinz. nö STE, JE2-Scho; [gi], [ji] SA-Vie, verstr. nö Altm., STE-Ber, WO-Mahl; gaut verstr. nwaltm.; [gau] SA-Da; gaue SA-Net; gude, jude vereinz. s elbostf., Wäschke 41919,28; guhe STE-Ba; gue, jue, [g], [j] OST-Ein, CALV-Uth, vereinz. elbostf.; gu, ju HA-Oh, Id-Eilsa 66; [gt], [jt] GA-Bo, vereinz. n WO; [jj] Mda-nwJe1a 48 (JE1-Rie); juije Dialekt-Nd 12 (WO-An); [j] Mda-nwJe1a 48 (JE2-HSe, vereinz. n JE1); [jl] DE-Ca; [jud] Mda-Ze (ZE-Roß); [jur] a.a.O. (ZE-Reu Stre); [jul] a.a.O. (ZE-Gro); Kürze bes. in Grußformeln: [judn] m. Akk. Sg. DE-Ca; gun(n), jun(n) m. Akk. Sg. vereinz. elbostf., Wb-Ak 82; judde f. Akk. Sg. Wäschke71913,61; Kompar.  2bet, bter; Superl.  best.
Grull m. ‘Groll, Ärger’ 1: Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die), 3: vereinz. w elbostf., 4: Mda-Sti 148, BA-Ha – ... späder, as de Groll un Ärger vergäten wir’n ... Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die).
Lautf.: Grull, grul, J- vereinz. w elbostf., Mda-Sti 148; Groll Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die); [jrl] BA-Ha.
Hackblock m. 1. dass. wie  Hackeklotz 1., 1: verbr. nwaltm., 2: vereinz. Altm., Mda-nwJe1a 49 (JE1-Rie), 3: vereinz. HA. – 2. ein Volkstanz, 1: Heimatland-Ga 1932 Nr. 6 (SA-Die).
Lautf.: Hackblock; außerdem: -plock vereinz. nwaltm.; hackeblock Mda-nwJe1a 49 (JE1-Rie), vereinz. HA.
Hke(n) m. 1. ‘hakenförmiger Gegenstand’ verbr. – Rda.: Hken un Stken ‘ungleichmäßige Schrift’ HA-Oh; Hoaken un Neuseken dass., OSCH-Har; dat hat sinen Haken ‘das hat eine verborgene Schwierigkeit’ Sprw-Börde; Haken sln ‘beim Laufen plötzlich und scharf die Richtung ändern’ Wb-We 43; sn Haoken anslaon ‘ein Vorhaben umsetzen’, bes. auch vom Mann, der um eine Frau wirbt, Wb-Altm 76; Sprw.: was an jdes Hkchn wrn will, krimmet sich paitsain Wb-Be. – a. ‘Gerät zum Ernten von Erbsen’ 3: BE-He. – b. ‘Gerät zum Ernten von Kartoffeln’ 2: OST-Kru, STE-Bö Buch Ro, CALV-Zo, JE2-Scho – Hkng tum Tüffel rackng a.a.O. – c. ‘einfacher Pflug ohne Räder’,  Plg, 2: Wb-Altm 76, ausf. vgl. Bentzien 1968,268. – d. ‘Haken zum Heben der Egge’ 1: SA-Die. – e. ‘Haken zum Auf- oder Einhängen’ verstr. – an d Schanne sünd tsw Hkng, d wn d Emma annehang’ng JE2-Scho; wenn’s Schwein jebret is, henget’s der Fl-scher ufs Hengehols uffen Hoff ’n Hken Wb-Ak 64;Wenn dat Schwn an Hken hengt,
werd an Klrer ineschenkt.
Un is dat Schwn a noch s kln,
et mot noch anner ewwrich sn.
QUE-Hau.
– f. ‘Haken zur Öse am Kleiderverschluss’ 2: Wb-Altm 76, 3: HA-Oh, OSCH-Har, Wb-We 43, 4: BE-Grö La. – g. ‘Zughaken am Vorderpflug’,  Plg, 4: BE-Be. – h. Pl. dass. wie  Hkeltg 1., 1: SA-Die, 2: SA-Meh, OST-Mech Polk Vie, STE-Hä, JE2-Grü Ma Scho, JE1-Da HLo Stei – d Krnesäise het drai Hkng JE2-Scho. – i. ‘hakenartiger Fortsatz am breiten Ende des Sensenblattes, mit dem dieses am Sensenstiel befestigt wird’,  Angelhke(n), 4: BE-La. – 2. ‘Aufhänger an Kleidungsstücken’ 4: BE-GrWi HErx Il. – 3. Dim. ‘Mensch, der frühzeitig zu stehlen beginnt’,  Dft pist je tenn an Hkchn 4: Wb-Be. – 4. ‘die vier inneren Ecken des Backofens’ 4: a.a.O. – 5. ‘Stoß von Dielen und Planken des Kahns, deren Stirnseiten hakenförmig geschnitten sind’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 116 (JE2-Mi Pa).
Lautf.: HkenOST-Mech Polk Vie, Elbschifferspr. 116 (JE2-Mi Pa), verstr. elbostf., BE-Be; Hakn BE-Grö; [hgn] verbr. BE KÖ DE; Hoaken, [hkn]SA-Meh, CALV-Zo, JE2-Grü Ma, JE1-Da HLo Stei, OSCH-Har, Hken Wb-Ak 64; [hgn] BE-He HErx, verbr. DE; [hkns] Pl. SA-Die; Haok’n Wb-Altm 76, [hkn] Wb-Be, BE-La; [hk] Mda-Ar 59; [hk] JE2-Scho, ZE-Kö; [hk] SA-Rist, OST-Kru, STE-Bö Buch Ro; [hgn] SA-Die; Hoken STE-Hä; Hogen BE-Dro; Hke vereinz. sw elbostf.; [hk] Mda-nwJe1a 43, Beiträge-Nd 63 (WO-HWa); [hak] Mda-Ze (verstr. ZE); [hak] MdanwJe1a 43 (JE2-HSe, verbr. nw JE1); Haok Wb-Altm 76. – Gram.: f. belegt Beiträge-Nd 63 (WO-HWa). Zuss.: zu 1.: Hesp-, Himmel-, Holt-, Hch-, Kn-, Kant-, Ktel-, Klink-, Kohlen-, Korf-, Krn-, Land-, Lang-, Lanken-, Licht-, Lnen-, Ls-, Mess-, Ms-, Nipp-, Nt-, Öbster-; zu 2.: Klder-; zu 3.: Mause-; sonstiges: Hunger-, Keil-.
Hals m. 1. ‘Körperteil des Menschen und bestimmter Säugetiere, der Rumpf und Kopf miteinander verbindet’, auch ‘Genick’ allg. – sek en hals brken Wb-Nharz 68; Rda.: ewwer Hals un Kopp ‘überstürzt, in großer Eile’ Sprw-Börde; et geit um Hals un Kopp ‘es geht ums das Leben, um die gesamte Existenz’ CA-Fö; dat is jo kein hals aff ‘das ist nicht so gefährlich’ Id-Quea 156; en Hals ummedreien ‘zugrunde richten, ruinieren’ Sprw-Börde; en Hals afschnien ‘übervorteilen, betrügen’ Sprw-Börde; einen ewer’n Hals kommen ‘zu ungelegener Zeit kommen, belästigen’ BLA-Ca; von Halse schaffen ‘sich von Mühen, Unbequemlichkeiten freimachen, sich eines lästigen Menschen entledigen’ Sprw-Börde; de len einen op en Halse ‘sie verursachen jmdm. Mühe und Kosten’ CA-Fö; sei sin sich um en’ Hals efall’n ‘sie haben sich umarmt, versöhnt’ CA-Fö; Sprik dek nist öwer’n HalsMahnung zu Vorsicht und Zurückhaltung im Gespräch, Sprw-Harzvorlg 254; en lanken hals mken ‘neugierig hinterhersehen’ Wb-Nharz 68; Sprw.: nu, datt de Hals aff iss, nu will’r kreien ‘wenn es zu spät ist, will man sich bessern’ Wb-Altm 276. – 2a. ‘der Rachenraum mit Kehlkopf, Luft- und Speiseröhre als Sitz der Atem- und Stimmwege’ allg. – Rda.: an schlimm Hals ‘Halsentzündung’ Serimunt 1930 Nr. 82; ich hawwe’s in Hals ‘ich habe eine Halsentzündung’ Wb-Ak 64; ein taun Halse rut hängen ‘bei jmdm. Widerwillen, Abneigung hervorrufen’ Sprw-Börde; de Lüe nischt in’n Hals hängen ‘nichts bekannt werden lassen’ Sprw-Börde; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; dae kan’n Hals k nich ful krjen dass., BLA-Brau; er kreit ‘n Hals nich vull wie anne Schtoppjans dass., Spr-Anhalt 168; En Hals opsparren ‘laut sprechen, schreien’ Sprw-Harzvorld 382; hei hat den Hals wiet operetten dass., CA-Fö; wenn dr doch m sei’n jrßen Hals h’l worre! ‘wenn er schweigen, sich zurückhalten wollte!’ Wb-Ak 64; se lacht ut vulln Hals SA-Sa; den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Sprw.: de K melkt dörch’n Hals ‘der Milchertrag hängt von der Fütterung ab’ Wb-Altm 278. – 2b. in der Rda.: in falschen/sünndagschen/unrechten/verkrten Hals kmen/krgen ‘sich beim Trinken verschlucken’,  verslken, 2: verstr. Altm. – 3. ‘Flaschenhals’ 3: Wb-Nharz 68. – 4. ‘Tülle der Gießkanne’ 1: SA-Die. – 5. ‘Ecken des Segels’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 191 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 191 (CA-Ak).
Lautf.: Hals; außerdem: [halts] Wb-Be; [hs] SA-Ah Dä; [haos] SA-Die. Zuss.: zu 1.: Kkel-, Kker-, Kk-, Lang-; zu 2a.: Kaff-; zu 5.: Ober-; sonstiges: Keller-.